Hallo, kürzlich hat mein Aw aufgearbeitet verlassen: Baureihe 17/Preußische S 10.1, Roco Nr. 04115
Vorgeschichte: Ich habe die Lok Anfang 1979 neu gekauft, sie aber bald zerlegt, weil ich damals auf Dioramen stand und mit einigen optischen Verbesserungen ein ansprechendes Modell schaffen wollte. Unter anderem hatte ich etwas farblich nachbearbeitet und die Treibräder abgedreht. Im Zuge familiärer und beruflicher Veränderungen schlief das Projekt aber ein und wanderte für einige Jahrzehnte unfertig, aber nicht vergessen, in den Karton zurück - bis vor kurzem. Ein erster Test auf dem Analog-Gleis brachte nichts erfreuliches. Der Motor lief sehr rauh und klappernd. Die Lok bleib auch an vielen Stellen stromlos stehen. Also entschloss ich mich, für eine zufriedenstellende Nutzung eine Digitalisierung vorzunehmen.
Nach Abprüfen der Möglichkeiten am Modell entschied ich mich für folgendes: - Neuer Motor und Platine (die alte war beschädigt) von Roco - Ersatz für die Roco-Laternen und Birnchen durch solche mit LED von Fischer Modell - ESU Loksound 4.0 micro - Zimo Lautsprecher Dumbo 13x18mm
Warum ESU? Die Original-Geräusche einer S10 konnte ich nicht ausfindig machen, wenn es sie überhaupt gibt. ESU bietet als Ersatz ein ganz ordentliches Soundprojekt einer h4v-Maschine an, nämlich das der BR 38.4, was ich dann verwendet habe.
Der Lautsprecher konnte in der Rauchkammer untergebracht werden, wobei aber die Innenwand etwas abgeschliffen werden musste. Die LED-Laternen habe ich über Platinen ebenfalls von Fischer Modell angeschlossen. Eine gute Hilfe bei der Montage, z.B. widerspenstiger Kabel, war mir der Hama-Fotokleber. Die vordere Pufferbohle erhielt Federpuffer aus meinem Bestand. Das Lokpersonal wurde zum Schluss zugeteilt. Hier muss man darauf achten, dass die Türen sich nicht an den Figuren blockieren.
Ergebnis: Die Fahreigenschaften sind ordentlich und zufriedenstellend. Der Kriechgang, so bis Stufe 4 (von 28), ist leicht unruhig, was ich bisher über das Motormanagement/CV noch nicht ganz abstellen konnte. Die Werkswerte des Decoders ergaben zumindest noch die besten Ergebnisse. Eine mögliche Ursache könnte in einem mechanischen Problem im Tenderantrieb liegen. Zu bedenken ist auch, dass der Motor keine Schwungmasse hat. Grundsätzlich ist das Phänomen für mich nicht neu, gibt es doch hochpreisige Modelle, die ebenfalls unruhig laufen, was Hersteller zumindest im konkreten Fall nicht in den Griff bekamen.
Die abgedrehten Treibräder sind optisch zwar schön, haben aber ihren Preis: Es kommt gelegentlich vor, dass sie in Weichen oder engen Radien entgleisen.
Das Soundergebnis ist nach einigen Anpassungen sehr gut. Die Soundquelle Rauchkammer wirkt dabei günstig und angenehm. Leider ist bei diesem Projekt kein Leerlaufbetrieb vorgesehen. Nach dem Abregeln dampft sie langsamer weiter. Nur bei schnellem Abregeln, ab ca. 6 Stufen kommt ein Leerlaufgeräusch. Ist aber so unpraktikabel. Das finde ich bei Zimo besser gelöst.
Bei dieser Arbeit habe ich bis auf eine Ausnahme nicht die Empfehlungen der Zeitschrift "Eisenbahn und Modellbau" umgesetzt. Dort war 1980 schön beschrieben, wie man die Roco-Serienmaschine vorbildgerecht umrüsten kann. Einzig den Gasbehälter am Tender habe ich entfernt. Auch den Kasten an der Tenderrückseite habe ich nicht angepasst. Im Orginal stehen ja die Lampen frei.
Abschließend möchte ich noch bemerken, welch super Detaillierung und auch Finish das Modell für sich schon damals hatte, wie ich finde.
Auf dem Bild fehlen die Kolbenstangenschutzrohre, die man für den Fahrbetrieb für R = um die 400 mm nicht anbringen kann.
Im Aw steht noch eine Fleischmann 94. Dazu berichte ich später. Gruß Hans
Schön, ich mag die alten preussischen Damen. Ein paar Vorläufer von Weinert würden ihr gut stehen und Kosten nicht die Welt. Bin schon auf die 94 gespannt, meine Lieblingslok!
Hallo Hans, du schreibst die abgedrehten Radsätze entgleisen gelegentlich in Weichen und engen Radien. Ich gehe davon aus, du hast auf RP25 abgedreht. Welches Radsatzinnenmaß hast du eingestellt? in welchen Weichen entgleist die Lok? Sind es Bogenweichen oder gerade Weichen, welche Firma? Wie groß sind die Radien, wo die Lok entgleist? Mich interessiert das, weil ich auch mit dem RP25 Profil fahren möchte. Gruß Thomas
Zum Soundprojekt: Roco (Fleischmann) hat für dieses Jahr eine S 10.1 mit Sound angekündigt. Ich nehme mal schwer an, dass es im Zuge dessen ein neues Zimo-Soundprojekt geben wird.
Hallo Thomas, ohne jetzt nachzumessen: Ich schätze, das ist mehr als RP25 bei mir. War halt mal für ein Diorama gedacht. Heute würde ich das nicht mehr machen, sondern eher auf optische Maßnahmen setzen, also z.B. brünieren, wenn es überhaupt nötig ist. Die mitlaufenden Treibachsen haben deshalb wenig Führung und landen wegen ihrem seitlichen Spiel auf einer (geraden) Weiche schon mal auf dem Radlenker oder dem Herzstück. Meist zieht das Drehgestell sie wieder in die Spur. In Kurven: Ich habe als engste R=437 und in einer Einfahrt mit Flexgleis um 400 mm als Radius. Je nach Fahrtrichtung und Geschwindigkeit klemmt es da hin und wieder. Das sind aber spezielle Umstände bei mir, ebenso weiß ich, dass der Oberbau nicht überall optimal ist. Meiner Meinung nach brauchst du dir wegen RP25 deshalb keine Sorgen machen. Es gibt ja auch Modelle, die damit angeboten werden. Es stellt sicher mehr Anfordungen an den Gleisbau als normal. Sonst würde ich die Foren mal nach Erfahrungen abfragen. Gruß Hans
Zitat von metzerweg im Beitrag #1Hallo, Warum ESU? Die Original-Geräusche einer S10 konnte ich nicht ausfindig machen, wenn es sie überhaupt gibt. ESU bietet als Ersatz ein ganz ordentliches Soundprojekt einer h4v-Maschine an, nämlich das der BR 38.4, was ich dann verwendet habe.
Moin Hans,
Originalgeräusche wirst Du aber auch schwerlich finden können, geschweige denn in einer einer vom Umfang und der Klangqualität her geeigneten Form.
ZitatLeider ist bei diesem Projekt kein Leerlaufbetrieb vorgesehen. Nach dem Abregeln dampft sie langsamer weiter. Nur bei schnellem Abregeln, ab ca. 6 Stufen kommt ein Leerlaufgeräusch. Ist aber so unpraktikabel. Das finde ich bei Zimo besser gelöst.
Das ESU-Projekt ist mit seinen 3 Soundfahrstufen nach heuten Maßstäben nun wirklich grottig, damit hast Du Dir kein Gefallen getan. Es hat einfach zu wenig Samples, um die wichtigen Zustände einigermaßen abbilden zu können. Ihr müsst Euch dabei mal von den Fabrikaten lösen. Das ist eine Eigenschaft des Soundprojektes. Bei Zimo gibt es so etwas auch.
Meine Empfehlung ist das Projekt der S3/6 von LeoSoundLab: https://www.youtube.com/watch?v=i7L0ZnPvsas Das habe ich sogar für meine S6 vorgesehen. Ich würde aus verschiedenen Gründen allerdings einen D&H nehmen, für den es den Sound ebenfalls gibt. Bei externen Projekten für ESU ist der Soundteil gesperrt und man hat aufgrund der ESU-spezifischen Architektur dann weitaus weniger Möglichkeiten, im Soundablauf und auch bei den Zusatzgeräuschen etwas zu verändern, wie es z. B. bei D&H möglich wäre. Außerdem kostet der einschl. Soundprojekt die Hälfte eines Loksound.
gefällt mir! Mit entsprechend lackiertem Fahrwerk kommt auch so eine altes Modell richtig gut rüber finde ich. Das habe ich bei meinen alten Roco-Dampfern auch noch vor. Das I-Tüpfelchen wäre wenn Du den Bereich um den Kreuzkopf auch noch so schön schwärzen würdest wie die Kuppelstangen sowie die Pufferhülsen vorne rot lackierst. Falls Du das gute Stück für übersichtliches Geld anlagentauglich machen möchtest - bei Roco bekommst Du noch die drei Kuppelachsen der 43312 (Du mußt ja eh lackieren) als Ersatzteile. Allerdings schwarz vernickelt.
Die Fischer Lampen habe ich schon oft im Onlineshop bewundert, mich aber noch nicht getraut welche zu bestellen, da ich noch nie ein echtes Bild davon gesehen habe. Kannst Du vielleicht eine Großaufnahme von Lokfront und Tenderhinterteil bei ausgeschaltetem Licht hier einstellen?
Ansonsten möchte ich noch Thorsten beipflichten zum Thema D+H mit Leo. Ich nutze die Kombination inzwischen in mehreren Loks. Von Klang und Fahrablauf her sehr empfehlenswert. Davon abgesehen ein 1A Support mit Antworten in der Regel innerhalb von einem Tag. Da braucht man sich nicht durch Problemlösungsforen wühlen weil der Hersteller keine Zeit dafür hat.
Oh, ja, diese Preußische S10.1 hatte ich natürlich schon gesehen, aber nicht mehr auf Schirm gehabt... Sieht natürlich super aus. Danke für den Hinweis und Entschuldigung an Mark.
Moin Thorsten, danke für die Hinweise zum Sound. Ich werde mal über eine Änderung nachdenken. Die S3/6 sieht nicht nur klasse aus, die Geräusche sind es in der Tat ebenso. Das mit dem fehlenden Leerlauf ist schön ärgerlich. Es sind bei ESU ja "Ready-to-use"-Projekte. Für das Fahren gibt es hier drei Soundslots: zwei für Dampfstöße, einen für das Sieden. Leider lassen die sich nicht trennen, sonst könnte man die 2 Dampfslots auf eine freie Taste umschwenken.
Hallo Bernd, zum Sound habe ich dem Thorsten schon geschrieben.
Die LED-Laternen finde ich sehr schön. Sehen sehr echt aus. Das Einbauen ist allerdings knifflig, wenn z.B. bei den meist engen Verhältnissen sogar ein Dreilicht installiert wird. Zum Glück sind die haarfeinen Drähte gut im Nehmen.... Ich mache noch die Aufnahmen.
Hans, was genau meinst Du mit "Leerlauf"? Allgemein üblich bezeichnet man damit den Zustand "Regler zu", dass die Lok nur noch rollt. Dieser Zustand wird im Projekt wiedergegeben. Ich glaube aber, Du meinst die gleichmäßige oder auch "Beharrungsfahrt" bei leicht geöffnetem Regler und höchstens dezenten Schlägen. Wie hier ab 1:02 und 4:27: https://www.youtube.com/watch?v=uqFIRUFEwms Oder hier ab 1:35 und 2:40: https://www.youtube.com/watch?v=cE2bBm7d0zU
Ich denke, der Unterschied spricht für sich. Und da es sich bei stark unterschiedlichen Architekturen trotzdem ähnlich anhört, spricht dafür, dass es eben auf den Soundersteller ankommt. Zumal die ESU-Architektur hier eigentlich die meisten Möglichkeiten bietet - aber auch deutlich komplizierter und komplexer ist. Aber sie nützt nichts, wenn man wie hier nun fast gar nichts draus macht. Das Projekt stammt wahrscheinlich noch aus der 3er--Dekade und wurde noch etwas aufgeppt mit Zusatzgeräuschen.
bin schon etwas gestählt durch einige Einbauten von SMD 0402 LEDs in Serienlaternen. Was optisch noch Luft nach oben für mich hat an Serienloks sind zum einen fehlende weiße oder silberne Reflektoren oder viel zu dicke Gläser. Oft sind auch die Proportionen etwas daneben wenn man die Originale kennt. Fleischmann hat ja mal probiert, die Lampen innen weiß auszulegen und die Gläser wegzulassen, fand ich nicht schlecht aber immer noch nicht so ganz beim Original. Ich bin gespannt auf Deine Bilder. Nichts bestimmt für mich das Gesicht einer Lok auf den ersten Blick so wie die Lampen.
Zitat von Berndk im Beitrag #16Hallo Hans, Fleischmann hat ja mal probiert, die Lampen innen weiß auszulegen und die Gläser wegzulassen, fand ich nicht schlecht aber immer noch nicht so ganz beim Original. Ich bin gespannt auf Deine Bilder. Nichts bestimmt für mich das Gesicht einer Lok auf den ersten Blick so wie die Lampen.
Wird sogar oftmals aus richtig hässlich beschrieben. Wie mann's auch macht... ich schaue gerade in genau solche Laternen. Das Problem war, dass es eben nur dickwandie weiße Hülsen ohne Gläser waren. Tatsächlich sehen etwas besser hätten die üblichen Lichtleitstäbe ausgesehen, wenn man das Laternengehäuse innen weiß macht. Wie auch immer, erst mit diesen winzigen LED's der heutigen Zeit hat man eigentlich alle Möglichkeiten in der Hand. Sogar mit zusätzlich Rot ist heute kein Problem mehr.
Ich denke nicht, dass sich die beiden S 10.1-Bauarten im Fahr-Sound unterscheiden. Die Maschinen hatten denselben Kessel und dasselbe Triebwerk. Wenn sich überhaupt der Originalsound einer S 10.1 noch rekonstruieren bzw. aufnehmen lässt.
Anders bei den S 10 bzw. S 10.2, deren Kessel auf dem der P 8 beruht.
@Thorsten Ich meine damit das einfache Rollen, also Regler Dampf oder Diesel zu. Du hast recht, in diesem Projekt gibt es das, aber nur bei starker Reduzierung der Fahrstufen und nicht als Taste. Für mich unbrauchbar. Oder weißt du mehr und hast einen Tipp? Solche Fälle hat Zimo besser gelöst. In CV#285 kann man eine Fahrgeräuschreduzierung programmieren. Bei einer Stufe runter rollt die Lok für maximal 25s. Habe ich schon öfters genutzt. Anmerken muß ich, dass die Loks bei mir meist allein "spazieren" fahren. Auf einer Anlage mit Zugbetrieb sehen die Anforderungen wohl anders aus.
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Roco Baureihe 17 aufgearbeitet
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13.03.2018 23:19
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