Norbert, im Beitrag #111 hattest Du zwei Bilder aus Berlin gegenübergestellt, die aus verschiedenen Epochen fast den gleichen Blickwinkel zeigen.
In meiner Sammlung habe ich noch ein Bild von dort gefunden (dachte ich erst, ist aber woanders...):
Tempo D200 (1934-36) ohne Motorhaube, ohne Kennzeichen. Was ist das für ein Lieferwagen im Vordergrund?
Dieses Foto ist für mich sehr interessant. Der Dreirad-Lieferwagen im Hintergrund ist ein Tempo D-Typ (D200) der Baujahre 1934-36, der hier im Nachkriegs-Berlin unterwegs ist. Diesem Fahrzeug fehlt allerdings die Motorhaube! Was dazu wohl heute die Polizei sagen würde, wenn man ohne Motorhaube, mit freistehendem Motor unterwegs wäre?
Allerdings war dieser Anblick damals nicht so ganz ungewöhnlich, da z. B. Framo-, Weise- und O.D.-Fahrzeuge zuerst ohnehin keine Motorhaube hatten. Die wurde erst bei späteren Baujahren als "Facelift" hinzugefügt. Die eleganten Tempo- und Goliath-Dreiräder machten es notwendig.
Aber nun benötige ich Eure Hilfe: Was ist das für ein Lieferwagen im Vordergrund?
Könnte das ein Hanomag sein? Es gab auf Hanomag-Kommissbrot-Basis einen Frontlenker-Lieferwagen, den ich so ähnlich in Erinnerung habe. Allerdings kann ich keine Bilder dazu finden - auch nicht im Netz.
Hier habe ich noch ein ähnliches Fahrzeug, das ich ebenfalls nicht zuordnen kann.
Kennt jemand diesen Lieferwagen? Das Foto entstand 1948.
Hallo Uwe, also vom Frontlenker Hanomag habe ich ein Bild, muss ich aber 'raussuchen. Das Auto erinnert auch ein bißchen an die DDR Ameise. Ich hab mal so ein ähnliches Fahrzeug in den Wendejahren fotografiert, muss ich aber a u c h 'raussuchen. Übrigens scheint mir das grosse Bild nicht in Berlin zu sein, inzwischen kenne ich mich ja ganz gut aus. Kannst Du das Bild ev vollständig zeigen? In Deutschland scheint es ja zu sein, schon wegen der 2 typischen Austos. Gruss Norbert
Hallo Uwe, der Kleine auf dem Bild mit dem Tempo ist aller Wahrscheinlichkeit nach von AEG (1939) und nennt sich Elektrowagen (wieder sehr populär!). Bild reiche ich nach. Bild vom kleinen Hanomag habe ich noch nicht gefunden, leider. Gruss Norbert
ja, dass es sich dabei um einen Elektrowagen handelt, halte ich absolut für möglich.
Irgendwie kommt mir dieses Fahrzeug sehr bekannt vor, als wenn ich irgendwo mal eine Abbildung gesehen hätte. Vor fast 20 Jahren habe ich eine uralte Unternehmenschronik der AEG verkauft. Sie war in sehr schlechtem Zustand (fleckig) und ich meinte, dass ich bald ein besseres Exemplar bekommen würde...
Wer sich mit der Materie nicht befasst, der meint, dass das Thema Elektroauto eine Erfinfung der Gegenwart wäre. Fakt ist jedoch, dass an Elektroautos seit der Erfindung des Automobils gebastelt wurde.
Es gab sehr viele verschiedene Hersteller wie AEG, HAWA, Bergmann, Still, Borgward, Lloyd, Slaby-Beringer, Gaubschat etc. um nur die wichtigsten Namen unsortiert zu nennen.
Ein Foto aus der Nachkriegszeit mit einem Elektro-Paketwagen der Post von Hansa-Lloyd (Vorkriegs-Fahrzeug)
Die Post setzte bereits sehr früh Elektro-Paketwagen für den Nahverkehr ein. Vor dem Krieg waren diese z. B. von Hansa-Lloyd, Bergmann etc., später von Bergmann, Lloyd usw. An recht moderne Lloyd Frontlenker-Paketwagen, die in etwa die Größe eines heutigen Sprinters hatten, erinnere ich mich sehr gut. Die liefen im Hannover meiner Jugend recht viel für die Post. Später, als ich in die Wedemark umgezogen war, stand einer noch ganz in meiner Nähe im Vorgarten als Hühnerstall.
Außerdem erinnere ich mich an einen Zeitungsartikel um 1980 über einen deutschen Großmarkt, auf dem zu dieser Zeit noch Elektro-Pritschen-LKW der 20er Jahre eingesetzt wurden. Das könnte Bremen oder Kiel gewesen sein - ich weiß es nicht mehr.
Das ist natürlich ein sehr aktuelles Thema, aber die alten Probleme sind geblieben.
Hier habe ich noch einen recht interessanten aktuellen Artikel gefunden.
Gruß und Dank
Uwe Ganther
PS: Könntet Ihr ein Foto als Beweisstück für seine Identität als AEG besorgen?
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jau! Das ist er ja wirklich. Hast Du Informationen über das Fahrzeug (z.B. Herstellungszeitraum)?
Da bliebe dann der zweite schmale Lieferwagen mit dem kleinen Kühlergrill in der Front erst einmal ungeklärt.
Hier habe ich noch einen Artikel über die Maschinenfabrik Esslingen (ME) gefunden, die in den 1950er Jahren Elektro-Paketwagen für die Post lieferten. Die sehen den Lloyd, die ich in Erinnerung habe, sehr ähnlich.
Kein Wunder, denn aus dem verlinkten Artikel geht hervor, dass diese Fahrzeuge nach Konstruktionsplänen der Post von der Maschinenfabrik Esslingen, von Gaubschat und von Lloyd gefertigt wurden. Es handelt sich also um die gleichen Fahrzeuge. Allerdings meine ich, dass es zumindest Baujahrs-Unterschiede im Erscheinungsbild gab. Das in dem Artikel abgebildete Fahrzeug scheint schon etwas moderner zu sein, vermutlich einer der zuletzt hergestellten EL2500. Schade, dass das Fahrzeug, das links daneben steht, nicht voll abgebildet ist.
Hat jemand zufälligerweise Bilder von solchen Gaubschat, Lloyd oder auch von der Maschinenfabrik Esslingen? Die ME war ja auch wahrlich keine Unbekannte für den Eisenbahn-Kenner!
Gruß
Uwe Ganther
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Hallo zusammen, mit solch einem POST-Elektrofahrzeug wurde in Dresden Niedersedlitz der Postaustausch zwischen dem Postamt Dresden A 17 in Niedersedlitz und der Lockwitztalbahn am Endpunkt Niedersedlitz durchgeführt. Die Lockwitztalbahn beförderte dann die Postsendungen entweder in ihrem extra dafür vorhandenem Postbeiwagen oder im Triebwagen für das Postamt in Lockwitz (dort gabs dafür sogar eine eigene Betriebshaltestelle) und das Postamt Kreischa. Der Postbeiwagen steht heute im Straßenbahnmuseum Dresden Trachenberge. Bilder hab ich von dem Postmobil allerdings keine.
ein sehr schönes altes Foto einer Chaussee, wie man sie bis in die frühen 1960er noch sehr viel sah.
Brezel-Käfer auf einer lichtdurchfluteten Chausssee unterwegs - es könnte zu dieser Jahreszeit sein?
Der Brezel-Käfer ist hier eigentlich Nebensache. Interessant für den Dioramen-Bauer sind hier das Straßenpflaster incl. der Randbefestigung und die Wölbung der Fahrbahn. Auch die Chaussee-Bäume, die aufgemalten weißen Warn-Felder (hinten), der Kilometerstein, aber auch der Zaun und das flache Niveau der Gegend rechts laden zum Nachbau ein.
Rechts könnten Rinder-Weiden sein - das würde gut zu meinem norddeutschen Thema passen.
Gruß
Uwe Ganther
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sie machten den Milchmann mobil, sammelten Lumpen, Eisen, Papier, lieferten die Kohlensäcke - sorgten einfach für alles, was das Leben lebenswert machte. Während des Zweiten Weltkrieges waren sie die Fahrzeuge, die nicht zwangseingezogen wurden, da sie für den Fronteinsatz untauglich waren.
Ab Ende der 20er Jahre waren sie allgegenwärtig und in der frühen Nachkriegszeit einfach unverzichtbar für den Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur. Mit dem beginnenden Wirtschaftswunder waren sie dann jedoch nicht mehr fein genug für den aufstrebenden Geschäftsmann, der etwas auf sich hielt und sie wurden mehr und mehr von den modernen Frontlenker-Lieferwagen, den VW-Bullis, den Ford Transits, den Tempo Matadoren, den DKW Schnellastern etc. verdrängt.
Zuletzt führten sie eigentlich nur noch ein Nischendasein bei kleinen Markthändlern oder Lumpensammlern...
Gemeint sind natürlich die fleißigen und anspruchslosen Dreirad-Lieferwagen, die auch in den frühen 1970ern noch genutzt wurden und dann und wann im Straßenverkehr unterwegs waren.
Wer in der Epoche 2 zuhause ist, oder auf seiner Anlage oder seinen Dioramen Straßenzüge bis in die 1960er Jahre nachbildet, kommt um sie nicht herum, will man ein glaubwürdiges Bild zeichnen. Sie sind in der Nachkriegszeit ebenso unverzichtbar, wie VW Käfer oder 311er Mercedes-LKW.
Auf diesem Foto gut sichtbar ist der typische abenteuerliche positive Sturz der Hinterräder von Tempo-Fahrzeugen
Auf diesem interessanten Straßenfoto aus den frühen 1950er Jahren sieht man allein drei dieser urigen zweitaktenden Gefährte.
Im Vordergrund fährt gerade ein besonders seltenes Exemplar eines Tempo A400 mit der sog. Notmotorhaube. Für die Herstellung der Lüftungsschlitze benötigte Tempo nur ein und dasselbe Stanzwerkzeug für die beiden Kühlergitter, für die seitlichen Lüftungsschlitze und für die (hier nur erahnbaren) Schlitze oben auf der Motorhaube. Dieser Tempo müsste vermutlich Baujahr 1943-45 sein. Es haben nur sehr wenige mit dieser Haube bis heute überlebt.
Der Kofferwagen dahinter ist bereits ein Tempo Hanseat mit Flachdach, also Baujahr 1949/50, den es in ähnlicher Form von Praliné/Busch gibt. Allerdings sieht man hier die übliche Serien-Version des Koffers mit breiter Spur und außenliegenden Kotflügeln. Weiter hinten rechts sieht man noch ein weiteres Dreirad, das zur genauen Bestimmung leider zu unscharf ist.
Rechts neben dem Tempo A400 fährt ein Vorkriegs-Ford Eifel. Dahinter sieht man (natürlich) zwei VW Käfer. Aber, was ist das für ein Vorkriegs-PKW hinter dem Tempo Hanseat?
Gruß
Uwe Ganther
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zu Deinem Bild von der Strassenbegrenzung: Grad in Papenburg (ja, die Stadt mit der Meyer-Werft) fotografiert: man muss schon sehr genau hinschauen.
Als Ausgleich für dieses Suchbild noch ein zweites, klar erkennbares Bild von der alten Werft, bzw. dem Hauptgebäude. Wers nicht weiss, ja, in der neuen Werft vor Papenburg werden die bekannten Kreuzfahrtschiffe gebaut, die dann viele Kilometer bis zur Nordsee bugsiert werden.
Grüsse Norbert
Wer hat so ein Kreuzfahrtschiff auf seiner Modellbahnanlage eingebaut? Ein Hafen ist ja nichts Neues!
Hallo Norbert, hallo Uwe, hallo Leute und einen schönen guten Abend
einen Modellhafen hab ich nicht. Aber einige Fotos von einem kleinen Boot, wie es auf dem "Canal du midi" benutzt wird. Ich hatte für Freunde ein kleines Dio zu einem besonderen Anlass gebaut und geschenkt.
Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt ein gleiches Boot nochmals zu bauen. Grundlage waren Bilder und Grundrisse von französischen Verleihfirmen. Dann habe ich eine passende Zeichnung für mich gemacht, diese ausgeschnitten und eingepasst. Dann mit Formen verglichen, von der Bugform kam es dem Ruderboot von Preiser recht nah. Danach habe ich Evergreen Leisten gebogen und nach und nach verklebt. Natürlich in der gefundenen Größe eines Grundrisses. Das Oberdeck und auch den Boden habe ich aus größeren Plastikplatten (0,5mm) ausgeschnitten und geformt.
(Auf dem Bodenteil stand mal ein 1/43 Opel Rekord P2 Coupe)
das kleine Diaorama mit dem Boot sieht wirklich Klasse aus! Auch einige andere Beiträge hier und in anderen Foren rund ums Thema Verkehr erstaunen mich. Wir schweifen allerdings immer ein bisschen ab, macht aber nichts, wir hatten also: Eisenbahn, Auto, Schiff - und was fehlt? Natürlich Flugzeug! Sicher nicht einfach, einen Flughafen in eine Normal-Anlage einzubauen. Aber so ein Segelflugplatz wäre schon möglich.... Für Uwe: Sogar ein Dreirad ist dabei. Die Anlage ist nicht von mir. Das Foto ja. Grüsse an alle Norbert
da kommen Kindheitserinnerungen wieder hoch; SG38, Grunau Baby, Rhönlerche, Kranich III, Doppelraab und wie sie alle hießen. Aus einer Zeit als Segelflugzeuge noch aus Sperrholz und Segeltuch gebaut wurden, die Ausnahmen geschweißte Stahlrohrrahmen bestätigen nur die Regel. Aber damals wurde statt mit dem Gummiseil schon mit der Motorwinde geschleppt.
Gerd aus DD wird sicherlich den Namen O.D. (Ostner Dresden) noch sehr gut kennen, denn die dort hergestellten Fahrzeuge waren auch in der DDR bei kleinen Gewerbetreibenden und bei Kleingärtnern sehr beliebt. An neue Lieferwagen, wie den Framo oder den Barkas kam man ja nicht so ohne Schwierigkeiten heran, also wurden die alten Vorkriegs-Dreiräder gehegt und gepflegt und weiterhin eingesetzt - bis zur Wende.
O.D. hatte übrigens als Hersteller von Lieferwagen überregionale Bedeutung. O. D. Fahrzeuge wurden reichsweit vertreten und verkauft. Es gab sogar Auslandsvertretungen.
Als der 2. WK zu Ende war, zog es Willy Ostner in den Westen. In der Oberpfalz gründete er in Sulzbach seine Fahrzeugfabrik neu und baute dort den modernen Ostner Rex 4, von dem Du die letzte Version auf Deinem Foto siehst. Die Fahrzeuge standen im Wettbewerb mit Hanomag L28, Opel Blitz oder Ford FK.
Die FAUN Eilfrachter waren eigentlich Ostner, denn Faun übernahm 1955 die Ostner-Fahrzeugwerke. Der Faun Eilfrachter war streng genommen nur ein "Facelift" des Ostner Frontlenkers.
Ich kann mich nicht erinnern, sehr viele Ostner oder Faun Eilfrachter als Kind gesehen zu haben. An nur einen Faun Eilfrachter erinnere ich mich gut. Der lief in der Nähe als Möbelkoffer für ein kleines Möbelgeschäft und war immer auf meinem Weg zu meiner Eisenbahnbrücke abgestellt.
Hier noch schnell ein typischer Mittfünfziger, ein zweitaktender Tempo Wiking I:
Hier kommt ein schöner Tempo Wiking I der ersten Bauserie daher. Er hat noch die kleinen Scheinwerfer und keine Blinker, sondern serienmäßige Winker.
Von Epoche werden verschiedene Versionen der I-Baureihe in H0 geliefert, die sehr hübsch sind. Allerdings gibt es dort m. E. nur den Tempo Matador I. Auf den ersten Blick unterscheiden sich diese Fahrzeuge nicht, aber der Wiking hatte den Motor unter der Sitzbank, der Matador seinen jedoch hinter der Sitzbank. Dadurch musste das Fahrerhaus beim Matador nach hinten verlängert werden. Die seitlichen Kühlluftschlitze verraten ebenfalls einen Matador.
Gruß
Uwe Ganther
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18.03.2017 21:45 (zuletzt bearbeitet: 18.03.2017 21:52)
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