Weiter ging es mit der 2. Caboose. Mangels Airbrush Einsatzmöglichkeiten auf gute alte Art mit dem Pinsel. Hierbei schwöre ich auf Stinkerfarben, also lösungsmittelbasierte Farben. Die halten im Gegensatz zu den wasserbasierten Acrylics auch auf glatten Oberflächen.
Das Dach glänzt noch zu speckig. Aber es sind die Abstrebungen für die Cupola und das Ofenrohr hinzu gekommen. Das Untergestell habe ich diesmal komplett rotbraun einschliesslich der Drehgestelle und Radscheiben gestrichen. Die Aufstiege, Leitern und Griffstangen wurden silber abgesetzt. Man sieht auch die Verglasung der Fenster, innen lohnt sich keine Schau mit auf das Akurateste zugeschnittenen Fenster"glas". Da habe ich mir wohl schon zu sehr die amerikanische Denkweise zu eigen gemacht. Und ich habe festgestellt, es erleichtert das Leben etwas.
Als letzte Ergänzung wurde das Ofenrohr an der Cupola abgestrebt.
Dann geht es an die Beschriftung. Hier habe ich nicht die kostbaren Caboose Decals verwendet, in der Hoffnung es schneit doch noch ein Modell aus Messing bei mir herein. So habe ich die leichter erhältliche Tenderbeschriftung umgewidmet. Die Schrifttypen sind die gleichen und auch die Größe der Buchstaben und Ziffern ist genau die welche ich hier benötige. Bezüglich der Beschriftung, ich habe mir damals das System von Microscale zugelegt, bestehend aus farblosen Klarlacken mit unterschiedlichen Glanzgraden, verschiedenen Weichmachern und weiteren Hilfsmitteln.
Zuerst wird die Fläche wo die Decals aufgebracht werden sollen mit dem hochglänzenden Klarlack gestrichen. Der ist auf Alkoholbasis und greift die Oberflächen nicht an. Der Pinsel kann mit warmen Wasser ausgewaschen werden. Dann werden die Decals wie gewohnt eingeweicht und aufgebracht. Dafür benutze ich eine Pinzette. Anschliessend wird das überflüssige Wasser behutsam mit einen Küchentuch abgetupft ohne das Decal zu verschieben. Hat man es doch verschoben, bringt man ein, zwei Tropfen Wasser auf bis sich das Decal wieder abgelöst hat, dann wieder ausrichten bis es richtig sitzt. Sitzt es richtig, lässt man es trocken. Dann wird der Weichmacher, hier ist es die verschärfte Ausführung Micro Sol, mit einen kleinen Pinsel vorsichtig aufgetupft. Man lässt den Weichmacher verdunsten und schaut danach ob sich das Decal in alle Bretterfugen hineinzieht oder über alle Nietköpfe faltenfrei legt und ohne Luft darunter sitzt. Falls nicht wird der Vorgang so lange und beliebig oft wiederholt, bis einem das Ergebnis zufriedenstellt. Dann wird die gesamte Seitenwand mit dem Mattlack von Microscale gestrichen um Glanzunterschiede gar nicht erst aufkommen zu lassen.
So ist der Wagen denn auch schon fast fertig! Der Wagen ist wirklich gelungen. Das mit der Pinsellackierung gibt immer etwas mehr Glanz als mit der Spritzpistole. Vielleicht das Dach ein wenig mit Pulverfarben nacharbeiten? Kannst du den Wagen mal neben den anderen Wagen fotografieren. Ich bin mal gespannt wie die Unterschiede ausfallen!
Damit erkläre ich den Wagen für fertig und einsatzfähig. Seine Premiere hatte er letztes Jahr Anfang November auf dem Regionaltreffen in Leonberg.
Und damit ist auch der Rio Grande Thread in der Gegenwart angekommen. Bislang ist ja in nur 1 Jahr die Entwicklung von 9 Jahren dargestellt worden. Der Thread wird zwar weitergeführt werden, aber neue Beiträge kommen in längeren Abständen und je nach der Entwicklung meines Rio Grande Fuhrparks.
Dann möchte ich mich noch artig bedanken bei allen die mir mit Rat und Tat zur Seite standen. So manche Fragen der Mitleser haben mir klar gemacht einige Themen aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und meinen Fokus auf neue Aspekte zu richten.
große Ereignisse werfen ihren Schatten voraus, für mich ist es das Modultreffen der Southwest Division in der kommenden Woche in Wolfersweiler. So schnell mal eben wollte ich auch dem Tender der #3400 auch ein Doghouse verpassen. Mit Doghouse (Hundehütte) wird eine kleine Kabine auf dem Tender bezeichnet in welcher der Front Brakeman wettergeschützt seinen Platz hat. Das haben die Unions (Gewerkschaften) durchgedrückt. Diese Wetterschutzhäuschen sind nicht zu verwechseln mit de Kabinentendern wie sie die DB BR50 und die ÖBB BR52 hatten.
Das Doghause der #1205 soll das Vorbild sein von dem ich die Maße abgreife. Es liess sich nach dem Abnehmen des Tendergehäuses abschrauben.
Hinten ist es nur teillackiert, das sieht man nicht weil die Rückwand des Kohlenbunkers davor ist.
Nach dem Abnehmen des Tendergehäuses stellte ich einen schmierigen braunen Belag hinten an dem vorher eingebauten Stützkondensator von 220mfd fest. Heute explodieren Elkos ja nicht mehr, sondern lassen ihren Inhalt höchstens mit einen Pffffft kontrolliert ab. Also habe ich den Kondensator entfernt und durch den Abgebildeten ersetzt. Eigentlich ein Overkill, Lok und Tender haben Stromabnahme von insgesamt nicht weniger als 16 Rädern und dazu noch ausgeglichenes Fahrwerk.
Für das Doghouse habe schwarzes 0,5mm dickes Polystyrol genommen und darin die Konturen und Bretterfugen eingeritzt.
Als nächstes wurden die Fensteröffnungen ausgeschnitten.
Hallo Ludwig, schöne Lok! Diese Farbgebung (Glacier green?) kenne ich nur von der Great Northern. Ich wuβte nicht dass diese Farbkombination mit rotem Führerhausdach auch von der Rio Grande verwendet wurde. Wird die Lok noch gemäβ Deine Fahrwerk-Anforderungen umgebaut oder erfüllt sie ab Werk Deine Ansprüche? Freundlicher Gruβ, Max
im Moment wühle ich mich noch ettliche, zum Teil widersprüchliche, Informationen über diese Lok.
Zum Modell:
Bei Brasstrains hatte ich die Auswahl zwischen 3 Modellen dieser Lok, wohl auf Grund des Schweinezyklus. Einmal blank, aber durch den berüchtigten roten Schaumstoff ziemlich rot eingefärbt. Dann einmal schon lackiert, komplett in schwarz. Und dann eben diesem Modell. Die aufgerufenen Preise waren für alle 3 Modelle gleich. Die Lok kann sozusagen als Beifang in einer Sendung eines Bekannten mit herüber. Dadurch werden die doch recht hohen Versandkosten durch Teilen für jeden erträglicher. Das Modell wurde von Samhongsa in Korea 1977 im Auftrag von Key Imports in einer Auflage von 1000 Stück gefertigt. Das Modell hat schon einen hochwertigen Can Motor. Dieser ist zwar über eine Schlauchkupplung mit dem Getriebe verbunden, hat aber schon einen sog. Tatzlagerantrieb bei dem Motor und Getriebe fest verbunden sind. Mir ist die Lok mit Running Issues verkauft worden, d.h sie lief nicht. Ursache war mal wieder ein verhärteter und zerbröselter Gummischlauch. Mittlerweile habe ich am Antrieb herumgeschraubt und eine Gelenkupplung von NWSL einegbaut. Damit läuft die Lok analog getestet jetzt einwandfrei. Die Federung funktioniert, alle Räder bleiben auch bei Diagonalverwindung das Gleises auf der Schiene. Ich werde Am Fahrwerk wohl nichts ändern müssen. Ausnahme bleibt die Abfederung des Vorläufers.
Das Vorbild entstammt einer Serie von 76 Loks die von Burnham, Parry, Williams & Co. , einer der Vorläufer von Baldwin, zwischen 1888 und 1890 in verschiedenen Baulosen gefertigt wurden. Das Vorbild des Modells wurde 1890 an die damalige D&RG* (ohne Western!) geliefert. Von der Denver & Rio Grande wurde sie als Class 113 eingeordnet und bekam die Bahnnummer 583. Nach der Neugründung der Denver & Rio Grande Western bekam sie 1924 die Klassenbezeichnung C-28 und die Bahnnummer 657. https://digital.denverlibrary.org/digita...d/47520/rec/131 So sah die Lok 1920 aus. 1947 wurde sie an die San Luis Central Railroad, eine private Nebenbahn im San Luis Tal, verkauft wo sie die Bahnnummer 103 bekam. Bei der neugegründeten Nachfolgegesellschaft San Luis Valley Southern Railroad war sie dann noch bis 1956 im Einsatz. Sie blieb glücklicherweise erhalten und wurde 1962 an das Colorado Railroad Museum in Golden/CO verkauft wo sie sich noch Heute befindet. Während viele Schmalspurloks der Rio Gande überlebten, ist diese Lok einzige noch erhaltene Normalspurlok der Rio Grande. http://www.rgusrail.com/cocrm.html#drgwc28683 So sieht sie Heute aus. Der Kesselmantel ist grün lackiert. Die Rauchkammer ist nicht isoliert und daher mit Graphitpaste angelegt.
Das wirft natürlich weitere Fragen auf. https://digital.denverlibrary.org/digita...d/47581/rec/122 Eine Schwesterlok aufgenommen 1916. Da war diese Lok mit Baujahr 1888 schon 28 Jahre alt, nicht mehr der letzte Schrei, aber noch sehr gepflegt. Bei Ablieferung müssen diese Loks den traditionellen spitzen Kuhfänger besessen haben. Man beachte auch den 2. Sanddom. Wahrscheinlich haben sie bei Ablieferung schon eine Druckluftbremse gehabt, bin mir aber da nicht sicher. Die automatischen Kupplungen sind vermutlich später zugerüstet worden. Hier eine Besonderheit bei einigen Loks, es gibt die Möglichkeit gleichzeitig eine 2. Kupplung seitlich versetzt und etwas tiefer angeordnet anzubringen. Damit kann man dann auf 3-Schienengleisen Schmalspurwaggons ankuppeln. Elektrische Beleuchtung, moderne Scheinwerfer, Rangierertritte, andere Tender u.v.m. sind spätere Zutaten.
In Bezug auf das Modell betrachtet, liegen hier gewisse Mischzustände vor. Ausweg: Kraft meines Amtes als amtierender Direktor meiner eigenen Bahngesellschaft erkläre ich hiermit das Modell zu einer Museumslok die auch noch in Epoche Jetztzeit fahren darf.
mfG
Ludwig
* Warum das so ist lässt sich in Wikipedia nachlesen.
Die Rio Grande hat nach Herzenslust an ihren Loks herum gebastelt. Eine geschlossene einheitliche Baureihe wie wir sie es hierzulande kennen ist das nicht. Das waren sie vielleicht einmal bei der Ablieferung neu ab Fabrik. In etwa vergleichbar wie bei der BR50 mit ihrem vielgestaltigen Äusseren. Im Modell kan man hier fast gar nichts falsch machen, alle Kombinationen sind erlaubt, die Durchsicht vieler Fotos hat dieses Bild ergeben. Man sich jetzt auf ein konkretes Vorbild einer einzigen Lok einschiessen und dieses sklavisch genau nachbilden. Ich habe aber keine Lust dieses gut lackierte Modell auseinander zu reissen um die notwendigen Änderungen vorzunehmen. Es müssten ausserdem noch Teile besorgt werden, ein neuer Tender würde auch darunter sein. Danach wäre die Lackierung reif zum Abbeizen und Neulackieren. Bei der Challenger bin ich diesen Weg gegangen, die war aber noch blank. Die andere Möglichkeit wäre, ich nehme die Lok optisch so wie sie jetzt ist, mache die notwendigen Arbeiten für DCC, Beleuchtung, Sound und erkläre sie zur betriebsfähigen Museumslok.
so zwischendurch konnte ich an der Lok etwas weiterarbeiten:
Der zerbröselte Gummischlauch wurde durch eine Kurzgelenkwelle von NWSL ersetzt. Die vorne gegabelte Tatze war mit nur 2 M1 Schrauben am Getriebegehäuse links und rechts befestigt. Die Gewindegröße war hier zu klein bemessen um die auftretenden Kräfte zu bewältigen. Es waren links und rechts nur jeweils 2 Schraube vorhanden was es dem Getriebe erlaubte zu kippen. Die M1 Scharauben lassen sich auch nit fest genug anziehen um hier eine ausreichende Klemmung zu ermöglichen. Daher habe ich die Gewindegröße auf M1,4 geändert und noch 2 weitere zusätzliche Schrauben angebracht. Jetzt sind Motor und Getriebe ausreichedn stabil miteinander verbunden.
Die Lok bekam die bei mir übliche Behandlung mit der zusätzlichen Stromabnahme. Hier wegen des Bremsgestänges etwas tricky auszuführen.
Der Tender bekam ebenfalls seine neue Stromabnahme.
Die von mir zuerst vorgesehene Art der elektrischen Verbindung zwischen Lok und Tender. Ein 6-poliger Stecker durch eine Öffnung in der Grundplatte. Das erwies sich jedoch hier als nicht praktikabel.
das neue Konzept sieht eine Teilung des 6-poligen Steckers in zwei 3-polige vor.
Dafür musste dann wieder Messing zerspant werden.
So sehen die neuen Steckverbindungen aus. Die Kabel werden später durch die vorhandene Öffnung in der Bodenplatte geführt werden.
Ein anderes Kapitel sind die Abdeckscheiben für die Scheinwerfer. So mache ich sie.
Ein entsprechendes Stanzwerkzeug kann in beliebigen Durchmessern aus einem Stück Rundmaterial hergestellt werden. Es sind auch gewölbte Abdeckscheiben möglich, dann muß der Kegel allerdings innen liegen. Das Nachschärfen lässt sich leicht ausführen, entweder in der Bohrmaschine einspannen und Feile daran halten oder in die Drehbank. Bei planen Scheiben ist der Innendurchmesser bestimmend. Bei den gewölbten Scheiben dagegen der Aussendurchmesser. Als Grundmaterial eignet fast jede glasklare dickere Kunststofffolie. Das Material sollte jedoch nicht zu Weißbruch neigen. Ich habe hier oft die dicken Folien von Lok und Wagenschachteln genommen.
So wurden dann die elektronischen Innereien im Tender angeordnet. Der Tender ist recht klein, schon Schmalspurgröße und so war leider kein Platz vorhanden um den von mir bevorzugten Zimo LSG50x15x14 einbauen zu können. Auch für 2 Einzellautsprecher LS13x18x13 reicht der Platz nicht. Daher musste ich auf die noch kleinere Größe 11x15x11 ausweichen. Die wurden mit geschäumten Doppelklebeband auf dem Boden befestigt. Der Boden ist 1mm dick und sollte damit ausreichend schwirrfest sein. Wegen Platzmangel konnte nur ein kleiner Stützkondensator eingebaut werden. Der Decoder ist auch die kleine Ausführung des Tsunami für beengte Platzverhältnisse. Die schwarze Linien auf dem Tenderboden markieren die Lage eines umlaufenden Rahmens im Inneren des Gehäuses an dessen unteren Rand. Das dürfte damit denn auch ausreichend schwirrfest sein. Die lose Steckverbindng ist für den Scheinwerfer hinten am Tender.
So sehen die beiden 3-poligen Steckverbindungen unten aus. Ab hier gibt es wieder den bunten Blumenstrauß an Kabelfarben nach NMRA; sieht keiner wenn die Lok auf der Anlage steht.
Es folgt dann das Ausbessern der vielen Griffspuren die während des Umbaus zwangsläufig entstanden sind.
Wirklich ärgerlich ist, wenn man seine Loks reinigen muß weil irgend so ein Hansel das Modell mit seiner feuchten Nasenspitze abgeknutscht und dort Abdrücke hinterlassen hat weil er nicht in der Lage ist festzustellen wo denn der Sound nun tatsächlich herkommt; so etwas finde ich richtig Kurva Match.
Hallo Lutz, äh Ludwig! Wenn der Krach, und was anderes sind die synthetischen Geräusche nicht, aus dem Tender kommt, nimmt man das auch aus recht weiter Entfernung war. Wird dieser Krach auch noch technisch aufgezeichnet- ist dieser Effekt deutlich wahrzunehmen. Ich kenne auch keinen ernsthaften Modelleisenbahner (wenn er sich denn mit Sound beschäftigt) - der nicht irgendwie versucht, die Geräuschquelle im vorderen Ende des Kessels zu placieren. Wie das vernünftig gemacht wird, kann man doch sehr eindrucksvoll in der Parallelwelt sehen und hören.
Die Stromabnahme ist wohl aucht so wirklich dolle. Wie wärs denn mit einer Dreipunkt- Auflage? Da sollte doch eine solche elektrische Krücke, namens Kondensator, nicht notwendig sein...
ich mache dann mal einfach weiter so wie ich das für richtig halte und so wie es mir gefällt.
Nach dem Zusammenbau erfolgten die ersten Probe- und Einstellfahrten.
Die Abdeckscheiben der Scheinwerfer sind eingesetzt.
Technisch gesehen bin ich mit dieser Lok jetzt fertig. Es werden noch ein paar optische Kleinigkeiten gemacht werden, wie lohfarbener Sonnenschutz.
Jetzt geht es darum den richtigen Sound zu finden. Das Vorbild dieser Lok ist zwar museal erhalten geblieben, aber nur als nicht betriebsfähiges Ausstellungsstück. Hier kann ich mich jedoch an den zahlreich betriebsfähig erhaltenen Schmalspurloks der Rio Grande orientieren. Ähnlich Kesselgrößen, Blasrohrdurchmesser und Zylinderabmessungen lassen auf ein ähnliches Klangbild schliessen. Wie gesagt, es gibt in diesem Fall keine Möglichkeit Tonaufnahmen von der Lok zu bekommen genau so wie sie vom yx-ten auf den xy-ten mit der undichten Leitung im Bw xyz über Nacht gestanden hat. Man wird also mit den zur Verfügung stehenden Quellen und dem vorhandenen Material arbeiten um das möglichst Beste daraus zu machen.
Wenn es da mal klackert beim Überfahren von Modulgrenzen und Weichen, es sind nur die Lokradsätze mit ihrer arbeitenden und damit tatsächlich funktionierenden Federung und die Tenderadsätze mit ihrer ebenfalls funktionierenden Ausgleichsmechanik.
Die Lok mit einem angehängten Stock Car (Viehtransportwagen).
Die Stirnseite einmal näher betrachtet.
Und von der anderen Seite.
Das Lichtraumprofil des Wagens ist kleiner.
Vor lauter Meckern haben einige letztens gar nicht mitbekommen was da eigentlich abgeht. Das ist hier kein durchgehender Mittellleiter.
Sondern eine 3. Schiene im Gleis.
Und so klappt das dann auch mit dem direkten Ankuppeln einer normalspurigen Lok an einen schmalspurigen Waggon.
Und hinten geht das auch.
Das war beim Modell der Lok serienmässig ab Werk so nicht vorgesehen. Beim Vorbild dagegen schon. Die D&RGW hat sich spezielle Aufnahmen für Kupplungsköpfe mit 3 Taschen gießen lassen. Die mittlere obere Tasche ist für die Normalspurkupplung. Die beiden unteren aussermittig versetzten Taschen sind für Schmalspurkupplungen. So kann man den Kupplungskopf nach Bedarf links oder rechts einstecken. Beim Vorbild werden sie nur von einem Durchsteckbolzen gehalten. Am Modell der Lok ist diese spezielle Kupplungsaufnahme vorne nachgebildet worden. Ab Werk war in der mittleren Tasche eine Zierkupplung eingesteckt und auch mit einem Bolzen aus Draht gehalten. Die Zierkupplung habe ich durch eine funktionsfähige Kupplung aus Kunststoff ersetzt. Kunststoff wegen der elektrischen Isolierung. Es gibt bei der SWD ja doch einige Mitspieler welche ihre Messingwagen während der Sessions einsetzen. Da sind einige nur 1-seitig isoliert und jetzt die Kadee Kupplungen aus Metall in nicht isolierten Kuplungsaufnahmen ... Ist dann jedenfalls nicht meine Schuld wenn die Booster abschalten.
Hinten am Tender habe ich die offizielle Narrow Gauge Kupplung von Kadee angebracht. So richtig gefällt mir das nicht. Hier habe ich wegen der Narrow Gauge Coupler Box improvisieren müssen. Aber da habe ich auf einen anderen Umstand gestossen. Bisher war es so, die klassische Kadee #5 hatte die Normalgrösse und die ebenfalls klassische #713 rsp. #714 waren im Vergleich zur #5 nur 3/4tel so groß. Wie es auch beim Vorbild der Fall ist. Jetzt gibt es aber schon seit geraumer Zeit bei Kadee die #58 und daraus abgeleitete Varianten welche eine maßstäbliche Größe des Kopfes aufweist. Des weiteren verwendete die Rio Grande auch für ihr schmalspuriges Rollmaterial die üblichen Kupplungsköpfe wiebei der Normalspur. Daraus folgt für den Modellbahner: Auch für das Schmalspur Rollmaterial werden zukünftig die #58 und ihre Derivate genommen. Sie haben praktisch die gleiche Größe wie die #713/714, sehen aber besser und vorbildgetreuer aus.
Diese Tender sind im Grunde genommen ein kurzer Flachwagen auf welchen dann ein hufeisenförmiger Wasserkasten gesetzt wurde. Hufeisenförmig deswegen, weil es vorne einen mehr oder minder halbkreisförmigen Ausschnitt gab. Dieser frei gelassene Raum war dann für die Lagerung des Kohlevorrats vorgesehen. Derartige Tender waren auch im Europa des 19. Jahrhunderts gängige Praxis, u.a. in Sachsen. Die Rio Grande hat hier den Wasservorrat vergößert indem man die Rundung des Wasserkasten durch Einbauten weiter nach vorne zog. Am Modell durch die sichtbaren Nietreihen zu erkennen. Damit verkleinerte man jedoch auch den Raum für die Kohle und sie musste jetzt oben auf dem Wassserkasten verstaut werden. So mancher Heizer dürfte laut geflucht haben wenn er bei schwindenden Vorräten oben auf den Wasserkasten steigen und die Kohle von hinten in den Bunkerraum vorne schaufeln musste. Um auch wieder die Menge Kohle wie vorher oder mehr mitführen zu können, wurden die Seitenwände des Tenders durch Aufsatzborde erhöht. Hier habe ich mir die Praxis der Aufsatzborde von den noch reichlich vorhandenen Schmalspurtendern abgeschaut. Die Bretter sind Planken aus dem Schiffsmodellbau welche ich noch von einem anderen Projekt übrig hatte. Sie sind etwas rauh und schon abgesplittert, was aber hier nichts ausmacht, sondern im Gegenteil.
Der Kohlehaufen aus Echtkohle wurde dann massiv aufgeschüttet ohne irgendwelche Kerne darunter. Das wurden dann mit einem Weißleim-Wasser-Spüli Gemisch durchtränkt und 24 Stunden aushärten gelassen. Eine Wanne unter dem Tendergehäuse fängt dann überschüssiges Leimgemisch auf.
Danach hat man dann einen massiven Block aus Kohlestückchen der leicht speckig glänzt.
Der Tender erhielt hinten dann noch ein durchgehendes Trittbrett für die Rangierer. Das wurde aus Messingprofilen zusammengelötet.
Ein Blick auf den Einbauten innen. Die schwarzen Linien markieren die Lage des umlaufenden inneren Bodenrahmens unten am Tendergehäuse.
Abschliessend wurden dann mit Farbe nachgearbeitet. An der Lok selber wurden die "Butzenscheiben" in dne Seitenfenstern durch eine richtige Verglasung ersetzt. Dabei wurden auch die anderen Fenster in den Stirnseiten verglast. Da das Fhs. hier nicht abnehmbar ist, war die Arbeit und die erforderliche aufzubringende Geduld ähnlich derjenigen beim Buddelschiffbau.
Damit betrachte ich die Arbeiten an dieser Lok als abgeschlossen.
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12.05.2019 22:09
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