.... die ersten Arbeiten am Bahnsteig beginnen. Bevor die Überdachung montiert wird, müssen alle Details an schwer zugänglichen Stellen bereits jetzt schon angebracht werden. Wer sich schon einmal gefragt hat, warum zwei Flügeltüren offen dargestellt sind: Hier die Erklärung.... Eine kleine Reisegruppe hat sich mit dem Beladen des Trollis offensichtlich ein wenig übernommen. Es kommt, wie es kommen muss: Das meiste fällt herunter Sämtliche Preiserlein, welche für die Umsetzung meiner Idee herhalten mussten, stammen aus völlig verschiedenen Figurensätzen. Der Trolli selbst ist gesupert und durch das typische DB-Täfelchen ergänzt.
Erinnert ihr euch noch, als wir einmal über das Thema "Pfosten-Abstände" gesprochen haben ? Hier nun die praktische Umsetzung. Es wurden nicht nur einige wegrationalisiert, es ist auch einer (vom Rest) etwas abweichender dazu gekommen: Mit einem Regenfallrohr ausgestattet, verzichtet (ais optischen Gründen) an dieser "strategischen" Stelle auf den Trägerzierrat (= würde sonst zu überladen wirken) und dockt später einmal an die Regenrinne der Bahnsteigüberdachung an.
Auch die Fahrplantafel, ein bepflanzter Waschbetonkübel und die Doppelbank mit der legendären "alle reden vom Wetter-Bundesbahnwerbung" haben zwischenzeitlich ein passendes Plätzchen gefunden.
Als weitere "Geschichten erzählende" Szene ist nun unter anderem ein Rüpel dazu gekommen, der sein bestes gibt: Er richtet sich häuslich darauf ein, hat Schuhe sowie Socken ungeniert ausgezogen, ausgebreitet und stört sich auch nicht groß an der Beschwerde der anderen Reisenden..... hinten sind ja schließlich noch genug Bänke frei
By the way: Einer der beiden Treter war mir von der Pinzette gespickt und irgendwo zwischen meinem "kreativen Chaos" gelandet. Es folgte im wahrsten Sinne des Wortes die Suche nach der berühmten "Stecknadel im Heuhaufen", welche erst nach über zwei Stunden von Erfolg gekrönt war.
Ebenfalls eine "Eigenkreation" ist das Motiv mit dem kleinen Kind auf dem Kofferkuli, neben der Fahrplanstudierenden Person. Eine Situation, die man bis heute täglich fast überall antrifft. Nicht nur am Bahnhof. Auch im Supermarkt oder in Freizeitparks lieben es Kinder, von Mama oder Papa durch die Gegend geschoben zu werden. Höchste Zeit also, so etwas endlich auch einmal im Modell darzustellen.
Auch "Eile" lässt sich übrigens sehr gut suggerieren, in dem man zwei passende Preiserlein kombiniert, die eigentlich gar nichts mit einander zu tun haben: Hier ist es ein rennender Mann mit Jacke über der Schulter, ein zweiter geht lediglich etwas schnell und schaut gleichzeitig auf die Uhr. Nebeneinander gestellt sieht es hingegen aus, wie zwei Geschäftsreisende einer Firma, die fürchten, ihren Termin zu verpassen.
Die Dame rechts unten auf dem dritten Bild steht im Moment etwas unmotiviert herum und schaut derzeit noch die Luft. Das ändert sich jedoch, wenn die Überdachung drauf kommt: Denn genau um Blickfeld der jungen Frau (= ursprünglich eine Wanderin, die auf einen Berg blickt) wird sich später eine Zugzielanzeige befinden. Mit ihrer Geste (Hand über den Augen) unterstreicht sie hervorragend die je nach Lichtverhältnissen schlechte Ablesbarkeit der damaligen ZZAs, welche damals lediglich von außen mit einer Leuchtstoffröhre illuminiert wurden.
Manche Dinge gehen gelegentlich doch etwas lockerer von der Hand, als erwartet. Für das Einpassen der Bahnsteigüberdachung mit all den vielen unterbauten Details und der Kabeleinführungen hatte ich mit einem deutlich höheren Zeitaufwand gerechnet. Nach zweieinhalb Stunden incl. "Andocken" eines passenden Verbindungsstückes von der Rinne zum Fallrohr (= ebenfalls kein Serien-Teil) war die Sache erledigt.
Bitte entschuldigt die schlechte Qualität der Fotos, sie sind auf die Schnelle im Schnappschuss-Verfahren entstanden. Aber ich denke, man kann die Wirkung aus der "Preiserlein-Perspektive" dennoch einigermaßen erkennen.
Und hier ein paar Shots aus der "Totale", mit bereits montierten Gleisnummer-Tafeln:
Schon ein Weilchen wollte ich mal fragen, ob du mal ein Übersichtsbild über deine Anlage einstellen würdest? Das fände ich schon auch interessant, sozusagen als "Zugabe" zu den ganzen tollen Details.
Ein Umstand, den übrigens auch meine Frau (noch) nicht wirklich nachvollziehen kann, schließlich baue ich ja nun schon eine ganze Weile (duckweg)
Der Grund ist folgender: Ich arbeite komplett konträr zur üblichen Vorgehensweise. Heißt: Ich baue zuerst sämtliche Gebäude und Landschaftsteile, erst wenn all das fertig ist, werden die "Flicken" zu einem "großen Ganzen zusammengefügt". Diese Vorgehensweise erlaubt mir auch wichtige Stellproben, die ich aufgrund der ungewöhnlichen Beschaffenheit dieses zugegeben etwas kuriosen Vorhabens mit Papierhäuschen o.ä. leider nicht realisieren kann.... ich muss unbedingt die Wirkung der Originale sehen, bzw. wie gut oder schlecht das alles dann in der Praxis miteinander "korrespondiert". Es kann also durchaus sein, dass das eine oder andere noch verändert wird. Und da sprechen wir nicht von Monaten, sondern eher von Jahren.
Im Prinzip wird es am Ende so etwas wie ein "Giga-Diorama" mit sehr wenig Gleisen werden. Rollbar, so daß man während des Fahrbetriebes dann vier verschiedene Perspektiven hat. Mit hochklappbaren "Bordwänden", die an den Innenseiten mit Fotohintergründen ausgestattet werden, um das jeweilige visuelle Motiv optisch "endlos auslaufen" zu lassen (= nichts von der Stange, sondern in Kooperation mit einem Fotostudio). Auf Weichen verzichte ich vollständig, Kurven werden komplett übertunnelt, so dass ein Zug stets nur "langgestreckt" fahrend in Erscheinung treten kann. Gleis 1 im Bereich des Bahnhofs und der Brücke wird, genau wie das dann völlig verwilderte, zugewucherte "Abbruchgleis 3" als Fake ausgeführt. So wenig Gleis wie möglich, um möglichst viel Fläche für die Landschaftsgestaltung bereit zu halten, lautet hier die Divise
Das ist übrigens auch der Grund, warum ich Tägerlingen nicht unter "Modellbahnanlagen", sondern unter "Landschafts- und Gebäudebau" eingestellt habe.
Joa, deine Skizze kannte ich schon, auch der Plan mit dem Gigadiorama war mir irgendwie vertraut. Ich hatte halt gehofft... Also, naja... Na gut, dann warte ich halt noch ein paar Jahre, das macht ja nichts, ich hab ja Zeit!-)
Egal wie, deine detailverliebten Bildchen schaue ich immer gern!
danke für die Blumen. Ja, eine Landschaft o.ä. wird vermutlich tatsächlich erst ab dem Stadium "Weinberg" erkennbar werden. Dafür hoffe ich aber zumindest, auch weiterhin zumindest meinen Detailfoto-Anteil in diesem Faden nicht der Quantität meiner Texte unterzuordnen
.... inzwischen leuchtet auch eine maßstäbliche Bahnhofs-Wanduhr Marke Eigenbau. Im angeschalteten Zustand mit meiner bescheidenen Kamera leider nicht besser abzulichten, sorry dafür. Hoffe aber, man kann auch so etwas erkennen
Zimmerbahner
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Ja tatsächlich: auch aus "Tägerlingen" gibt es endlich einmal wieder etwas neues zu vermelden.
In den letzten Monaten hat mich das Thema "H0-Fahrräder" fast in den Wahnsinn getrieben..... ebenso ein dazu passender Fahrradständer, der auf der Straßenseite des Bahnhofs Platz finden soll. Die Bestellung eines entsprechenden Faller-Produktes entsprach nach dem Auspacken leider überhaupt nicht mehr meinen Vorstellungen: viel zu grobschlächtig, schlecht detailliert. Auch die Preiser-Rädchen konnten mich nicht überzeugen, hauptsächlich wegen der viel zu dicken Speichen. Einen zumindest einigermaßen guten Kompromiss boten dann die von Weinert. Aber auch da hatte ich etwas auszusetzen: Zwar wunderschön filigran, aber schlechte "Dreidimensionalität". "Willkommen im limitierenden H0-Maßstab"
Doch boten die Dinger von Weinert zumindest einehalbwegs vernünftige Ausgangsbasis fü eine entsprechende Modifikation. So "bog" ich beispielsweise den Sattel nicht einfach nur um, wie Hersteller-seitig vorgesehen, sondern trennte ihn ab und klebte diesen in eine vorbildgerechte Position. Die Stirnlampen formte ich komplett neu. Um zusätzlich etwas zu kaschieren, ergänzte ich noch um Dinge wie "Luftpumpe", "Wertkzeugtäschchen" und Gepäckstücke, die ich mit per Gummispanner aus einer Pinsel-Borste" festzurrte".
Auch bei der Bemalung kann man ein wenig tricksen. Verwendet man beispielsweise wasserfeste Eddingstifte und Fineliner, kann man z.B. die Reifen auch unter den Schutzblechen ii richtigen Spaltverhältnis hervorschauen lassen, was sich per Pinsel schlichtweg nicht realisieren lässt. Nachteil, wie ich eben feststellen musste: Sekundenkleber löst wieder ab. Daher müssen die entsprechenden Stellen sehr vorsichtig mit Klarlack vorbehandelt werden.
Der zeitgenössische 70er-Jahre-Fahrradständer mit vorbildgerechter Werbung für Constructa-Waschmaschinen entstand aus zurechtgeschnippelten und gebogenen Fenstersprossen aus der Bastelkiste, der Bügel mit der dazwischengespannten Tafel aus einer Gitarren-Saite (= passend dünn und trotz dem sehr stabil).
Um der Werbetafel das passende Finish zu verpassen, habe ich vor dem Ausschneiden auf die Seite mit dem Bild mehrere dünne Schichten glänzenden Klarlack nacheinander aufgetragen, etappenweise, weil das Papier jedes mal sauge, bevor es versiegelt ist. Die Rückseite erhielt einen Anstrich per silberfarbenem Edding-Stift.
Danke für eure Komplimente, ihr lieben Inzwischen herrscht auch schon etwas Betriebsamkeit am (mittlerweile verbauten) Fahrradständer.
Wer sich fragt, worüber sich die beiden Personen rechts im Vordergrund so emsig unterhalten: Die zwei handeln gerade den Preis für eine Taxi-Fahrt aus. Denn genau an dieser Stelle befindet sich später auch einmal der Haltestreifen. Gut zu erkennen auf dem Foto der gegenüberliegenden Seite mit der Szene "Briefeinwurf" bzw. am historisch passenden Schild "Droschkenparkplatz", welches aufgrund einer Anregung hier aus dem Forum entstanden ist.
Nun fehlen noch Schneefanggitter mit passenden Stützen und mein ausgedachtes Hängeschild für das Bahnhofscafe´. Beides soll in Kooperation mit Rainer vom Modellbau-Kaufhaus entstehen. Da er aktuell leider PC-Probleme hat wird sich das vermutlich bis in den Januar hinein ziehen.
In der Zwischenzeit werde ich mich an das "verwarloste Ex-Gleis 3" machen, von dem nur noch ein paar Fragmente und der Prellbock die vielen Jahrzehnte "überlebt" haben. Also ein eigenständiges Mini-Diorama, das auf der anderen Seite des Insel-Bahnsteigs sein Plätzchen finden wird.
Fertige Bausätze aus Epoche 3/4 kommen hierfür nicht in Frage, da im Jahr 1976, in dem Tägerlingen spielt, ein solcher nur maximal 31 Jahre alt sein könnte. Für ein "vergessenes Relikt", wie ich es plane, tatsächlich noch zu "jung", da der Zahn der Zeit nicht ausreichend daran nagen kann. Und man soll ja auch einen Bezug zum historischen Gebäude des angrenzenden Fasnachtsmuseum herstellen können. Womit wir über ein Überbleibsel aus der Epoche 1 sprechen.
Gleichzeitig soll der Prellbock aber auch optisch mit dem eigentlichen Bahnhofsumfeld harmonieren. Also ein Exemplar, das dann vielleicht zuletzt gegen Ende des 2.WK zuletzt genutzt wurde, bevor das wertvolle Metall der Schienenstränge von "Ex-Gleis-3" anschließend als "kriegswichtig" ausgeschlachtet wurde.