zum zweiten Bild sagst Du, daß es 1902 als Postkarte abgeschickt wurde. Mit den Kleidungen der Soldaten aus der Kaiser-Zeit kenne ich mich leider nicht aus - aber Pickelhauben und mehrzackiger Stern vorne drauf ist zeitlich passend. Ob nun Deutsches Heer oder gar andere Nation, weiß ich nicht. Aber am Bahnhofsgebäude ist ja ein Ortsname zu erkennen - auf den ersten Blick könnte man daraus "Kalk" lesen, also eventuell (Köln)-Kalk. Der erste Buchstabe könnte aber auch ein L oder E sein, der zweite Buchstabe ein a oder n , der dritte Buchstabe ein i oder l und der letzte Buchstabe sieht am wahrscheinlichsten nach einem k aus. Also mal variieren und schauen, ob es entsprechende Orte gab....
danke Deines Beitrages. Das 1902 bezieht sich auf das Datum, wo die Karte gelaufen ist, abgestempelt in Dresden. Mit Sicherheit ist es ein sächsischer Bahnhof, da die Fahrzeuge und auch der Gebäudetyp sächsisch sind. Sicher ist auch, dass er in einer Kurve liegt. Bei dem Wort an der Giebelseite bin ich auch bei Kalk hängengeblieben. Das muß aber auch nicht unbedingt der Stationsname sein. Naja mal sehen, vielleicht habe ich Glück und jemand weiß es.
Nur so eine Idee: Man könnte z.B. auch „Lask“ lesen, liegt derzeit aber in Polen… vielleicht war das zum Fotozeitpunkt anders….auch kenne ich die Regeln für das scharfe S nicht auswendig, also ob das vor K möglich war.
Der erste Buchstabe ist ziemlich sicher das durchgestrichene L, das man im Polnischen ähnlich dem Wh im Englischen ausspricht (z. B. in what). Der dritte Buchstabe könnte durchaus ein altes s sein, so wie im Altdeutschen, das ja dem f sehr ähnlich sieht. Somit könnte es Łask sein. Ein Ort namens Łask ist ein Vorort von Łodz und hat einen Bahnhof. Dieses Gebiet war allerdings um 1900 noch Teil des Russischen Kaiserreichs.
Hallo Claus, das Wort heißt definitiv Kalk und steht auch für selbigen und der Bahnhof ist Königsbrück. Im blauen Kenning-Buch sind einige ähnliche Fotos abgedruckt. Zu dem anderen Foto kann ich im Moment nichts sagen, obwohl das Wohnhaus im Hintergrund schon sehr markant ist. Gruß Torsten
Zitat von Bw Zittau im Beitrag #1306und der Bahnhof ist Königsbrück.
Glaube ich nicht. Man findet eine Reihe historischer Postkarten-Fotos von Königsbrück aus dieser Zeit, wenn man nach "Bahnhof Königsbrück" sucht. Keines davon kann ich mit der Situation auf dem oben gezeigten Foto mit den Soldaten in Übereinstimmung bringen.
Königsbrück hatte ein Haupt-EG, da würde man von der Aufnahmeposition des Soldatenfotos auf den Giebel schauen. Aber dann passt der Gebäudestil nicht (die Fenster haben bei Königsbrück oben keine Bogen, und man müsste eigentlich den quer dazu stehenden, deutlich höheren Mittelbau sehen).
Rechts neben dem EG stand außerdem ein Wirtschaftsgebäude dicht davor, aber aus der Richtung des Fotos müsste man beim Wirtschaftsgebäude auf ein Walmdach blicken, nicht auf eine Giebelwand. Außerdem hätten dann zwischen Aufnahmestandort und Gebäude jede Menge Bäume gestanden. Passt also auch nicht.
Der Holzzaun zur Straße rechts ist auch auf der falschen Seite des Gebäudes, in Königsbrück war der auf der Gleisseite, nicht auf der dem Gleis abgewandten Seite des Gebäudes.
Von der anderen Seite kann's auch nicht aufgenommen sein, da wäre zunächst eine große Laderampe im Vordergrund. Außerdem wäre dann links und rechts vertauscht.
Ich bin mir ziemlich sicher, das das obige Foto nicht aus Königsbrück ist. Kann aber natürlich durchaus sein, dass dort ähnliche Szenen abgelichtet wurden, die sich in deinem Buch finden.
Hallo Andreas, das EG ist im Rücken des Fotografen, Blickrichtung ist die Ausfahrt nach Klotzsche und das Gebäude im Hintergrund gehört zum Anschluss Oscar Grahl (zwei Stumpfgleise, die vom Güterschuppengleis abzweigten). Also ich bleibe bei Königsbrück. Schöne Grüße Torsten
es ist immer sehr schwer nach so langer Zeit vergleiche zu finden. Ich habe mich auch schon oft getäuscht. Hatte lange nach einer Kirche gesucht und letztens war sie abgebrochen worden.
Torsten, das ist ein Volltreffer. Ich danke danke Dir sehr. Habe in meiner Sammlung Königsbrück herausgeholt und eine tollen Vergleich gefunden. Unter dem Kalk stand Oscar... und darunter Düngemittel... Ist auf dem Originalfoto erkennbar. Hier das Vergleichsfoto:
Zwar bestaunte man den Zeppelin, aber ist ja egal. Vielen Dank an aller für Ihre Mitarbeit.
Nochmals das andere Bild, vielleicht wohnt ja jemand in einem der Häuser????
Hallo Claus, der Schriftzug steht für den Baustoff/Düngemittel "Kalk". Derartiges war damals des öfteren an Baustoffhandlungen zu lesen. Manchmal auch mit Kohle, Briquettes oder ähnlichen. Dein Bild zeigt es ja auch deutlich...
Deiner Meinung, daß dieses Forum besser sei, als die Drehscheibe, mag ich nur bedingt folgen. Dieses Forum, wie auch die Drehscheibe, bilden den Querschnitt der Bevölkerung ab. Und da gibt es solche und sone. Ich persönlich kann nichts negatives über die Drehscheibe sagen. Bei Fragen wurde mir stets- wie auch hier- stets auf den Weg geholfen. Und auch hier, wie dort entgleisen Fäden und bedürfen Eingriffe der Moderation.
Möchte blos mitteilen, dass das zweite Bild geklärt ist. Dieser Bahnhof ist Ronneburg. Dort wurden auch 3 t LKW hergestellt. Wußte ich nicht. Das schöne Haus in der Bildmitte ist abgebrochen (.
Hallo, normalerweise bin ich ein stiller leidenschaftlicher Leser dieser Rubrik und bewundere neidvoll immer die kleinen und großen Meisterwerke welche hier enstehen. Mein Name ist Volker und ich baue gerne Modelle der Kaiserzeit welche hauptsächlich in Sachsen oder Preußen vor dem großen Krieg gelaufen sind. Jetzt melde ich mich zum erstenmal in diesem Forum mit einer Frage die mich bei meinem aktuellen Projekt beschäftigt: Ich möchte ein Modell der für die Berlin-Dresdner Eisenbahn gebaute "Tellkoppe" ab 1892 mit der Betriesbnummer 991 bauen. Dafür habe ich einen Teilebausatz erstanden welcher ertsmal alle grundlegenden Teile für den Aufbau enthält. Meine Frage ist mit was für einem Tender die Lok gekoppelt war. Es ist ja laut div. Literatur eine preuß. Lokomotive von Union gebaut welche von der KED Berlin an die sächs Staatseisenbahn abgegeben wurde!?! ich finde leider kein Bild wo der Tender wirklich erkennbar ist. War es ein Tender der preuß. angelehnt war, ein sächsischer Tender oder gar eine ganz andere Bauart? Wäre toll wenn das geballte Wissen hier mir etwas weiterhelfen kann?
kennst du das Foto der Tellkoppe im Sachsen-Report Nr. 4? Ich meine da ein sächsischen Tender zu erkennen und keinen preußischen pr 3 T 10,5. Allerdings habe ich gerade nur die PDF-Version zur Hand und da ist die Bildqualität nicht so berauschend. Bin mir daher nicht 100%-ig sicher.
Im Tenderbestand von 1892 findet sich der Tender 262, ursprünglich von der BDE, gebaut 1886 von Union, mit 3300 mm Achstand 10m3 Wasser. Das dürfte mit nahezu 100%-iger Wahrscheinlichkeit der ursprüngliche Tender der Tellkoppe gewesen sein. Allerdings folgten in Sachsen die Tender nicht mit den Loks, so dass er vermutlich auch an anderen Loks eingesetzt wurde.
Der Tender findet sich auch im Tenderbestand von 1898 (siehe Foto) und 1906 mit 1152 als neuer Nummer.
ich gebe René recht. Es ist kein preußischer Tender. Mit welchem Tender die Lok geliefert wurde weiß ich nicht, aber auf den mir bekannten Fotos ist ein sächsischer Tender an dieser Lok. Die Tender führten in Sachsen zwar ein Eigenleben, aber wurden trotzdem nicht gewechselt wie die Hemden.
Die Achse, der Steigbügel und die vordere Form vom Tender ist sächsisch. Im Sachsenreport 4, Seite 19 ist ein Betriebsfoto der Tellkoppe, was ich leider nicht im Original besitze. Dort befindet sich der Werkzeugkasten an gleicher Stelle wie bei meinem Vergleichsfoto. Es handelt sich sicherlich um den gleichen Tender auf den beiden Fotos. Die Größe und Form vom Tender auf dem Betriebsfoto deutet auf einen sächs. 3 T 7,5 hin. Diese Tender waren sehr häufig an den sächsischen Loks der Gattung V zu finden. Ich denke bei diesem Tender machst Du nichts verkehrt. Die Verbundmaschienen hatten dann meist schon den größeren sächs. 3 T 9.
Vielen Dank für die Antworten den Tender der Tellkoppe betreffend, hat mich erstmal schon etwas weitergebracht. Werde mich dann an den sächs. Tendern orientieren.
Hallo Claus, die Spannung steigt! Auch wenn ich hier nicht oft schreibend Anteil nehme, ich lese alle deine Beiträge mit großer Freude. Meistens krame ich dann in meiner, teils altertümlich mit Staub durchsetzten aber natürlich auch in der staubfreien modernen, Literatur um mir noch weitere Information reinzuziehen. Erstaunlich was du da hervorzauberst. Danke und ein gutes Vorankommen. Gruß Bernd
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19.04.2023 18:41
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