ich habe als nächstes einen Bausatz von Model Loco, eine preuß G 2. Weinert bietet als Farbe sogenanntes preuß Grün an. Könnte man mit dieser Farbgebung an der Lok leben. Model Loco gibt Olivgrün an. Was ist Deine Meinung? Was hat denn nun meine Rossweinkarte für RGB - Werte?
Hallo Claus, das ist jetzt aber eine ganz andere "Baustelle", bei der es auch immer wieder mal Diskussionen gibt. Allerdings hat sich in letzter Zeit die Kombination RAL 6008 für Kessel, Führerhaus und RAL 8012 für den Rahmen durchgesetzt. Ich verwende dafür gerne die Farben von Elta aber Weinert hat auch die richtigen Farben im Programm.
danke für Deine Hinweise. Ja, ich hatte vor Jahren mal Model Loco Bausätze gekauft, auch alte Preußen. Ich will ja das Fahrrad nicht neu erfinden und es gibt genug die sich mit Länderbahn auskennen. Abweichungen würden mich bestimmt nicht stören. Bleibe aber weiter vorwiegend bei den Sachsen. Zu der Diskussion blos soviel; Es war ein guter Beitrag und auch eine berechtigte Frage nach den blauen Loks in welcher Farbvariante auch immer. Der Beitrag hatte viel Arbeit gemacht. Letztens hatte ich erst ein Telefonat mit Herrn Näbrich. Er ist maßgeblicher Schöpfer vom "Lokomotivarchiv Sachsen". Es gibt bis jetzt keinen Beleg der grünen Farbe an den Loks.
Zitat von Jens500 im Beitrag #1046vornweg, ich habe ein sehr gutes Farbsehen. Deine Behauptung, die Du mit kolorierten Postkarten belegst, dass die Loks blau waren, kann ich nicht nachvollziehen. Auf den von Dir gezeigten Karten empfinde ich die Lokomotivem als unkoloriert im Gegensatz zu anderen Bildteilen, also schwarz/Graustufen. Die RGB-Werte bestätigen das. Also wieso blau?
Diese Bemerkung ist für mich einfach eine Verdummung meiner Person und die Mißachtung meiner Arbeit. Es wäre ein guter Hinweis gewesen hätte er mich darauf hingewiesen, das er die RGB-Werte geprüft hätte und die Frage aufgeworfen hätte wieso die Loks trotzdem blau auf den Bildern waren, dann hätte ich ganz anders reagiert. Oder man könnte sich ja auch selber Gedanken machen wie das sein kann? Diese Frage würde ich mit großer Wahrscheinlichkeit sogar beantworten können. Vielleicht bin ich ja manchmal überempfindlich und ärgere ich mich überhaupt das Thema angeschnitten zu haben. Nochmals Danke Thomas,
Zitat von lok-meister im Beitrag #1061Was hat denn nun meine Rossweinkarte für RGB - Werte?
auch wieder an der hellen Stelle auf der Rauchkammertür gemessen z.B. R117 G122 B118 oder am Glanzlicht dort R132 G138 B131. Wie du schon vermutet hast, relativ neutrale Grauwerte.
Ich finde, der Vergleich von Repro einer dieser Karten im Buch und deiner Originalkarte zeigt vor allem deutlich, dass da beim Kolorieren ziemlich viel Fantasie des "Kolorators" im Spiel ist.
Besonders auffällig ist das an dem Gepäckwagen direkt hinter der Lok. Bei der Repro im Buch eindeutig bläulich wie die Lok selbst, auf deiner Karte aber satt braun koloriert. Auch die Farbgebung des Empfangsgebäudes unterscheidet sich deutlich zwischen beiden Versionen. Ein Schmankerl in dieser Hinsicht ist bei der Repro im Buch noch der eindeutig grün kolorierte, aber vollkommen blattlos-kahle Baum links neben dem EG (auch die anderen Bäume sind kahl, das Foto scheint im Winter entstanden zu sein).
Das zeigt alles deutlich, dass solche nachträglich aufgebrachten Kolorierungen nicht unbedingt die Wirklichkeit wiedergeben. Wahrscheinlich hat das jeweils irgendjemand koloriert, der die Originalszene nie gesehen hat. Sollte halt hübsch und halbwegs natürlich aussehen. Da kann man höchstens statistisch drangehen, so nach dem Motto "wenn die Loks auf 90% der Karten blau koloriert sind, ist einigermaßen wahrscheinlich, dass sie auch im Original blau lackiert waren".
Auf ein einzelnes Beispiel würde ich da im Zweifelsfall keinen Cent verwetten...
aber mal was anderes, womit haben die damals eigentlich die Loks in Sachsen geheizt? Das Zeug auf dem Tender sieht auf beiden (jeweils dem Anschein nach nicht angemalten) Versionen sehr hell aus. Jedenfalls viel zu hell für Steinkohle. War das Holz? Oder Braunkohle (selbst dafür finde ich's reichlich hell auf den Fotos)?
Wunderschöner Wagen. Beim Vorbild ein Einzelstück! Wohl als Probe gebaut ohne nachfolgende Serie. Vielleicht ist der Wagen mit seinen Drehgestellen im Verhältnis zu den Civ Sa 98 wohl nicht so eine gute Idee gewesen. Die Fahrgastzahl ist damit nicht gleich verdoppelt. Ausserdem ist der Fahrgastfluß bei dem Wagen wohl nicht so schnell wie man sich beim Halt sich wünschen würde. Deine G2 ist auch wunderbar!
Auch eine sächsische V, vor längerem gebaut, habe ich mal aus der Vitrine geholt und einen 10t und 12t Kohlenwagenzug fahren lassen. Allerdings Ludwig alles "Pizzaschneider". Man siehts.
Welche G5 soll es genau werden? Eine G5.4? Dann wäre es z.B. auch möglich die Außensteuerung (Heusinger Steuerung) wegzulassen. Die ersten Exemplare hatten noch eine Innensteurung und damit ließe sich eine andere Version als das Brawa Modell der G5.4 umsetzen.
Grüße Kay
Epoche II (DRG) DCC, Z21, Multimaus, Fredi Weinert Mein Gleis, Eigenbau-Gleis nach sächsischem Vorbild
ich habe als nächstes einen Bausatz von Model Loco, eine preuß G 2. Weinert bietet als Farbe sogenanntes preuß Grün an. Könnte man mit dieser Farbgebung an der Lok leben. Model Loco gibt Olivgrün an. Was ist Deine Meinung?
Hallo Claus,
ich bin gerade über deine Frage gestolpert. Auch wenn es schon etwas her ist, möchte ich dennoch antworten.
Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, je mehr wird klar, dass es den richtigen Farbton nicht gibt. Auch liegt noch einiges an Literatur zum Thema "Farbherstellung" vor mir.
Aber ganz kurz: Im Vereinigten Königreich waren wohl anfangs alle Lokomotiven grün. Erst ab 1880 begannen die einzelnen Gesellschaften sich mit unterschiedlichen Farben (Rot, Grün, Blau, Braun, Schwarz) von einander abzusetzen.
Inspiriert von den Briten waren vermutlich auch die meisten deutschen Lokomotiven überwiegend grün. Der Grund: Man brauchte eine günstige Farbe mit den richtigen Eigenschaften für Lokomotiven. Das war Preußischblau+Chromgelb+(oft) Schwerspat als Füllstoff. Das Ergebnis hieß unter anderem Zinnobergrün oder Chromgrün. Allerdings war dies kein bestimmter Farbton sondern wurde in vielen verschieden Nuancen und Helligkeitgraden hergestellt. Auch Preußischblau und Chromgelb gab es in verschieden Varianten, was die Sache heutzutage nicht leichter macht. Wurde dem "Mischgrün" aus Preußischblau und Chromgelb noch etwas Bleiweiß zugesetzt, ging der Farbton in Richtung Olivgrün, was bei den Preußen der Fall sein könnte. Allerdings konnte auch der Schlusslack (Leinölfirniss) zu einem Gelbstich führen.
Auch kann man davon ausgehen, dass sich die Zusammensetzung der Anstriche immer wieder geändert hat, je nachdem wie die Haltbarkeit war und welche neuen Erkenntnisse man hatte.
Lange Rede kurzer Sinn - selbst die Preußen verlangten offiziell "nur" einen dunkelgrünen Anstrich. Dazu ein Auszug aus den Lieferbedingungen der K.E.D. Hannover für die T 3 von 1882 (Quelle: Zander-HEBA):
hast Du irgendwelche Belege, dass es pr. G5.4 (oder G5.3) mit Innensteuerung gab? Die suchte Andreas L. auch schon. Ich halte das bis jetzt für eine Verwechselung mit den späten Exemplaren der G5.1 und G5.2. Bei den G5.3 und G5.4 ist meines Erachtens wegen des Krauss-Lenkgestells kein Platz mehr für eine Innensteuerung. Ich lasse mich natürlich gern eines Besseren belehren...
Die vielen hervorragenden Eigenbauten in diesem Faden verfolge ich nach wie vor mit großem Interesse und offenstehendem Mund.
Kay, im Preußenarchiv ist diese Lok als G 5.4 angegeben. Es gibt auch G 5.3 ohne Heusinger Steuerung. Mir ist das aber egal. Ich bin kein preuß. Lokfan, ich wollte eben die Bausätze mal fertig stellen.
Ludwig, Dich wollte ich blos mal anstacheln, weil Du es immer mit Pizzaschneider und Wackelachsen hast.
Rene`, danke für den Beitrag. Es ist das erste mal, daß ich eine authentische Quelle zu den Farben sehe. Die Publikationen neuerer Zeit belegen für mich nichts.
Ulrich, danke Deines Lobes. Bei den Preußen kann ich Dir aber leider nicht helfen.
Zitat von lok-meister im Beitrag #1075... Ludwig, Dich wollte ich blos mal anstacheln, weil Du es immer mit Pizzaschneider und Wackelachsen hast. ...
[Achtung OT! Warnhinweis: Dieser Beitrag kann Satire, Ironie und Humor enthalten.]
Hallo Claus,
das mit den Pizzaschneidern, nicht einmal das können die Deutschen Modellbahnhersteller rsp. -Importeure richtig hinbekommen: Es kommen nur Häppchen von max. 14 x 14mm heraus, während die Amis da schon bei 27 x 27mm sind. Auch die Dicke des Belags kann größer sein.
hast Du irgendwelche Belege, dass es pr. G5.4 (oder G5.3) mit Innensteuerung gab? Die suchte Andreas L. auch schon. Die vielen hervorragenden Eigenbauten in diesem Faden verfolge ich nach wie vor mit großem Interesse und offenstehendem Mund.
Viele Grüße Ulrich
Hallo
im Buch über die Pr.G5 vom EK Verlag ist die G5.4 818 Breslau abgebildet. Später wurde die Lok dann zur 4234 Bsl und dann zur 54 801. Es handelt sich um eine der ersten (1901)von der BMAG gbauten G5.4. Laut Lieferliste hat die BMAG die ersten G5.4 gebaut. Hanomag hat 1902 die nächsten Exemplare gebaut. Die Breslau 818 hat aber schon eine Außenliegende Steuerung.
der von dir genannte Filmausschnitt stellt eine digital eingefärbte, ursprünglich schwarz-weiße, Aufnahme dar. Daher kann man sich zwar an der Leistungsfähigkeit solcher im englischen Sprachraum als "film colorization" bezeichneten Technik und deren Ergebnissen erfreuen aber daraus lassen sich nur vage Hinweise zu der damaligen wirklichen Farbgebung ableiten.
Ich begnüge mich da mit der Betrachtung deiner hervorragenden Modelle auch wenn deren Farben (Messing sieht ja auch pur gut aus) den Vorbildern nicht entsprechen mögen. Obwohl ich den Forscherdrang zur Farbgestaltung sehr, sehr gut nachvollziehen kann.
Der Zug muss man ganz schnell beobachten und in der Zwischenzeit nicht zittern mit den Augen, sonst ist die Szene wieder vorbei. Aber schön ist es allemal solche historische Bilder sehen zu dürfen. Vielleicht gibt es irgendwann auch so etwas vom Dresdener Hauptbahnhof. Das wäre der Hammer! Schöner Reportage ist es übrigens!
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21.05.2021 08:44
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