lange habe ich darauf gewartet. Heute kam sie nun endlich an – die neue Roco V60 bzw. in meinem Fall die 106 der Ep.IV. Meine Erwartungen in das neue Modell betrafen weniger die besseren Griffstangen oder richtigeren Räder im Vergleich zur Piko, sondern vorrangig die Rangiergeschwindigkeit und das Anfahrverhalten. Diese lassen im Analogbetrieb aus meinem Empfinden bei der Piko zu wünschen übrig. Sie ist viiiiiel zu schnell übersetzt und fährt leider nur mit einem Hopser an bzw. bremst zu abrupt ab. Sanftes Ankuppeln ist fast unmöglich…
Großer Showdown in Malchow am See – Rangierlokparade! Die neue Roco ganz rechts.
Also die neue Roco schnell ausgepackt, auf die Gleise gestellt und Trafo auf Fahrt: Erste Ernüchterung… der Motor ist auffällig laut und die Lok quietscht/knarrt beim Fahren. Das kam mir irgendwie bekannt vor und ich habe zum Vergleich mal meine aus DDR-Produktion stammende 106er aufs Parallelgleis gestellt. Und tatsächlich sind die (An-)Fahreigenschaften, Gesamtübersetzung und Lautstärke verblüffend ähnlich. Für mich leider eine große Enttäuschung nach über 30 Jahren technischer Weiterentwicklung.
Weiterhin ist mir aufgefallen, dass sie bezüglich Stromaufnahme auf den Piko-A-Gleis-DKWs schwächelt. Bei langsamer Abbiegefahrt geht es gerade noch so (mit Ruckeln), aber bei langsamer Geradeausfahrt über die DKW bleibt sie einfach stehen. Ich konnte es kaum glauben und habe sie daher gegen meine Lokalmatadorin eine ältere Brawa 101er antreten lassen. Während die 2achsige(!) Brawa bei gleicher Kriechgeschwindigkeit anstandslos über die DKW läuft, muss die 4achsige neue Roco leider passen… und geht zurück an den Händler. Vielleicht habe ich unglücklicherweise nur ein Montagsmodell erwischt, aber ein ausgefüllter Q-Zettel lag der Verpackung bei. Den hätte ich definitiv nicht unterschrieben!
Ende 2020 habe ich wie vermutlich viele andere auch auf das vergangene Jahr zurückgeblickt und Bilanz gezogen, was ich denn so alles nicht geschafft habe. ;-) Diverse Aufgaben habe ich dann auf meine ToDo-Liste für 2021 fortgeschrieben. Eine Unterliste hatte den klangvollen Namen „Januar Kontakt-Offensive“. In ihr habe ich alle Personen zusammengefasst, die ich aus unterschiedlichsten (Hobby)Gründen schon lange (wieder) einmal kontaktieren wollte. Neben einigen Archivaren und Bekannten hatte ich auch den Eisenbahn-Fotografen Andreas Rossel mit auf diese Liste geschrieben, da ich auf dem Portal fotocommunity.de mal auf ein paar sehr interessante Fotos zu meinem Bahnhof Malchow (Meckl.) gestoßen war.
Aus der Januar-Offensive ist dann doch nichts geworden und so habe ich erst letzte Woche mal geschaut, auf welchem Wege ich denn Andreas Rossel erreichen könnte. Mich packte das Entsetzen, als ich auf dem Foto-Portal überall vor seinem Namen ein kleines Kreuzchen fand. Ein Blick in seinen Profiltext brachte dann die traurige Gewissheit, dass er am 29.11.2020 leider verstorben ist. Das hat mich sehr erschüttert, da dies mit 60 Jahren sicherlich viel zu früh gewesen ist.
Ein Malchow-Foto von Andreas Rossel im Gedenken nachgestellt auf meinem Rangierspiel "https://www.drehscheibe-online.de/foren/file.php?017,file=309612" Den Link kopieren und im Browser öffnen. Direkt-Verlinkung funktioniert leider nicht!
Beim Stöbern nach weiteren seiner Fotos habe ich einen bemerkenswerten Beitrag im Nachbarforum DSO gefunden, in dem er noch im letzten Sommer über eine tagesgenau 30 Jahre zurückliegende 19-tägige Eisenbahnfotoreise durch die DDR berichtet hat: Sommerreise in die DDR vom 18 8.bis 6.9.1990
Zu einer Zeit, in der die meisten noch nicht ahnen konnten, welche tief greifenden Veränderungen das Land der (D)DR erfahren würde, hat Andreas Rossel in einer bemerkenswerten Weise den scheinbar belanglosen Alltag dokumentiert. Heute sind diese Fotoschätze aus meinem Empfinden echte Zeitzeugnisse u.a. mit vielen wunderbaren Details für DR-Liebhaber geworden. Neben zahlreichen Aufnahmen aus Mecklenburg, Brandenburg und Ostberlin (auch Berliner Mauer!) sind auch einige wenige aus Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen mit dabei. Vielleicht ist ja auch für euch etwas Interessantes dabei?
Damit ihr nicht erst alle Reisetage/Beiträge durchklicken müsst, um nach „eurem Bahnhof“ oder Interessengebiet zu suchen, habe ich hier einmal einen Überblick im Sinne von #Hashtags oder Index erstellt:
Tag 1, 18.08.1990: Gotha, Bad Langensalza, Mühlhausen Tag 2, 19.08.1990: Naumburg, Freyburg, Großheringen Tag 3, 20.08.1990: Arnstadt, Gräfenroda, Neustadt/Dosse, Petermännchen, Wusterhausen, Kyritz Tag 4, 21.08.1990: Malchow, Karow, Plau Tag 5, 22.08.1990: Gielow, Malchin, Waren (Müritz) Tag 6, 23.08.1990: Neustadt/Glewe, Hagenow-Land Tag 7, 24.08.1990: Neustadt/Dosse, Stüdenitz, Zernitz, Wildberg Tag 8, 25.08.1990: Krakow am See, Nossentin, Malchow (Meckl.), Perleberg, Wittstock, Pritzwalk, Beveringen, Rosenhagen, Gross Hasslow Tag 9, 26.08.1990: Hagenow Land, Schwanheide, Kuhlenfeld, Brahlstorf, Neustadt/Glewe, Spornitz, Lübz, Rom, Parchim Tag 10, 27.08.1990: Meyenburg, Ganzlin, Pritzwalk, Blumenthal Tag 11, 28.08.1990: Max Liebermann - Stüdenitz, Ganzlin, Wutike, Breddin Tag 12, 29.08.1990: Brahlstorf, Schwanheide, Pritzier, Hagenow Land Tag 13, 30.08.1990: Autobahnwerbung an A19 und A24 Tag 14, 31.08.1990: Berlin, S-Bahn, Königs Wusterhausen Tag 15, 01.09.1990: Berlin, Berliner Mauer, East Side Galerie Tag 16, 02.09.1990: Berlin, Basdorf, Märkisches Viertel, East Side Galerie Tag 17, 03.09.1990: Berlin, Museumsinsel, Karl-Marx-Platz Tag 18, 05.09.1990: Cottbus Tag 19, 06.09.1990: Berbisdorf, Radeburg, Rudolfstein
Schon länger habe ich mich gefragt, wieso auf einem meiner wenigen Malchow-Vorbildfotos aus den 1980ern ein riesiger Haufen am Fuße der Holzrampe (Sägewerk Beitrag #33) lagert. Ich vermute, dass es sich dabei um Sägespäne oder (Holz-)Hackschnitzel handelt, was aber auf dem Schwarz-Weiß-Foto schwer zu bestimmen ist. Habt ihr eine andere Idee?
Mit freundlicher Genehmigung von Hans-Jürgen Ewald: Ein Foto-Ausschnitt aus dem Jahr 1988 (grün: Sägewerk/-Holzrampe, rot: "versteckte" (L-)Stützmauer).
Kürzlich veröffentlichte das Geoportal.MV eine neue wunderbare Reihe von Luftbildaufnahmen aus dem Jahr 1991 – also noch fast DDR-Zeiten. ;-) Wenn ich mir auf diesen Aufnahmen den Bereich am Fuße der Holzrampe genauer anschaue, wird deutlich warum dieser Lagerplatz kein Zufall war. Zum einen ist der Untergrund vollständig mit Betonplatten ausgelegt und zum anderen wird anhand des Schattenwurfes deutlich, dass der Platz an zwei Seiten mit (L-)Stützmauern eingefasst war. Aus der Länge der Schatten kann man ungefähr auch deren Höhe abschätzen.
In Beitrag #25 hatte ich ausgeführt, dass vor Verlagerung des Kohlehandels an den Anschluss Malchow-Bauhof auch im Bahnhof selbst ein Umschlag stattgefunden haben muss. Es liegt aus meiner Sicht nahe, dass dafür seinerzeit auch eine entsprechende Infrastruktur erstellt und genutzt wurde. Da ich keine anders lautenden Quellen zur Verfügung habe, „vereinnahme“ ich nun einfach diesen Lagerplatz für meinen Kohlehandel in Malchow am See. Für eine Stellprobe habe ich zunächst ein paar L-Profile aus Kunststoff passend abgelängt und aufgestellt.
Ich finde, das sieht recht stimmig aus. An den Positionen der zwei weißen Quadrate werde ich zwei Kohle(hoch)bunker von Haselhuhn aufstellen (ein sehr filigraner Bausatz, mit dem ich auch schon begonnen habe). Die Fertigstellung wird noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Bzgl. Führung/Position der fest installierten Förderbänder und Aufstellung der Kohlensackwaage muss ich mir wohl auch noch etwas Gedanken machen...
Der "Haufen" sieht in der Tat nach (Holz)Hackschnitzel aus. Sägespäne könnten es natürlich auch sein, nur so unter freien Himmel und zu dieser Jahreszeit? Gibt es wenigstens keine Selbstentzündung. Die Verwendung erschließt sich mir allerdings nicht. Vielleicht sind es auch Rübenhackschnitzel als Rücktransport aus der Zuckerfabrik Güstrow? Als Viehfutter... Dann müsste da allerdings noch was hin, das reicht nicht lange.
Die "Umwidmung" zum Kohlelager finde ich plausibel, deine Darstellung entspricht ja auch nicht 100 % dem Original. Künstlerische Freiheit 😉.
aber nicht wirklich zu DDR Zeiten - solche mobilen Häckselwerke für Äste, kleine Bäume etc. sind mir "aus der guten alten Zeit" nicht geläufig. Unmöglich war bei uns zwar nichts ... Wenn es sich um Holzhackschnitzel handeln sollte können diese eigentlich nur Produkt eines ortsansässigen oder ortsnahen Sägewerkes sein. Und die gab es quasi in fast jeder Kleinstadt, in Malchow nach Kurzrecherche auch. Lass den Haufen sein wie er will, ich bin auch dafür einen Kohlehaufen dort zu etablieren.
Hallo zusammen, @Wolfgang: Vielen Dank für dein Lob und Interesse. Mein Rangierspiel ist von Kulisse zu Kulisse 240cm breit und 54cm tief.
@Andre und Patrik: Mögliche Baumpflegearbeiten im Hintergrund habe ich bisher nicht in Betracht gezogen. Ich vermute Patrik meint die Holzstapel (und den Aufenthaltswagen) im Hintergrund? Hmmm… Auch das Originalbild hat leider keine höhere Auflösung. Für mich war das irgendwie immer klar, dass es sich dabei um Sägewerkserzeugnisse wie gestapelte Bohlen oder entrindete Stämme o.ä. handelt. Zumindest die Stapel direkt hinter dem Haufen sind feinste Bretter auf einem LKW-Anhänger. Diese konnte ich auf einem Foto aus anderer Perspektive „zweifelsfrei identifizieren“. ;-)
@Andre: bzgl. „Umwidmung" zum Kohlelager und Künstlerischer Freiheit. Also einen Kohlehandel im Bahnhof gab es vor Mitte der 1980er auf jeden Fall (danach zog der an den Anschluss Bauhof um). Nur kann ich leider nicht belegen, wo dieser Kohlehandel genau angelegt war. Da mein Modellzeitraum ja ca. 1975-1985 ist, machen wir gegenüber dem gezeigten Foto von 1988 sozusagen einen Schritt zurück in die Geschichte. Nach meiner These wurde der Lagerplatz in diesem früheren Zeitabschnitt für Kohle genutzt und erst nach 1985 für die Holzhackschnitzel o.ä.
die Sache mit den (Holz-)Hackschnitzeln hat mir keine Ruhe gelassen – speziell die Frage, ob diese zu DDR-Zeiten nur mit stationären oder auch mit mobilen Anlagen hergestellt wurden. Bei meiner Recherche zu den Forstthemen bin ich seinerzeit auf eine sehr aufschlussreiche Quelle gestoßen, die mir nun wieder in den Sinn kam. Unter dem Suchbegriff „Technik für den Wald“ findet man ein 250-seitiges(!) Kompendium zur Entwicklung der forstlichen Verfahrenstechnik und Mechanisierung in der DDR. z.B. hier: PDF "Technik für den Wald"
Mit Hilfe dieser Dokumentation konnte ich schon viele Fragen zu meinem Forstthema/-anschluss beantworten. Vielleicht ist das auch für ein paar von euch interessant?!
Zurück zur Frage: Auf Seite 151 findet sich im Dokument eine Aufstellung der zu DDR-Zeiten verfügbaren Hacker u.a. seit 1970 der Hacker DVCA 100 aus Polen montiert am ZT 300/303. Abbildungen aus der Dokumentation „Technik für den Wald“ S.151+152
Auch das Thema Transport der Hackschnitzel mit W50 plus zwei(!) Anhängern wird hier auf mehreren Seiten beleuchtet. Demnach war eine mobile Hackschnitzelherstellung auf jeden Fall auch in der DDR möglich und üblich, aber vermutlich nur der Forst vorbehalten. Ob „mein“ Lagerplatz nun vom StFB oder dem ortsansässigen (großen!) Sägewerk genutzt wurde, bleibt leider ungeklärt. Aufgrund der unmittelbaren Nachbarschaft zur Verladerampe des Sägewerkes würde ich eher auf zweiteres schließen.
Die Bauarbeiten am Lagerplatz gehen weiter. Die L-Stützwände habe ich analog zu allen weiteren Elementen auf meinem Rangierspiel mittels Fotodruck-Beklebung gestaltet. Da kann ich mir die Alterung fast sparen! ;-) Auch den ersten Kohlebunker für den vorherigen Nutzer des Lagerplatzes – den Kohlehandel – habe ich mittlerweile fertig zusammengesetzt. Der Bausatz ist sehr filigran und schön detailliert, erfordert aber viel Fingerspitzengefühl und Gelassenheit beim Zusammenbau! Ein Foto eines Originals habe ich sogar noch in meinem eigenen Portfolio finden können:
Diese Aufnahme habe ich 2016 auf einer Fotoexkursion im realen Malchow (Meckl.) im Bereich des Recyclingunternehmens vorrangig wegen der schön sichtbaren Alterungsspuren gemacht. Heute kann ich das natürlich gut für meine Modellumsetzung „verargumentieren“: Es gab demnach mindestens einen (Kohle-)Bunker dieser Bauart im Bahnhof selbst. :-) Hier nun endlich Fotos des aktuellen Bauzustandes:
Mittlerweile bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich den zweiten Kohlebunker auch noch bauen und aufstellen sollte. Nicht wegen des Zusammenbaus ;-), sondern vielmehr, weil ich die Befürchtung habe, dass dies die Szenerie überladen könnte. Ich werde wohl um eine weitere Stellprobe vielleicht dann auch mit Fahrzeugen und Fördertechnik nicht herumkommen…
heute mal ein paar Fotos meiner angekündigten Stellprobe für den Kohlehandel. Ich habe ein kleines Problem: Stelle ich den zweiten Kohlebunker so wie ursprünglich gedacht in Linie 90° quer zum Gleis auf (vgl. weiße Quadrate Beitrag #83), bleibt kein Platz für das Förderband am Gleis. Stelle ich ihn parallel zum Gleis auf (im folgenden Foto simuliert mit der schwarzen Kappe), bleibt seitlich kein Platz mehr, um mit dem zweiten Förderband den LKW oder Anhänger zu beladen… :-/
Die Pilzlampe im Vordergrund teilt Ladestraße und Lagerfläche ca. 50:50 zwischen Kohlehandel und BHG/ZBO auf.
Um beiden Betrieben eine Anfahrt mit LKW und Anhänger zu ermöglichen, muss zwischen den Lagerflächen aber noch eine Durchfahrt verbleiben. Das wird mit dem zweiten Kohlebunker wohl nichts. Oder habt ihr noch alternative Vorschläge zum Aufstellen beider Bunker?
Eine doppelte Gegenfrage sei mir erlaubt; Weshalb muss es unbedingt ein zweiter Kohlebunker sein? Gibt es das Vorbild so vor oder ist es dein Wunsch? Du schreibst "...Es gab demnach mindestens einen (Kohle-)Bunker dieser Bauart im Bahnhof selbst. ..."
Meine bescheidene Meinung: Mit einem zweiten Kohlebunker würde ich den Bereich als überladen empfinden. Stimmiger finde ich es mit einem Bunker, Platz zum Beladen und zwei Förderbändern.
Hallo Martin, So ganz erschließt sich mir das jetzt nicht mehr. Ich glaube du willst zuviel. Ich nehme jetzt mal an das die Kohle vom Waggon auf das Förderband in den Bunker und von dort wieder per Förderband auf den LKW gelangen soll. 1. Wie kommt die Kohle vom Waggon? Per Hand , also schippen was das Zeug hält oder per T174 wo das meiste daneben fällt (okay - ein Guter kann das 😉) und er eigentlich das 1. Förderband umgehen könnte um es in den Bunker zu laden. Das 2. Förderband inkl. Bunker könnte man dann auch gleich weglassen indem man die Kohle gleich per T174 vom Waggon in den Lkw verlädt. Was nicht sofort abgefahren wird kommt auf die Halde. Ich weiß das ich jetzt die Blutgrätsche angesetzt habe, der Sinn des Kohlebunkers in der Form erschließt sich mir leider nicht ganz. Zu viel Aufwand für diese geringen? Mengen. Wenn man jetzt unter den Bunker fahren könnte sähe die Welt anders aus. Ein zweiter Bunker erhöht wahrscheinlich die Daseinsberechtigung, aber wie schon gesagt - wo willst du damit hin?! Meine Gedanken ... Du hast aber bestimmt eine plausible Antwort für mich.
ich gehe mal davon aus dass die Kohle per Selbstentladewagen angeliefert wurde und die Entladung per Schwerkraft und Dosierschieber direkt auf das Förderband und dann in den Bunker erfolgte, wenn nicht gleich auf den Lkw umgeladen werden konnte. Die Bauform des Kohlebunkers lässt eine direkte Beladung von darunter stehenden Fahrzeugen aufgrund der Höhe gar nicht zu. Ich muss René beipflichten. Es käme wahrscheinlich dem Gesamteindruck zu gute, wenn du auf den zweiten Bunker verzichten würdest. Aber vielleicht hat noch jemand einen anderen Vorschlag.
PS: Vielen Dank übrigens Martin für deine ausführliche Antwort auf meine Fragen neulich.
@Christian Du kannst davon ausgehen das Selbstentladewagen bei uns im Norden nicht in Frage kamen. Du gehst wahrscheinlich vom Vorbild des Roco Selbstentladewagens aus wo so schön sauber oben 'Briketts' drauf steht. Wenn dann überhaupt kurz vor Schluss der DDR. Und das passt nicht in Martins gewählten Zeitraum. O-Wagen waren hier das Transportmittel der "Wahl". Klappen bzw. Türen auf und raus das Zeug. Oder eben per T174. Ich würde mir für Martin ja auch eine elegantere Situation wünschen...
@Steffen Das mit der Sackware ist kein schlechter Gedanke, funktioniert so aber leider nicht. Du müsstest unter den Bunker jetzt noch einen extra Schütte für Säcke platzieren, so genau kannst du das mit dem Bunker kaum dosieren, denke ich. Und wie sollen die Säcke dann aufs Förderband, auch per Muskelkraft. Und vom Förderband klatschen diese dann wohl kaum in Trageposition auf den Lkw. Und gewogen wurden diese ja wohl bei der Abfüllung auch noch, nicht das jemand zu viel bekommt...
Mich stört das man nicht unter den Bunker fahren kann. Stell das Ding auf Betonpfosten, sieht vielleicht komisch aus aber was wurde nicht alles angestellt um etwas zum laufen zu bringen.
@André Du hast Recht. Das Bild was ich da vor Augen hatte ist von 1992 und fällt damit nicht mehr in den dargestellten Zeitraum. Damit ist der Umschlag mittels T174 oder Ähnlichem wohl am wahrscheinlichsten.
wir hatten in der BHG mehrere solcher Silos nebeneinander stehen, unter den Auslässen quer ein Förderband, dann ein Förderband schräg nach oben und über eine Rutsche auf den Lkw. Die Rutsche bestand aus Stäben, die mit einem Blech abgedeckt werden konnten und untendrunter stand ein alter 3-Tonnen-Kippanhänger. Hausbrand wurde gesiebt geliefert, die anderen Kunden bekamen (und bezahlten) den Abrieb mit. Wenn der Anhänger voll war, wurde er mit dem nächsten Lkw versetzt und abgekippt.
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
Große Klasse, was Du hier baust. Vielen Dank für die schönen Bilder.
Für das Förderband brauchst Du ja einen Stromanschluß. Wenn dieser vorhanden ist, könnte man das zweite Förderband auf der Gleisseite durch einen RK3 mit hoher Kanzel ersetzen: https://www.auhagen-shop.de/images/produ...ges/41647_4.jpg Der Kran ist sowohl für die Entladung der offenen Wagen als auch für die Befüllung des Hochbunkers geeignet. Den Stromkasten könnte man neben der Pilzlampe anordnen, so das der Kran auch bei der BHG aushelfen kann. Auf den zweiten Hochbunker würde ich auch verzichten. Dafür ist der Lagerplatz zu klein. Für die Abfüllung der Briketts in Säcke gab das hier: https://www.kotol.de/images/w3212-sackwaage.jpg
vielen Dank für eure zahlreichen Rückmeldungen. Es freut mich sehr (!!!), dass hier mal wieder etwas Betrieb in meinen „Malchow-Faden“ gekommen ist.
Ich versuche mal, ohne jeden einzeln beim Namen zu nennen, eine allgemeine Antwort zu geben. Ich hoffe, dass das für euch in Ordnung ist?! Ich denke, die Sache mit der Anzahl der Bunker ist klar. Es war meine „Befürchtung“ und ihr habt es noch einmal einhellig bestätigt – der zweite Bunker ist zuviel und würde die Szene überladen. Er bleibt vorerst ungebaut in der Bastelkiste liegen… Obwohl ich dieses „auf Halde legen“ an sich nicht so gerne mag. Bauen oder verkaufen ist da eher meine Devise.
Nun zu den Detailfragen der „Kohlelogistik“ in meinem Malchow am See. Zunächst habe ich ja nur Fotos einer Stellprobe gezeigt, bei der es mir vorrangig um die Platzverhältnisse ging. Aber ihr habt natürlich Recht: Die Stellprobe ist kaum vom gesamten Umschlag zu trennen. Dazu hatte ich mir auch schon vor dem Veröffentlichen der Fotos reichlich Gedanken gemacht. So sah meine Skizze aus:
Einige Fragen beantworten sich damit eventuell schon von selbst. Aber ein paar erklärende Worte können ja nicht schaden?! ;-) ;-) ;-)
1. Um die üblichen O-/E-Wagen zu entladen, habe ich selbstverständlich einen standesgemäßen T174 vorgesehen. Der ist allerdings noch im Schachtel-Zustand und daher nicht besonders zeigenswert, aber der Vollständigkeit halber werde ich ihn fürs nächste Foto (im nächsten Beitrag) schon einmal Anlagenluft schnuppern lassen… Und damit beim Übergang vom Bagger zum Förderband nichts daneben geht, habe ich einen Aufnahme- oder Krantrichter vorgesehen (vgl. folgende Skizze aus einer alten DDR-Agrartechnik Zeitschrift). Der ist aber noch im Bau…
2. Der Bunker erfüllt mehrere Zwecke und ich habe ihn auch schon mehrfach in dieser „tiefen Ausführung“ auf Kohlehandel-Fotos gesehen z.B. Klötze, Bismark oder auch Teterow See. Die LKWs können so zeitversetzt zur Stellzeit des O-Wagens beladen werden, OHNE dass dazu noch einmal der T174 angeschmissen werden muss. Den O-Wagen würde man mit LKWs und Anhänger vielleicht auch noch in den 6-8h leer bekommen, aber wenn man z.B. nur mit dem Multicar die Kohlen ausfährt, wird das schon nichts mehr. Für Multicar und Kohlensäcke (inkl. Waage) gibt es also noch „nach rechts“ ein weiteres kleines Förderband unter dem Bunker.
3. Selbstentladewagen würde ich auch im Norden nicht prinzipiell ausschließen. Ich denke, das wird sich auch nach dem Empfänger gerichtet haben. Aus allem, was ich bisher in Erfahrung bringen konnte, muss man da mindestens drei Empfängergruppen unterscheiden:
a) Gelegenheitsempfänger: Da wurde die Kohle auch in großen Mengen einfach auf die Ladestrasse gekippt/gebaggert und später mit nochmaligem Baggern/Aufladen abgefahren.
b) mittlere Empfänger: Hier existiert häufig eine einfache Infrastruktur bestehend aus T174 (mit einer kleinen Rampe für die bessere Waggoneinsicht) oder besser RK3, ein bis zwei dieser tiefen Bunker (vgl. oben 2.), einer Anzahl an Förderbändern und einer „Halde“ umgrenzt von Stützmauerelementen.
c) Großempfänger: Hier existiert eine große Anzahl hochliegender Bunker, welche eine Unterfahrung mit LKW zulassen. Gefüllt werden die Bunker bei vorrangig O-Wagen mit Portalkrananlagen und bei vorrangig Selbstentladewagen mit sogenannten Querbandwagen. Das sind Förderbänder mit Bedienerkabine, die parallel zum Gleis auf Schienen verfahren werden können. So etwas gab es z.B. in Grevesmühlen, Malchow-Bauhof oder Waren (Müritz). Mit dem Titel „Umschlag fester Brennstoffe – Deutsche Reichsbahn GDR History„ gibt es dazu auch ein schönes Video im Netz.
Was mich aber ergänzend interessieren würde: Es scheint ja nicht nur den zentralen (staatlichen?!) Kohlehandel gegeben zu haben, sondern parallel auch noch einige (wenige?) private Kohlehändler. ABER haben auch Betriebe oder zwischenbetriebliche Einrichtungen eigene Kohleumschlagplätze mit eigener Infrastruktur gehabt? Ich war bis dato immer davon ausgegangen, dass alles(!) zentralistisch bzw. staatlich organisiert war und daher der Kohlehandel quasi eine Monopolstellung hatte und alle Betriebe und Haushalte beliefert hat. Aber so richtig kann das wohl nicht stimmen?!
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Minimalistisches Rangierspiel vor mecklenburgischer Kulisse: "Malchow am See"
19.02.2021 20:05 (zuletzt bearbeitet: 19.02.2021 20:10)
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