das Lokführerbuch kommt parallel in gedruckter Form sowie als E-Book.
Wie gesagt: Der IC-Steuerwagen war für mich das vielzitierte "rote Tuch", ich konnte das Ding nicht leiden. Ein permanent dummes Gefühl ergab sich auch aus der Tatsache, daß man á la ICE im unbesetzten Fahrzeug die Sifa nicht ausschalten durfte; ich wartete dauernd auf das wohlbekannte Abblasgeräusch..
Den EUB-Bericht kenne ich, hier im Forum wurde das vor längerer Zeit diskutiert.
Mein Diensthandy hatte mir damals ein sachkundiger Kollege eingerichtet, ich hätte das mangels Interesse nicht gekonnt. Das mit dem Einloggen gab's zu meiner Zeit auch schon, so ab ca. 1998/99. War toll - auf dem Nachhauseweg per Auto klingelte mein Diensthandy, drangegangen (durfte man damals noch ohne Freisprechanlage) und die Betriebsleitung wollte wissen, warum ich hinter Brühl gestutzt hätte. Ich erklärte, mich mühsam ernsthaltend, der Fahrweg führe doch über Wesseling, nicht über Brühl. "Hä, wie, was...?!" Ich erklärte dem Kollegen, was Sache war und wir konnten herzlich über die Verwechslung lachen.
Meine Zeit - das waren die 1970er und 1980er, die großen Schnellzüge, 60 Achsen Klotzbremse, das war Eisenbahn pur...! Und dieses gemeinsame Arbeiten, als es noch eine Eisenbahn war und keine Vielzahl von Unternehmen. Heute würde ich nicht mehr durchblicken, wollte es auch nicht.
Übrigens besitze ich bis heute kein Handy (mehr). Ich hatte ich mal so ein PrePaid-Teil, im Verlaufe von anderthalb Jahren drei (3) Gespräche geführt, einige Monate nur regelmäßig Akku nachgeladen, dann wollte ich es zwecks Taxiruf benutzen - das blöde Ding war defekt. Nie wieder eine Gehirnmikrowelle!
Steig´ ich auf meine 139... erlebe ich die Eisenbahn einer anderen Zeit. Die Zeit in der die Lok noch mittels Geräuschen mit dem Lokführer "redete" und ihm jeweilige Schaltzustände mitteilte. Demnächst heißt es 151 Ausbildung... ein weiterer Saurier kommt ins Beiblatt. Daneben die schicke kleine 212... unser Mädchen für leichte Arbeit... ich mag sie, die alten Loks. Wenn ich dagegen auf die Drehstromloks steige... hab ich einen sauberen Arbeitsplatz und Bärenkraft - aber eine synthetische Sprachausgabe und ein Fehlersuchdisplay weil man vor lauter Lüftern aus dem Maschinenraum kaum mehr was hört. Kurt... ich kann Dich verstehen - auch wenn Du mit Deiner DAVID Erfahrung durchaus auch moderne Fahrzeuge bewegen durftest oder musstest... es geht doch nichts über ein klein wenig altes im Leben. Doch die gute Zeit ist vorbei... der Fortschritt macht auch vor der Schiene nicht halt. Manches ist gut, manches ist schlecht - aber wer sich dazu berufen fühlt, diese Arbeit zu tun... Der ist immer Eisenbahner mit Herz und Verstand - man hats im Blut. So sehr einen die Technik oft ärgert... die Arbeit - man liebt sie - so wie Du.
Ich bin noch sehr jung was das Eisenbahnerleben betrifft... aber auf den schönsten Strecken Europas unterwegs... dem Brenner und dem Tauern. Und gern fahr ich - mit alt und neu - über die Schienen.
Die Geschichten aus der "guten" alten Zeit sind immer wieder schön, die Späßchen mit machem Gruppenleiter oder wem auch immer gibts leider heute nicht mehr. Dein Buch wird natürlich einen Ehrenplatz in der Sammlung erhalten. Denn vieles kann man gut nachvollziehen was ihr getrieben habt... und es ist was schönes - man kann drüber schmunzeln :)
Viele Grüße Karl
Wir sind Eisenbahner, eine große Familie! Es ist egal, welche Farbe die Fahrzeuge haben solang wir auch alle zusammenhalten!
fast schon philosophisch, Deine Zeilen! Du siehst den Beruf genauso wie ich - die Widmung in meinem Lokführerbuch (das Layout kommt nach etlichen Formatierungsproblemen endlich voran) lautet:
In Erinnerung an frühere Zeiten, an gute Kollegen, die nicht mehr unter uns sind und für alle, die in der Eisenbahn mehr sehen als nur ein Verkehrsmittel…
Aus meiner Sicht hast Du das ganz große Los gezogen: Brenner- und Tauernbahn ... ach ja, da wäre ich gerne dabei, vorrangig mit der E 151, mit der ich ja in den späten 1970ern mal einen Güterzug von Gremberg Rather Straße nach Karlsruhe GBf gebracht habe ... war ein echtes Abenteuer, das ich nie vergessen werde!
Sicher, mit DAVID kenne ich mich aus und den ICE habe ich wirklich sehr gerne gefahren. Dennoch waren meine absoluten "Lieblingskinder" diese schweren klotzgebremsten Schnellzüge - die gibt's nicht mehr. Vielleicht noch Museumszüge? Das wäre wohl etwas, woran Du Spaß haben könntest.
wird man als Lokführer nicht automatisch etwas nachdenklich, eventuell auch philosophisch, wenn man in wenigen Stunden mit dem Zug unser eigentlich recht kleines Deutschland durcheilt ? Was sind geschätzte 8 Stunden, um von Flensburg nach München zu gelangen ? Wie viel sieht man, und ist es nicht doch wenig ? Sind wahre Entfernungen nur noch Strecken wie Köln-Wladiwostok ?
Schön ist sie ja, unsere klein gewordene Welt. Aber wo ist das "eile mit Weile" geblieben ?
Hallo Kurt, die letzten 3 Kurzgeschichten riefen mir Tränen hervor, aber vor lauter Lachen. Ich weiss ja nicht ob es überall so zugeht wenn es Betriebsküchen gibt, aber es hat schon sehr fatale Ähnlichkeit mit der Kantine meines Brötchengebers. Selbst dein Werksmeister Nachschau kommt mir sehr bekannt vor mit seiner schnoddrigen Art, hab da ein paar Kollegen die ähnliche Meldungen bei Tisch schieben.
MfG Philipp
Schienenmaterial: Kleinbahn, analog; Roco, digital Lokomotiven: Kleinbahn, Klein Modellbahn, Roco alt und neu; Piko alt und neu, Gützold alt, Lima Waggons: Kleinbahn, Klein Modellbahn, Roco alt und neu; Piko alt und neu, Lima, Sachsenmodelle, sowie einige Kleinserienhersteller
ja, es ging zuweilen etwas robust zu. Mit jenem Werkmeister "Nachschau" war ich in den späten 1970ern mal unterwegs in Köln, er wollte sich einen neuen Plattenspieler kaufen und weil sowas mein Hobby war, wollte ich ihm helfen, das Richtige anzuschaffen. An einer Fußgängerampel mußten wir warten, auch eine Frau mit Mischlingshund. Folgender Dialog entstand: Werkmeister: "Sagen Sie mal - kann der Hund auch sehen?" Frau: "Selbstverständlich kann der Hund sehen!" Werkmeister: "Dann ist das ja ein Sehhund..." (Seehund)
Du siehst, ich habe einiges mitgemacht.
Und @alle: Lokführerbuch ist in Arbeit - wir haben z.Z. blöde Probleme mit dem Blocksatz, der am Absatzende, wenn dort nur wenige Worte stehen, diese fast immer auf volle Zeilenbreite zieht. Das muß von Hand mit Rückwärtstaste und Return Stück für Stück korrigiert werden, eine endlose Fummelei. Aber wir bleiben dran, dauert halt nur noch was...!
die entsprechende Zeile markieren (früher ging das, wenn man vor der Zeile geklickt hat) und linksbündig setzen müßte doch auch gehen oder gibts dann andere komische Ergebnisse (nach speichern und wieder öffen? Wie schon weiter vorne erwähnt ist Word eigentlich nicht dazu gedacht....)
die entsprechende Zeile markieren (früher ging das, wenn man vor der Zeile geklickt hat) und linksbündig setzen müßte doch auch gehen oder gibts dann andere komische Ergebnisse (nach speichern und wieder öffen? Wie schon weiter vorne erwähnt ist Word eigentlich nicht dazu gedacht....)
Ihr schafft das schon.
Gruß Micha
Hallo Micha,
dieses Problem mit den Blocksatzfehlern habe ich mir selbst eingebrockt: Ich habe sämtliche Texte aus dem Forum kopiert, weil sie dort am besten durchkorrigiert waren. Vermutlich ist dabei irgendein Steuerbefehl mit reingekommen, denn: Kopierten Text nach Word (2010), dann stand er mit großem Zeilenabstand. Alles markieren, anklicken "kein Leerraum", selbstätige Umsetzung in Schrift Calibri 11p., umsetzen auf Schriftart Garamond 12p, anklicken Blocksatz plus Silbentrennung - und dann war's passiert: Dialoge, aufeinanderfolgende Aufzählungen und Absatzenden wurden (mit teils Riesenlücken) über die ganze Zeile gezogen.
Abhilfe: An den Anfang der dem Lückenreißer folgenden Zeile klicken, Taste "Rückwärts" (die ganz rechts in der oberen Ziffertastenreihe), dann Return - und der Blocksatz ist okay ... für diesen einen Punkt. Ich mußte also sämtliche Texte in sämtlichen genannten Modalitäten umformatieren. Und das sind rund 140 oder 150. Dabei entstanden natürlich Flüchtigkeits- und Ermüdungsfehler, d.h., ich habe etliche Blocksatzmacken übersehen, weil sie (nach Korrektur) teils bis dicht ans Zeilenende reichten und daher nicht so auffielen.
Ja, andere "komische Ergebnisse" gibt's immer wieder, beispielsweise wird nach Schließen/Öffnen hier und da aus einem Doppel- ein Dreifach-Return. Sehr erhebend... Es kommt drauf an, Word nach Beseitigung aller Macken schnellstmöglich nach PDF umzusetzen, dann ist die Sache stabil. Ich würde auch lieber mit einem anderen Programm arbeiten, doch 2) bin ich Word gewöhnt und 1) verlangt der Verlag das so. Frage mich niemand, warum!
Und im Manuskript alles Seite für Seite nochmal überprüfen, kostet Zeit und Nerven. Ich bitte, auch namens meines gestreßten Layouters, um Verständnis für die Verzögerungen! Wir wollen schließlich anständige Arbeit abliefern.
ich hab da Verständnis für. Früher hatte ich alles in Wort Perfect geschrieben. Formatierung z.B. der Seite war ganz einfach: Rand anfassen mit dem Mauszeiger und ziehen. Bei Word gibts oben 2 Einzüge (ist der Schreibmaschine nachempfunden). War intuitiver.... Zwischendurch bin ich zu Open Office (weils kostenlos war/ist), aber bei "professionellen" Sachen (Steuererklärung u.a.) bin ich dann wieder bei Word gelandet, auch weil ich es in der Firma benutze(n muß). Es sind doch nicht die gleichen Programme....
Bei solchen Sachen wie Text irgendwo aus dem Internet herauskopieren gehe ich dann über einen Texteditor: da rein kopieren und sämtliche Formatierungen sind erst mal weg. Das dann von dort nach Word kopieren und nach Wunsch formatieren. Ist bei längeren Texten dann doch schneller, als in einem vermeintlich zügig erstellten Text nach irgendwelchen Formatierungsfehlern suchen zu müssen.
das mit dem Text-Editor wußte ich nicht; jetzt haben wir den Salat. Bleibt nur die nervende und zeitaufwendige Zeile-für-Zeile-Korrektur. Na ja, klappt schon, dauert halt nur.
das wird einem ja auch in keiner Schulung beigebracht, außer das Lehrpersonal plaudert aus dem Nähkästchen. "Learing by doing" und "try and error" - so bin ich drauf gekommen.
Aber ihr schafft das schon.
Gruß Micha, der jetzt gleich mit dem Sohnemann spazieren geht. Was hab ich auf die Sonne gewartet....
"learning by doing" - genau so ist mir das ergangen, denn in Sachen PC war ich Späteinsteiger. Steiniger Weg, wie man poetisch sagen könnte. Heute bin ich als Anwender halbwegs drauf. Und die Vorarbeiten für das Lokführerbuch habe ich auch gedeichselt.
Ansonsten und zum Abschluß des Themas: Ein PC löst die Probleme, die man ohne ihn nicht hätte...
ich möchte an dieser Stelle einen kurzen "Lagebericht" zum Lokführerbuch geben:
Der Layouter hat mittlerweile alle Texte hintereinandergefügt. Das Buch ist in Kapitel aufgeteilt, die jeweils - in zeitlicher Reihenfolge - die einzelnen Geschichten enthalten. Es wird das Format 17 x 24 cm erhalten, das nennt der Drucker "Wissenschaftsformat" ... kommt doch gut, oder? (grins)
Als ich hier Story für Story veröffentlichte, selbige später in logische Reihenfolge brachte (von den Anfangsjahren bis zur Pensionierung), fehlte mir die Vorstellung, welchen Umfang das Buch haben wird - seit gestern weiß ich es: ein wenig über 800 Seiten...! Ein gewichtiger Brocken, der, wie mein noch etwas dickeres Buch "Das Inka-Manuskript", mit Fadenheftung und hochwertigem Papier daherkommt. Die Preise haben wir kurz durchkalkuliert (der Verlag bietet dazu einen Produktrechner): Gedruckte Version (book on demand) = 71 €, E-book = 13,99 € - noch ohne Gewähr!
Sicher, das ist speziell für die Printversion nicht wenig Geld. Leider geht's nicht billiger; doch ich denke, der Betrag ist angesichts des heutigen Preisniveaus vertretbar. Unlängst - dies nur als Vergleichsbasis - kam ein Buch mit Werken eines französischen Autors auf den Markt: 200 Seiten für 19,90 €; und anno 1973 habe ich für ein Fachbuch zum Thema Ägyptologie 48 DM bezahlt ... so gesehen relativiert sich die Sache erheblich...
Der Layouter ist weitgehend fertig; am Wochenende erhalte ich die Datei und muß dann diese 800 Seiten am Bildschirm Korrektur lesen, wobei sicher noch einige Macken beseitigt werden.
Insgesamt: Der Tag der Veröffentlichung naht - endlich!
PDF weiß ich nicht, aber gewiß wird das E-Book erhältlich als Kindle- und epub-Format. Wir kämpfen mit den letzten Widernissen wie Returnfehler und Trennungen in der durchlaufenden Zeile. Aber es geht zügig voran.
mal wieder ein kurzer Zwischenbericht zu den puseligen Arbeiten am Lokführerbuch: Noch 40 Seiten und ich bin mit den Korrekturen durch. Ärgerlich, daß Word 2010 nicht in der Lage ist, bei umfangreichen Dateien die Umbrüche an Kapitelanfängen und -enden zu halten, die ändern sich bei jedem Aufrufen. Mein Layouter meint, ich solle das ignorieren, er mache das schon ... laienhafter Witz: Mit Taste "Steuerung + F" = Festnageln...?
wir durften während der zweijährigen Umschulung, im Rahmen einer überbetrieblichen Ausbildung von 2010 bis 2012 unser Berichtsheft in Word 2010 schreiben, da schlug ich mich dann mit vier unterschiedlichen Softwareversionen und Betriebssystemen rum: Privat zu Hause mit Windows 7 und Open Office 3.0 In der staatlichen Berufsschule mit Windows XP und Open Office 2.0 Im Schulungszentrum des privaten Bidungsträgers mit Windows 7 und Windows Office 2010 (im Jahr 2010 sehr modern) Im Ausbildungsbetrieb des Hamburger Stadtstaates mit Windows 98 und Windows Office 97 (Staatsbetriebe haben immer kein Geld) Von uns Azubis und Umschülern wurde erwartet das Berichtsheft ständig aktuell zu halten, die Softwareversionen oder Betriebssysteme unterbanden das aber manchmal.
Wenn ich da noch an die 1990er Jahre zurückdenke, so mancher Ausbildungsbetrieb wollte die Berichshefte mit gemalter Normschrift im geneigten 15° Winkel haben (Kursivschrift) zzgl. diverser Skizzen und Wochenberichte in Aufsatzform, mich ereilte damals auch das Schicksal, daß ein Ausbildungsmeister mich das Bereichtsheft komplett neuschreiben ließ, nachdem er seinen Kaffee versehentlich darüber goß...Mensch haben es die Azubis heutzutage einfach.
Schönen Gruß, Yonah (Ingo) O.M.E.G. & SAR - Grootfonteinbahn Epoche I in H0e u. DCC Otavi - Otavifontein - Asis - Guchab - Schlangenthal - Grootfontein
das mit dem Berichtsheft kenne ich, habe ja in jugendlicher Verirrung in den frühen 1960ern Elektriker gelernt... Das ergäbe auch ein Buch: Die Marotten eines egozentrischen Chefs und Meisters, Erlebnisse "auf dem Bau" und bei Kundschaft. Ich bin heute noch dankbar, daß ich mit Hilfe der Eisenbahn "die Kurve kriegte", Lokführer wurde und später nebenberuflich noch so einiges hexen konnte.
Eine herrliche Geschichte war diese: Nebenberuflich war ich für eine HiFi-Fachzeitschrift tätig, schrieb dort über Technik und spezielle Musikformen. Anläßlich einer Messe machte ich mal einen Workshop vor ca. 50 Besuchern, führte Musikbeispiele vom Band vor (außereuropäische Folklore) und erklärte Instrumente, ethnologische Zusammenhänge, historische Hintergründe. Eine Frau war sehr interessiert und fragte qualifiziert etliche Details ab, die ich zum Glück beherrschte. Am Schluß war sie echt begeistert und meinte: "Sie sind Musikprofessor!" Das baute zwar auf, dennoch erklärte ich: "Nicht ganz - ich bin Lokführer bei der Bundesbahn." - "Ja, aber, wie...?" - Antwort: "Schauen Sie, die Räder einer Lok sind ebenso kreisrund wie eine Schallplatte und bei solchen klaren Zusammenhängen..." Wir haben dann an der Lobby-Bar noch was getrunken und viel gelacht...
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11.04.2015 10:04
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Grüße aus Süddeutschland 
