heute möchte ich mit den Bauberichten von meiner Hauptanlage beginnen.
Die Möglichkeit ergab sich durch meinen Hausbau vor nunmehr über 20 Jahren. Da konnte ich mir im Keller gleich einen entsprechenden Raum von etwa 4,30 x 4,00 m für die Modellbahn reservieren. Nachdem ich ursprünglich in meiner damaligen Münchener Wohnung mit Einzeldiorahmen mit Maßen von 2,00 x 0,60 m (Schönheide Mitte) bzw. 2,00 x 0,40 m (Birkenhain-Limbach) in H0e begonnen hatte, konnte ich endlich meinen Traum von einer Anlage mit „Ringverkehr“ in Angriff nehmen. So kamen zunächst ein Verbindungselement der beiden bestehenden Teile „Preßnitztal“ und ein Anschlusselement „Gornsdorfer Viadukt“ zur Ausführung, so dass ich erstmal ein bisschen hin- und herfahren konnte.
Die beiden Enden sollte nun eine „Großanlage“ mit Übergangsbahnhof zur Regelspur verbinden, um den „Kreis“ zu schließen. Auf der Regelspur war ein automatischer Zugverkehr mit einer zweigleisigen Hauptbahn geplant, der mittels einer verschlungenen „Kreisstrecke“ mit großen Schattenbahnhöfen einen abwechslungsreichen Zugverkehr ermöglichen sollte. Daher blieben als Vorbild für meinen Schmalspuranschlussbahnhof prinzipiell nur zwei Bahnhöfe übrig, die auch gleichzeitig für die Schmalspur Durchgangsbahnhöfe waren - Döbeln Nord und Gärtitz. Letzterer hatte allerdings Richtung Riesa zu meiner gewünschten Zeitepoche (ca. 1964) kein zweites regelspuriges Gleis mehr und dafür ein eher unpassendes zweites schmalspuriges. Ja ich weiß, auch das in Döbeln Nord vorhandene zweite Regelspurgleis war zu diesem Zeitpunkt kein zweites Streckengleis mehr, sondern eigentlich eher eine Art Streckenrangierbezirk von Döbeln Hbf, der bis Gärtitz reichte, aber es sah optisch wenigstens noch so aus. Kompromisse muss man halt eingehen können.
So wurde es also schließlich Döbeln Nord. Damit ergab sich die Ausstattung mit Lokstation, Rollwagenwerkstatt, Überladerampe, Anschlussbahn zur Zuckerfabrik und mehrschienigen Gleisanlagen und jede Menge Rangiermöglichkeiten auch auf der Regelspur. Aus Platzgründen entfiel leider aber die charakteristische Muldebrücke, da das Schmalspurgleis ja auch wieder Richtung „Gornsdorf“ und „Schönheide“ zurückgeführt werden musste. Aus dem Vierschienengleis machte ich Dreischienengleis, da ich mir nicht zutraute, sowas betriebssicher selbst bauen zu können. Als zusätzliche Anforderung kam noch hinzu, dass die Anlage in drei etwa gleich große Teile zerlegbar sein sollte, um sie auch aus dem Keller wieder herausbekommen zu können. Lange brütete ich über dem Gleisplan. Das letztlich umgesetzte Endergebnis seht ihr hier:
Der im Bild untenliegende Schattenbahnhof „Riesa“ bietet 6 Zügen Platz, der oben liegende „Döbeln Hbf“ kann 3 Züge aufnehmen. Die Gleislängen sind zwar in etwa gleich, jedoch hätte sich aufgrund der Lage der Anlagentrennstellen der Verdrahtungsaufwand etwas erhöht und ich dachte mir, dass 9 unterschiedliche Züge für einen abwechslungsreichen Betrieb eigentlich ausreichend sind. Außerdem konnte ich so vermeiden, dass die Züge im Schattenbahnhof schon in der Steigung anfahren müssen, da hier im Gegensatz zu „Riesa“ die Steigung schon an der Trennstelle beginnt.
Zur besseren Erkennbarkeit nochmal ohne die Schattenbahnhöfe:
Der eigentliche Bau begann dann vor ca. 10 Jahren mit Tillig-Elite-Gleismaterial. Für die Schmalspur wurde überwiegend Peco verwendet. Die Dreischienenweichen stammen teilweise von Tillig, der Rest wurde selbst gebaut. Es wird digital gefahren, aber analog gesteuert.
Die Technik ist nunmehr weitgehend fertig und funktioniert wie vorgesehen. Jetzt geht es ans Gestalten und dabei will ich euch ein wenig mitnehmen.
Moin Leo, Den Gedanken mit der verschlungenen Kreisstrecke hab ich auch versucht umzusetzen, nichts ist schlimmer als ein zu erahnendes, sichtbares Oval. Und neun Züge sind schon mal was. Bei mir bin ich schon mit sieben Zügen bei den Platzverhältnissen zufrieden.
Ein paar Bilder vom Rohbau wären schon interessant. Halte uns auf dem laufenden und bleib gesund.
Döbeln-Nord ist ein sehr interessanter Bahnhof. Auch schon zur Zeit der Staatsbahn! Ich bin sehr gespannt auf die Fortschritte und hoffe ausser den Plan auch ein paar Bilder der Anlage sehen zu dürfen. Es wird bestimmt eine schöne Anlage für deine Lokomotivumbauten!
Moin Leo, dann werde ich mal Platz nehmen und dir über die Schulter schauen. Wie Becki bereits geschrieben hatte, wären 2 oder 3 Bilder des aktuellen Stands schon äußerst interessant.
das klingt vielversprechend und ich bin auf jeden Fall dabei!
Gleich vorweg mal meine Bewunderung für deine Geduld und Ausdauer - 20 Jahre und mehr mit passendem Raum, wow! Ich kann nicht anders, ich muss immer sofort loslegen, wenn sich eine Gelegenheit auch nur andeutet . Es klingt auch so, als sei das Konzept gereift, dann also viel Spaß damit
Die für den Bahnhof charakteristischen Gebäude sollten im Eigenbau entstehen, als da wären Empfangsgebäude, Bauamt (ehem. EG), Güterschuppen, Stellwerk sowie Lok- und Kohlenschuppen.
So nach und nach gedeihen nun die einzelnen Gebäude.
Dabei sollten grundsätzlich so viele handelsübliche Teile wie möglich zum Einsatz kommen, um den Bauaufwand zu reduzieren und trotzdem einen stimmigen Eindruck zu vermitteln. Dabei ist besonders das Teilesortiment der Fa. Auhagen eine wahre Goldgrube, zumal man dort faktisch jedes Teil aus vorhandenen Bausätzen als Ersatzteil bestellen kann. Für meine Gebäude kamen insbesondere die Fenster und deren Sandsteinlaibungen des Auhagen-Bausatzes „Flöhatal“ in Frage. Für die Simse verwendete ich Evergreen-Profile.
Ursprünglich wollte ich für Putz- und Dachflächen auf Bauplatten aus dem Auhagen-Programm zurückgreifen, doch war von vorherein klar, dass diese für die Dimensionen meiner Gebäude zu klein waren und dann die entstehenden Fugen irgendwie kaschiert werden müssten. Ein weiterer noch schwerwiegender Nachteil dieser Platten war deren Stärke und damit die schlechte Bearbeitbarkeit z.B. für die Vielzahl an Fenster- und Türausschnitten. Lange habe ich nach einer Lösung gesucht, bis ich durch Zufall auf einen Shop mit Architekturbedarf gestoßen bin. Das war dann die Lösung. Hier gibt es für H0 passende Platten mit Putzstruktur, Naturstein, Holz und Dachschindeln in ca. A3-Format aus Polystyrol in 0,5 mm Stärke, die sich einfach mit einem Bastel-Cuttermesser schneiden lassen. Weiterhin sind in A3 Finnpappen in 1,5 und 2 mm Stärke erhältlich, die für den Grundkörper der Gebäude bestens geeignet sind und ebenfalls mit dem Cutter geschnitten werden können.
Nachfolgend möchte ich euch zunächst die Entstehung des ersten markanten Gebäudes vorstellen, das ursprüngliche Empfangsgebäude von Großbauchlitz, welches später in den Plänen als „Bauamt“ dargestellt ist.
So sah das Gebäude ca. 2005 aus.
Die Grundmaße des Gebäudes wurden nur aus vorhandenen Fotos und den Satellitenbildern von Google Earth abgeleitet. Dies habe ich übrigens bei allen Gebäuden so gemacht, mit Ausnahme des Güterschuppens. Hier waren zumindest die Grundmaße aus bekannten Publikationen bekannt.
So wurde zunächst auf Papier solange probiert, bis die Proportionen glaubhaft erschienen. Aufgrund des Einsatzes der Rundbogenfenster von „Flöhatal“ mussten die Fenster in EG und Obergeschoss entgegen dem Original gleich groß ausgeführt werden. Trotzdem denke ich, gibt das Modell das Original gut wieder. Die kleineren Giebelfenster entstammen der „Schmidtstraße“.
Die Skizze wurde auf 1,5 mm starke Finnpappe übertragen. Diese etwas geringere Stärke lässt auch ein einigermaßen gutes Ausschneiden der Bogenfenster zu. Bei anderen Gebäuden habe ich die 2 mm starke Variante gewählt. Die Pappausschnitte dienten dann als Schablone für die Mauerwerksplatte.
Hier das Ergebnis am Beispiel der Straßenseite. Die Laibungen sind probeweise schon mal aufgelegt. Dadurch braucht auch nicht so genau ausgeschnitten werden.
Die Mauerplatten wurden dann mit UHU-Plast auf die Finnpappe geklebt und die Wände von innen mit starken Evergreen-Profilen zusätzlich stabilisiert. Diese sorgen später auch für die Auflage der Innenböden.
So sah die vorbereite gleisseitige Wand aus.
Und so die angearbeitete südliche Giebelwand.
Für die äußeren kleinen Fenster hatte ich lange Zeit keine richtige Lösung, bis ich im Internet auf eine Website stieß, auf der man Fenster nach Maß bestellen konnte. Wenn ich das Jahre vorher vor der Bestellung der Auhagen-Fenster schon gewusst hätte . Hier mal meine komplette Bestellung mit den Lokschuppenfenstern.
Mit den kleinen Fenstern habe ich dann mal ein wenig mit der Verglasung experimentiert, Das werde ich dann beim Lokschuppen so versuchen umzusetzen.
So und nun abschließend der Zwischenstand. Der Baukörper ist soweit fertig. Es fehlen jetzt noch die Kleinigkeiten (Pfettenbalken, Dachfarbe und -gestaltung, Regenrinnen und –fallrohre, Gardinen, Beleuchtungszellen usw. )
Gleisseite
Südseite
Straßenseite
Nordseite
PS für die Fetischisten: Ja, die Fenster sind auch nicht Original, wo bald jedes anders aussah. Aber irgendwie soll sich der Bauaufwand auch in Grenzen halten .
es ist mal wieder Zeit für eine Fortsetzung. Heute soll es um das eigentliche Empfangsgebäude des Bahnhofs Döbeln Nord gehen.
Leider gibt es außer ein paar Fotos keine Unterlagen, zumindest habe ich mit den mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nichts Brauchbares finden können. Ich hatte zwar mit einem Freund anfangs der 2000er Jahre die Örtlichkeit besucht und einige wenige Fotos gemacht, aber wir hatten keine Lust, die Gebäude auch zu vermessen. Die Fotos waren ohnehin wegen der Vegetation äußerst schwierig. Ich könnte mich auch heute noch dafür in den Allerwertesten beißen, dass ich die Rückseite des EG nicht fotografiert habe. Aber nun ist mir das letztlich auch egal, da ich das Gebäude eh nicht im letzten Zustand nachbilden wollte. Schließlich sollte es bei mir noch betrieblich-/verkehrliche Funktionen haben und kein bloßes Wohnhaus sein. Auf die an der Nordseite angebauten neuzeitlichen Garagen habe ich ebenfalls verzichtet.
Zufahrtsstraße mit Gleisseite
Gleisseite
Nordgiebel
Südgiebel
Die Fensterteilung war an drei Seiten noch bekannt und wurde auf der Gleisseite gemäß dem bekannten Postkartenbild von Anfang der 1900er Jahre durch zwei Türen ergänzt. Der auf den Google-Earth-Bildern erkennbare kurze seitliche Giebel an der Rückseite wurde als Treppenhaus interpretiert und es wurde unterstellt, dass dieses auch die seinerzeit üblichen Etagen-Aborte beherbergte. Höchstwahrscheinlich erfolgte im letzten Bauzustand der Gebäudeeingang auch hier.
Die ungefähren Abmaße des Gebäudes wurden wie schon beim „Bauamt“ durch eine geschätzte Geschoßhöhe und aus Google-Earth gerundeten Grundrissmaßen ermittelt. Da als Fenster die Obergeschossfenster des Auhagen-Bausatzes „Flöhatal“ verwendet werden sollten, wurde dann solange herumprobiert, bis das „Gesicht“ des Gebäudes halbwegs stimmig wirkte, auch wenn diese Fenster nicht genau dem Maß des Vorbildes entsprachen. Entscheidend für die Wahl dieser Fenster war die Tatsache, dass es dafür auch Sandsteinlaibungen gab, die den Bau vereinfachten.
Abweichend zum „Bauamt“ kam für die Wände nun Finnpappe in 2 mm Stärke zum Einsatz, da hier keine Bögen auszuschneiden waren. Auf diese wurden wieder die schon erwähnten 0,5 mm starken Putzstruktur-Platten aus dem Architekturbedarf aufgeklebt. Die Fensterlaibungen mussten vor dem Einkleben außen noch plan geschliffen werden. Für die Kniestockfenster verwendete ich die Kellerfenster, von denen jeweils zwei zusammengeklebt wurden. Als Laibungen dafür wurden die des „Flöhatal“-Giebels angepasst. Die Dachgiebelfenster stammen auch von dort.
Hier die Ausgangsmaterialien für die Gleisseite
Die weit gediehene Gleisseite
Die interpretierte Rückansicht
Das Dach
Simse, Sparren-und Pfettennachbildungen entstanden aus Evergreen-Profilen, ebenso die Treppen und die beiden Türen.
Das Dach selbst besteht ebenfalls aus schwarzer Finnpappe, die mit Streifen aus Aufkleberpapier beklebt wurden (umgerechnet ca. 15m x1,0m – Dachpappenbahnen). Die müssen nun natürlich noch „geteert“ werden.
Gardinen gibt es auch schon. Diese entstanden am heimischen Drucker und wurden ca. 1 mm hinter dem Fensterglas angebracht.
Beleuchtet werden nur einige wenige Fenster.
Als nächstes werden dann noch die Dachrinnen und Schornsteine folgen.
So das war es mal wieder auch heute gilt – Fortsetzung folgt.
da ich gerade in Schwung bin, geht es gleich mal weiter. Die Gebäude entstehen bei mir immer so nach und nach, weil ich immer mehrere gleichartige Fertigungsschritte an allen Gebäuden ausführe. So kann ich leider noch kein abschließend fertiges Gebäude vorstellen.
Es geht also nun weiter mit dem nächsten Gebäude, dem Güterschuppen.
Ansicht von Süden:
Ansicht von Norden:
Diesen habe ich zunächst alleinstehend geplant, werde aber voraussichtlich noch den nördlich dort angebauten Schuppen auch noch darstellen, zumindest ähnlich.
Der Rohbau war hier deutlich einfacher, da wenig Fenster und Tore. Die drei Giebelfenster entstanden aus gekürzten Fenstern des Auhagen-BKS, das runde am Spitzgiebel spendete wieder „Flöhatal“.
Vor Zusammenbau des Rohbaus
Ansicht von Süden
Blick auf den gleisseitigen Dachüberstand mit den Stützbalken
Das Dach entstand analog zum EG mit „Dachpappe“. Eine Besonderheit des Schuppens war die abgeschrägte südliche Straßenecke des Daches. Ob das schon immer so war, oder erst eine neuzeitliche Zugabe, konnte nicht herausgefunden werden, jedoch kam mir das entgegen, da hier auch bei mir auf der Anlage durch die unmittelbar anschließende Zufahrt zur Ladestraße hier eine Beschädigungsgefahr durch hochbeladene Straßenfahrzeuge verringert werden kann.
Straßenseite mit Schräge im Süden
Die Laderampen entstanden ebenfalls aus Evergreen-Profilen und werden erst nach finaler Farbgebung am Gebäude befestigt.
heute mal wieder ein Upgrade. Ich habe mal wieder ein wenig Zeit, um vom Fortgang des Gebäudebaus zu berichten. Mangels vorliegender Zeichnungen entstanden alle Bauwerke nur nach Fotos und einigen spärlichen Angaben zu Grundmaßen bzw. Abschätzungen aus Google Earth.
So entstanden zwischenzeitlich folgende Gebäudekörper (alle noch nicht finalisiert, es fehlen teilweise noch Dachrinnen, Fallrohre, Lampen, Patinierung etc.): - Wirtschaftsgebäude neben Empfangsgebäude - Lokschuppen - Kohleschuppen - Wärterstellwerk neben Lokschuppen
Alle Gebäude entstanden in der schon beschriebenen Bauweise. Grundkörper aus Finnpappe (hier 2 mm stark), aufgeklebtem Mauerwerk/Putz/Dachplatten (0,5mm Polystyrol, 1:100 von Schulcz) und Fachwerk, Sparren- und Pfettenbalkenandeutungen Evergreen-Profile.
Das Wirtschaftsgebäude wurde gegenüber dem Original gekürzt, da sich bei mir dahinter das Fabrikgelände mit Anschlussbahn erstreckt.
Das an der Südausfahrt neben dem Lokschuppen stehende Wärterstellwerk besaß ein Dach in Sonderbauform (lokschuppenseitig Walmdach), wahrscheinlich deshalb, weil es so nah am Lokschuppen stand, dass das Dach unter dessen Dachüberstand passen musste.
Für den Lokschuppen wurde einige Merkmale aus Ledig/Ulbricht vom Lokschuppen in Mosel übernommen. Die Torhöhen der Hauptstände wurden so gewählt, dass auch VI K- und VII K-Lokomotiven hineinfahren können. Nach der Gestaltung der Außenwände wurden die Fenster eingeklebt und anschließend die Innenwände durch bedrucktes Papier nachgebildet. Der Döbelner Lokschuppen besaß wie einige wenige andere sächsische Schmalspurlokschuppen Oberlichter. Diese wurden ebenfalls aus Evergreen-Winkel-Profilen gebaut und nach dem Einfärben verglast. Die Dachpappennachbildung entstand durch entsprechend zugeschnittene Streifen Aufkleberpapier, die überlappend aufgeklebt wurden. Die Überlappungen habe ich dann mit dem Fingernagel richtig nachgearbeitet. Die Rauchabzüge stimmen nicht ganz mit dem Original überein. Hier gab es ursprünglich je nach Zeitraum verschieden viele und später auch unterschiedliche Ausführungen und Längen. Ich habe mich hier entschlossen, nur die beiden Hauptstände mit Abzügen zu versehen, da in Döbeln ohnehin überwiegend Wagen ausgebessert worden sind. Dazu habe ich dann auf die Auhagenteile vom Lokschuppen Frauenstein zurückgegriffen, die mittels passendem Evergreen-Rohr verlängert wurden. Als Fußboden habe ich Quadratpflaster aus dem Architekturmodellbau verwendet, welches das oft in Ausbesserungswerkstätten verwendete Holzpflaster darstellen soll. Ich habe sowas erstmals in der WAS im Lokschuppen Annaberg-Buchholz kennen gelernt (Friede seiner Asche).
Hier der Lokschuppen ohne Dach,
Hier mit geklebten Dachpappebahnen, Oberlichtern und Sparrenköpfen,
Und hier mit „geteertem“ Dach, Rauchabzügen, Schornsteinen und Dachrinnen.
Man kann auch deutlich erkennen, dass es durch die Oberlichter im Inneren heller ist. Fehlen jetzt nur noch die Tore und die Inneneinrichtung samt Beleuchtung.
Hier noch zwei Bilder von der Seite.
Zur Lokbehandlung gehört natürlich auch der Kohleschuppen, der analog zum Lokschuppen entstand.
Mit Rohbaudach,
Blick ins Innere,
Und mit Dachpappebahnen, Sparren- und Pfettenköpfen.
Zur Frage von "Dieseldonner": Für die Beleuchtung werden innen einzelne Bereiche abgetrennt. Bei den großen Gebäuden wird dies durch Zwischendecken erleichtert, die aber eigentlich der Stabilisierung dienen.
Für die Ladestraße meines Bahnhofes Döbeln Nord, als Anbaulampen für Kohlen- und Lokschuppen aber auch für meine zahlreichen Fabrikgebäude brauchte ich eine Menge möglichst realistischer Lampen. In Sachsen gab es da meist Lampen mit flachem Schirm und Glaszylinder oder auch welche mit etwas gewölbtem Schirm ohne Glas. Da gibt es zwar wunderbare Ausführungen von Weinert und Veit, aber für die von mir benötigte Menge waren mir diese einfach zu teuer. Daher sann ich über eine preiswertere Alternative nach. Nachdem ich hier etliche Seiten im bekannten Auktionshaus durchgesehen hatte, bin ich auf ein Angebot aus Fernost gestoßen, das ob seines günstigen Preises auf seine Umbaubarkeit geprüft werden sollte.
Die Ausgangsbasis:
Nachdem sich die Sockel für die Wandanbringung auch nur als Lampenschirm erwiesen, kam in mir die Idee auf, aus einer Lampe zwei zu machen.
Als erstes wurde dazu die LED ausgefädelt. Das funktionierte bei 90 % der Lampen anstandslos:
Anschließend wurde der „Glas“-Kolben abgetrennt und der Lampenschirm von Spritzgraten befreit. Aus weißem Polystryrolrohr wurden kleine Ringe zur Nachbildung der Glaszylinder geschnitten. Hier hätte man auch Rohr geringeren Durchmessers verwenden können aber die Größe hatte ich gerade da:
Die Schirme wurden so auf den Röhrchen platziert, dass diese nicht mehr aus dem Schirm herausschauen. Anschließend erfolgte die mittige Trennung der Röhrchen und das Entgraten der Schnittstellen.
Die relativ langen Anschlussdrähte der LED wurden halbiert und die gewonnenen Stücken mit einer warmweißen 0605er SMD-LED aus meinem Fundus versehen. Anschließend schob ich die LED wieder in die Schirme ein. Dabei empfiehlt es sich, die LED mit den Drähten so auszurichten, dass sie nach unten abstrahlt. Beispiel dafür mal anhand einer der 10 % LED, die sich nicht ausfädeln ließen (deswegen das ungekürzte Röhrchen):
Als Abschluss wurden die Polystryrolringe auf den Lampenschirm geklebt und in den Zylinder ein Tropfen UV-härtendes Resin gegeben und ausgehärtet. Als letztes können dann die Röhrchen gerichtet und in die finale Form gebogen werden. Das Ergebnis sieht dann so aus:
Nun kann man die Lampen noch mit einer Sockelplatte versehen (für Wandanbau) oder aber an Metallrohren (als Holzlampenmast) befestigen. Ich hatte hier noch welche mit 2,5 mm Außendurchmesser in meiner Bastelkiste. Das geht da sogar als Doppelleuchte.
Betrieben werden die Leuchten über Konstantstromquellen (KSQ), wobei ich hier jeweils maximal 10 Leuchten an eine 30mA-KSQ anschließe. Ich habe mir dazu aus Schraubklemmblöcken und Streifenrasterplatinen eigene Anschlussleisten gebastelt.
So habe ich nun aus 20 "Chinaleuchten" für nicht mal 20 Euro unter Zuhilfenahme von 20 weiteren SMD-LEDs, etwas vorhandenem Material aus der Bastelkiste und Farbe 6 Doppelleuchten und 28 Einzelleuchten/Anbaulampen herstellen können. Klar entsprechen die Leuchten auch nicht genau den sächsischen Vorbildern, sie sehen aber immer noch besser aus, als andere angebotene Fertigware und sind eben preislich unschlagbar günstig.
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Döbeln Nord - ein lange währender Versuch
05.04.2020 01:09 (zuletzt bearbeitet: 28.04.2024 22:40)
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. Es klingt auch so, als sei das Konzept gereift, dann also viel Spaß damit 
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