am Vorabend des Jahreswechsels gibt es nochmals Neuigkeiten.
Ursprünglich führte ein kurzes Stumpfgleis entlang der seitlich abknickenden Kaimauer. Dafür hatte ich ein seitliches Anbausegment konstruiert. Nach einiger Zeit stellte ich fest, dass dieser Hafengleisstummel eigentlich zu kurz ist und mir der Radius überdies auch zu eng war.
Also dachte ich mir, ich könnte das Gleis doch weiterführen und in einem IH05-Übergang nach FREMO-Norm enden zu lassen. So wollte ich später einmal die Möglichkeit haben, diesen Gleisverlauf irgendwann einmal als "Industrieast" weiter auszubauen.
Von Beginn an war das "Kaimauer"-Segment in Bezug auf Transport und Lagerung eine Fehlkonstruktion. Eine Transporteinheit mit dem benachbarten Segment funktionierte nur über ein spezielles Transportgestell. Nur wenig später kam innerhalb der Forumbahn die Idee einer Industriebahn als Modulnorm auf. Das hatte mich so überzeugt, dass ein Adapter zum Übergang IH05 - IB entstand:
Trotz der bereits fortgeschrittenen Ausgestaltung der beiden ersten Anbausegmente und dem bisher problemlosen Einsatz gab es mehrere Punkte, die mich immer mehr gestört haben: 1. die sehr unhandliche Transporteinheit 2. ein Solo-Segment ohne "Transportpartner" 3. die (von mir unterschätzte) unpraktische Breite der Anbausegmente, gerade im Betrieb 4. die unharmonische Gleisführung nach der Zufahrweiche: erst der unsprüngliche enge Linksbogen, dann ohne Gegengerade ein größerer Rechtsbogen. Kurzum, hier war Handlungsbedarf!
Nach einigen Überlegungen entschloss ich mich für den Komplettabriss der drei Anbausegmente und einen Ersatzneubau mit folgenden Rahmenbedingungen: - bewährte Breite wie bei der IB: 30cm - zwei rechteckige, gleichgroße Segmente - Übergang zur IB - harmonischer Gleisverlauf
Nach Weihnachten konnte ich dann die geplanten Holzteile zusägen und mit dem ersten Segment anfangen:
Hier bereits der Rahmen mit den Auflagen für das Trassenbrett
Natürlich ist auch hier die Kaimauer weiterzuführen. Der Flächenverlust durch Wasserfläche nehme ich gerne hin, weil dafür die Transporteinheit deutlich handlicher wird. Die Straße führe ich jetzt links des Gleises weiter. Das Gleis wird auf dem nächsten Segment auf die Trasse der IB (mittig) einschwenken und den IB-ÜBergang ermöglichen.
Auch Teile der alten Gleisführung musste ich entfernen und Platz für ein neues Gleis schaffen.
Hallo Steffen, sag mal, beim letzten Bild kam mir die Frage, warum du das Industriegleis nicht an dem Ausziehgleis weiterführst. Die skizze verdeutlicht das einwenig, wie es weitergehen könnte: Beim Rangieren im Kanalhafen waren mir die Sägefahrten ins IB gleis immer irgendwie sperrig über das erste Gleis an der Kaimauer vorgekommen. Ging zwar, aber sonst könntest du über gesamt 3 Gleise in die IB fahren. Punkt 2 die Weiche rechts würde wegfallen, kostenersparnis für den Hafenbetreiber. Punkt 3 deine neuen überarbeiteten Module würden wegfallen, oder weiter hinten im Streckenverlauf Platz nehmen.
Vielleicht sollte ich einfach ins Bett und morgen nochmal draufschauen.
eigentlich wollte ich nicht so sehr auf meine vorhergehenden Zwischenstufen eingehen, die letztlich zum Ergebnis führten, da sowas höchstwahrscheinlich nicht von gesteigertem Interesse ist. Aber deine Gedanken passen genau dazu.
Die Idee, das Ausziehgleis zum eigentlichen IB-Streckengleis für die Anbindung der IB zu machen, hatte ich auch schon durchdacht und das war zunächst mein Favorit, weil die Vorteile, die du genannt hattest, auf der Hand liegen.
Eine erster Gedanke war so:
Um das Gleis aber um ca 25 cm nach oben zu verschwenken (um auf die Gleislage IB zu kommen) ohne dabei allzu spielzeughafte Radien zu bekommen, muss die Verschwenkung bereits kurz nach der Weiche 11 beginnen. Das Gleis überschreitet dann noch auf dem mittleren Segment die Segmentkante. Als Gundmodul (StEn01a-f), also ohne IB-Erweiterung, wäre der Hafen dann nicht mehr voll nutzbar gewesen, da dieser Stummel für ein Ausziehgleis zu kurz ist.
Also ein weiterer Ansatz:
Mit einer zusätzlichen Weiche nach der Weiche 11 gäbe es ein Abstellgleis, dass im Grundmodul dann das Ausziehgleis wäre. Nachteil: die Weiche würde den Beginn der Verschwenkung noch weiter nach rechts verschieben - was sich auch auf die zu verwendenden Radien auswirken muss. Zudem wäre eine Weiche, die nahezu ständig auf Strecke (Richtung IB) liegt und nur selten auf den Abstellzweig umgelegt wird, nicht als EOW, sondern als ortsgestellte mechanische Weiche ausgelegt. Diese Mechanik kann ich aber nicht auf das Anbausegment rüberziehen. Damit wäre eine Bedienung der Weiche "W12" nicht möglich gewesen, wenn die IB-Erweiterung angebracht ist.
Wenn ich deinen Vorschlag richtig verstanden haben, wäre es dann in etwa so:
Diese Idee ist sicherlich nicht schlecht, aber aufgrund der vorherrschenden Geometrie schwierig. Auch hier muss Radien-bedingt frühzeitig eine Bogenführung des Gleises eingeleitet werden. Wenn der Übergang zur IB bereits angewinkelt ist (also vom Modul wegführt, wie hier in der Skizze), entfällt der Rechtsbogen (der für einen rechtwinkligen Übergang IB nötig ist, siehe Plan 1). Aber nicht-rechtwinkligen Übergänge schaffen ungünstige Segmentgeometrien, was sich wiederum nachteilig auf den Transport auswirkt. Wenn der Übergang zur IB darüber hinaus ohne Straße sein soll, ist ein zusätzlicher Adapter nötig. Ich stelle es mir aufwendig vor, einen Adapter zu bauen, der die gleiche Geometrie wie das Übergangssegement hat, nur um eine vernünftige Transporteinheit zu bekommen. Und extra Transportgestelle zu bauen ist ja noch aufwendiger.
Ein Hafen und eine Gewerbe- oder Industrieansiedlung bilden fast immer eine örtlich zusammenhängende Struktur. Daher ist es mir wichtig, diese enge Verknüpfung zwischen Binnenhafen und Industriebahn auch anschaulich darzustellen. Das heißt für mich, dass sowohl die Gleis- als auch die Straßenverbindung erkennbar sein muss.
Unter diesen Rahmenbedingungen ist die Entscheidung jetzt für diese Variante gefallen:
- schmalere Segmente mit gleicher Geometrie (nur noch 2 als Transporteinheit) - stimmiger Straßen-/Schienen-Übergang Hafen zum Industriegebiet (ohne Adapter) - Funktionsfähigkeit des Grundmoduls bleibt erhalten - harmonischerer Gleisverlauf von der Hafenweiche zur Gleislage IB
Zitat von StEn im Beitrag #983 - stimmiger Straßen-/Schienen-Übergang Hafen zum Industriegebiet (ohne Adapter)
Frage dazu. Möchtest du irgendwie Hafen und Rest der Welt voneinander abgrenzen? Das Industriegebiet ist ja normal zugängig. Aber in den Hafen soll ja nicht Hinz und Kunz dürfen, gerade unter dem Aspekt das da ja neben Eisenbahnfahrzeugen auch Flurförderfahrzeuge unterwegs sind, oder Warenumschlag stattfinden könnte. Bisher (ja, war gestalterisch noch nicht fertig) gingen Industriegebiet und Hafengelände irgendwie ineinander über.
Ich könnte mir übrigens vorstellen, das eine Buswendeschleife vor dem Übergang zum Hafengebiet auch ein Blickfang wäre. Und die Hafenarbeiter hätten damit eine ÖPNV-Anbindung ;-)
Genau das meine ich: Hafen und das angrenzende Industriegebiet gehören erkennbar zusammen, daher auch die Schienen- UND Straßenverbindung dazwischen. Wobei der Hafen per Straße nur über das Industriegebiet, das Industriegebiet per Schiene nur über den Hafen erreichbar ist. Eine Abgrenzung ist also nicht geplant. Eine Zugangskontrolle zum Hafengelände, wie das in vielen Häfen mittlerweile üblich ist (aus Sicherheitsgründen nachvollziehbar, für Fuzzies ein Jammer!), plane ich derzeit noch nicht, weil es auch einige Vorbilder gibt, die man problemlos befahren kann.
Zwar habe ich hier schon die Fahrbahnmarkierungen für eine Bushaltestelle auf der Fahrbahn bereitliegen, aber über eine Buswendeschleife habe ich noch garnicht nachgedacht. Da muss ich mich nochmal schlau machen
Hallo Marc, warum so weit von dir? Pontwert in Duisburg. Verkehrszeichen :Anlieger frei oder Zufahrt Sympherstr. jedoch kein ÖPNV! Der Hafen Dortmund hat auch öffentliche Straßen.
Zitat von weichenzwerg im Beitrag #987Hallo Marc, warum so weit von dir? Pontwert in Duisburg. Verkehrszeichen :Anlieger frei oder Zufahrt Sympherstr. jedoch kein ÖPNV! Der Hafen Dortmund hat auch öffentliche Straßen.
In den Disburger Hafen verirre ich mich eher selten bis gar nicht. Stadthafen Essen bin ich aber schon vor 20 Jahren durchgefahren, und vor kurzem war ich wieder da, zur Vorbildrecherche.
Zitat von Sinter im Beitrag #988 ...und vor kurzem war ich wieder da, zur Vorbildrecherche.
Aha... was hast du dir denn genauer angesehen, wenn ich fragen darf? Ich war zwar noch nie dort, aber Vorbilderkenntnisse sind immer interessant
Grüße Steffen
Das was ich hier vorgestellt habe. Ein Stahlhändler oder Stahl verarbeitender Betrieb auf 380 cm, von dem heute leider nur noch 2 der ursprünglich 4 Anschlussgleisen benutzt wird.
@Marc: solche Stahlumschlagplätze gibt es sicherlich immer noch - ein tolles Thema für die Industriebahn! Schrottverladung ist auch noch sehr aktuell, aber da ist die stimmige Modellumsetzung sehr schwierig, da Schrott sehr kleinteilig ist und nicht so einfach mit Füllmaterial "auf Masse" gebracht werden kann.
So, es ging weiter: ich habe Martins Vorschlag einer Buswendeschleife aus dem letzten Jahr umgehend aufgegriffen und mich kundig gemacht. Buswendeschleifen gibt es in Hülle und Fülle und jede ist irgendwie anders, weil den Örtlichkeiten angepasst. Im kleinsmöglichen Fall dürfte es der sogenannte BO-Kraftkreis sein (letztes Drittel der Seite).
Die angegebenen Maße habe ich in 1:87 umgerechnet und eine Schablone gebastelt. So konnte ich unter Berücksichtigung der Kaiwand mit der daran grenzenden Umschlagfläche sowie dem geplanten Straßenverlauf eine Position finden, an der die Wendeschleife als solche auch noch erkennbar ist.
Die Ränder der Fahrbahn habe ich angezeichnet und mit Evergreen-Profilen festgelegt.
Danach folgt eine Schicht Dämmmatten-Füllmaterial, auf die anschließend die Spachtelmasse in zwei Schichten aufgebracht und glatt abgezogen wird.
Das ist der aktuelle Stand: die erste Schicht Spachtelmasse trocknet. Morgen folgt der zweite Durchgang. Der Wendekreis selbst wird gepflastert. Dazu muss ich noch eine 1mm dünne Schicht auftragen, damit das Pflaster bündig mit der Straßenoberfläche wird.
ich habe die letzten Abende mir den bis jetzt kompletten Thread durchgelesen und bin sehr fasziniert von dem was hier ensteht! Am meisten hat es mir der EOW Bereich inkl. dem passenden Signal und seiner weiß/blauen Beleuchtung angetan. Diese sehe ich auch immer wenn ich ab und zu in Stuttgart Hafen Kopf mache oder leider sehr selten, dort unten auch herumrangiere. Ich finde es jedesmal faszierend wenn der EOW Bereich in der Nacht zu einem blau leuchtenden Meer wird.
Wenn ich endlich dazu komme mir eine Anlage zu bauen, würde ich ggf. auch ganz gerne einen EOW Bereich errichten. Ich bin sicher, in der Nacht würde auch hier die blaue Beleuchtung bzw. natürlich auch die weiße Beleuchtung einen interessanten woow Effekt hinterlassen.
Nebenbei finde ich großes Erstaunen von den ganzen kleinen Details, welche bisjetzt auf diesem Modul zu finden sind. Seien es die Schlagtaster des EOW Bereiches oder die Lichtschalter bzw. die Steckdosen des Bürogebäudes! Wahnsinn!
Von mir gibt es auf jedenfall einen respektablen fetten Daumen nach oben! Woooow, einfach nur woooow!!
Hallo Paddy, herzlichen Dank für dein recht ausführliches positives Feedback. Es freut mich sehr, wenn auch "Leute vom Fach" die gestalterische und technische Modellumsetzung als stimmig bewerten. Allerdings ist der Aufwand für die Modellumsetzung einer technisch voll funktionsfähigen EOW mit Achszähler und Lichtsignal beträchtlich. Ich empfehle daher lieber die Umsetzung, wie sie auf den Gleisen der DB AG zugelassen ist, also ohne Blauausleuchtung. Das ist jedenfalls deutlich leichter zu bauen.
@Alle:
Hier noch ein kurzer Zwischenstand
Ganz langsam lasse ich die Beschädigungen des Umbaus wieder verschwinden.
Die Straßenoberfläche ist fertig gespachtelt und wird in Kürze "geteert". Die Gleise sind bereits auf dem neue Segment verlegt und elektrisch angeschlossen. Aufwändig ist der exakte Gleisübergang an der Segmentskante, da das Gleis hier in sehr spitzem Winkel die Trennkante kreuzt. Hier ist absolut sauberes Justieren und Befestigen nötig.
Immer wieder aufregend, fast wie ein Richtfest, ist die erste Testfahrt, die ich diesmal aufgenommen habe:
Hallo Thomas, ein verspäteter Dank an einen treuen Leser
Es ist mal wieder Zeit für ein Update:
Gleise fertig verlegt und geschottert, Weichenantrieb mit Laterne funktionsfähig verbaut, Straßenplanum vorbereitet für den Straßenbelag, teilweise gepflastert, Geländeschicht fertig, usw. Ich war also nicht untätig.
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Projekt "H", das Hafenmodul - ein Baubericht
30.12.2021 23:29 (zuletzt bearbeitet: 30.12.2021 23:34)
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Ich zähle mich jedenfalls dazu und freue mich immer auf einen Beitrag.
Ich wollte doch schon vor Jahren fertig damit sein
