Zitat von 4010-freak im Beitrag #2299Teilweise wurde damals sogar direkt mit der Netzspannung (220V) gefahren – derartige Modellbahnen wurden auch "Haustierschreck" genannt.
Aber nicht H0 bzw. wie früher genannt 00. Bei der ersten 00 Bahn, die von TRIX auf den Markt kam und nicht von Märklin, waren es 14V Wechselstrom.
Größere Spuren hatten zwar die volle Netzspannung ohne Transformator aus dem Hausnetz bezogen, im Regler waren aber Kohlefadenlampen, welche die Gleisspannung auf ~60V Wechselstrom reduzierten.
Zitat1927 führte der VDE für Spielzeug und Modelleisenbahnen eine Begrenzung der Betriebsspannung auf maximal 24 Volt ein. Die bis dahin üblichen Anschlussgeräte mit Lampenvorwiderständen durften ab diesem Zeitpunkt aufgrund des Stromschlagrisikos (Lebensgefahr) nicht mehr vertrieben und verwendet werden. Nun kamen Transformatoren mit galvanischer Trennung der Spulen und Überlastschalter zum Einsatz (bzw. rotierende Umformer in Haushalten mit Gleichstromnetz). Das entsprechende Symbol zur Kennzeichnung ist daher bis heute eine stilisierte Elektrolokomotive.
Passend zum Titels des Threads:
ZitatBis zum Zweiten Weltkrieg war zumindest in Deutschland die Stromversorgung der Haushalte uneinheitlich, d. h. teils Wechsel-, teils Gleichspannung in jeweils unterschiedlicher Höhe. Auch die technischen Möglichkeiten waren aus heutiger Sicht bescheiden. Es wurden deshalb überwiegend Feldwicklungs- oder Allstrommotoren verwendet; die Spannung war auch damals schon etwa 20 V. Heute wird Kleinspannung (typisch 16 V, max. 24 V) und galvanische Trennung vom Stromversorgungsnetz verwendet, so dass das Berühren der Gleise ungefährlich ist. Märklin benutzt bis heute Wechselspannung, um mit dem früheren System kompatibel zu bleiben. Seit dem Zweiten Weltkrieg entwickelte Systeme (z. B. Fleischmann) benutzen Gleichspannung, da bereits Gleichrichter und haltbare Permanentmagnete verfügbar waren und so das Fahrtrichtungs-Umschaltrelais in den Modelllokomotiven eingespart werden konnte.
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Spurweite: H0 und N, Epoche +/- IIIb, DB, SBB, BLS, ÖBB, SNCF, FS, ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus, Digital 2-Leiter, Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder, TrainController 8 Gold, Wintrack 15 ...
Ironie des Schicksals im Gleichstrom-Wechselstrom-Krieg: auch Märklin musste in Folge der Digitalisierung irgendwann von Allstrom- auf Gleichstrommotoren umstellen, sonst hätte man mit vertretbarem Aufwand keine Motorregelung hin bekommen. Die Umbausätze mit Permanentmagnet durften aber das Wort Gleichstrom nicht enthalten, also hat man sie "Umbausatz Hochleistungsantrieb" getauft. Marketingleute haben es manchmal schwer ...
Und die Flucht hin zum Sinusmotor (Märklin verhielt sich zu Gleichstrom wie der Teufel zum Weihwasser) hat man nicht nur teuer bezahlt sondern noch vor Erreichen des Zieles wieder aufgegeben.
Zitat von Wilder Robert im Beitrag #2303 Ich kann mich nicht entsinnen, das PIKO zu seiner Gründerzeit 1948 mit Wechselstrom gefahren ist.
"Das traditionsreiche Unternehmen wurde 1949 in Chemnitz gegründet und gehört seit 1992 dem geschäftsführenden Gesellschafter Dr. René F. Wilfer." Nachlesen kann man das hier: http://www.piko.de/DE/index.php/de/unternehmen
Zitat von Intrepid im Beitrag #2304Ironie des Schicksals im Gleichstrom-Wechselstrom-Krieg: auch Märklin musste in Folge der Digitalisierung irgendwann von Allstrom- auf Gleichstrommotoren umstellen, sonst hätte man mit vertretbarem Aufwand keine Motorregelung hin bekommen. Die Umbausätze mit Permanentmagnet durften aber das Wort Gleichstrom nicht enthalten, also hat man sie "Umbausatz Hochleistungsantrieb" getauft. Marketingleute haben es manchmal schwer ...
Es hat ja auch nie einen Gleichstromumbausatz von Märklin gegeben sondern nur einen Umbausatz zum Hochleistungsantrieb. Das hat mit Marketing nicht so viel zu tun, weil hier ja aus einem einfachen 3-poligen Motor ein 5-Pol-Motor gemacht wurde. Wenn Märklin den Umbausatz "Gleichstrommotor-Umbausatz" genannt hätte, dann hätten so manche Märklinkunden wohl gedacht, sie können damit nichts anfangen, denn Märklin fährt ja mit Wechselspannung.
Zitat von Intrepid im Beitrag #2304Und die Flucht hin zum Sinusmotor (Märklin verhielt sich zu Gleichstrom wie der Teufel zum Weihwasser) hat man nicht nur teuer bezahlt sondern noch vor Erreichen des Zieles wieder aufgegeben.
Leider, die Sinus-Motoren sind m.M.n. bis heute die besten Motoren, weil sie auf kleinstem Raum die höchste Motorleistung abgeben können und thermisch weniger empfindlich sind als Glockenankermotoren. Dazu ist die Technik ausgereift und industriell milliardenfach bewährt. Leider geben sich heute manche Kunden auch in "Premium-Modellen" mit einfachen 3-Pol-Motoren zufrieden.
Zitat von Westhafen im Beitrag #2298Mit Wechselstrom fuhren damals alle anderen auch, also Trix und Piko.
Ich kann mich nicht entsinnen, das PIKO zu seiner Gründerzeit 1948 mit Wechselstrom gefahren ist. Aber, ich kann nicht alles wissen.
Es steht so im Piko Buch was es vor einigen Jahren, ich glaub zum Fünfzigsten, gab.
Zitat von Wilder Robert im Beitrag #2303 Wenn doch, dann hat man sehr schnell die Vorteile von Gleichstrom erkannt,
Ja klar, man sparte sich den ganzen mechanischem Umschaltkram in den Triebfahrzeugen und die Motoren waren auch einfacher aufgebaut. Das mögen pro Modell nur wenige Pfennige oder Mark gewesen sein, in der Summe aber eine enorme Einsparung. Auch im Hinblick auf die Ersatzteilversorgung.
Zitat von Wilder Robert im Beitrag #2303Wenn doch, dann hat man sehr schnell die Vorteile von Gleichstrom erkannt,
Ja klar, man sparte sich den ganzen mechanischem Umschaltkram in den Triebfahrzeugen und die Motoren waren auch einfacher aufgebaut.
Berichtigt mich, wenn ich mich irre, aber ein Gleichstrommotor lässt sich leichter regeln und ein Gleichstrommotor braucht weniger Strom.
Das mit dem Stromverbrauch ist nicht unwichtig, wenn man aus Haftungsgründen/Spielzeugverordnung/etc. nicht mehr als 3 Ampere pro Zentrale/Booster ausgeben will. Schließlich bedeutet digital auch Mehrzugbetrieb, und zwei oder drei alte Delta-Wechselstrommotor-Hobel an einer 1.2-Ampere-MobileStation geht schon nicht mehr. Mit 1-Euro-Chinaböller-Gleichstrommotor hingegen kein Problem.
Zitat von Intrepid im Beitrag #2309 Berichtigt mich, wenn ich mich irre, aber ein Gleichstrommotor lässt sich leichter regeln und ein Gleichstrommotor braucht weniger Strom.
Das mit dem Stromverbrauch ist nicht unwichtig, wenn man aus Haftungsgründen/Spielzeugverordnung/etc. nicht mehr als 3 Ampere pro Zentrale/Booster ausgeben will. Schließlich bedeutet digital auch Mehrzugbetrieb, und zwei oder drei alte Delta-Wechselstrommotor-Hobel an einer 1.2-Ampere-MobileStation geht schon nicht mehr. Mit 1-Euro-Chinaböller-Gleichstrommotor hingegen kein Problem.
Das spielte bei Einführung in den fünfziger Jahren keine Rolle, außerdem gibt es Booster mit bis zu 8 Ampere regulär zu kaufen, z.B. ESU ECoSBoost
Zitat von Westhafen im Beitrag #2310Das spielte bei Einführung in den fünfziger Jahren keine Rolle, außerdem gibt es Booster mit bis zu 8 Ampere regulär zu kaufen, z.B. ESU ECoSBoost
Märklin ist später erst auf Gleichstrommotoren umgeschwenkt, Ende der 1980er- oder in den 1990er-Jahren.
Und ESU hat nicht die unter 15-jährigen als Kundschaft, deshalb können sie andere Booster anbieten.
Zitat von BR365 im Beitrag #2307 Leider, die Sinus-Motoren sind m.M.n. bis heute die besten Motoren, weil sie auf kleinstem Raum die höchste Motorleistung abgeben können und thermisch weniger empfindlich sind als Glockenankermotoren. Dazu ist die Technik ausgereift und industriell milliardenfach bewährt. Leider geben sich heute manche Kunden auch in "Premium-Modellen" mit einfachen 3-Pol-Motoren zufrieden.
So sehe ich das auch. Die Schelte geht aber in Richtung Märklin, genauer geziehlt auf deren Marketingabteilung. Die hat es nämlich versäumt ihrer Kundschaft mitzuteilen, daß diese Sinusmotoren NUR für den DIGITALbetrieb geeignet sind. Hier genau können sie alle ihre guten Eigenschaften ausspielen. Analog sind bei diesen Motoren lediglich Notlaufeigenschaften zu erziehlen.
So hat mir das ein Elektroniker erklärt, ich gebe das einmal hier weiter: Der Grund dafür ist die Ansteuerungselektronik. Die braucht, um überhaupt arbeitsfähig zu sein, eine gewisse Mindestspannung. Darunter tut sie es einfach nicht. Daher auch die höheren Anfahrspannungen der mit den Sinusmotoren ausgerüsteten Loks. Des weiteren neigt die durch einen herkömmlichen Analogtrafo gelieferte Mindestspannung zum "Zusammenbrechen". D.h. die vom Trafo gelieferte Analogspannung fällt unter den (Grenz-)Wert bei dem die Elektronik erst ihre Arbeit aufnimmt. Elektronik schaltet also wieder ab, Spannung steigt wieder etwas an, Elektronik nimmt ihre Arbeit wieder auf, Spannung sackt wieder ab, Elektronik schaltet wieder ab, Spannungt steigt wieder an, Elektronik nimmt ... u.s.w. u.s.w. Das alles in Bruchteilen von Sekunden. Dieses ständige Ein- und Ausschalten macht sich dann in einem ruckelnden Lauf der analog betriebenen Sinus-Lok bemerkbar. Den Trafo ein bischen weiter aufdrehen und das Ruckeln ist weg.
Märklin hatte dann als Ersatz für die Sinus Motoren Maxon Glockenankermotoren eingebaut. Für mich als 2L Fahrer war der in einer Trix Lok ab Werk eingebaute Maxon oder Faulhaber Motor ein starker Kaufanreiz um eben diesem Fabrikat den Vorzug zu geben. Als 2L Fahrer hat man da ja mehr Auswahl und da ist so ein Glocki ein starkes Argument für eine Lok von Trix. Ich fand das auch sehr befremdlich als es auf einmal keine Faulis und Maxons mehr gab und statt dessen Standardmotoren eingebaut wurden. Noch befremdlicher fand ich die Preisgestaltung. Hier wurde der zweifellos günstigere Einkaufspreis der Standardmotoren nicht an die Kundschaft weiter gegeben. Man sollte dafür jetzt das gleich an Teuros berappen wie vorher für die Glockis. Ich verdamme die Standardmotoren nicht per se, es gibt gute Exemplare darunter mit denen man gute Fahreigenschaften erziehlen kann. Aber dann bitteschön auch mit angepasstem Verkaufspreis. Aber so wie das gelaufen ist, grenzt das schon an Verdummung der Kundschaft. Hätte Märklin die UVP angepasst, vermutlich hätte es auch keine großen Diskussionen darum gegeben. Ich hätte weiter die (etwas preiswerter gewordenen) Trix Loks gekauft, wäre weiterhin auf diese weise Kunde der Firma Märklin und alles wäre gut. In die gleiche Kerbe schlägt auch die Zwangsausstattung der Trix Loks mit Brüllwürfeln. Wie schon geschrieben, ich bin 2L Fahrer, muß nichts von Trix kaufen und kann ausweichen. Meine Gedanken dazu.
Ich als re-infizierter bräuchte mal einen LINK der vielleicht das ganze rein technisch betrachtet. Also sowas wie eine Vor und Nachteilaufzählung zwischen WS und GS... Danke
Grüße aus Karlsruhe Rainer www.rainermaier.de Anlage "Aldersheim" 220 x 120cm, Piko A-Gleis, Digital mit Digikeijs DR5000 und Rocrail, rollendes Material Roco, Fleischmann, ESU Anlagenbau "Aldersheim" 220 x 120cm
Zitat von Wilder Robert im Beitrag #2316Ja, im Gegensatz zu anderen Herstellern wurde dort aber sehr schnell richtig erkannt "Dieses Pferd ist bereits tot".
Dafür, dass das Pferd tot ist, verkauft es sich aber ziemlich gut!
Jetzt war dieser unsäglich sinnlose Thread monatelang entschlummert, aber er muss ja wiederbelebt werden. Mal schauen, wie lange es dauert, bis es wieder kracht.....
Zitat von Avenger im Beitrag #2319Jetzt war dieser unsäglich sinnlose Thread monatelang entschlummert, aber er muss ja wiederbelebt werden. Mal schauen, wie lange es dauert, bis es wieder kracht.....
Ach, Du auch hier?
Wenn alle sich zusammenreißen und friedlich miteinander umgehen, muss dieses Thema nicht krachen. Nur weil man unterschiedlicher Meinung ist, muss man sich ja nicht angiften. Wir sind hier ja nicht bei DSO
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Der Gleich- o. Wechselstrom Glaubenskrieg-Thread
21.04.2016 22:22 (zuletzt bearbeitet: 21.04.2016 22:23)
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und auch hier mal schauen: 
