auf meiner analgen DC-H0 Anlage fahren eine Reihe von ROCO-Loks, die zumeist so zwischen 10 und 15 Jahre alt sind, manche auch 20 Jahre. Sie sind in der Regel mit Dioden-Reihen gedrosselt, um im Automatikbetrieb ihre Geschwindigkeiten untereinander und dem Vorbild anzugleichen. Bei ersten Versuchen mit Piko-Loks konnte ich mit sehr gutem Erfolg die Dioden gegen Decoder (ESU) austauschen und so das Fahrverhalten weiter verbessern. Nicht jedoch bei Roco. Die Loks liefen mit Decoder zu langsam und mit zu wenig Zugkraft. Bei genauerem Hinsehen stellte sich heraus, dass bei allen Loks die auf der Platine verbauten Entstördrosseln (sehen aus wie Widerstände) auch im reinen Analogbetrieb (ohne Decoder) ziemlich heiß wurden. Nach dem Überbrücken dieser Drosseln liefen die Loks dann deutlich schneller und das Hitzeproblem mit den Drosseln (und auch beim Decoder) war beseitigt. Allerdings haben die Loks mit dem Decoder immer noch deutlich weniger Zugkraft als ohne. Auch wenn mir klar ist, dass der Decoder etwas Leistung 'frisst', sollte doch zumindest so viel Zugkraft da sein, wie bei einer mit Dioden gedrosselten Lok. Ebenso ist mir nicht ganz wohl bei der Überbrückung der Entstör-Drosseln. Irgendeinen Grund wird es ja wohl haben, dass Roco sie so verbaut hat. Gibt es hier jemanden, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder sogar Lösungsansätze kennt? Über sachdienliche Hinweise würde ich mich freuen. Gruß Ludus
Zitat von Lupus im Beitrag #1 Ebenso ist mir nicht ganz wohl bei der Überbrückung der Entstör-Drosseln. Irgendeinen Grund wird es ja wohl haben, dass Roco sie so verbaut hat.
die Drosseln sind da drin, um die EMV einzuhalten, d.h. das keine Funkstörungen entstehen. Zu Dekodern im Analog-Betrieb kann ich nichts beitragen, den schalte ich immer nur ab.
Gruß Tom
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Wegen den Drosseln brauchst Du Dir keinen Kopp zu machen. Wenn ich digitalisiere fliegen die bei mir eh raus. Das durch die Decoder im analog Betrieb allerdings weniger Leistung der Lok da sein soll, ist für mich erstmal nicht nach zu vollziehen. Ich fahre digital. Was in meinen Augen Sinn macht, auch wenn Du nicht digital fährst, reinige doch mal die Motoren, soweit es geht. Die Piko Loks sind doch sicher neueren Datums als die alten Roco Loks.
Viele Grüße Steffen
DR Ep.III und IV, Pilz Standard und Tillig Elite, Digikeijs DR5000 Update auf YD7001 DR4088/LN CS, DR4033, DR4018, WDec04b, Zimo, ESU, Kres FlexDec, I-Train Plus; TCB , Programmer: ESU, MXULFA, Lenz, D&H Schaut mal hier rein: Modellbau Club Jahnsbach Offizieller Sponsor der Modellbahnproduzierenden Industrie
Zitat von 50erfan im Beitrag #3Wegen den Drosseln brauchst Du Dir keinen Kopp zu machen.
solange keine wesentlichen Funkdienste gestört werden, sonst kann es von der BNetzA eine Aufforderung zur Stilllegung geben, die Kosten trägt der Verursacher.
Aber, ich hatte mal ein paar Tests mit Eigenbaubooster und diversen Fahrzeugen gemacht. Dazu habe ich den FTDX10 und den TinySA verwendet. Vom FTDX10 Antenneneingang einen Draht über Booster und am Gleis lang, mit dem TinySA die Modellbahnelektronik "abgeschnüffelt", also alle Messungen im Nahfeld. Einen breitbandigen EMV Schnüffler mit diversen Sonden habe ich auch noch, den hatte ich aber dazu nicht verwendet.
Der FTDX10 hat einen der empfindlichsten Empfänger, die am Markt zu bekommen sind, -136dBm. Bei beiden Geräten war nichts zu sehen, die paar "Zacken" die ab und zu mal auf den Displays auftauchten, waren nicht eindeutig der Modellbahnelektronik zuzuordnen. Da gibt es in einem gewöhnlichen Haushalt ganz andere Störquellen, zum Beispiel einige Wechselrichter von Balkonkraftwerken, viele der billigen Steckernetzteile, LED Lampen. Das kann weit über die Grundstücksgrenzen reichen. Von den "Wandwarzen" habe ich bei mir einige in den Elektroschrott entsorgt, weil die massiv störten. Die Leistungen bei der Modellbahn sind aber auch eher gering und Geräte mit Amplitudenmodulation hat heute kaum noch jemand im Einsatz, außer Funkamateure, VHF-Flugfunk und ein wenig Seefunk.
Was aber nicht ausschließt, das der eine oder andere verdreckte Motor mit ordentlichem Bürstenfeuer doch Störungen verursacht, dran denken, wenn das WLAN plötzlich spinnt, während die alte Lok fährt Solche standen mir aber bei meinen Versuchen nicht zur Verfügung.
Solche Versuche, ohne genau Daten ermitteln zu können, kann man übrigens auch mit einem alten LW/MW/KW Taschenradio machen. Wenn es im Lautsprecher knattert, wenn die Lok fährt, gibt es Probleme am Motor und wenn es nach einer Reinigung weniger wird, dann hatte man bezüglich der Stromübertragung Erfolg.
Gruß Tom
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Hallo Lupus, ohne hier eine große Wissenschaft draus zu machen und irgendwelche Storys zu erzählen: die Drosseln sollen dazu dienen, hochfrequente Ströme (durch das Bürstenfeuer verursacht) daran hindern, aus dem Modell zum Gleis zu gelangen, damit das Gleis nicht noch als Antenne wirkt. Der Kondensator parallel zum Motor mindert das Bürstenfeuer und damit die von ihm ausgehende Störstrahlung. So Du einen Decoder verbaust und nicht wieder vor hast, das Modell ohne diesen Decoder zu benutzen, kannst und solltest Du die Drosseln und den Kondensator entfernen. Viele Decoderhersteller empfehlen das sogar. Ein auf den Decoder und dessen PWM-Frequenz abgestimmter Kondensator befindet sich bereits auf dem Decoder. Der ist dann zwar nicht mehr so schön dicht am Motor aber bei einem modernen, gut gewarteten Motor reicht das trotzdem. Warum Du eine geringere Zugleistung und Geschwindigkeit wahrnimmst, erschließt sich mir ebenfalls nicht ganz und ich würde wie Steffen empfehlen, mal den Motor zu warten. Auch das Entfernen des Kondensators parallel zum Motor könnte hier schon eine deutliche Besserung bringen. Wenn Du rein analog unterwegs bist und keine Möglichkeit hast, in die Einstellungen des Decoders einzugreifen (einige wirken eben auch im Analogbetrieb oder auch speziell für diesen), wird es leider schwer, über diesen Weg eine Anpassung der Fahreigenschaften an Deinen Bedarf vorzunehmen. Viele Grüße - Frank
Schön, dass in AC und DC die gleichen Decoder drin sind. Ein Grund weniger, in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden ...
... und wenn Du einen Betrieb des betreffenden Modells ohne Decoder nicht ausschließen kannst, dann lasse die Drosseln drin und verringere die Kapazität des Kondensators parallel zum Motor auf ca. 22nF. Auch dann werden die Drosseln nicht mehr so heiß, so lange ein Decoder drin steckt. Um die Wartung des Motors kommst Du aber trotzdem nicht drumherum. Viele Grüße - Frank
Schön, dass in AC und DC die gleichen Decoder drin sind. Ein Grund weniger, in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden ...
Zitat von frank_II im Beitrag #6verringere die Kapazität des Kondensators parallel zum Motor auf ca. 22nF. Auch dann werden die Drosseln nicht mehr so heiß
wenn der Dekoder im Analogmodus den Motor mit einer PWM ansteuert, was hier wohl der Fall ist, sonst würden die Drosseln nicht warm werden, kann man die PWM Frequenz verändern, falls der Dekoder das kann und der Motor das mag. Die Drosseln werden warm, weil die Resonanzfrequenz des LC Filters im Bereich der PWM Frequenz liegt und mit einer Änderung der Kapazität des Kondensators (oder alternativ die Induktivität der Drosseln) ändert man die Resonanzfrequenz des LC Kreises.
Zitat von frank_II im Beitrag #5Warum Du eine geringere Zugleistung und Geschwindigkeit wahrnimmst, erschließt sich mir ebenfalls nicht ganz
Auch das ist ein Hinweis darauf, dass der Dekoder im Analogmodus mit PWM arbeitet und keinen Tastgrad von 100% erreicht - oder kann (z.B. weil auch die Lastregelung mit den Austastlücken im Analogmodus aktiv ist). Die Spannung des Motors bei PWM ist das Integral über die Periode.
Gruß Tom
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Vielleicht noch einige ergänzende Worte zur Situation. Ich nutze einen ESU-Lokprogrammer und kann daher die Decoder mit den CV-Werten konfigurieren. Ein Programmiergleis habe ich zwar nicht, aber einen Rollenprüfstand, den ich wechselnd an Trafo oder Programmer anschließen kann. Was mich hier zur Frage bewegt hat, ist die Tasache, dass ALLE meine Roco-Modelle, mal mehr, mal etwas weniger von dem Phänomen betroffen sind, unabhängig vom Pflegezustand. Bei einigen habe ich eine Motorwartung (soweit möglich) durchgeführt, bei anderen liegt das weiter zurück, wieder andere hatten die noch gar nicht, weil sie bisher kaum gefahren sind. Alle sind aber in einem Zustand, in dem sie rein analog einwandfrei fahren, soweit das ihre herstellerseitige Konstruktion zulässt. Die PICO-Modelle (im selben Altersbereich und teilweise sogar in der Hobby-Variante) haben das Problem nicht und laufen mit den Decodern genau so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Hier lassen sich sogar Verbesserungen im Fahrverhalten erreichen. Bezüglich der CV-Werte habe ich mir Tabellen mit Einstellungen und deren Auswirkungen gemacht. Anhand dieser kann ich (manchmal, aber nicht immer) nachvollziehen, welche Effekte die Wertänderungen nach sich ziehen. So verringert z.B. ein herabgesetzter Wert von CV 9 (Pulsfrequenz) oft die Erwärmung des Decoders, während Änderungen an der Lastregelung (CV 53 - CV 56) weitgehend wirkungslos waren. Die Überbrückung der Entstör-Drosseln bringt eine deutliche Verbesserung der Fahrleistungen, aber ich habe das Gefühl, dass es das Grundproblem nur kaschiert, zumal es ja auch im ganz normalen Analogbetrieb auftritt. In Einzelfällen mag es ja an einem Wartungsdefizit bei den Motoren liegen - aber bei allen? Das kann ich nicht wirklich glauben. Vielleicht gibt es ja auch Analogbahner, die hierzu etwas sagen können.
was ich jetzt nicht ganz verstehe. Du baust in Deine Loks Decoder (vorwiegend ESU) und hast den ESU Programmer, fährst aber weiter analog. Mich würde nämlich mal interessieren, wie sich die Lok dann im Digitalbetrieb verhalten. Ob da dann die Fahreigenschaften anders sind? Ich hatte zuerst angenommen, das die Roco Loks älter sind wie die von Piko (Piko bitte mit K, mit C war vor über 50 Jahren).Eine Zentrale wäre doch nur der nächste logische Schritt. Als ich vor über 10 Jahren in meinen jetzigen Verein angefangen habe, sind wir auch "nur" digital gefahren.
Viele Grüße Steffen
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Hallo Steffen, das Verhalten im Digitalbetrieb kann ich nur anhand der Testfunktion (virtueller Führerstand) und meinem Rollenprüfstend beurteilen. Das wird wohl nicht ganz der Realität entsprechen, liefert aber schon deutliche Hinweise zum Fahrverhalten. Erwartungsgemäß ist der Analogbetrieb nicht ganz so feinfühlig und präzise wie der Digitalbetrieb. Auch die Leistungsentfaltung ist bei der digitalen Simulation besser. Die Unterschiede sind jedoch berechenbar. Läuft die digitale Simulation schon nicht ganz sauber, ist der analoge Test dann noch schlechter. Auf der Anlage ist das Ganze dann (mit angehängten Waggons) schon gar nicht zu gebrauchen. Manchmal kann ich mit veränderten Lastregelungseinstellungen noch etwas retten bzw. durch das Überbrücken der Entstör-Drosseln, aber es gibt auch Fälle, wo das alles nicht hilft, auch nicht eine umfassende Motorwartung. Dabei ist weniger die erreichbare Geschwindigkeit das Problem sondern die mangelnde Zugkraft, besonders bei Langsamfahrt. Bei ROCO scheint das z.T. bauartbedingt. Ich wundere mich allerdings, dass die Loks mit Decoder weniger Leistung entwickeln als vorher mit Diodenketten (min. 3, eher 4 - 5 in Reihe) gedrosselt. Bei den bisher getesteten PICO-Modellen war der Effekt genau anders herum. Die fuhren mit Decoder besser.
Zitat von Lupus im Beitrag #10das Verhalten im Digitalbetrieb kann ich nur anhand der Testfunktion (virtueller Führerstand) und meinem Rollenprüfstend beurteilen.
Hallo, wie bitte? Du kannst doch an den ESU-Programmer einen kleinen Schienenkreis oder auch Deine Anlage ohne, das da andere Loks auf dem Gleis stehen oder Weichen angeschlossen sind, anschließen. Der Führerstand ist auch nicht virtuell, sonder real. Der Lopro arbeitet dann wie eine kleine Zentrale. Deine Loks dürfen nur nicht mehr als 700mA ziehen. Bei meinem Lopro ist ein kleines Testgleis dran, auf dem die Lok steht. So kann ich zumindest die Licht-/Soundfunktionen und das Anfahren und Bremsen testen. LG Rainer
H0 2Leiter mit Multimaus, Roco z.21 und ECoS 50200, Epoche IV aufwärts
wie schon geschrieben, dienen die Drosseln der Entstörung/Reduzierung der hochfrequenten Anteile des Bürstenfeuers, um im Rahmen der gesetzlich zulässigen Emissionen zu bleiben (s. CE Zeichen)
Der Wechselstrom-Widerstand (Besser Blindwiderstand bestehend aus Imaginär- und Realteil) einer Drossel/Spule hängt linear von der Frequenz ab.
Somit hängt der "Widerstand" der Drosseln von der Impulsfrequenz der Ansteuerung einer Decoderendstufe ab.
Wenn diese jetzt hoch gewählt ist, z.B. für Faulhabermotoren, dann haben die Drossel u.U. einen zu hohen Widerstand und die Lok fährt tatsächlich langsamer.
Lösung: Niedrige Ansteuerfrequenz im Decoder wählen (.z.B. 100 Hz), wenn der Decoder dass erlaubt. Alternativ Ausbau der Drosseln oder diese ersetzen durch welche mit niedrigerer Induktivität.
Hinweis: Gerechnet habe ich jetzt nicht!
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Analog und Digital / Epoche +/- IIIb / H0 "DC" und früher "AC " / DC Gleissystem Roco Line / früher N-Spur / ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus / Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder / TrainController 8 Gold / Wintrack 16, 3D-Modellbahnstudio
Die PICO-Modelle (im selben Altersbereich und teilweise sogar in der Hobby-Variante) haben das Problem nicht und laufen mit den Decodern genau so, wie ich mir das vorgestellt hatte.
So verringert z.B. ein herabgesetzter Wert von CV 9 (Pulsfrequenz) oft die Erwärmung des Decoders, während Änderungen an der Lastregelung (CV 53 - CV 56) weitgehend wirkungslos waren.
schalte mal die Lastregelung ganz ab, weil die macht noch Austastlücken für die Messung. Dann die PWM Frequenz runter.
Das die Piko Modelle laufen, könnte damit zu haben, das die ganz andere Bauteilewerte im Filter haben. Die Resonanzfrequenz ist von der Kapazität und Induktivität des Filters abhängig. Sind bei den Piko Loks andere Werte verbaut und ist die PWM Frequenz dadurch weiter von der Resonanzfrequenz entfernt, als bei den Roco Loks, würde das den Effekt erklären. Die Resonanzfrequenz kannst Du berechnen, aber dazu müsstest Du die Schaltung aufzeichnen, wegen Parallel- oder Reihenschaltung der Bauteile. Die Formel lautet:
Wobei L und C in Henry und Farad angegeben werden, also umrechnen von mH, nH und nF der Bauteilewerte.
Gruß Tom
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für einen Nicht-Elektroniker und Elektrik-Laien ist das schon starker Tobak, diese Formel mit den Herren Henry und Farad. Ich traue mir zwar zu, den erforderlichen Widerstand für eine LED an 12 V zu berechnen oder Watt aus Ampere und Volt, aber zu viel mehr reicht es bei mir nicht wirklich, Tom. Mit dem Programmer kann ich die 'Motor-Pulsfrequenz' bzw. 'Motor PWM Frequenz' (CV 9) zwischen 10 und 50 kHz einstellen. Bisher haben niedrige Einstellungen (<20) zumeist dazu geführt, dass der Decoder weniger heiß wurde, jedoch nichts an den Fahreigenschaften geändert. Aber irgend etwas muss den Decoder dazu bringen, im Analogbetrieb nicht die Leistung durchzulassen, die eigentlich zur Verfügung steht. Auch eine Abschaltung der Lastregelung hat das nicht geändert. Bemerkenswert finde ich auch die Tatsache, dass die Überbrückung der Entstör-Drosseln die Modelle auch im rein analogen Betrieb (ohne Decoder) schon erheblich schneller macht (25 - 50%). Insofern sind mir diese Dinger schon suspekt. Dass Drosseln drosseln, hätte ich in gewissem Maß erwarten können, aber in diesem Ausmaß? Ob jedoch die beiden Phänomene eine gemeinsame Ursache haben oder überhaupt etwas miteinander zu tun haben, kann ich nicht beurteilen. Mit den Drosseln und einem Decoder kriechen die Lokomotiven in lähmender Langsamkeit über die Gleise. Mit überbrückten Drosseln und Decoder erreichen Sie etwa 80% - 90% ihrer maßstäblichen Regelgeschwindigkeit und kommen an Steigungen fast zum stehen, ohne Drosseln und Decoder rasen sie so über die Gleise, dass man befürchten muss, sie fliegen aus den Kurven. Die Power ist also eigentlich da und kann von den Motoren auch umgesetzt werden. Drosseln und/oder Decoder scheinen sie jedoch so weit herunterzuregeln, dass am Motor fast nichts mehr davon ankommt. Habe das Problem auch schon bei ROCO addressiert - bisher Funkstille.
folgende Gedanken von mir zu dieser Diskussion deines abstrakten Phänomens:
1.) Was für einen analogen Trafo nutzt du? Es gibt spezielle Typen, da haben die Decoder Probleme mit.
2.) Welche Decoder sind betroffen? Aus deinem Text tippe ich jetzt mal auf ESU LokPilot 5 oder 4.
3.) Wenn ja, ist in CV 29 auch "analoges Fahren erlauben" aktiviert?
4.) Wenn ja, führe doch digital mal das automatische Einmessen durch. Dann sind die Decoder sehr gut auf den jeweiligen Motor eingestellt. Aber Vorsicht. Beim Einmessen fährt die Lok ca. 2 Sekunden unkontrollierbar auf Vmax. Pass auf, dass sie dabei nicht vom Rollenprüfstand fallen kann. Und ob das überhaupt auf einen Prüfstand durchführbar ist, weiß ich nicht. Ich nutze dafür immer ca. 6m gerade Steckschienen auf dem Fußboden und Kissen vorne und hinten als Puffer. Vor allem die Piko-Loks sind echte Rennsemmeln. Ob du das Einmessen aber nur mit dem LokProgrammer aktivieren kannst, weiß ich ebenfalls nicht. Wie das Einmessen im Detail funktioniert, steht in den Anleitungen zum jeweiligen LokPiloten.
5.) Wenn du dauerhaft analog mit Decoder fahren willst, entferne alles Elektronische, was zwischen Motor und Decoder liegt. Es wurde ja schon gesagt, dass der Decoder diese Aufgaben von Drossel und Entstörkondensator übernimmt und diese "doppelte Versicherung" auch Probleme bereiten kann. Vielleicht liegt es auch an dem von Roco verbauten Entstörkondensator (sofern überhaupt vorhanden), der sich in der Kette Decoder - Drossel - Kondensator - Motor störend bemerkbar macht. Bei Piko-Modellen ist das im Digitalbetrieb der gefürchtete C4.
6.) Um welche Roco-Loks handelt es sich eigentlich genau? Vielleicht kann dann jemand versuchen, dein Problem zu Hause nachzustellen, um gewisse Fehlerursachen als "Gegenprobe" auszuschließen.
Liebe Grüße und maximale Erfolge,
Waldi.
P.S.: Bei den Drosseln von Roco reden wir schon von diesen zwei kleinen, grünen Dingern, die wie Widerstände aussehen, ja? Vielleicht kannst du mal ein Bild davon einstellen?
Seit ich Heavy Metal hör, hab ich keine Schuppen mehr!!! 🎵🎶🎵🤘😎🤘🎵🎶🎵
Zitat von Lupus im Beitrag #14 für einen Nicht-Elektroniker und Elektrik-Laien ist das schon starker Tobak, diese Formel mit den Herren Henry und Farad. Ich traue mir zwar zu, den erforderlichen Widerstand für eine LED an 12 V zu berechnen oder Watt aus Ampere und Volt, aber zu viel mehr reicht es bei mir nicht wirklich, Tom.
das war auch mehr informativ gedacht.
Zitat von Lupus im Beitrag #14 Mit dem Programmer kann ich die 'Motor-Pulsfrequenz' bzw. 'Motor PWM Frequenz' (CV 9) zwischen 10 und 50 kHz einstellen. Bisher haben niedrige Einstellungen (<20) zumeist dazu geführt, dass der Decoder weniger heiß wurde, jedoch nichts an den Fahreigenschaften geändert. Aber irgend etwas muss den Decoder dazu bringen, im Analogbetrieb nicht die Leistung durchzulassen, die eigentlich zur Verfügung steht. Auch eine Abschaltung der Lastregelung hat das nicht geändert.
Eine Änderung der PWM Frequenz wird auch nur was an den Fahreigenschaften verändern, wenn der Motor die nicht gut verträgt. Das ist aber eher der Fall, wenn man die erhöht. Du erhöhst halt den Abstand zur Resonanzfrequenz des LC Filters, was dann zu geringerer Wärmeentwicklung führt. Quasi eine Verringerung der Kapazität des Kondensators per Software ;-)
Ich schließe mich mal Waldi an, ein Foto wäre nicht schlecht, vielleicht kann man die Farbringe auf den Drosseln erkennen oder Du teilst die mit und den Wert des Kondensators. Welche Dekoder hast Du genau im Einsatz? Und hast Du vielleicht mal Artikelnummern der betroffenen Roco Loks?
Du kannst auf Deinem Rollenprüfstand die Spannung am Motor vor den Drosseln und nach den Drosseln bei voll aufgedrehtem Regler messen. Mit der PWM ist der Wert mit dem Multimeter natürlich nur näherungsweise zu verwenden, außer Dein Multimeter ist ein TrueRMS, das würde Dir sogar den Tastgrad der PWM anzeigen können. Btw: Hast Du überhaupt ein Multimeter?
Gruß Tom
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Zitat von 50erfan im Beitrag #3Wegen den Drosseln brauchst Du Dir keinen Kopp zu machen.
Aber, ich hatte mal ein paar Tests mit Eigenbaubooster und diversen Fahrzeugen gemacht. Dazu habe ich den FTDX10 und den TinySA verwendet. Vom FTDX10 Antenneneingang einen Draht über Booster und am Gleis lang, mit dem TinySA die Modellbahnelektronik "abgeschnüffelt", also alle Messungen im Nahfeld. Einen breitbandigen EMV Schnüffler mit diversen Sonden habe ich auch noch, den hatte ich aber dazu nicht verwendet.
Der FTDX10 hat einen der empfindlichsten Empfänger, die am Markt zu bekommen sind, -136dBm. Bei beiden Geräten war nichts zu sehen, die paar "Zacken" die ab und zu mal auf den Displays auftauchten, waren nicht eindeutig der Modellbahnelektronik zuzuordnen.
Hallo Tom,
hast du auch Loks mit Dekoder gemessen, bei denen die Entstörglieder am Motor entfernt wurden? Der Kondensator im Dekoder selbst dürfte auch eine gute Filterwirkung haben.
Hallo Lupo, Es ist fachlich zu Deinem Problem alles gesagt: siehe unter anderen die Beiträge vom Steffen, Waldi und vlt. noch von mir. Du solltest als erstes aber definitiv die betreffenden Motoren revisionieren. So, wie sich das bei Dir darstellt, dürften Kollektoren und Kohlebürsten etwas deutlich vom Idealzustand entfernt sein und ein ordentliches Bürstenfeuer erzeugen, einhergehend mit einem erhöhten Stromaufname. Die Piko-Motoren sind evtl. schon Edelstahlkommutiert und haben daher das Problem mit verdreckten Kollektorspalten nicht so stark. Wozu Du hochwissenschaftlich die Resonanzfrequenz vom LC-Glied der Entstörung berechnen sollst, erschließt sich offensichtlich nicht nur mir nicht. Hier hat ja keiner ernsthaft vor, die Schaltung neu zu dimensionieren. Und was der eine oder auch andere in seinen tiefgreifenden Überlegungen vergisst: das LC-Glied ist darauf optimiert, mögliche Elektromagnetische Störungen - abgestimmt auf den verbauten Motor - wirkungsvoll zu unterdrücken. Dass dabei die Regelung des Decoders beeinflusst werden kann, ist nur ein negativer Nebeneffekt … Aber lies bei ESU nach und lies bei ZIMO nach, dass beim Einsatz von deren Decodern die Bauelemente zur Störunterdrückung entfernt werden können / sollten. (Das von Waldi angesprochene C4-Piko-Problem wird sogar in der ZIMO Anleitungen explizit genannt, ist also auch keine Verschwörungstheorie mehr) Vielleicht glaubst Du wenigstens renomierten Herstellern. Viel Erfolg - Frank … und nicht vergessen, die Motoren zu revisionieren …
Schön, dass in AC und DC die gleichen Decoder drin sind. Ein Grund weniger, in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden ...
Zitat von Carlo_ im Beitrag #17 hast du auch Loks mit Dekoder gemessen, bei denen die Entstörglieder am Motor entfernt wurden? Der Kondensator im Dekoder selbst dürfte auch eine gute Filterwirkung haben.
nein, die hatten alle noch alles drin und es waren keine Piko Modelle dabei, nur ältere Roco Modelle mit alten Zimo Dekodern und einem LokSound 5. Nun sind meine Meßmittel auch bescheiden, einen richtigen EMV Messplatz habe ich nicht, die Preise dafür mit Zelle usw. liegen im Bereich eines Mittelklasse-Wagens.
Gruß Tom
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04.06.2025 18:13
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Solche standen mir aber bei meinen Versuchen nicht zur Verfügung. 
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