ist ja der totale Wahnsinn, was du da treibst. Zum Glück gab es in der von mir dargestellten Epoche und Gegend keine Gasträume mit solchen großen unverhangenen Fenstern.
Eine Frage habe ich allerdings. Kann es sein, dass du an der Eingangstür den Griff falsch angebracht hast? M.E. müssten bei einer solchen Tür die Scharniere doch links außen liegen und nicht am Mittelbalken, der Griff somit zur Mitte zeigen, oder?
Viele Grüße Leo
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht.
Zitat von leo568 im Beitrag #303 Eine Frage habe ich allerdings. Kann es sein, dass du an der Eingangstür den Griff falsch angebracht hast? M.E. müssten bei einer solchen Tür die Scharniere doch links außen liegen und nicht am Mittelbalken, der Griff somit zur Mitte zeigen, oder?
Für den überwiegenden Teil der Bevölkerung (Rechtshänder) ist es so ergonomischer zu öffnen. Aber du hast die ganze Sache dennoch gut beobachtet, denn auch die andere Variante gibt es. So hat unsere reale Haustür etwa tatsächlich die Garniere links im Mauerwerk, nicht an der Seitenfensterstrebe. Weil der Türflügel sonst beim Öffnen eine Treppe verdeckt. Die grundsätzliche Bestrebung ist es erst mal immer, dass sich bei einer nach innen zu öffnenden Seite der Türgriff nach Möglichkeit links befindet, sobald es dahinter aber zu Problemen kommt, wird rechts montiert. Bei den Garnieren selbst ist es egal, ob sie am Mauerwerk oder an einem Seitenelement montiert werden. Beides ist technisch problemlos machbar.
"Echte" Schiefer-Firste für die Dacheindeckung. Entstanden aus Millimeterpapier. Jeweils ein kleiner Tropfen Gel-Sekundenkleber auf die Gauben-Oberkante, "Schieferteil" ausgerichtet, links und rechts herunterbiegen, dann der nächste Schnipsel, usw... usw... bis die Reihe komplett ist Nach dem trocknen etwas Dry-Brush, und schon hat man einen effektvollen Abschluss.
Wie gut, dass man in den Siebzigern noch keinen Lockdown kannte: Leuchtreklamekästen und Innenbeleuchtung funzen jetzt auch, so dass die Preiserlein nun endlich bestellen dürfen
Die künftigen Mieter der Wohnungen müssen sich aber noch ein wenig gedulden: Noch fehlen die Absturzgitter vor den Fenstern und auf dem Dach, ebenso eine geeignete TV-Antenne. Und die Dachdecker haben noch immer das Spitzdach fürs Erkertürmchen und passende Schneefanggitter auf ihrer "To-Do-Liste" All das soll als Ätzleil entstehen.
das Plakat stammt vom Faller Papierbogen, musste ich unter der Lupe allerdings so anpassen, dass es genau zwischen die Holzbalken passte. Hierfür hatte ich nur einen einzigen Versuch, hätte ich mit der Schere nicht 100%ig getroffen, wär das Plakat futsch gewesen. Als Master auf Papier oder Decal-Folie zu kopieren funktionierte in diesem Fall leider nicht, wär zu unscharf geworden. Da war die Sache mit den Gardinen und den Leuchtkästen wesentlich risikoloser.
Bis es mit den Ätzteilen für den Wienerwald weitergehen kann, habe ich die Zwischenzeit schon mal genutzt, um mit der Ladentür für die Apotheke anzufangen. Im Moment arbeite ich gerade noch an einer "echten" Bleibuntverglasung, auf Basis der Gardinenmethode, die sich für den Wienerwald gut bewährt hat. Fortsetzung folgt
.... der Glanzlack trocknet gerade auf den Buntglasscheiben Was hier noch sehr unscharf und verwaschen aussieht, sollte wenn alles so klappt, wie ich mir das vorstelle, hinter den einzelnen Feldern zwischen den Streben für den gewünschten Effekt sorgen. Bin gespannt, ob es funktioniert.
.... aufziehen auf die Fensterfolie funktioniert diesmal nur mit Schablone, weil der Abstand zwischen Türaußenkante und Fensterausschnitten nur wenige Millimeter beträgt. Das "Geisterbild", was aussieht wie ein Verwackler, resultiert aus dem Abstand zwischen Decal und Papiervorlage, bedingt durch die Materialstärke der Fensterfolie.
.... so, die Scheiben sind endlich drin Erstes Bauteil für die Apotheke.
Denke mal, dass ich bei den dann restlichen, beiden anderen Gebäuden auch wieder mit der Tür anfange. Irgendwie habe ich in dieser Phase jeweils die höchste Motivation für derartigen Fummelkram
Zitat von Zimmerbahner im Beitrag #305"Echte" Schiefer-Firste für die Dacheindeckung. (...) Nach dem trocknen etwas Dry-Brush, und schon hat man einen effektvollen Abschluss.
da solltest du allerdings noch einmal etwas Vorbild-Recherche betreiben. Solche Firstabschlüsse gibt es bei "echten" Schieferdächern nicht. Schiefer ist ein sehr sprödes Gestein, das sich zwar hervorragend in flache, gerade Platten spalten lässt, aber nicht in eine gebogene Form bringen – das würde sofort und unweigerlich brechen.
Solche Firstabschlüsse gibt es reichlich bei Ziegeldächern, bei sogenannten Schindeldächern (manchmal auch "Bitumenschiefer" genannt, das sind aber weiche, biegsame Bitumenstreifen, kein echter Schiefer) oder auch bei Faserzementdächern ("Eternit").
Auf diesem und diesem Bild kannst du ganz gut sehen, wie das bei Schiefer normalerweise gemacht wird. Alles gerade Platten, am First steht dann jeweils die Platte von einer Seite einige Zentimeter weit über, um die Fuge abzudecken.
Bei dem Dachdecker-Video hier kannste dir in epischer Spielfilm-Länge live ansehen, wie's gedeckt wird. Auch bei der entsprechenden Folge von SWR Handwerkskunst ist das zu sehen.
Was man auf meinem Foto in Post 305 (noch) nicht sehen konnte: Hier geht es ausschließlich um die Firstabdeckung der Gauben mit Spitzdach, das Hauptdach hat eine L-förmige Dachterrasse. Und auch die Abschrägungen sind darauf leider noch nicht wirklich gut erkennbar.
Im Prinzip habe das First-System von einem großen Spitzdach auf meine beiden kleinen adaptiert.
Das Dach ist zwar noch lange nicht fertig, aber hier schon mal der aktuelle Zwischenstand:
Aber ich sehe gerade: meine Schindeln sind relativ lang, mal sehen, vielleicht hälfte ich die noch. Oder mach die Reihen diffus, so dass man nicht mehr genau sehen kann, welche Schindel genau wo anfängt.
Auf manchen Spitz-Schieferdächern ist auch, so wie es auf diesem Bild hier aussieht, als First einfach nur eine Art Winkel von oben aufgesetzt. Leider kann man darauf nicht genau erkennen, was es genau ist: https://leydecker-landau.de/referenzen/s...ablonendeckung/
Zitat von Zimmerbahner im Beitrag #314Was man auf meinem Foto in Post 305 (noch) nicht sehen konnte: Hier geht es ausschließlich um die Firstabdeckung der Gauben mit Spitzdach (...) Im Prinzip habe das First-System von einem großen Spitzdach auf meine beiden kleinen adaptiert.
das sollte keine Rolle spielen. First ist First. Hauptsache dicht. In dem SWR-Video wird auch eine Gaube gedeckt, und da machen die den Gaubenfirst ganz genauso wie den Hauptfirst des Daches auch, eben mit einseitig überstehenden Schieferplatten. Der Juniorchef erklärt die Wirkungsweise im Video sogar am kleinen Gaubenfirst.
Zitat von Zimmerbahner im Beitrag #314Auf manchen Spitz-Schieferdächern ist auch, so wie es auf diesem Bild hier aussieht, als First einfach nur eine Art Winkel von oben aufgesetzt. Leider kann man darauf nicht genau erkennen, was es genau ist: https://leydecker-landau.de/referenzen/s...ablonendeckung/
Ich meine aus der Erinnerung auch, ich hätte sowas in der Art "aufgesetzte Winkel" schon gesehen, ganz vage meine ich, da vor allem Blechwinkel zu erinnern. Ich kann allerdings aus der vagen Erinnerung nicht mit Sicherheit sagen, ob das jetzt teilweise echte Schieferdächer waren oder doch eher alles Dachpappe & Co. ...
Auf "haushaut.com" sieht man z.B. einige Beispiele von Dächern mit aufgesetzten Winkeln auf First oder Dachecken. Das ist aber alles kein Schiefer, das ist nur "Möchtegern" (in diesem Fall Aluminium, das so behandelt ist, dass es Schiefer optisch ähnelt).
In dem von dir verlinkten Beispiel auf der leydecker-landau-Seite sehe ich aber nichts dergleichen? Ich sehe da recht deutlich die überstehenden Platten.
An deinem Modelldach passt meiner Meinung nach der obere Abschluss nicht. Grundsätzlich wäre das eine sogenannte "Spitzwinkeldeckung", mit den waagerecht angeordneten, rautenförmigen Steinen. Dabei überdecken sich die jeweils auf einer Höhe liegenden Steine nicht, sondern sie liegen Stoß an Stoß nebeneinander und die Fuge dazwischen wird jeweils von der darüberliegenden Reihe abgedeckt. Bei der allerobersten Reihe funktioniert das aber natürlich nicht mehr, die Fuge wäre offen und das Dach wäre so wie bei dir ausgeführt nicht dicht, es könnte oben an der Kante Wasser eindringen.
Deshalb wird als oberste Reihe bei der Spitzwinkeldeckung eine Reihe Schieferplatten anders angeordnet, so dass die Platten sich seitlich überdecken. Hier gibt's eine Übersicht über die verschiedenen Arten von Schieferdeckungen. Wenn du da mal unter "Spitzwinkeldeckung" guckst, ist mit einer Schemazeichnung schön zu sehen, was ich meine.
Auch der scharfkantige Stoß zwischen Gaubendach und Hauptdach entspricht nicht der Bauweise eines echten, traditionellen Schieferdachs. Da sich dabei die Platten immer überdecken müssen, um dicht zu sein, gibt's da normalerweise keine scharfen Kanten, die Übergänge sind ausgerundet. Gerade diese fließend-weichen Übergänge machen häufig einen guten Teil der besonderen Ästhetik eines traditionellen Schieferdachs aus. Zahlreiche Beispiele aus Goslar sind z.B. hier zu sehen, aber einfach mal nach Schieferdach und Gaube googeln und du findest zahllose andere Beispiele. Auch in dem SWR-Video ist das so, darin erklärt er sogar, dass die Steine für die Übergänge eigene Namen haben. Natürlich wird da heute oft aus Kostengründen geschummelt, unterschiedlichste Baumaterialien werden lustig gemischt usw.; Hauptsache billig eben.
Ob man das jetzt im Modell alles sooo genau nehmen muss und ob das am Ende überhaupt jemand sehen würde, sei dahingestellt. So hoch, wie du die Messlatte mit deinem Wienerwald gelegt hast, dachte ich, solche Details interessieren dich vielleicht... Ansonsten darfst du das natürlich halten wie der sprichwörtliche Dachdecker.
ich sehe schon: Bilder allein können da manchmal echt in die Irre führen. Aber wenigstens für den "harten Übergang" zwischen Hauptdach und Gaubendach gibt es eine passendes Vorbild: https://www.pinterest.de/pin/746612444469338391/
Auf Stoß kann ich die Gaubendächer nachträglich natürlich nicht mehr legen......... doch zumindest kommt nun auch die obere Ziegelreihe optisch hin. Aber natürlich nicht, so lange sie noch über die Dachkante gebogen ist. Da werde ich gleich noch Leisten drauf setzen, dann ist es zumindest noch eine "im Vorbild dachdeckerisch machbare" Lösung, wenn auch nicht streng traditionell nach den alten Regeln der Kunst. Sieht dann aber wenigstens aus wie einzelne Schindeln links und rechts unter einem Metallwinkel.
Superlieben Dank für deine tolle Unterstützung :-)
Angefixt durch die zahlreichen Infos von Andreas, habe ich mich für die Apotheke nun erstmals an das Thema Schieferdacheindeckung "auf Stoß" herangewagt.
Was ich beim Wienerwald zuletzt als "Gaube" bezeichnet habe, ist genaugenommen eigentlich ein recht großes, im Winkel angeordnetes Giebeldach. "Auf Stoß" würde hier vermutlich wirklich nicht dicht genug sein. Auch optisch sieht es dort mit einem Blechabschluss am besten aus. Passt auch viel besser zur Abschlusskante an der Dachterasse.
Da die Apotheke nun aber tatsächlich mit kleinen Giebelfensterchen aufwarten wird, bietet sich hier die "auf Stoß"-Methode hervorragend an.
Hier nun das Ergebnis dieser kleinen Bastelei.
Zuerst habe ich eine lange Reihe Locherabfall in eine Reihe geklebt , die Ränder begradigt und nach dem Trocknen mit einem geraden Längsschnitt in der Mitte per Skalpell in zwei Reihen auftetrennt. Anschließend damit wie beim Vorbild "auf Stoß" eingedeckt.
Von vorne habe ich dann noch Abschlussleisten angesetzt und zum Schluß alles angepinselt