Die Iwanczyk- Bausätze sind nichts für Anfänger. Hier muss man sich bereits Sporen mit anderen Bausätzen verdient haben. Außerdem sind sie klassisch, mit Tusche und Feder gezeichnet. Also müsste bei einer Neuauflage, jeder Film überarbeitet werden, damit er beim Dienstleister geätzt werden kann. Somit wird sich keiner die Arbeit antun, die Bausätze zu vertreiben. Zumal man dann auch Ersatzbögen vorrätig halten müsste. Es soll ja auch Modellbauer geben, die mal Teile extra benötigen.
Den Omnibus gab es, in wesentlich besserer Ausführung, mal bei Günther. Aber auch der ist nur noch auf dem zweiten Markt zu bekommen.
Es ist schon immer so gewesen: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben...
Hallo Lok-Meister Claus, deine Arbeit bereitete mir sehr viel Freude. Damit meine ich neben den hervorragenden Modellen auch den Bilderbogen. Gräme dich nicht, denn die Frage der Farbgebung wird wohl nicht mehr durch Belege zu klären sein. Nachdem ich in der letzten Zeit eine ganze Reihe von Online verfügbaren historischen Zeitschriften durchstöberte, stellte ich fest, dass solche Dinge wie Farben der Eisenbahnfahrzeuge da keine Rolle spielten. Es verhält sich so, wie bei deinen eingangs genannten wichtigsten Dingen im Leben. Farben umgaben die Menschen auch damals schon aber von Farbdynamik und ähnlichen Dingen hatten die noch nie gehört. Wenn sie schon das Geld hatten, um sich eine Eisenbahnfahrt leisten zu können, dann gab das sicherlich oft schon Gesprächsstoff für eine längere Zeit. Der Rauch, das Feuer, das Rattatatt, der Geruch (kann man eben auch schlecht reproduzieren) und vielleicht auch die anderen Reisenden - das war beeindruckend.
Angesichts deiner und anderer handwerklichen Meisterstücke schlugen ja auch schon einige Mitleser vor, die Farbe weg zu lassen. Aber so fuhren die Originale bekanntlich doch nicht.
In Erwartung dessen, was da hier noch kommen wird Gruß Bernd
alles gut. Ich wollte blos sagen, dass die Grafiker von damals keine Dummköpfe waren und wußten warum sie die Loks blau machten. Die Fotos sind Zeitzeugen. Ich war selbst überrascht, daß alle die von mir bisher gesehene Loks blau sind. Nicht eine grün. Mir würde ein Zeitungsartikel aus dieser Zeit reichen in dem jemand von grünen Loks auf dem Bahnhof berichtet. Oder wenn einige Loks auf dem Fotos grün coloriert worden wären. Ich habe, nachdem ich 6 Kästen durchgesehen habe aufgehört die alten Zeitzeugen weiter zu durchforsten. Hätte noch viele Beispiele von blauen Loks die ich zeigen könnte. Zu meinen Recherchen zu den Unfällen habe ich u.a. von 1837 bis 1920 das Annaberger Tageblatt, die Obererzgebirgische Zeitung und das Chemnitzer Tageblatt komplett durchgesehen. Vielleicht ist in meinen Aufzeichnungen noch ein Vermerk über Farbe? Das Problem ist blos, dass ich keine Lust dazu habe. Wen interessiert es? Vielleicht findest Du ja noch was dazu?.
Farbe hin, Farbe her. Was soll es. Wie du schreibst: ganz genau weiss man es einfach nicht mehr. Ich glaube du liegst mit deine Bauten wohl so richtig. Und wenn es nicht so wäre? Doch egal; Hauptsache es gefällt dir!!! Das sind richtig schöne Bilder die du eingestellt hast. Mal so richtig um mich darin zu verlieren! Dankeschön! Durchforste dein Archiv bitte schön weiter. Vielleicht muss ich irgendwelche Diskussion starten um mehr sehen zu dürfen -).
wie habe ich mich gefreut, dass du das Thema Farbe aufgegriffen hast. Ich habe mich in den letzten Monaten weniger mit dem Modellbau beschäftigt, dafür aber mehr mit der Recherche. Da ich hier in Norwegen ein altes Bauernhaus von 1869 renoviere, habe ich mich auch schon intensiv mit Farben bzw. Pigmenten auseinandergesetzt. Da ich ja immer noch/immer mal wieder am 349er in TT arbeite, war für mich das Thema "Sachsengrau" sehr dominant. Hier fand sich zum Glück in der Literatur der Hinweiß, dass das Grau (Bleigrau) aus Bleiweiß und Lampenruß hergestellt wurde, was ein eher kühles, bläuliches Grau ergibt. Zusätzlich verfärbt sich Bleiweiß unter Einfluss von Schwefelsäure dunkel, was die vielen eher dunklen sächsischen Güterwagen auf den Postkarten erklärt.
Nun kommst du aber mit blauen sächsischen Loks. Danke! Auch ich habe mich immer wieder daran gestört, dass es bisher keinen schriftlichen Beweis gibt und trotzdem "alle Welt" von flaschengrünen Loks schreibt und die bläulichen Loks auf den Postkarten völlig ignoriert werden. Auch das Blau auf dem Gemälde sollte zum Nachdenken anregen, hat der Feuermann doch die Blätter grün gemalt.
Bei meinen Recherchen schaue ich gerne zum Ursprung der Eisenbahn - nach England, Wales und Schottland. Auch hier gab es viele bunte Loks, gerne auch grüne. In dem zweibändigen Werk von Nigel J.L. Digby "The Liveries of the Pre-Grouping Railways" wird sehr detailliert auf die Anstriche der Lokomotiven und Wagen eingegangen. Im Gegensatz zu manch deutscher Literatur wird hier aber nicht versucht die Farben mit Hilfe des RAL-System zu deuten, sondern hier wird auf die Farben und Pigmente der damaligen Zeit eingegangen. Gelb war Chromgelb (Bleichromat) und beim Blau war Preußisch Blau / Berliner Blau, stark vertreten. Beide Farben wurden gerne gemischt und ergaben Preußisch Grün. Schaut man sich auf dieser Farbkarte ( https://www.schmincke.de/fileadmin/downl...L_Farbkarte.pdf ) Preußisch Grün (gerne auch Preußisch Blau) einmal an, so kommt man den bläulichen Loks auf deinen Karten schon sehr nahe. Und setzt man Preußisch Grün kleine Mengen Weiß und Schwarz zu, erhält man ein Olivgrün, was wohl die preußischen Loks trugen.
Demnach ist es wohl gar nicht so unwahrscheinlich, dass sächsische Loks wirklich in einem dunklen bläulichen Preußisch Grün durch die Lande fuhren. Ich benutze mit Vorliebe Farben von Vallejo. Hier gibt es sowohl Preußisch Blau und Chromgelb. Die werde ich mischen und dann an einigen V V Testdrucken ausprobieren.
danke Deines Beitrages. Das was Du hier schreibst finde ich sehr interessant. Bei dem Bild, vor allem in Reichenbach, die VIII v1 und XII H, da könnte man getrost von blaugrün sprechen. Auch die Originalfarbe an meinem alten Wagenkasten war blaugrau. Ich hatte auch an Farbveränderungen auf den Bildern gedacht, aber das Grün im Gelände blieb ja grün. Dieser 349 hier ist auch noch in der Originalfarbe. Mein alter Fotoapparat tut es auch ein wenig die Farben verfälschen - siehe Türstopper. Er ist schon grau, wenn man davor steht. Auch noch paar Details für Dein Modell.
Eine Hartmann XIII H. Bemerkenswert der eindeutig schwarze Tender und der leichte Rahmen an Lokomotive und Tender. Ein Fabrikfoto. Die Kuppelstangen sind in Positur gefahren.
X H1 auf Fabrikfoto. Die Karte ist unterschiedlich beleuchtet beim Fotografieren.
Ein Betriebsbild! Welche Farbe hat die Lokomotive wohl oberhalb den Umlauf? Beachte das schöne Lichtspiel der Sonne am Fahrwerk. Die Sonne lässt das Fahrwerk im vorderen Bereich anders erscheinen als in Höhe der Treibrädern.
94 2016, ein typisches DLA Bild. Die Mannschaft posiert in Schlipps schön nett für den Fotografen. Die Kuppelstangen stehen in unterer Stellung. Beachte den Deckel am linken Zylinder; der ist dunkler in der Farbe als die Zylinderbekleidung.
Jetzt hast du mir nach langer Zeit überzeugt auch mal was grünes auf der Anlage fahren zu lassen. Also sind die Lokomotiven einfach Grün -).
ich wage mich einmal auf ganz dünnes Eis hinaus. Im Moment beschäftige ich mich auch mit einem Schmalspurdampfer Bj. 1883. Auch mit blauer Kesselverkleidung.
In Deinem letzten Beitrag zeigst Du 2 Bilder, eine Lok hat eine verkleidete Rauchkammer, die andere dagegen nicht. Bei der Atlantic nach De Glehn (rechtes Bild) sind die Verkleidungsbleche des Kessels bis zur Rauchkammervorderfront durchgezogen. Diese Verkleidungsbleche sind ein einem gewissen Abstand zum Kessel rsp. Rauchkammer angebracht und haben eine isolierende Wirkung. Man kann sie mit Farbe lackieren ohne daß diese verbrennt. So dürfte bei dieser Lok der gesamte Kessel in der Seitenansicht einschliesslich Rauchkammer bunt, d.h. nicht-schwarz sein.
Bei der anderen Atlantic nach Von Borries ist die Rauckammer nicht verkleidet. Die deutlich sichtbaren Niete sind ein Indiz dafür. Nun können die Aussenseiten von Rauchkammern unter starker Belastung der Lok eine erhebliche Temperatur annehmen. Zu viel für die damaligen Farben. Sie verbrennen, d.h. sie gehen nicht sprichwörtlich in Flammen auf, aber die farbigen Pigmente verändern sich unter Temperaturbelastung und werden dunkler bis sie zu schwarzen Ruß zerfallen sind. Und Ruß war damals das einzige Farbpigment was auch hohen Temperaturen widerstand. So wurden die Rauchkammern mit Farben die nur Rußpigmente enthielten angestrichen.
Ob in Sachsen der Photographieranstrich praktiziert wurde habe ich keine Kenntnis darüber; es wäre aber zu berücksichtigen bei Werksaufnahmen fabrikneuer Loks. Dann meine Frage nach Blechen aus Russischen Eisen als Kesselverkleidung? Das hat eindeutig einen bläulichen Farbton.
In den USA wurden unverkleidete Rauchkammern mit einer Mischung aus Anthrazit und Leinöl gestrichen. Jede Bahngesellschaft hatte ihre eigene Mischung, das reichte von einem hellen silbrigen Grau bis hin zu einem sehr dunklen Grau kurz vor dem Schwarz. Und ich weiß nicht ob das auch in Sachsen so praktiziert wurde.
danke Deiner Ausführung. Einen Fotoanstrich hat es mit Sicherheit gegeben. Die Werksaufnahmen wirken ziemlich hell. Alle gehen von einem Hellgrau aus. Das die Rauchkammer im laufe der Zeit nachdunkelt kann ich mir gut vorstellen. Alleine schon durch Verschmutzung. Farblich abgesetzte Rauchkammern sind erst bei neueren Loks so ab 1905 nachweisbar. Sicherlich schwarz gestrichen, aber auch nicht generell sondern an vereinzelten Maschinen. Das könnte ich mit Beispielen belegen. Mehr kann ich dazu auch nicht sagen.
Hallo Peter Dein letztes Bild ist nach meiner Meinung retouchiert worden. Auf der in Fahrtrichtung rechten Seite sollte der Zylinderkasten wenigstens ein wenig zu sehen sein. Der Fehlt vollkommen. Die Front wirkt asymetrisch...
Hallo zusammen, das sich alle Zeichner abgesprochen haben, kann man wohl sicher ausschließen. Dennoch würde ich auf deren Urteilsvermögen nicht unbedingt so sehr vertrauen. In den grünen Schmalspuralben Sachsen sind oft viele Aufnahmen aus ähnlichen Blickwinkeln. Da wandelt oft im oberen Erzgebirge die Dachfarbe zwischen rot und schiefergrau beim identischen Haus, auch die Wandfarben wechseln da recht wild durcheinander. Eine großflächige Dachziegeldeckung möchte ich da eigentlich ausschließen, erst recht einen mehrfachen Wechsel im Laufe von ca 20 Jahren. Da hat also jeder die Farben genommen, die er füch richtig hielt bzw. auch eintönige Einerleis vermieden.
Wie wirkt eigentlich geöltes grün in Natura? Die Lokomotiven waren damals noch sehr gepflegt, die Wagen ebenso. Aber die Wagen waren nunmal aus lackiertem Holz, die Loks aus lackiertem Metall. Bei der damals nötigen hellen Sonnenausleuchtung kann da ein einfaches Holz ganz anders erscheinen, als immer schön eingeölte Lokomotiven.
Blau war um 1900 (und ist es auch heute noch) übrigens eine der am teuersten herzustellenden Farben. Also ein nicht zu verachtender Kostenfaktor gegenüber rotbraunen oder grünlichen Farbtönen.
für Deine Recherche. Die Gedanken zu den Grafiken teile ich nicht generell. Ich stelle mir vor als Grafiker in einem Dresdner Verlag eine Postkarte vom Bahnhof Zschopau zu kolorieren. War er selbst dort, hat fotografiert und sich Notizen über die Farbe der Dächer gemacht - unwahrscheinlich. Die Dächer waren aus Dachpappe grau, Schiefer blau, Dachziegel rot. Man wird wohl kaum ein gelbes oder weißes Dach sehen. Bäume und Gras mache ich natürlich grün. Das ist wohl in ganz Sachsen so. Lokomotiven, ach die sind ja überall blau. Die Waggons braun, grün, grau. Man kann wohl auch nicht verlangen, dass er preuß und sächs Güterwagen unterscheiden kann. Ebensoweinig 3. Klasse, 4. Klasse und Packwagen. Aber was eine Lok ist wußte jedes Kind. Ich denke schon, daß eine Lokomotive einen sehr hohen Stellenwert vom Kind bis zum Greis hatte. Bei mir war das jedenfalls so. Ich hätte mal eine Bitte an Dich. Da Du die Schmalspuralben vom Neidhardt hast. Könntest mal schauen, ob dort eine grüne Lok zu finden ist. Ich hätte das Thema nicht begonnen wären die Loks in verschiedenen Farben dargestellt. Du mußt doch zugeben, daß man doch mal darüber nachdenkt, wenn ich 100 blaue Lok belegen kann und man dann mal fragt wie kommt man eigentlich auf grün?
Und noch ein Argument für die Genauigkeit der Verlage. Ludwig (Atichson) hat mir den Hinweis gegeben mal die Uniform der Eisenbahner zu kontrollieren. Dort kennt man ja die Farbe. Habe eine Grafik gefunden, wo Bahnpersonal etwas größer im Vordergrund zu sehen ist. Die Uniformen sind im dunklen grün koloriert, wie es zu sein hat.
Direkt grün habe ich auf die Schnelle nicht gefunden, blau ist aber auch der falsche Farbausdruck für deine Beispiele. Das ist eher blaugrau bzw. eine Art blaugrün. Manche Loks sind in den Schmalspuralben auch einfach nur grau.
Also kein "typisches" wie Ral 5002 oder 5015. Eher eine Mischung aus Ral 5000+6000 (mein Farbfächer ist leider sehr klein).
Danke Erzgebirgsnebenbahner Deiner Mühe. Ich möchte nun eigentlich die Sache mit den blauen Loks auf sich beruhen lassen und mich nun wieder aufs Basteln konzentrieren. Hätte ja sein können, dass wenigstens mal aus versehen eine grüne Lok bei den Schmalspurbahnen zu finden gewesen wäre. Das Blaugrün kann ich auch bestätigen. Siehe auch den Bericht von René #1026.
Hallo Claus, ich habe jetzt nochmal konkret gesucht:
Band 1.2, Bild auf Seite 62 zeigt eine grüne I K um 1910, Farbton etwa passend zu Bemo Band 1.2, Bild auf Seite 64 zeigt eine grüne IV K um 1905, Farbton leicht dunkler als bei Bemo
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18.04.2021 12:07
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