bei der folgenden Geschichte handelt es sich um die gedankliche Fortsetzung zu Beitrag #256. Dabei ging es um die Verlängerung der Feldbahn des Sägewerkes bis zum Holzausformungsplatz (HAP) der Forst.
Bei einem Vororttermin möchte sich nun ein Mitglied der SED-Kreisleitung selbst eine Bild von den Öl-/Kraftstoff-Einsparmaßnahmen bei der Forst machen. Selbstredend erfolgt die Anreise nicht mit der Bahn, sondern mit dem komfortablen Wolga-Dienstwagen. ;-) Dieser gleitet hier geschmeidig über den Bahnübergang...
...Der Motor brabbelt noch einmal kurz auf, dann ist das Ziel erreicht. Aus der Gegenrichtung nähert sich pünktlich auf die Minute ein ranghoher Vertreter der Forst mit dem werksneuen UAZ.
Großes Hallo schon beim Aussteigen - man kennt sich im Kreis. Nur der Buchhalter steht etwas abseits... Er soll das Einsparpotenzial in Zahlen festhalten. Der RK3-Kran hat in der Zwischenzeit einen Baumstamm vom exMPSB-Ssw Wagen aufgenommen.
Der Forstmann in Uniform?! Eine allgemeine Frage: Trug man bei der Staatsjagd eigentlich andere Uniformen als in der regulären Forst?
Ein paar erläuternde Worte...
Anschließender Fototermin für die Bezirkszeitung "Freie Erde". Der Buchhalter darf nicht mit ins Bild... ;-)
Hier werden die Baumstämme zwischengelagert. Ein neuer (Lager-)Polter mit Kettenförderer zur Einschnittsäge soll erst noch errichtet werden. Man beachte den Arbeitsscheinwerfer am RK3-Führerhaus und die große (Strassen)Lampe am Kranausleger.... so gesehen auf einem Foto des Bahnhof Klötze.
wieder schön in Szene gesetzt. Wenn der Wolga so ausgerüstet ist, wie in damaliger Zeit viele gleichartige Taxi-Wolga, dann wurde der ganz fortschrittlich mit Flüssiggas betrieben. Wäre heute ziemlich grün...
Wieder mal eine tolle Inszenierung von Dir......... Das hat schon etwas filmisches an sich - wie bei einem Trickfilm, einzelne Szenen hintereinander gereiht ! Sehr schön, wie Du die damalige Realität zurückholst und uns hier bildlich präsentierst. Es macht Spaß, Deiner Phantasie hier zu folgen.
@echoo: Und wieder was gelernt! :-) Über die Energiesparmaßnahmen bei ZIL und Robur hatten wir hier ja schon philosophiert, aber dass dies auch bei PKWs ein Thema war, war mir gänzlich unbekannt. Super Information. Danke dafür!
@Martin-Bremen: Freut mich, dass dir die Szenen gefallen. :-) Wie schon im allerersten Beitrag geschrieben, ging es mir beim Bau weniger um eine perfekte Anlage, sondern viel mehr um eine sich weiter entwickelnde „Fotokulisse für meine Umbaumodelle“ und mittlerweile auch um eine „Kulisse“ für meine Recherchethemen. So spielerisch wie vieles hier wirkt, versuche ich doch immer die Darstellungen mit möglichst vielen Fakten zu verknüpfen. Einzelne Zahlen oder auch Skizzen etc. die hier „im Fließtext“ auftauchen, haben meist eine ziemlich lange Recherchegeschichte hinter sich. Aber wem erzähle ich das – deine Beiträge zu den Lokomotiven sind ja auch bestens recherchiert und geschrieben! :-)
Ich habe die Idee mit der Feldbahn und dem Energiesparprogramm noch einmal aufgegriffen und bis zum „bitteren“ Ende weitergesponnen... ;-) Man hatte die Holzflößerei (1983-85) ja wieder eingeführt, da ein Transport der schweren Baumstämme auf dem Wasser energiesparender möglich war als auf der Straße. Dies fand jedoch nur lokale Anwendung. Grundsätzlich ist der Transport von Massengütern auf dem Wasser aber sogar energiesparender als der auf der Schiene! Aus der Schulzeit habe ich noch Zahlen von 25-30% Ersparnis Schiff zu Bahn im Kopf…?!
Und so erinnerten sich auch die Genossen Energiesparstrategen in der folgenden fiktiven Geschichte an die tatsächlich real existierende Infrastruktur der Elde-Müritz- und Müritz-Havel-Wasserstraße, die schon im 19. Jahrhundert von zentraler Bedeutung für den Güterverkehr von und nach Mecklenburg war. Ihren letzten großen Aufschwung erlebte die Binnenschifffahrt auf den genannten meckl. Wasserstraßen nach dem Ende des 2. Weltkrieges bis in die früher 1970er Jahre hinein. Ursache hierfür waren die Reparationsleistungen, welche die Besatzungszone/DDR an die UdSSR erbringen musste. Darunter fielen u.a. der Abbau der Hauptbahn Berlin-Rostock sowie Teile der Mecklenburgischen Südbahn (MSB) zwischen Malchow und Karow und zwischen Waren (Müritz) und Neubrandenburg. Aufgrund dieser massiven Einschnitte in der Infrastruktur Mecklenburgs besann man sich schon damals wieder auf die Wasserstraßen, die zudem den Krieg relativ unversehrt überstanden hatten. Transportiert wurden Getreide, Zuckerrüben, Futtermittel, Holz, Schrott, Kohle und Baustoffe wie z.B. Ziegelsteine. Dieses Thema wird in meinem irgendwann mal angedachten Hafenbahn-Rangierspiel eine zentrale Rolle spielen.
Die kanalisierten und regulierten Wasserstraßen stellten eine durchgehende und hochwasserunabhängige Verbindung zwischen Dömitz (Elbe) und Berlin her. Damit konnte ein großer Teil der hochwassergefährdeten Elbe umfahren werden. Wer sich diese Karte noch einmal in modern/schön anschauen möchte, kann dies hier beim ADAC tun.
In meiner fiktiven Geschichte erlebt die Binnenschifffahrt nun aufgrund der Energiekrise im Osten Anfang der 1980er Jahre eine erneute Renaissance (ähnlich der quellenmäßig belegten Holzflößerei). Ein alter Anleger am Malchower See, an dem früher Kalksteine verladen wurden, konnte wieder in Betrieb genommen und ein Stichgleis der Sägewerks-Feldbahn bis dorthin verlängert werden. Somit stand einem Gütertransport über die Binnenwasserstraßen und die Feldbahn bis zu den Betrieben im Malchower Bahnhof nichts mehr im Wege. Die Streckenführung/-verlängerung der Feldbahn im Bahnhofsbereich könnte wie folgt ausgesehen haben. Die maximale Streckenlänge vom Hafen zum Endpunkt am ACZ erscheint mir mit 1,6 km noch halbwegs realistisch:
Hier werden die einzelnen Güter-/Betriebsbereiche des realen Bahnhofs Malchow in verkürzter Form dargestellt. Auch in der Realität erfolgte die Zufahrt zum ACZ in einem großen Bogen um den Holzausformungsplatz (HAP) der Forst herum.
Und so könnte das Ganze bei Übertragung auf mein Rangierspiel „Malchow am See“ aussehen. Die erwähnte Umfahrung des HAP wurde auch hier umgesetzt. Die Feldbahn (rot markiert) läuft über die gesamte Länge im Wesentlichen parallel zur Zufahrtsstraße.
Stellvertretend für den Güterumschlag Schiff-Feldbahn-Betrieb sollen hier einmal eine Baustoffanlieferung für die BHG und eine Düngeranlieferung für das ACZ gezeigt werden:
Nicht nur Baumstämme, sondern auch Baustoffe lassen sich wunderbar mit dem alten Ssw-Wagen transportieren. Auch Ziegelsteine scheinen schon angeliefert worden zu sein…
... aufgrund der unsachgemäßen Lagerung gibt es aber offenbar Ärger! ;-)
Für den Schüttguttransport (Dünger) konnten dank guter Beziehungen noch ein paar offene Wagen der ehemaligen Mecklenburg-Pommerschen-Schmalspurbahn (MPSB) beschafft werden.
Super! Das hilft mir sehr weiter! :-) Ich hatte ein bisschen Bedenken mit der Uniform des Forstmitarbeiters in Beitrag #261. Insbesondere, ob man bei der Forst überhaupt diese "militärischen" Schirmmützen trug oder nicht. In deiner genannten Quelle heißt es aber so treffend: "(seltene) Schirmmützen, wie sie nur ungern vom Forstpersonal getragen wurden." Das reicht mir als Beleg völlig aus. Vielen Dank dafür! :-)
Wir schreiben das Jahr 1985. Die Energiekrise ist vorbei und die Feldbahngleise wurden bis auf das des Sägewerkes auf der Holzrampe alle wieder abgebaut…
Das Agrarhistorische Museum aus dem benachbarten Alt Schwerin hat einen ausgemusterten IFA G5 wieder aufgearbeitet. Dieser erstrahlt nun im neuen (Schachtel)Glanz. ;-) Im Ernst – eigentlich wollte ich dieses neue Modell von Busch gar nicht kaufen, da es meist zu Preisen jenseits der 20€ angeboten wird. Bei diesem deutlich günstigeren Sonder-/Aktionsmodell von Elriwa (weder verwandt noch verschwägert) konnte ich aber nicht widerstehen. :-)
Aber was hat der G5 für eine eigentümliche Ladung im Schlepp? Ein altes Pferdefuhrwerk? Übrigens: Der Fahrer ist nicht zu sehen – er ist „nur mal kurz ausgestiegen“, um nach dem genauen Abladeort zu fragen… ;-)
Der Bausatz für das Fuhrwerk lag seit den 80ern in meiner Bastelkiste und musste nun endlich mal gebaut werden… Da solche Fuhrwerke in meiner Epoche 4 nicht mehr im aktiven Dienst standen, kam nur eine Verwendung als Ladung oder Museumsexponat in Frage.
Es ist der Vorabend des 1. Mai – Kampf- und Feiertag der Arbeiterklasse. Bei meinem Beitrag zum 7. Oktober hatte ich schon einmal ausgeführt, warum mir dieser Frühlingsfeiertag eher am Herzen lag. Auch die Kleinstadt „Malchow am See“ putzt sich heraus. Wie zu solchen Feiertagen üblich werden überall reichlich Fahnen verteilt. Dies bringt auffällig Farbe in jede Szenerie ;-)
Die Fuhre wird gewendet. Im Hintergrund auf dem Bahnsteig werden die letzten Ausschmückungen diskutiert…
Es ist noch etwas Zeit… Zeit für eine Zigarette?
Die „üblichen Verdächtigen“ von der BHG heben das Fuhrwerk schnell und unkompliziert vom Anhänger…
…kurze Zeit später geht es in den wohlverdienten Feierabend.
Was ist hier heute nur los? Noch später taucht der Traktor vom Sägewerk mit einem uralten Lanz-Anhänger auf. (Diesen habe ich mit Zwillingsbereifung ausgestattet, wie z.B. hier zu sehen.)
und zunächst erstmal vielen Dank an alle für die fast 50.000 Klicks auf mein "Malchow am See"! Manchmal habe ich so meine Zweifel, ob meine Spinnereien überhaupt jemanden interessieren - besonders wenn es so ruhig hier ist! ;-) Da motivieren mich dann zumindest die Klickzahlen doch weiter zu machen...
„Über Nacht“ sind noch etliche landwirtschaftliche Anhänger an der Ladestraße hinzugekommen:
Das sieht mir aber sehr nach einer Sonderausstellung des Agrarhistorischen Museums anlässlich des bevorstehenden Feiertages aus. Solche Ausstellungen gab es gelegentlich zu sehen und besonderer Wert wurde immer daraufgelegt, welche rasante technische Weiterentwicklung insbesondere nach dem 2. Weltkrieg (zu DDR-Zeiten) vollzogen wurde. Da konnten die Vorkriegsexponate – in diesem Fall Pferdefuhrwerk und Lanz-Anhänger – nicht alt bzw. rückständig genug sein. ;-) Für das Thema Landwirtschaft kam dann immer noch ein Haufen Propaganda (Enteignung Gutsbesitzer, Bodenreform, Kollektivierung in LPGs etc.) hinzu.
Für den anstehenden Feiertag gibt es aber noch weitere Vorbereitungen, die ich euch nicht vorenthalten möchte. ;-) So wurden allerorts mobile Bühnen aufgebaut und auch die flächendeckende Beschallung mit „lustiger“ Marschmusik o.ä. wurde sichergestellt…
Werkstattwagen Bühnenbau und Lautsprecherwagen im Anmarsch
Das schwere Rednerpult muss aus dem Werkstattwagen auf die "Bühne".
Bühnen-Basis ist der neue Plattformanhänger der BHG. Auch an eine Treppe wurde gedacht.
Die Bühnenbauer haben ganze Arbeit geleistet. Letzte Absprachen werden getroffen. Auch der Lautsprecherwagen mit Gulaschkanone steht in Position. Für das leibliche Wohl wird gesorgt.
Und zum Vergleich die Realität von damals - ein leider unscharfes Foto aus meinem Fundus mit Fahnenmeer und Lautsprecherwagen.
Viele Grüße und laßt mal wieder was von euch hören! ;-) Martin
Hallo, ich oute mich auch als einer Derjenigen, die die Klickzahlen nach oben bewegen, ohne jedesmal etwas zu schreiben. Bitte gerne weitermachen, auch wenn es in loser Folge passiert Morgen stellst du bestimmt die jubelnden Massen für die Fotos auf...
und zunächst vielen Dank an Xaver, echoo und Martin für das Feedback! :-)
@echoo: Natürlich hat der Lokalredakteur in Malchow am See den 1. Mai-Feiertag in zahlreichen Bildern festgehalten. Allerdings gab es "Probleme bei den Abzügen in der Dunkelkammer" ;-), sodass die Veröffentlichung der Bilder noch ein paar Tage dauern kann...
Ähnlich geht es euch wahrscheinlich gerade auch mit den Bildern von der MEC-Ausstellung am letzten Wochenende? ;-)
ich lese hier auch sehr gern mit, die Bildgeschichten sind toll und authentisch. Mit dem ACZ und der Traglufthalle das war ja wirklich alles so. Ich kenne es noch von Possendorf. Grüße, Thomas
@Thomas: Vielen Dank. Das freut mich sehr zu hören! :-)
Nun hat der Lokalreporter die Fotos vom 1. Mai endlich fertig entwickelt und abgezogen…
„Die Ruhe vor dem Sturm“ – der B1000 liefert in den frühen Morgenstunden die Kübel mit dem Essen aus der Großküche. Auch etwas Faßbrause ist dabei.
Neben Marschmusik und Sonderausstellungen gab es an Feiertagen auch reichlich andere Attraktionen so z.B. Sonderzüge. In meiner fiktiven Episode wurde ein pendelnder Sonderzug zwischen dem zentral gelegenen Agrarhistorischen Museum Alt Schwerin und den umliegenden Orten (jeweils mit Sonderausstellungen zu anderen Themen) eingerichtet. Der Zug besteht aus historischen Wagen und fährt zwischen den Orten Plau am See, Krakow am See und meinem „Malchow am See“ hin und her, so dass sich Besucher alle Ausstellungen an einem Tag ansehen können.
Einfahrt hat der Sonderzug aus Alt Schwerin… Besonders glücklich ist, wer einen Platz auf den offenen Bühnen ergattert hat.
Solche Sonderfahrten mit genau diesen Zielorten gab es tatsächlich (nach der Wende besser dokumentiert) z.B. am 28.06.2014 anlässlich des 15. Lanz-Bulldog & Oldtimertreffen in Quezin (bei Plau am See): Video 52 8177-9 …rund um Karow oder auch am 25.06.2011 Text und Fotos [eisenbahnforumvogtland.de]
Da die Südbahn (MSB) seit 2015 von Waren aus tatsächlich nur noch bis Malchow in Betrieb ist, versucht man seit einigen Jahren die verbliebenen Streckenabschnitte mit solchen touristischen Sonderfahrten anlässlich diverser Treffen/Feste in der Umgebung am Leben zu halten und vor dem Abbau zu bewahren. Weitere Anlässe sind z.B. Fischerfest in Plau, Feldbahn- oder Dampftreffen in Alt Schwerin. Näheres zur aktuellen Situation bei der MSB oder dem Fahrplan 2022.
Der Sonderzug in ganzer Länge. Die Wagen sehen für meinen Geschmack ein bisschen „überrestauriert“ aus. ;-)
In meiner fiktiven Geschichte sollte der bunt gemischte Sonderzug eigentlich mit der realen Traditionslok 64 007 (seit 1983 im Bw Güstrow beheimatet) bespannt werden. Leider ist diese wegen eines Kesselschadens (den gab es 1987 tatsächlich!) kurzfristig ausgefallen, so dass eine 106er deren Aufgabe übernehmen muss. Mir ist klar, dass mein Sonderzug in dieser Zusammenstellung (mit Langenschwalbacher und Windbergwagen) vermutlich vorbildfrei ist. Dies sind allerdings die einzigen „historischen“ Personenwagen, die ich besitze und von daher für mich alternativlos. Zu diesem schönen Zug haben mich die zahlreichen Kleinbahnzug-Beiträge hier im Forum inspiriert z.B. von - Peter "Ringbahner" -> Dallmin, - Uwe "FSB" -> Hövet oder auch - Dennis "dennis kathke" -> Berge.
Während die Zuglok für die Rückfahrt umsetzt, strömen die Besucher vom Bahnsteig in Richtung Festgelände/Sonderausstellung.
Das Interesse an der Ausstellung scheint nicht übermäßig groß zu sein... (Die Schilder mit den Erläuterungen zu den verschiedenen Anhängertypen sind „leider“ ;-) auf der abgewandten Seite aufgestellt und daher hier nicht sichtbar.) Im Hintergrund steht der abfahrbereite Sonderzug.
Als „Höhepunkt“ des Tages folgt die kämpferische Festrede eines Mitglieds der SED-Kreisleitung.
...der Lokalreporter ist natürlich auch mit dabei. Wer findet ihn?
Tja, wenn du die HW80 Ableger schon so präsentierst, vielleicht wäre ja ein Lanz-Treffen oder Oldtimertreffen am Bhf denkbar? Man bedenke das Lanz Treffen im Agra-Gelände Leipzig war schon vor der Wende bekannt.
Sonst wie immer, gut umgesetzt! Es fehlt, meines Erachtens, nur die ortsansässige Fw mit ihrem TLF 16 zur Absicherung der Veranstaltung!
vielen Dank für deine Anregungen. Ganz nach dem Motto „ein Bild sagt mehr als tausend Worte…“ habe ich mal auf die Schnelle zwei Skizzen angefertigt.
Die erste Skizze zeigt die Strecken, welche der Sonderzug abfährt – im Zentrum mit dem großen lila-roten Klecks liegt das Dorf Alt Schwerin, in dem sich das Agrarhistorische Museum befindet. Von dort aus fährt der Zug zu den drei roten Punkten, welche die nächstgelegenen Städte Krakow am See, Plau am See und „Malchow am See“ kennzeichnen. Der dunkelrote Punkt markiert Quetzin, ein Dorf in dem seit spätestens 1999 tatsächlich jährlich ein Lanz-Bulldog-Treffen stattfindet. Da der Ort für das Treffen also „belegt“ ist, wollte ich dieses nicht „auch noch“ in den Bahnhof Malchow verlegen. ;-)
Spinnt man die Geschichte nun etwas konkreter, dann könnte in Alt Schwerin ein Dampftreffen stattgefunden haben (zu dem auch die 64 007 gepasst hätte), in Krakow am See hätte es eine Mähdrescher-Sonderausstellung gegeben, in Plau am See/Quetzin eine Traktoren-Sonderausstellung bzw. das Lanz-Treffen und in „Malchow am See“ – wie gezeigt – eine Anhänger-Sonderausstellung.
blau = Strecken Sonderzugfahrten, lila-roter Klecks = Alt Schwerin, rote Punkte = Sonderausstellungen, dunkelroter Punkt = Quetzin = Lanz-Treffen
Auch der Hinweis mit der Feuerwehr zur Absicherung ist natürlich richtig! Aber das Veranstaltungsgelände ist noch etwas weitläufiger, als auf meinen Fotos gezeigt. Hier hilft vielleicht eine zweite Skizze weiter:
Die Anhängeraustellung findet an der Ladestraße statt (blaue Striche) und dahinter steht die Tribüne für die Festansprache zum 1. Mai (roter Strich). Das eigentliche (Volks)Festgelände mit Buden, Karussells etc. befindet sich aber noch östlich davon (orangener Kreis) in einem kleinen Waldgebiet. Im aktuellen GoogleMaps-Satellitenfoto ist das Gelände sogar in Betrieb!!! Der größte Besucherzustrom fand immer über die Wege und das markante Tor nahe der Markierung (roter Kreis) statt und dort standen nach meiner Erinnerung auch die Ordnungskräfte/Feuerwehr. Aber da kann ich mich nach so langer Zeit auch täuschen. Der eigentliche Grund für's nicht zeigen ist aber: „Isch 'abe gar kein (Feuerwehr)Auto“ in meiner Sammlung… ;-)
Viele Grüße und ein schönes Rest-WE wünscht Martin
ich verfolge Deine Beiträge ja auch immer mit begeistertem Interesse - Deine fiktive Bahn mit dem realen Hintergrund und der realistischen Umsetzung der damaligen Gegebenheiten. Auch ich als "Wessi" habe mich nach der "Angliederung" der mitteldeutschen Ländereien für die dortige Eisenbahn interessiert. Und so haben wir mit etlichen Leuten zweier Eisenbahn-Clubs einige Exkursionen zu verschiedensten Bahnen auf dem Gebiet der Ex-DDR gemacht. Im Jahre 2000 waren wir auch im Bereich der Prignitzer Eisenbahn - und somit auf den Strecken unterwegs, die Du hier mit Deiner Geschichte zur Bahn "Malchow am See" beschreibst. Da habe ich natürlich auch etliche Bilder gemacht, und erlaube mir mal, hier einige als Zeitcolorit in Deinem Beitrag einzustellen - wenn es Dir Recht ist. So als Inspiration für weitere Gedankenspiele für Dich.
Hier ein erstes Bild aus dem fahrenden Zug heraus aufgenommen - das Museums-Areal der Eisenbahner in Salzwedel :
hier ein Zwergsignal auf dem Bahnsteig - nach meiner Erinnerung müsste es in Wittenberge gewesen sein :
nun sind wir in Pritzwalk, an den Bahnsteigen treffen sich die Ferkeltaxe der DB und "unser" VT 798 der Prignitzer Eisenbahn, mit dem wir den ganzen Tag unterwegs sein werden :
auf den Nebengleisen in Pritzwalk waren damals etliche Altfahrzeuge für weitere Museums-Verwendungen abgestellt :
natürlich besuchten wir auch die Werkstatt und das Gelände der Prignitzer Eisenbahngesellschaft. Dort waren etliche Fahrzeuge abgestellt, teil zum Schlachten, teils zur Weiterverwendung - hier die V 200 :
und auch die V 60 darf in dem Sammelsurium nicht fehlen :
hier sind wir nun mit unserem VT 798 in Plau am See angekommen :
Auch hier standen zu der Zeit auf dem Nebengleis etliche gesammelte alte Wagons und Lokomotiven herum :
und in Karow gab es damals ja auch noch die berühmte Ausfahrt mit den 7 Flügelsignalen Richtung Norden :
auch in Karow gab es noch interessante Dinge im Umfeld zu sehen, so stand hier ein alter Behelfs-Personenwagen in den Nebengleisen :
in Güstrow beeindruckte das alte Stellwerk, welches im Baustil des Art Deko ein schönes Bild abgab :
und im Güstrower Bahnhof begegnete uns die moderne Bahn mit den neuen Triebzügen der Ostmecklenburgischen Eisenbahnen :
besten Dank für deinen ausführlichen Beitrag mit den vielen schönen Fotos aus einer Zeit, in der mein Interesse „leider“ eher anderen Motiven galt... ;-) Aber zunächst ein paar Anmerkungen zur "fiktiven Bahn": Insbesondere in den letzten Beiträgen sind vermutlich Fakten und Fiktion etwas zu stark von mir miteinander verwoben worden?! Daher an dieser Stelle mal ein kurzer Überblick, was in Malchow am See eigentlich alles der Realität entspricht und was nicht:
Die Mecklenburgische Südbahn, an der auch der Bahnhof Malchow liegt, gibt es seit 1885 und bis heute tatsächlich. Man kann aktuell sogar täglich mehrmals mit dem Triebwagen von Waren (Müritz) bis zum Haltepunkt „Inselstadt Malchow“ fahren. An ausgewählten Wochenenden verkehren auch Sonderzüge zwischen Malchow und dem Knotenpunkt Karow.
Die baulichen Einrichtungen auf meinem Rangierspiel entsprechen auch weitestgehend der Realität. Angefangen bei der Alten Molkerei auf der linken Kulisse über die (längenverkürzte) Holzrampe, den Kohlehandel, die Ladestraße, die beiden Bahnsteige, das EG und den (hier unverputzten) Güterschuppen, bis hin zum Forst-/Schichtholzplatz und der Traglufthalle des ACZ auf der rechten Kulisse hat alles ein reales Vorbild vor Ort.
Weiterhin versuche ich mich am "Fahren nach Fahrplan" und auch die damaligen Wagenumläufe werden berücksichtigt. Selbst zu den Güterzügen konnte ich detaillierte Infos sammeln, so dass diese möglichst realitätsnah verkehren können. Gleiches betrifft die Lokomotiveinsätze.
Soweit zu den Fakten. Fiktion waren sämtliche Ausführungen zum Thema Feldbahn (die des Sägewerkes ausgenommen) und natürlich auch die detaillierten Episoden. Einzelschicksale oder auch konkrete Tagesereignisse sind mir nicht bekannt und wurden daher nur den damaligen Gegebenheiten nachempfunden.
Zurück zu deiner Fotoreise anno 2000. Hier war damals noch etwas Betrieb auf den Strecken und vor allem auf den Abstellgleisen ;-), auch wenn der „große“ Verkehr, wie es ihn zu DDR-Zeiten gab, schon lange Geschichte war. Besonders dein folgendes Foto hat für mich hohen Erinnerungswert:
Zitat von Martin-Bremen: und in Karow gab es damals ja auch noch die berühmte Ausfahrt mit den 7 Flügelsignalen Richtung Norden :
Hier einmal ein Foto aus meiner Sammlung vom exakt gleichen Standort 7 Jahre später:
Als Knirps und Jugendlicher hatte ich das große Glück fast jeden Monat ein paar Stunden auf dieser Brücke verbringen zu dürfen. „Primetime“ war dabei der frühe Nachmittag, da hier die Kreuzung von 5 Personenzügen aus allen Himmelsrichtungen stattfand. Da waren alle Bahnsteiggleise belegt! Und die Gütergleise sowieso…! Links am Wasserturm und Übergang zu den Kleingärten dampften noch gern 1-2 Reko 50er vor sich hin und warteten auf Weiterfahrt. Sprich: Der Bahnhof war richtig voll! Du hast das Areal ja live gesehen und kannst dir vielleicht ausmalen, was dort los war?! Einen ganz kleinen Eindruck von der Personenzugkreuzung in Karow vermitteln die ersten Minuten dieses Videos. (Später folgen auch ein paar Aufnahmen aus Plau am See.)
Viele Grüße und ein schönes Rest-WE wünscht Martin
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Minimalistisches Rangierspiel vor mecklenburgischer Kulisse: "Malchow am See"
31.03.2022 20:12 (zuletzt bearbeitet: 31.03.2022 20:16)
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