die Umbauten von 38 293 und 50 3018 müssen wettermäßig bzw. wegen Warten auf Teile pausieren. Um euch nicht zu lange warten zu lassen, möchte ich euch ein weiteres Projekt vorstellen, das sich kurzfristig ergeben hat - den Umbau einer Fleischmann 22.
Die 22er ist auf meiner Modellbahn ein Muss, stelle ich doch den Bahnhof Döbeln Nord an der Strecke Riesa - Karl-Marx-Stadt in der ersten Hälfte der 1960er Jahre dar. Die Maschinen waren im Bw Karl-Marx-Stadt Hbf beheimatet und u.a. im Schnellverkehr nach Berlin eingesetzt. Nachdem ich schon beim Erscheinen der ersten Ausführung von Fleischmann mit dem Tender 2´2´T34 sofort zugegriffen habe, schlummerte in mir schon lange der Wunsch, eine 22er mit dem Tender 2´2´ T32 auszurüsten. Allerdings gefiel mir die Ausführung mit dem langen Kohlenkasten nicht und ich habe lange nach einer passenden Nummer gesucht. Als einzige mögliche Karl-Marx-Städter Lok könnte es 22 041 gewesen sein, die so einen Tender mit kurzem Kohlenkasten hatte. Alle anderen in Frage kommenden Maschinen waren entweder in Dresden Alt, Gera, Reichenbach, Zwickau, Erfurt oder Halberstadt beheimatet.
Allerdings brauchte ich dazu auch die passende Ausführung des Fleischmann-Modells der 22 004, da ich als Basis hier den Tender benötigte. Diese Lok ist relativ selten und meist nur überteuert zu bekommen. Vor einigen Tagen hatte ich dann Glück und konnte beim bekannten Auktionshaus das begehrte Modell erstehen. Den passenden Kohlenkasten hatte ich noch vom Umbau einer Roco 44 in eine 43 in der Bastelkiste, so dass ich dachte, dass es nun losgehen könnte.
Zunächst sollte die Lok aber mit einer achtpoligen Schnittstelle versehen und die gelbe Beleuchtung auf weiße LED umgestellt werden. Beides gelang mehr oder weniger gut.
Für die neue Schnittstellenplatine wurde zunächst eine "Liege" aus Polystyrol gebastelt.
Von unten...
von oben...
in der Lok...
Hier die neue Platine mit Steckverbindung für den Tender...
und hier das Ganze dann eingebaut...
Der Umbau selbst war ganz gut gelungen, nur komischerweise leuchten die neuen LED der Frontbeleuchtung immer ganz schwach, auch wenn das Licht aus sein sollte. Ich habe schon alles Mögliche probiert und habe es erst mal aufgegeben, daran was zu ändern.
Nun geht es mit dem Tender weiter. Der Roco-Kohlenkasten wurde vorn so umgearbeitet, dass er auf den Fleischmann-Tender passt. Hinten wurde ein Füllstück eingesetzt und seitlich Verstärkungen und Rastnasen angebracht. Hauptsinn der einfachen Demontierbarkeit des Kohlenkastens ist, das ich es vermeiden will, das Tenderunterteil und die Lok neu lackieren zu müssen.
So sieht das dann aus. Hinten das Füllstück, auf dem dann auch die Dosiermittelbehälter stehen werden...
vorn die Rastnasen...
und so komplett von der Seite...
Die Schwungmasse muss ca. 1 mm Richtung Motor verschoben werden, da sie sonst nicht unter den kürzeren Kohlenkasten passt. Zum Glück war da noch genügend Platz...
Und so sieht das Ganze dann fertig aus...
Das soll´s für heute gewesen sein, Fortsetzung folgt auch hier.
Sehr schön anzusehen, Leo! Ich versag da bisher immer in der Bucht, mir eine 22er von Fleischmann zu angeln. Entweder gehen die zu horenden Preisen weg, oder mein Budget ist aufgebraucht, weil für andere Sachen ausgegeben. Aber ich tröste mich, habe ich ja immer noch was von GImodellbau zu liegen:
und ich hab da noch was , aber deren Steuerung und Radsätze sind eher was von vorgestern:
Bei der Fleischmann sind doch die Lichtleiter gelb, hast du die eventuell ausgetauscht???
Hallo Kollege, daß die ausgeschalteten Laternen leuchten ist völlig normal. Hier liegt die Masse am Fahrwerk- daß war dem sechspoligen Dekoder geschuldet. Die ganze Geschichte Massefrei- und schon bleibt alles dunkel.
ich hab bei meiner 22 vor Jahren mal bei den Äußerlichkeiten angefangen, wie größerer Schleppradsatz, Abdrehen der Spurkränze am Vorläufer und Schleppradsatz, man kann auch beides von Weinert beziehen. Aber: Das größere Manko stellt ja der Winkel der Schürze dar. Hast Du Dir da schon mal Gedanken gemacht wie man das ändern könnte, oder gar schon einen Plan? Als das Modell auf den Markt kam wurde das schon kritisiert, aber eine recht einfache Lösung hat auch keiner angeboten.
Licht vorn ist eine "böse" Sache. Zuerst wollte ich nur die gelben LEDs gegen weiße tauschen. Gesagt getan, nur muss man da natürlich aufpassen, dass die hier in Reihe geschaltet sind. Aber leider glimmten die ständig. Dann zweiter Versuch, jede LED einzeln angesteuert, d.h. mit eigenem Vorwiderstand, Masse bleibt Lokrahmen - Ergebnis die glimmten auch ständig. Als nächstes zwischen Lokmasse und LED eine Diode geschaltet - die glimmen weiter. Letzter Versuch, Masse nicht vom Lokrahmen sondern vom Dekoder, keine Änderung. Auch habe ich mal das Lampenkabel im Rahmen überbrückt, da ich vermutet habe, dass es irgendwo einen unscheinbaren Nebenschluss mit der linken, isolierten Seite haben könnte (das Kabel läuft ja an der Anschlussstelle im Rahmen direkt an der Lötstelle vorbei), aber das hat auch nichts gebracht. Die Schnittstellenplatine zeigte auch keine Fehler durch eventuelle Kriechströme. Jetzt hab ich es erstmal aufgegeben . Komisch dabei, dass dies bei meiner ersten 22er funktioniert, wobei ich mich erinnern kann, dass es da auch am Anfang so war, ich weiß bloß nicht mehr, wie ich es hingekriegt hab , die Verkabelung entspricht da der Variante 2. Übrigens am Dekoder liegt es nicht, hab mehrere probiert, immer das gleiche Phänomen.
Sascha: Nein, die Lichtleiter habe ich nicht ausgetauscht, sondern erstmal nur rausgeschmissen. Da muss ich noch sehen, ob ich für vorn klare Einsätze bekomme. Für hinten hab ich noch keinen Plan, den Lichtleiter von der 03 bekommt man ja nicht einzeln. Ggf. baue ich da auch LEDs rein.
Knut: An der Schürze hab ich nicht vor, was zu ändern. Ich finde die jetzt auch nicht so abweichend , wie z.B. bei der 03.
Schade das es bei dir mit der Beleuchtung dann erst mal nicht so gut geklappt hat. Bei mir ist so etwas fast immer so etwas wie eine Tortur..... Der Umbau des Tenders sieht aber echt schön aus!
Ein Tauchbad der beiden Platinen (Schnittstelle + Beleuchtungsplatine) und des Dekodersteckers in Azeton haben dazu geführt, dass die LEDs nun nur noch so schwach glimmen, dass man es bei Tage gar nicht mehr sieht. So wäre also die vordere Beleuchtung schon mal zufriedenstellend. Für hinten werde ich auf jeden Fall auch eine LED-Platine basteln.
nun geht es weiter mit dem Lückenfüller. Heute nur eine kleine, aber optisch wichtige Arbeit.
Die Schleppradsätze der meisten Fleischmann-Lok sehen "grauslich" aus, weil die Gestelle eigentlich immer nur zum Halten des Radsatzes dienen und die beim Vorbild ausführende Stützfunktion gar nicht erahnen lassen. Somit musste ein Weg gefunden werden, das große Nichts an dieser Stelle zumindest teilweise durch ein richtiges Gestell zu ersetzen. Da sich in meiner Bastelkiste noch einige Schleppgestelle der Piko-01.5 aus DDR-Zeiten befanden, kam ich auf die Idee, diese für die Verbesserung der Optik zu verwenden.
Hier das Ausgangsmaterial ...
Von diesem werden nur die Radsatzaufnahme und die Blattfedern benötigt. Die Bohrung für die Radsatzwelle wird vorsichtig auf den Außendurchmesser der Fleischmann-Wellenaufnahme aufgeweitet und unten dann so aufgeschnitten, dass sie sich über diese klipsen lässt. Dazu muss auch auf der Vorderseite ein entsprechender Ausschnitt für die Deichsel erfolgen. Das Ganze sieht dann so aus, wenn es fertig ist ...
Als nächstes wird aus 1 mm Polystyrolplattenstückchen ein "Unterkasten" gebaut, der sich von unten zwischen dem neuen "Oberkasten" und der Fleischmann-Deichsel einklipsen lässt. Dazu muss die Deichsel ein wenig befeilt werden. An diesen "Unterkasten werden die Tragfedern vom 01.5er Schleppgestell geklebt. Das sieht dann so aus ...
... und zusammen so ...
... mit Fleischmann-Deichsel so ...
... und das Endergebnis noch ohne Farbgebung so ...
Das kann man prinzipiell auch auf die 03 und die 41 aus dem Hause Fleischmann übertragen.
das ist ne gute Idee mit der Rahmenatrappe, werd ich bei meinen Fleischmännern auch noch machen. Gerade beim Weinert- Schleppradsatz fällt es ja extrem auf. Danke.
Der gelbe Lichtleiter wurde entsorgt. Die Glühlampe samt Platine auch. Aus einem Stück Streifenrasterplatine entstand die neue Beleuchtungsplatine mit zwei goldenwhite 603er SMD-LED und zwei 2 Kiloohm-SMD-Widerständen. An der Platine wurden dann noch ein Halteblech, das auch gleich die Masseverbindung übernimmt und eine Lötfahne für den Decoderausgang B angelötet. So konnte die neue Platine genauso wie die alte angeschraubt werden, ist damit sicher befestigt und bleibt schnell austauschbar. Jetzt muss ich nur noch sehen, wo ich noch zwei "Stöpsel" als Lichtleiterersatz her nehme, aber da fällt mir bestimmt noch was ein.
nach langer Pause mal wieder eine weitere Baufortschrittsbeschreibung.
Durch das Studium etlicher Tenderbilder musste ich mich damit abfinden, dass an den 22er offenbar bis auf ganz wenige Ausnahmen die Tenderlaternen als Anbaulampen ausgeführt worden sind. Ich habe nur eine einzige Maschine finden können, die den von mir favorisierten Tender 2´2´T32 mit kurzem Kohlenkasten und Lampenhaltern (Aufstecklaternen) besaß, die 22 031. Allerdings war diese Maschine nicht in Karl-Marx-Stadt beheimatet.
Also habe ich es dann gewagt, die Tenderlaternen umzubauen. Zunächst wurden aus Messingblechresten die Anbaulampen zusammengelötet und durchbohrt. Dann kam der schwierigere Teil. Die am Werkzeugkasten angespritzten Imitationen der Aufstecklaternen mussten möglichst ohne Beschädigung des Werkzeugkastens entfernt werden. Das gelang mir auch halbwegs gut.
Auf die verbliebenen Öffnungen klebte ich dann die Anbaulampen.
Anschließend erhielt das Ganze dann einen Anstrich mit Revell schwarz seidenmatt. Der schwarze Revell-Farbton trifft hinsichtlich des Glanzgrades in etwa die Originalfarbe von Fleischmann, da ich unbedingt eine Neulackierung des Tenders (und damit dann auch der Lok) vermeiden wollte. In die Reflektoren kam ein Tröpfchen weiße Farbe.
Zum Abschluss wurden die Laternen mit klarem, UV-härtenden Kleber (Bondic – gab/gibt es bei Bauhaus) ausgefüllt.
Gleiches habe ich auch bei den Frontlampen so gemacht. Sieht sowohl bei Tage als auch bei Nacht gut aus. Auf den Fotos sieht das allerdings immer überstrahlt aus! Hier mal der Vergleich: Vorn:
Hallo Leo, vielen Dank für den ausführlichen und bebilderten Umbaubericht. Mit kleinen Änderungen könnte man das ja auch bei anderen Loks probieren. Gruss rudolf
obwohl schon etwas Zeit vergangen ist nun noch eine Antwort, nachdem ich bei einer Pause der "Infrastrukturarbeiten" in und um "Döbeln Nord" wieder mal an die Lokpackungen herangekommen bin (der entsprechende Schrank war mit meinem Modul "Viadukt Gornsdorf" blockiert). Die Anlage werde ich mal später vorstellen.
Das Gestänge ist so aufgebaut, dass die Welle des Deckelscharniers am Ende mit dem Hämmerchen platt gemacht und abgewinkelt wurde. So entstand der Hebel. Anschließend habe ich es durch zwei kurze Griffstangenhalter gesteckt und auf den Wasserkasten geklebt. Die Zugstange entstand auch aus Messingdraht, wurde mit einer Grifföse vorn versehen und mittels langer Griffstangenhalter am Kohlenkasten fixiert. Zwischen letzter Führung am Kohlenkasten und oberem Hebelende ist die Zugstange leicht angewinkelt und durch einen Klecks Lötzinn das Gelenk nachgebildet. Die Zugstange habe ich dann so gekürzt, dass sie genau am Hebel endet. Die Teile sind also nicht fest verbunden, so dass der Kohlekasten abnehmbar bleibt.
Hier nun die Bilder
Mein Gott, bei den Nahaufnahmen sieht man ja jedes Staubkorn
Viele Grüße Leo
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht.
Gut durchdacht gestaltet! Das ist so mit den Nahaufnahmen. Jedes Teilchen des Schaffens liegt so unter der Lupe. In 30 cm. Entfernung ist es dann gar nicht mehr zu erkennen.
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22 041 - ein Lückenfüller
17.02.2019 23:21 (zuletzt bearbeitet: 27.10.2019 23:14)
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Antworten
. Komisch dabei, dass dies bei meiner ersten 22er funktioniert, wobei ich mich erinnern kann, dass es da auch am Anfang so war, ich weiß bloß nicht mehr, wie ich es hingekriegt hab 
, die Verkabelung entspricht da der Variante 2. Übrigens am Dekoder liegt es nicht, hab mehrere probiert, immer das gleiche Phänomen.
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