Hallo zusammen, im Zuge der „Malchow am See“-Geschichten hatte ich u.a. hier mal über Feldbahnideen von mir berichtet. Als weitere Option geistern in meinem Kopf auch „liegengebliebene“ Gleise einer schmalspurigen Kleinbahn herum, auf der es z.B. nur noch saisonal z.B. zur Rübenerntezeit mal etwas Verkehr gibt.
Als Muster (und Versandkostenauffüller) habe ich mir daher kürzlich zwei H0e-Stränge als Flexgleis einmal von Roco und einmal von Tillig zuschicken lassen. Zunächst war ich überrascht, dass das vermeintlich(!) ältere Roco-Gleis eher einen kleinbahnigen Eindruck auf mich machte, als das modernere(?) Tillig-Gleis. Das Aufmaß und der Vergleich mit den Realwerten (in meinem Fall von der 750mm DKBW = Demminer Kreisbahnen West) bestätigte diesen ersten Eindruck. Das Roco-Gleis würde eher dazu passen.
Von links nach rechts: Tillig/ Roco/ DKBW [alle Angaben in mm] Schwellenbreite: 21,1 / 18,3 / 17,3 Schwellenabstand: 6,5 / 7,3 / 11,0
- Kann mir vielleicht jemand sagen, ob dies nur bei den Flexgleisen so ist oder ob sich die Schwellenbreite und der Schwellenabstand durch das gesamte H0e-Programm der beiden Hersteller zieht? - Was hat Tillig hier als Vorbild verwendet? - Ist das Gleissystem von Peco, von dem ich noch keine Muster habe, ggf. eine Alternative? - Und kann man eigentlich auch mit Spur N Rollmaterial auf H0e-Gleisen fahren?
da habe ich mich wohl unglücklich ausgedrückt... Ich meinte, von meinen beiden Mustern würde Roco eher passen, weil der Schwellenabstand größer ist und die Schwellenbreite halbwegs passt. Aber für die spartanischen Verhältnisse bei der DKBW ist ja selbst der Roco-Schwellenabstand mit 7,3mm noch viel zu dicht gegenüber den vorbildlichen 11mm. Kennt ihr vielleicht die Abstände von den beiden Peco-Systemen, Bemo oder Technomodell-Gleisen. (Also Anfang bis Anfang ist gesucht - nicht der lichte Abstand)
klar kannst du mit H0e auf Spur N und anders herum fahren hat beides eine Spurweite von 9 mm. Wenn dir der Schwellenabstand beim Rocogleis zu gering ist aber sonst alles passt kannst du dir ganz einfach helfen in dem du auf der Unterseite der Schienen die Kunststoffverbindungsstege zwischen den Schwellen durchtrennst (geht ganz einfach mit nem Cuttermesser) und die Schwellen auf dein benötigtes Abstandsmaß verschiebst. Einzig bei den Weichen geht das nicht aber ich denke das da auch bei der Feldbahn engere Schwellenabstände sind.
Viele Grüße aus dem schönen Odenwald, "Radi"-Klaus
Hallo Martin Die Schwellenabstände musst Du (wenn das Ergebnis vorbildgerecht sein soll) bei jedem Hersteller vergrößern. Tilligs Gleis ist meines Wissens nach an sächsische Bahnen angelehnt. Bei den Weichen kommt es auf den Geschmack an. Tillig hat Federzungen. Peco und Roco nicht. Ich schneide (auch bei H0) alle Schwellen auseinander und trenne die Stege vollständig ab. Die Schwellen werden einzeln aufgeklebt und danach wird das Profil eingefädelt. Ist meiner Meinung nach die bessere Optik. Der Aufwand der Verdrahtung ist bei allen Weichen gleich. Zungenschienen mit Backenschienen verbinden und das Herzstück verdrahten. Gruß Mark
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd! (Buffalo Bill)
Wenn man die Unterschiede zwischen H0e Herstellern diskutiert, sollte man die Unterschiede mit Wann u. Wo es dem Vorsbild entspricht nicht vergessen. Ich habe N (DDR 1980), TM, Tillig, Bemo u. Roco gehabt u. bin bei Tillig-Flex (Strecke) u. Roco (kleine Radien, kurze gerade Gleise (Bhf), Weichen) hängengeblieben. Tillig u. Roco vertragen sich recht gut u. wurden auch gemischt. Die Startsets von Roco waren damals günstig.
vielen Dank. Das waren schon super wertvolle Hinweise! :-)
Der Tipp "Kunststoffverbindungsstege zwischen den Schwellen durchtrennst" ist Klasse. Da bekomme ich auch den riesigen Schwellenabstand der DKBW hin. Interessant auch, dass sich
Zitat von Gleisnagel im Beitrag #8Tilligs Gleis ... meines Wissens nach an sächsische Bahnen an..lehnt
und dass sich das soooo stark vom mecklenburgischen bzw. eher preußischen Format im Nordosten unterscheidet.
Zitat von Gleisnagel im Beitrag #8Tillig hat Federzungen.
heißt das, dass man Antriebe benötigt, um die Weiche in den jeweiligen Endstellungen zu halten? Richtig?
Zitat von Radiklaus im Beitrag #7klar kannst du mit H0e auf Spur N und anders herum fahren hat beides eine Spurweite von 9 mm.
Ich habe das testhalber mal mit einem N-Wagen ausprobiert, den ich noch in der Bastelkiste hatte. Zumindest mit den grob tolerierten(???) N-Radsätzen aus DDR-Zeiten scheint das nicht so problemlos zu funktionieren. Wie man hier sehen kann, läuft der linke Radsatz im H0e-Gleis auf. Da muss wohl das Radsatzinnenmaß nicht stimmen?!
bei mir laufen Spur N-Wagen problemlos auf den H0e-Gleisen von Roco. Ich habe an einer Stelle sogar eine 30°-Kreuzung von Roco Spur N in der H0e-Anlage verbaut. Auch das ist mit H0e-Fahrzeugen befahrbar.
Zu den Gleisen: Bemo H0e hat ähnlich große Schwellen wie Roco H0e, sie liegen aber ein bischen enger als bei Roco.
hast du das mit den Spur N-Wagen auf den H0e-Gleisen von Roco jetzt nur mal "für mich" ausprobiert oder steckt bei dir auch eine Spielidee dahinter? Wenn ja, welche?
Spielidee ist übertrieben, aber ich habe mir ein Fertiggelände als Teststrecke mit 3 Spurweiten gebaut. Außen Märklin C-Gleis mit getrennten Schienen, dann Tillig H0m/TT-Bettungsgleis und innen Roco H0e-Gleise. Damit kann ich jetzt sehr gut von H0 bis N testen und digital ist das auch gleich mein Programmiergleis
Der Kreis für H0e ist hier noch nicht geschlossen, die Bilder sind während des Baus entstanden-
Vorne sind die Schalter für die Gleise und Weichen sowie die Laborbuchsen für die Stromversorgung. Da kann ich jetzt einfach Analog oder Digital fahren. Beim H0-Kreis habe ich mir Weichen gespart, ich wollte die Märklinweichen nicht umbauen müssen...
Ja Martin Antriebe werden benötigt bei Tillig. Ob Handantriebe (Stellstange zum Anlagenrand) oder motorische bleibt Deinem Geschmack überlassen. Bei Roco oder Peco gibts auch Oberflurantriebe.
Gruß Mark
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd! (Buffalo Bill)
Hallo, so, wie ich jetzt den Link am Anfang von Martin sehe, ist sein Plan ja schon umgesetzt, oder sehe ich das falsch? Ich habe auch mal überlegt, was aus Sachsen in meinen neuen Plan unter zubringen. Die Prio liegt da aber nicht, so sehr ich Schmalspur auch mag.
darf ich auch noch etwas beitragen? Ist auch mehr die Illustration auf schon in vorigen Beiträgen genanntes. Einen Vergleich zwischen zumindest Tillig-Elite- und Roco-H0e-Gleis hatte ich schon mal in den Tiefen des Forums gezeigt. Das waren die Bilder dazu, links Tillig, rechts Roco:
Man sieht deutlich die unterschiedliche Schwellenbreite und -höhe, letzteres geht allerdings beim Schottern unter.
Das Schienenprofil dürfte sich nur marginal unterscheiden, hier ein Tillig-Profil in ein Roco-Gleis gelegt:
Und die Anpassung des Gleises (insbesondere die Schwellenabstände) an eine Vorbildsituation dürfte zum Grundverständnis gehören, je genauer man das Vorbild nachbilden will. Das Tillig-H0e-Gleis gibt eigentlich auch nicht das originale Schwellenabstandsmaß wieder, das würde eher zu modernisierten Strecken passen. In Raunthal wurde das auch mit den Schnitten an den Längsstegen des Schwellenbandes auf sächsisches Maß verlegt, allerdings fallt das bei späterer schwellenhohen Schotterung kaum noch auf:
@Hans-Jürgen: Das nenne ich mal eine richtige Spielwiese! Da kann man natürlich richtig gut mit Fahrzeugen und Schienensystemen experimentieren. :-)
@Mark: Na, dann sind die Tillig-Weichen leider raus. :-( Ich möchte nur oberirdisch und von Hand die Weichen stellen.
@Thomas: Schön, dass es so einen fertigen Eindruck bei dir hinterlassen hat. Aber die Feldbahn war nur ein temporärer Aufbau mit Auhagen-Gleisen ohne jede Funktion. Die waren nur Requisiten für eine Geschichte/Idee von mir... Was mir langfristig vorschwebt, sind im Pflaster eingelassene 750mm Gleise so ähnlich wie ich sie im Beitrag #144 mal für das Hafenthema dargestellt habe.
@echoo: Auf deine Rückmeldung habe ich schon gewartet, da ich ja wusste, dass du dich auch mit dem Thema ausführlich befasst hast. Den alten Beitrag habe ich leider nicht gefunden... Danke für's nochmalige Zeigen deiner Vergleichs- und Baubilder.
Ich überlege, ob ich mir vielleicht auch ein kleines Rangierspiel "zum Mitnehmen" baue. Gleisplan so a la Tom Toftes "Zwänge"... ließe sich in H0e ggf. auf 1m Länge umsetzen?! Im zusammengeklappten Koffer wäre vielleicht ein Format von 50x30cm möglich? Ist das machbar?
es haben sich bei mir noch ein paar Fragen ergeben und ich hoffe, dass ihr mir vielleicht helfen könnt:
Ich favorisiere aktuell die Roco H0e-Weichen (#32409, #32411), da ich nur oberirdisch und von Hand stellen möchte. Haben diese Weichen eine kleine Feder, welche die Zungen sicher in Endstellung hält (so wie ich es z.B. von Piko-A-Weichen kenne)? Oder musst man, wenn man keinen Antrieb verwendet, die Endstellung anderweitig sichern?
In der Bedienungsanleitung steht, dass diese Weichen ein Metallherzstück besitzen und sowohl mit oder ohne Polarisierung betrieben werden können. Hat das ohne Polarisierung mal jemand von euch ausprobiert? Gehen kurze Loks da analog trotzdem gut drüber oder ist die Polarisierung zwingend?
Eine ganz andere Frage: Kann man mit den Roco H0e-Bügelkupplungen (#40390) alle Roco-Fahrzeuge von Trichter- auf Bügel-Kupplung umrüsten oder geht das nur bei bestimmten Typen /ab bestimmten Baujahren von Roco?
die Rocoweichen haben keine Feder etc. - da benötigt man zwingend einen der anschraubaren Weichenantriebe (früher gab es die m. E. nach auch mal als Handantrieb). Habe es ohne Polarisierung nie versucht, gerade weil eben die H0e-Loks leicht sind und nur wenige Stromabnahmepunkte haben.
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Vergleich und Fragen zu: H0e-Gleisen – Roco vs. Tillig vs. Peco
26.04.2023 19:42 (zuletzt bearbeitet: 27.04.2023 06:16)
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