auch von mir danke für die Links zu den Bildern. Das Thema Rauchkammerfarbgebung hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe mich einmal international umgeschaut. Hier in Deutschland sind ja nur wenige Loks aus dem 19. Jahrhundert überhaupt erhalten geblieben, einige davon nur in Teilen oder Fragmenten. Aber es ist so, wenn die Rauchkammer nicht isoliert ist, dann ist sie schwarz. Das ist auch deutlich auf dem Foto der sächsischen #364 zu erkennen.
Als Gedankenfutter: - Lacke waren früher nicht so beständig und widerstandsfähig wie Heute. - Schwarz - Weiß Fotos sind mit einiger Vorsicht zu zu betrachten wenn es um die Bestimmung von Farbtönen geht. - Als anschauliches Beispiel gedacht: Das entsprechende Gegenstück mit den Temperaturen in der eigenen Stube hieß Ofenrohr. Hat das jemand einmal angefasst wenn der Ofen so richtig bullerte? Ja? Und wie war die Farbe dieser Ofenrohre? Das war dann doch eher dunkles oder anthrazitfarbenes Aussehen. Warum? Weil da ausser Ofenrohrbronze* sonst alles weggebrannt ist. Eine Lokomotivrauchkammer wird noch viel heißer als das heimische Ofenrohr (bis über 300°C möglich) - Fabrikaufnahmen von neuen Loks sind auch mit einer gewissen Vorsicht zu betrachten. Die Loks wurde dafür extra schön gemacht. So hat man schon einmal die heißen Teile wie Rauchkammer und Schornstein extra für die Aufname in hellen Farben lackiert. Wohl wissend, daß die Farbe im Betrieb keinen Bestand haben wird. - Hat die Rauchkammer jedoch einen Isoliermantel wie der Langkessel, dann kann man sie lackieren. So sind dann grüne Rauchkammer möglich. - der Nachbau der Saxonia hat eine schwarze Rauchkammer.
Und diese sächsische Lok dürfte bekannt sein, schwarze Rauchkammer.
So weit meine Gedanken dazu.
mfG
Ludwig
* Ofenrohrbronze war eine Spezialfarbe bei der sich Aluminiumpartikel in einem Lösungsmittel befanden. Diese Farbe hat man aufgepinselt wenn man keine schwarzen, rostigen Ofenrohre mehr sehen konnte. 3 Tage trocknen lassen und dann erst den Ofen langsam anheizen. Hat dann erst einmal 3 Tage gestunken bis die Reste von den Bindemitteln verbrannt sind. Danach waren die Ofenrohre silbegrau. Die Farbe war allerdings nicht wischfest.
Du hast hier wieder Stimmung ins Forum gebracht über Dinge, die wir nicht genau kennen. So wie damals bei der gekröften Treibstange der Lok I T liegst Du hier auch falsch. Die ersten schwarzen Rauchkammern sind auf Fotos wohl 1908 oder 1907/06 nachweisbar (genaueres müsste ich nachschauen - werde dies aber nicht tun) Vorher sind eine überwiegend große Anzahl von Aufnahmen eindeutig ohne schwarze Rauchkammer nachweisbar. Vielleicht bei 5% der Bilder könnte man die Farbe schwarz vermuten, kann aber auch eine Lichtspiegelung sein.
Bei diesem Foto behaupte ich doch auch nicht, die Rauchkammer war früher hellgrau. Für mich gilt nach wie vor sie sahen aus wie der Kessel. Ich werde mich nicht hinreißen lassen und hier 50 Bilder einstellen um zu beweisen, dass ich Recht habe. Ich muss nicht Recht haben und auch niemanden was beweisen. Vielleich gab es das ja auch und ich muss eben besser hinschauen. Man ist auch nicht mehr der jüngste. Ich pflichte Martin #815 seinen Ausführungen bei. Verbrennt das Grün, verbrennt auch das Schwarz. Jedenfalls wirst Du kaum im Besitz so vieler sächs. Lokbilder sein wie ich.
Bei diesem Foto sieht man auch schön die Rauchkammertür. Vielleicht gibts aber auch einen ganz Schlauen, der behauptet; Naja hier ist ja die ganze Lok bestimmt schwarz.
Ihr könnt euch gerne weiter zu diesem Thema äußern und spekulieren. Jeder denkt er hat Recht und von jeder Lok besitze ich nun mal auch kein Bild. Ich werde aber dazu nichts mehr schreiben. Dazu ist mir die Zeit zu schade und überlasse es schlaueren Leuten. Ich will nur Peter noch einen Gefallen tun, wegen seiner Beschriftungen. Leider auch keine schwarze Rauchkammer, aber eine schöne Werksaufnahme.
Schönes Bild der XV! Und so schön scharf ist sie fotografiert. Damals war die Lokomotive echt was besonderes. Die Höchstgeschwindigkeit war sogar höher als in Sachsen überhaupt gefahren werden konnte.
ich denke Du verwechselst da etwas. Mir geht es nicht darum recht zu haben, es liegt mir fern hier auf diesem Gebiet unbedingt meine eigene Meinung durchzusetzen müssen und sie als die allein Richtige darzustellen. Daher auch meine Bezeichnung "Gedankenfutter". Es sind nur Teile eines Puzzles dessen Zusammensetzung Interpretationsspielraum lässt. Daher habe ich im Beitrag #814 nur meine Skepsis geäussert und nicht meine absolut alleingültige Meinung. Und ich muß auch nicht unbedingt absolut richtig liegen. Wir müssen von dieser Diskussionskultur des Diskriminierens einer abweichenden Meinung wegkommen; das ist kein persönlicher Angriff gegen Dich Claus oder gegen jemand anderes der sich an der Diskussion beteiligt.
Und graue Rauchkammern sind mir nicht unbekannt. Jedoch ist mir nicht bekannt ob bei deutschen Bahnen das Anstreichen von Rauchkammer und Schornstein mit einer Öl-Graphit Mischung überhaupt gemacht wurde. Das würde dann nämlich ein dunkel- bis hellgraues Aussehen ergeben. Das wäre eine der Interpretationsmöglichkeiten bei der #58 deren Bild Du gepostet hast. Wir wissen es aber nicht genau.
ich hatte am Sonntag blos keine Lust mich mit diesen Thema zu befassen. So ein Beitrag raubt einem ja doch 2 Stunden. Die Lok sä. VI auf dem Foto # 822 hat ja auch keine graue Rauchkammer. Ich habe es doch nur so geschrieben um Lichtspiegelungen darzustellen. Das Foto bei Thom69 der Lok XI HT ist doch eindeutig, schön scharfkantig abgesetzt die dunkle Rauchkammer nachzuweisen. Thomas stichelte doch nur an der Aussage von 1910 herum. Denn das Baujahr der Lok lag hier schon bei 1908. Somit war meine Angabe von den Loks mit grüner Rauchkammer vor 1910 falsch. Ich hatte das eben aus dem Bauch heraus geschrieben. Das die Rauchkammer der III b auf dem Foto vom Thom69 schwarz war ist für mich falsch. Man stellt fest, dass der Kessel in Richtung links dunkler wird. Es wird dadurch noch verstärkt,dass die Rauchkammer eine größeren Durchmesser hat. Die Zylinder wären ja hier richtig tiefschwarz. Naja schwarze Zylinder an sächsischen Loks wäre ja auch mal was neues. Für jeden Aussenstehenden sind diese Beiträge hier nicht nachzuvollziehen. Ich habe auch nicht viel Geschick sowas zu vermitteln. Auf der Homepage aber von Nils Moh über Farben an Eisenbahnen ist alles sehr gut beschrieben. Er hat akribisch Bilder ausgewertet und analysiert. Dem ist nichts hinzuzufügen. Ich bin nicht verärgert wollte aber deutlich machen, dass ich doch auf einen größeren Fundus zurückgreifen kann als auf ein paar Internet Links. Es ist nicht meine Absicht jemanden kränken. Du weisst, dass der böse Pikoman über uns wacht und bei Verstößen sehr hart durchgreift. Das wollen wir doch nicht.
erstmal zur VV, die ist dir sehr gut gelungen, ein sehr schönes Modell. Die steht bei mir auch ganz oben auf der Liste.
Zur Zeit bastel ich an der Umsetzung eines sächsischen G1 (Nr. 349) in TT. Dabei ist bei mir eine Frage zu den Bremhäusern aufgetaucht. Im "Wagenbuch" Band 2 werden u.a. bei der Nr. 349 eingebaute und angebaute Bremshäuser genannt. Wie darf man sich das vorstellen? Die Wagen mit eingebauten Bremshäusern sind nicht für den Pferdetransport vorgesehen. Sind diese komplett im Wagenkasten "versenkt" und schließen mit der Stirnwand ab, oder sehen sie von außen wie "normal" angebaute aus, nur dass sie und den Wagenkasten hineinragen? Bin etwas ratlos.
Vielleicht weißt du oder ein anderer "Sachsenkenner" hier mehr.
Dein 349er sieht große Klasse aus. Hut ab! Sogar das hölzerne Kastengerippe im inneren hast Du mit nachgebildet. Auch die Achslager und die Federgehänge sind sehr filigran. Einfach nur schön.
Deine Frage ist schon knifflig. Über das Aussehen von eingebauten Bremshäusern haben Claus unnd ich keine Ahnung. Bis jetzt ist uns dieser Eintrag auf dem Typenblatt des 349 noch garnicht so richtig bewußt gewesen.
Auch ist uns kein Bild eines 349er mit einem solchen eingebauten Bremshaus bekannt. Einen Hinweis über das Aussehen könnten die Wagen der lfd. Nr. 278 geben. Das eingebaute Bremshaus wird hier in der Zeichnung wiedergegeben.
Das ist nicht viel Hilfe, aber wenn Du Fragen hast, immer heraus damit.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem Vorhaben. Wenn Du besseres weißt, würde ich mich über eine Info freuen.
Villle Spasss und fröhliches basteln wünscht Urian
Danke Urian. Beim Kastengerippe bin ich mir noch unsicher, ob dies auch so komplett sichtbar war, oder ob alle Wagen bis auf 2/3 der Höhe eine Querverschalung hatten, wie sie im Modelleisenbahner 5/89 abgebildet ist. Auch ist mir noch unklar, ob Streben verbaut waren.
Auch danke für den Tipp mit dem 278er.
Hier ein paar Angaben zum 349er mit Bremserhaus:
"Eingeklammerte Maße gelten für die Waagen mit Bremserhaus, die (mit Ausschluss der Wagen Nr. 17084-87) 3,50 m Radstand haben."
Das die Wagen mit angebautem Bremserhaus den verlängerten Radstand haben, ergibt ja Sinn. Warum, bis auf vier Wagen von 1863-65, die mit eingebautem Bremserhaus auch den verlängerten Radstand haben, ergibt nun wiederum weniger Sinn. Auch gibt es zeitlich nicht wirklich Unterschiede zwischen eingebauten und angebauten Bremserhäusern. Auffällig ist nur, dass es nicht viele Bremserhäuser beim 349er gab und dass diese (bis auf die älteren vier Ausnahmen) aus Breslau oder Radeberg stammen.
Daher vermute ich, dass die Nr. 17084-17087 ähnlich dem 278er gewesen sein können, die anderen eingebauten allerdings von außen wie angebaute ausgesehen haben könnten.
Naja, alles vielleicht gar nicht so wichtig, sprechen wir doch hier von 83 Wagen mit Bremshäusern, bei insgesamt 1064 ungebremsten und 1033 gebremsten 349ern.
Absolut Klasse gebaut! Highlights sind für mich den Antrieb, die gedrehte Kesselteile und die Ausstattung des Stehkessels, komplett mit Wasserprüfhähne!
Eine schöne Uraltmaschine. Es hat sicher einiges an Gehirnschmalz gekostet, Getriebe und Motor unter diesen kleinen Kessel unterzubringen. Aber wie man sieht: es war erfolgreich. Sogar eine Schwungmasse hat noch Platz gefunden. Hut ab!
Ville Spass und fröhliches basteln wünscht Urian, der Neidische
eigentlich sollte ich still schweigen (im übertragenen Sinn) aber ich halte es, nachdem ich es fast zwei Tage versucht habe, nicht mehr aus. Du hast dich mit dieser alten Sächsin selbst übertroffen. Ich hätte nicht geglaubt, dass in die kleine Maschine ein Antrieb hinein passt. Du zeigst, dass es möglich ist. Meine Hochachtung für dein Können. Sicherlich kommt da auch noch ein Filmchen. Ich bleibe gespannt.
danke des Lobes aus Deinem Munde. Ist aber doch noch einiges zu tun, auch bei den Nieten. Beim fahrverhalten ist auch ein bisschen Glück dabei. Hier hatte ich es. Antrieb eingebaut und rückwärts absolut geräuschlos, vorwärts ein leichtes schnarren? Mal schauen, ob ich den Grund dafür noch herausfinde. Die Geschwindigkeit stimmt absolut.
Bernd; Ist doch schön, dass Du auch wieder mal was schreibst. Dachte schon, Du bist mir nicht mehr gut. Du musst irgendwann mal ins Erzgebirge kommen. Werde aber schon mal einen kleinen Film für Dich drehen. Du glaubst gar nicht welche Hürden bei einer solchen Lok zu nehmen sind. Die alten Loks sind nicht nur klein, sondern auch sehr schmal. Im Tender zum Beispiel bekommst Du keine normalen spitzengelagerte Achsen hinein. Der Tender wäre viel zu breit. Unterlagen sind ja auch spärlich. Wollte mich hier eigentlich ein wenig ausklinken, wurde nun aber von mehreren Seiten gedrängt immer mal was zu bringen. Und den pikoman freuts. Wie soll ich die Uraltlok denn Deiner Meinung nach anpinseln? Ihr hattet doch in Dresden viele Dampfloks?
halt dich mit den Berichten keinesfalls zurück. Ich lese jeden aufmerksam und krame dann in meiner Literatur nach den Vorbildern. Gerne werde ich auch den Weg ins Erzgebirge nehmen. Zu den Farben kann ich bestenfalls eine Meinung aber kein gesichertes Wissen beisteuern. Als ich in Dresden noch den Alltag der Dampflokomotiven beobachten konnte, dominierten schwarz und rot, nur gelegentlich vom Grün der beiden VESM- Lokomotiven aufgelockert. Doch damals waren Dampflokomotiven eben Mittel zur Fortbewegung und noch keine romantisch verklärten Objekte. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an ein zufälliges Zusammentreffen mit einem ehemaligen Lokomotivführer aus dem Bw Freilassing (in der Nähe habe ich viele Jahre gewohnt). Meine Frau hatte schon mit ihm geplaudert und als ich dazu stieß sogleich berichtet, dass er einst die wohlbekannte S 3/6 geführt habe. Meinen freudigen Gesichtausdruck setzt er dann mit der Bemerkung "Sch... -Lok" auf Null zurück. Er hat mir dann auch erklärt, warum er dieser Meinung sei. Er musste eben täglich den Knochenjob leisten. Zurück zur Farbe. Da gab es neulich schon in deinem Faden die Diskussion zu den Farben der Rauchkammern. Da war alles gesagt und ich meine, dass grün schon die dominierende Farbe war. Die Vierseitkuppel trugen ja auch einige VI und es könnte schon sein, dass dort die Kuppeln eine dunklere Farbe besaßen. In anderen Ländern kamen da dunkle rötlich Farbtöne (ich erinnere mich nicht mehr, wo ich die gesehen habe in den Museen) zur Verwendung. Mache es doch einfach wie es dir gefällt. Wenn jemand sich daran stößt, dann lasse dir doch beweisen, wie es wirklich aussah.
Die Lokomotive sollst du dir anpinseln wie sie dir gefällt! Das Grün sieht doch einfach gut aus. Allerdings sollte an der Lokomotive viel blank geputztes Messing sein. Damals hat die Besatzung die Lokomotiven toll gepflegt. Auch gab es sogar Lokputzer. Die Lokomotiven waren das Gesicht der Firma. Also sehr wichtig. Das Reisen war damals noch nicht so selbstverständlich. Weite Reisen sind einfach ein Erlebnis gewesen.
Die Laternen sind in Arbeit. Die Trittstufen sind bestellt. Ich bin gespannt wie sie wirken wenn die vor mir liegen.
@ Alte Dampflok; das tut mir weh, das es gesundheitlich nicht so gut gegangen ist. Hoffe aber das wir uns mal wieder treffen!
@ Claus; du hast von mir ein offizielles Ausklinkverbot. Solche Sachen dürfen nicht versteckt werden!
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26.01.2020 13:17 (zuletzt bearbeitet: 26.01.2020 13:17)
Und wie war die Farbe dieser Ofenrohre? Das war dann doch eher dunkles oder anthrazitfarbenes Aussehen. Warum? Weil da ausser Ofenrohrbronze* sonst alles weggebrannt ist.
Antworten
So wie damals bei der gekröften Treibstange der Lok I T liegst Du hier auch falsch. Die ersten schwarzen Rauchkammern sind auf Fotos wohl 1908 oder 1907/06 nachweisbar (genaueres müsste ich nachschauen - werde dies aber nicht tun) Vorher sind eine überwiegend große Anzahl von Aufnahmen eindeutig ohne schwarze Rauchkammer nachweisbar. Vielleicht bei 5% der Bilder könnte man die Farbe schwarz vermuten, kann aber auch eine Lichtspiegelung sein. 
