es wird langsam mal Zeit, dass wir wieder aus Bischofsheim berichten.
Nachdem die Segmente fahrfertig sind, geht es nun ein wenig an den Landschaftsbau.
Im Rahmen eines Basteltreffens haben Frank und ich die hintere Böschung gebaut und werden euch Bilder davon zeigen, wenn wir alle Module mal zusammengeschraubt haben. Weiterhin wurde auf dem Endsegment das Gelände und die Strasse angelegt, wobei es aktuell in keinem vorzeigefertigen Zustand ist. Dazu dann mehr, wenn wir weiter sind.
Heute dreht es sich um den Bahnsteigbau. Im Original waren einfache Betonkanten verbaut. Für das Modell verwenden wir 2 mm starkes Balsaholz, was wir lediglich mit betongrau anstreichen werden. Denn Balsaholz hat von Natur aus eine Struktur, die Beton sehr nahe kommt.
Folgendermassen habe ich die Bahnsteige gebaut. Am Segementende wurde ein Holzstück aus 4 mm Sperrholz aufgeleimt, was die Kontur des Bahnsteigs abbildet. Dies gibt dann auch einen passenden Übergang zum Nachbarsegement.
Nun etwas Theorie: Einseitig benutzte Bahnsteige haben einen Abstand zur Gleismitte von 18,5 mm und sind ab SOK maximal 3 mm hoch (link dahin: www.drahtkupplung.de)
Umgerechnet bedeutet das für uns: Bahnsteighöhe ab Bettung: 7 mm Abstand von der Gleisaussenseite = 9 mm
Um einen gleichbleibenden Abstand zu gewährleisten, habe ich mir eine Schablone gebaut. Diese besteht aus drei aufeinandergeleimten Holzstückchen von jeweils 3 mm, die in der Höhe versetzt sind. In der Höhe versetzt, damit das erste Stück direkt über den Kleineisen an der Schiene anliegt, das zweite Holz auf der Schwelle sitzt und das dritte Stück auf dem Gleisbrett. An diese Schablone wurde eine 2 mm starkes Holzstückchen geklebt, was die Bahnsteigkante imitiert.
Denn bevor die Bahnsteigkanten aufgeklebt werden, wird als Stabilisation eine Leiste auf dem Trassenbrett aufgeklebt.
Nachdem diese Stabilisierungsleiste befestigt wurde, können die Bahnsteigkanten vorbereitet werden. Hierzu werden aus einer Balsaholzplatten passende Streifchen mit dem Cuttermesser geschnitten.
Nachdem die Streifchen geschnitten sind, werden sie an ein Stahllineal angelegt und mmit einem spitzen Bleistift alle 2 cm ein senkrechter Strich gezogen bzw. mit leichtem Druck eingraviert. Damit dieser im rechten Winkel ist, habe ich ein Geo-Dreieck auf eine „Gerade“ des Stahllineals gelegt.
Wenn das erfolgt ist, werden die Bahnsteigkanten noch gefärbt und gegen die Stabilisierungsleiste geklebt. Danach wird die Schüttung des Bahnsteigs mit Quarzsand und Splitt modelliert. Hier noch eine Stellprobe davor......
Die Kante wirkt jetzt noch etwas zu hoch, aber wenn erstmal Schotter daneben liegt............
Bischofsheim ist mittlerweile fahrfertig, doch haben Testfahrten auf dem DKW-Segment gezeigt, dass meine mechanischen Weichenantriebe hier so nicht ordentlich funktionieren.
Ich befestige den Stelldraht (hier 0,8mm starker Federstahldraht) an Lüsterklemmen auf der Stellstange, die quer durch das Modul verläuft. Dadurch ist der Federstahldraht relativ lang. Bei einfachen Weichen in H0 und H0m hat das immer wunderbar funktioniert. Nur bei den Antrieben für die Roco-DKW wollte es nicht recht klappten. Bei diesen DKW bewegt die "Stellschwelle" insgesamt vier Zungen, die wir zudem noch über angelötete Litzen mit Strom versorgen, so dass hier etwas mehr Anpressdruck vonnöten ist.
Ich habe deshalb die Antrieb umgebaut. Dazu habe ich als erstes 25mm Stuhlwinkel unter den Modulkasten geschraubt, die eine zweite Stellstange aus 4mm Rundaluminium aufnehmen.
Der eigentliche Stelldraht ist wieder aus 0,8mm Federstahldraht. Damit der Draht in den Lüsterklemmen richtig hält, habe ich ihn fest mit Klebeband umwickelt.
Mit Hilfe der Lüsterklemmen ließ sich der Draht jetzt perfekt ausrichten und hält die Weichenzungen sicher in den Endlagen.
Auf der Oberseite habe ich den Stelldraht knapp über der Stellschwelle gekürzt und mit Hilfe der Roco-Säge dafür gesorgt, dass die Herzstücke wirklich alle von den Flügelschienen getrennt sind.
Jetzt funktionieren die Antriebe der DKW zu unserer Zufriedenheit. Bei einem Fahrtest gestern sind Loks mit NEM- und RP25-Radsätzen (breit und schmal) problemlos über die DKW gelaufen. Jetzt wird es Zeit für die Landschaft :-).
Holger hat mich darauf hingewiesen, dass die Landschaftshaut auf dem DKW-Modul eher einer Kraterlandschaft als einem beim Bahnbau gestalteten Gelände gleicht. Ich habe daraufhin das Gelände mit dem Schwingschleifer etwas geglättet und dann noch einmal Geländepampe angerührt.
Die Pampe war dieses Mal etwas suppiger und ließ sich bestens verteilen und mit dem Spachtel glätten.
Holger hat recht: So sieht es viel besser aus.
Der Modulkasten ist inzwischen auf der Außenseite geschliffen und wartet auf den grauen Lack.
Viele Grüße,
Frank
Musik dazu: Dammit, I Changed Again von The Offspring
nach über einem Monat Funkstille, gibt es wieder was aus Bischofsheim zu berichten.
Für das Forumbahntreffen wurde Bischofsheim erstmal in Richtung Betriebstauglichkeit gebracht, wie auch schon Frank berichtete. Irgendwelche vorzeigbaren Aktionen rund um dieses Thema gibt es eigentlich nicht. Ergänzend dazu wurde lediglich eine Grundbegrünung des Hangs durchgeführt, ein wenig Strasse modelliert und die Gleise und Schwellen angepinselt.
Zur Betriebstauglichkeit gehört allerdings auch, dass die Abstellgleise mit Prellböcken versehen werden. Und hier hatten wir folgende Informationen, welche für den von uns gewählten Darstellungszeitraum relevant sind: - Prellbock nördliches Ausziehgleis ist ein Holzprellbock, der zusammengefallen war ........wobei unsere Umsetzung bei weitem nicht so verrottet ist - Prellbock südliches Ausziehgleis ist ebenfalls ein Holzprellbock, der allerdings im Gegensatz zu seinem Pendant noch intakt erscheint - Prellbock an der Ladestraße ist ein geschweisster Prellbock der Bauart Rawie, welcher z.B. von Roco angeboten wird.
Aufgrund gerade mal insgesamt drei vorliegender Fotos der beiden Holzprellböcke habe ich im Netz nach passenden Vorbildern gesucht. Fündig wurde ich bei der Webseite spur-n.com. Dort findet man unter folgendem link eine grosse Auswahl an Vorbildern, Nachbauten und Industriemodellen......allerdings in Spur N Klick mich.
Und hier die Bilder aus Bischofsheim:
Prellbock nördliches Ausziehgleis (passend dazu der VT614, welcher auch im richtigen Leben mal eine Sonderfahrt nach Bischofsheim machen durfte)
Prellbock südliches Ausziehgleis
Beide Prellböcke sind noch nicht ganz fertig, es fehlen halt noch paar Kleinigkeiten wie Schotter, Grünzeugs usw.
Die Prellböcke zu bauen ist recht einfach gewesen: 2 mm Balsaholz wird in 2 mm breite Streifen geschnitten. Die Streifen werden auf Papier aufgeklebt. Die drei Wände werden dann zusammengeklebt und als "Füllung" habe ich Dasas Pampe (Mischung aus Farbe, Weißleim, Wasser und Schleifstaub) verwandt, auf welche ich dann Schotter und gesiebte Erde streuen werde. Die Farbgebung erfolgte analog zu meiner bevorzugten Farbgebung für die Schwellen. Als erstes mit Grau grundieren/spritzen, dann mit einem Gemisch aus Terpentin, schwarzer und brauner Ölfarbe bepinseln und anschliessend noch ein Wash mit schwarzer Farbe. Zum Schluss habe ich den Prellbock noch leicht mit hellgrauer Farbe graniert. Bei dem Prellbock des nördlichen Ausziehgleises habe ich das o.a. Gemisch als Wash rsp.Lasur angesetzt und direkt auf die Grundierung aufgepinselt. Wie das wirkt sieht man von den Farben her beim zweiten Bild am besten. Das erste Bild hat wohl einen leichten Gelbstich ....oder was auch immer ;-)
Ich kann hier noch ein paar Bilder vom Forumbahntreffen in der Rhön beisteueren. Ein sehr sehr schöner Bahnhof, auf dem man sehr gut rangieren kann, dank der zwei Ausziehgleise. Macht wirklich Spass. Die lange Rampe ist sehr fotogen. Wenn das ausgestaltet so gut wie Bad Orb aussehen wird, und davon gehe ich aus, wird das einfach ein Klasse Bahnhof.
Gruss Felix, der gern wieder mal nach Bischofsheim fährt.
Jörg, wir haben doch alle ein paar Bretter vor dem Kopf, aus denen bauen wir dann neue Module :).
Felix, du hast den 614 sehr gut festgehalten, das Bild gefällt mir wirklich gut. Ich kann nur zustimmen, die Ausziehgleise machen das Rangieren zu einem Vergnügen. Ich habe während des Fahrplans ca. 15 Wagen in 2er Paketen an die Laderampe zum Beladen mit Schotter gefahren und daraus einen neuen Zug zusammengestellt, mit so viel Weitläufigkeit macht das viel Spaß. Und die Rampe ist eine sehr schöne Abwechslung von den flachen Streckenmodulen.
Zitat von ductore im Beitrag #108 Prellbock nördliches Ausziehgleis (passend dazu der VT614, welcher auch im richtigen Leben mal eine Sonderfahrt nach Bischofsheim machen durfte)
Prellbock südliches Ausziehgleis
Beide Prellböcke sind noch nicht ganz fertig, es fehlen halt noch paar Kleinigkeiten wie Schotter, Grünzeugs usw.
es grünt so grün im Mai......... Unter diesem Motto habe ich einen Baum gebaut, übrigens der einzige Baum, der auf den gesamten Segmenten zu sehen sein wird. Der Baumbau wurde weitestegehend von Jos, einem begnadeten Baumbauer, abgeschaut. Allerdings liegen Welten zwischen seinen und meinem Werk. Nachzulesen hier: Stummiforum .......und es ist absolut lesenswert.
Da der Baum am Segementrand liegt, wurde er nur zu etwa dreiviertel gebaut.
Weiterhin habe ich das eine Segement (DKW-Segment), was bis zum Forumbahntreffen bei Frank war, ebenfalls begrünt und die Schwellen und Schienen eingefärbt. Nach der Abschlussbegrünung steht dem Schottern also nichts mehr im Wege.
dein Baum sieht sehr gut aus. Schön, dass du gleich die Anleitung mit verlinkt hast, denn für meine Tram Haltestelle brauche ich auch eine Menge Bäume. Das spornt an es auch mal zu probieren. Bischofsheim wird ein toller Bahnhof, da bin ich mir sicher.