Hallo, ich fotografiere sehr gern Modellbahn Motive. Es ist aber schwer, Fotos hinzubekommen mit einer größeren Schärfentiefe. Ich habe zur Zeit eine Vollformat Kamera - Canon EOS RP-. Ich bekomme super scharfe Bilder hin aber es ist schwer oder fast nicht möglich eine größere Schärfentiefe/Tiefenschärfe reinzubekommen. Jetzt beobachte ich den Markt, ich will mir evtl. eine Micro 4/3 Kamera zulegen. Mit dem kleiner Sensor soll es einfacher sein, Bilder mit einer größeren Schärfentiefe zu machen. Es gibt viele sehr schöne Modellbahnbilder im Netz, eine Seite gefällt mir dabei sehr gut "Frits Osterhuhn" . Und noch etwas Werbung für unsere Modellbahnanlage hier im TMK in Kassel, die Seite auf Facebook von Heinz Horch, ist auch sehr zu empfehlen. Mich würde jetzt mal interessieren, was ihr für Kameras benutzt für eure Modellbahnbilder? Benutzt ihr nur noch eurer Handy?
Hallo Thomas, die Tiefenschärfe hängt von der Blendeneinstellung ab. Automatische Belichtungseinstellungen bevorzugen meiner Meinung nach bei weniger Licht, z.b. in Räumen, die Blende weit zu öffnen, so dass die Tiefenscharfe schlechter wird. Sie wird größer, wenn die Blende kleiner als Blende 8 gewählt wird. Dann verlängert sich aber die Belichtungszeit, was man durch einen höheren ISO-Wert in gewissen Grenzen ausgleichen kann. Man kann die Kamera bei der Blendenvorwahl so einstellen, dass sie immer mit Blende 8 fotografiert und die anderen Werte anpasst.
An das Thema taste ich mich auch noch heran bzw. versuche meine alten Erfahrungen wieder aufzufrischen und hab jetzt mal meine Canon EOS700d reaktiviert. Im speziellen kämpfe ich noch mit Aufnahmen von Beleuchtungen im Dunkeln.
Das was Thomas schreibt kenne ich noch aus meiner analogen Fotozeit (so mit Film und Entwickeln ) aber die optischen Gegebenheiten bzw. die Physik dahinter haben sich ja nicht geändert.
Eine große Blendenzahl ergibt hohe Tiefenschärfe, verlängert aber die Belichtungszeit stark. Mit den ISO-Werten (Empfindlichkeit) sehr viel höher zu gehen als 800-1000 bringt in der Regel nur mehr Bildrauschen. Dann lieber mit Stativ und Fern- oder Zeitauslöser arbeiten. Die besten Ergebnisse bringen m. M. n. manuelle Einstellung von Blende und Zeit, da kann man heute ja sehr gut und viel experimentieren (kostet keinen Film und man sieht das Ergebniss sofort). Früher hatten die Objektive eine Skala auf dem Blendenring wo man ca. erkennen konnte wie groß die Tiefenschärfe ca. ist. Ein guter Exkurs zum Thema Tiefenschärfe, wie ich finde, ist der hier. Da ist auch (fast ganz unten) ein Bild eines solchen Blendenringes.
Wenn ich Modellbahnmotive oder ähnlich kleines fotografiere setzte ich die Blende auf min. 8, eher noch höher, Zeitautomatik, Stativ und Fernauslöser gegen Verwackeln. Und natürlich gute, gleichmäßige Ausleuchtung entsprechender Stärke. Meine Meinung, die beste digitale Verstärkung bringt nichts wenn die Voraussetzungen für ein Foto schlecht oder falsch gewählt sind.
Alexander aus dem südlichsten Allgäu HickTeck mit altem Blech auf dem Boden Digital auf Blechgleis
ich benutze eine Minolta Dimage 100 im Modus manuelle Blendeneinstellung, die Kamera wählt dann die passende Belichtungszeit.
Mit automatischer Einstellung wird das typisch nichts.
Also: Zeitautomatik einstellen und Blende manuell wählen.
Die Blendenzahl sollte so hoch wie möglich eingestellt werden, meine Dimage kann maximal nur F8.0 was so gerade machbar ist. Besser wäre eine wesentlich höhere Blendenzahl.
Das erfordert eine sehr helle Beleuchtung und eine lange Belichtungszeit, was zwingend ein Stativ erfordert.
Weiter müssen unbedingt Schlagschatten und Reflexe auf dem Modell verhindert werden, z.B. durch 2 Leuchtschirme.
Blitzen geht deshalb auch nicht, allenfalls indirekt über Streuscheibe nach oben, nicht auf das Modell.
Achtung: Wenn Glühlampen zum Einsatz kommen, muss die Farbtemperatur angepasst werden. Gilt so auch für Blitz.
Edit: Alexus hatte geantwortet wärend ich meinen Beitrag schrieb, also u.U. gleiche Aussagen :-)
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Spurweite: H0 und N, Epoche +/- IIIb, DB, SBB, BLS, ÖBB, SNCF, FS, ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus, Digital 2-Leiter, Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder, TrainController 8 Gold, Wintrack 15 ...
Abblenden würde schon gesagt, meine kleinste Blende ist 32, an einem Objektiv. Damit geht schon viel.
Einen Einfluss auf die Tiefenschärfe hat auch der Abstand vom Objekt. Je weiter weg desto tiefenscharf.
Evtl hat deine Kamera eine Funktion "Focus stacking"? Damit kann man auch gute Ergebnisse erzielen. Die Kamera macht eine Belichtungsreihe und erstellt aus den Bildern eine scharfe Version.
Hallo, eine sehr kleine Blende (Öffnung ) ist gut, nur ab Blende 11 ungefähr schlägt die Beugungsunschärfe gnadenlos zu, man sieht es dann deutlich auf den Bildern, deshalb gehe ich nie über Blende 11. Ich benutze auch meist die Zeit-Automatik. ISO und Zeit macht die Kamera. Interessant was ihr so schreibt, gefällt mir.
Obwohl drei DSLR im Schrank, benutze ich für Anlagenmotive meist das Handy. Eben wegen der Schärfentiefe. Außerdem ist so eine DSLR + Objektiv schon ein ziemlicher Klotz, womit man an manche schöne Stellen gar nicht herankommt. Mit der richtigen Kamera-App (zum Beispiel Opencamera) hat man auch Einfluß auf die Einstellungen.
Hallo Kollegen, für meine Modellbahn- Fotos verwende ich eine Canon EOS 600d (früher eine 350d). Dabei habe ich die 600d wegen des (damals) großen, klappbaren Displays gewählt. Dazu in der Regel die EF- Objektive, weil ich dann die Zwischenringe aus der analogen Zeit verwenden kann. Aber zunächst- wenn die Brennweite in etwa der Bilddiagonale entspricht, entspricht das Bild dem Augeneindruck- ist sie kürzer scheint das Bild verkleinert (dabei ist natürlich "mehr" auf dem Bild), bei längerer Brennweite ist ein mehr oder weniger starker Fernrohreffekt zu bemerken. Die Schärfentiefe ist bei langbrennweitigen Objektiven scheinbar deutlich kleiner, als bei kurzbrennweitigen. Bei kleinen Bildern ist die Schärfentiefe deutlich größer als bei großen Bildformaten. Nun könnte man den Chip immer weiter verkleinern- was bei Handykameras mittlerweile bis zum technisch machbaren gehandhabt wird. Dabei wird mit immer mehr darstellbaren Bildpunkten geworben. Nur beeinflussen sich die die Punkte- so daß sich das Bildrauschen vergrößert. Auch große Wärme beeinflusst das Bildrauschen negativ. Auch der Abstand zwischen "Filmebene" und der optischen Mitte des Objektives beeinflusst die Schärfentiefe. Man denke hier an die alten Balgenkameras und die hervorragenden Architektur- oder Lokomotivfotos... das diese Kameras noch andere Vorteile... ich denke hier an die Standartenverstellung nach Scheimpflug.
Ich fotografiere weniger Modellbahnanlagen sondern im Moment die Arbeitsschritte beim Bau meiner Lokmodelle. Wenn ich Anlagen fotografiere- dann üblicherweise mit normaler Brennweite aus größerer Entfernung. Dabei wird eine passable Tärfenschiefe erreicht. Überflüssige Bildteile werden am Rechner beschnitten. Denn auch der Bildauschnitt ist, wenn auch nur mittelbar, für die Scharfentiefe verantwortlich.
Um aber ein von "vorn bis hinten" scharfes Bild von Modellen zu bekommen, reichen diese ganzen optischen Möglichkeiten nicht aus. Hier muß man in die Trickkiste greifen. Ein solcher Trick ist das sogenannte Fokusstacking. Seit einiger Zeit bieten verschiedene Kameras die Möglichkeit des Fokusstacking (meist in Verbindung mit/ oder zusätzlich zur HDR- Fotografie).
Es gibt auch verschiedene Programme für das Fokusstacking- ein etwas angestaubtes, aber kostenfreies ist "Combine Z". Wie funktioniert aber Fokusstacking? Hier werden viele Aufnahmen mit unterschiedlichem Schärfepunkt zu einem Bild zusammengerechnet. Das bedingt aber einen etwas größeren technischen Aufwand. Zunächst darf sich das Motiv nicht bewegen und muß gut ausgeleuchtet sein. Die Kamera muß auf einer stabilen Unterlage (idealerweise ein Stativ) stehen und darf während der Belichtungsreihe nicht bewegt werden. Ich bediene in diesem Fall die Kamera über den Rechner. Dabei wird das Sucherbild im Rechner abgebildet- und der Schärfepunkt am Monitor verschoben. Dabei sollte die Blende auf den optimalen (dem gerechneten) Wert abgeblendet werden. Also irgendwas bei 5.6 bis 8. Die Bilder werden dann in das Programm geladen und zusammengerechnet. Dabei nicht zu viele Bilder auf einmal laden- sonst dauert die Rechnerei ewig und es besteht die Gefahr von Artefakten.
Bei den im "Bello" - Faden habe ich dieses Verfahren erstmalig verwendet. Nach verschiedenen Versuchen habe ich dann jeweils zwölf Bilder in vier Gruppen zusammengefasst. Zum Schluss die vier Gruppen zum finalen Bild zusammen rechnen lassen. Dennoch waren einige Artefakte nicht vermeidbar...
Ich hoffe, daß ich mit meinen Ausführungen nicht gelangweilt habe.
Hallo, gute Frage - gutes Thema. Vorab, ich habe eine Nikon D7500 mit div. Objektiven. Man kann sich noch so viel Mühe geben und evtl. mit kleinster Blendenöffnung arbeiten, aber trotzdem ist nur ein Bereich mehr oder weniger scharf. Die einzige Möglich, dieses Problem zu lösen heisst: Focus Stacking. Wer mehr darüber wissen will, gibt einfach mal Focus Stack bei YouTube ein und man bekommt etliche Erklärungen und Tips, dieses zu handhaben. Ich versuche es mal etwas laienhaft zu erklären. (ich meine nicht, das für Laien zu erklären) Sondern Meine Erklärung ist Laienhaft. Kamera auf ein Stativ. Feste Blende (nicht zu klein, F8 hat sich bei mir bewährt) Zeitautomatik einstellen (die Kamera bestimmt selber die Belichtungszeit) Fernauslöser. Damit nichts an der Kamera verruckelt. Jetzt wird z.B. der vorderste Bereich des Objektes scharf gestellt - dann geht es mit kleinen Schritten weiter bis zum hinteren Bereich des Objektes. Für diese Funktion gibt es einige Programme, sogar im kostenlosen Bereich, aber auch teure DSLR's bieten selber diese Funktion an. Dann müssen die ca. 10-20 Bilder noch mit einem geeigneten Programm z.B. Photoshop oder Helicon Focus (arbeitet viel schneller als PS) zu einem Bild zusammen gefügt werden. Ich füge mal Bilder an, die ich mit diesem Verfahren erstellt habe. Ein klick aufs Bild und es wird in 4K angezeigt.
ich verwende ausschließlich Handyfotos in meinen Beiträgen. Bei hohen Tiefenschärfeansprüchen und mit meinem alten Handy (mit Stativ) habe ich häufig das bereits genannte FocusStacking-PC-Programm "CombineZP" benutzt. Heute mit dem Samsung S10 gehe ich meist mit dem Handy etwas auf Abstand und zoome dann etwa mit Faktor 1.7 ran. Wenn man dann die Mitte des Fotos ausschneidet, ist dieser Bereich auch häufig ausreichend(!) tiefenscharf (für die 800px-Auflösung hier im Forum!). Wenn das nicht reicht, muss auch ggf. "CombineZP" ran.
gute Idee und dann muss man auch nicht mit zu kleinen Blenden arbeiten.
Dann muss die Kamere nur noch über automatisches Focus-Bracketing (automatisches Erstellen von Serienaufnahmen mit verschiedenen Entfernungseinstellungen) verfügen.
Können das eure Kameras? Meine alte F100 kann es nicht.
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Dann muss die Kamere nur noch über automatisches Focus-Bracketing (automatisches Erstellen von Serienaufnahmen mit verschiedenen Entfernungseinstellungen) verfügen.
Nicht zwangsläufig. Für Nikon DSLR gibt es das kostenlose Programm: qDslrDashboard. Aus dem Hause Nikon gibt es auch ein bezahl Programm. Meiner Meinung ist das "qDslrDashboard" besser.
Guten Morgen, sehr interessant die Diskussion. Ich habe zur Zeit eine Canon RP, vorher hatte ich eine SonyA7iii, mit beiden Kameras bekommt man super scharfe Aufnahmen hin, nur halt nicht die breitere Tiefenschärfe. Mit Focus Stacking habe ich mich auch schon beschäftigt, nur ich weiß halt nicht, welche Software den Stapel Bilder verarbeitet und daraus ein Bild macht. Gibt es Programme die kostenlos sind? "CombineZP" bei dem Link kommt man nur an einen Quellcode oder ist das ein richtiges Programm?
Zitat von Thomas_K im Beitrag #17Guten Morgen, .......................... Mit Focus Stacking habe ich mich auch schon beschäftigt, nur ich weiß halt nicht, welche Software den Stapel Bilder verarbeitet und daraus ein Bild macht.
Gibt es Programme die kostenlos sind? "CombineZP" bei dem Link kommt man nur an einen Quellcode oder ist das ein richtiges Programm?
Grüße Thomas
Hallo Thomas Ich kenne nur Photoshop und Hilcon Focus, die sind aber leider nicht kostenlos. Photoshop - sehr teuer - Helicon Focus ist nicht so sehr teuer - es ist aber für die Stapelverarbeitung das weitaus bessere Programm weil es auch hauptsächlich für diese Funktion vorgesehen ist. Unterstützt dich deine Kamera bei den Focus Stack Aufnahmen ?
CombineZP ist ein richtiges Programm mit GUI. Ich habe es seit vielen Jahren zusammen mit einer uralten Photoshop-Lizenz auf einem 2003er(?) XP-Notebook laufen. "Never change a running System..." ;-) Photoshop wird dafür aber nicht benötigt! Woher man es aktuell bekommen kann, weiß ich leider nicht. Aber bei der großen Suchmaschine sieht man gleich mehrere Treffer zu diversen IT-Spezis (CHIP, Heise etc.). Haben die evtl. "geprüfte" alte Installations-Downloaddateien im Angebot oder auch nur alte/leere Links?
Beispiel: Die beiden letzten Bilder in meinem ersten "Malchow am See"-Beitrag wurden mit CombineZP erstellt (Realität- vs. Modell- Vergleich). Ohne das Stacking wären diese Bilder auch nicht vom Ladestr.Pflaster bis zum Rollmaterial und Hintergrund halbwegs scharf hinzukriegen.
Hallo, helicon habe ich auch schon gefunden, es gibt wohl eine kostenlose "Probeversion", mal sehen, ich werde es mal versuchen. Die Canon RP hat Focus Stacking Funktion eingebaut, ich habe es aber noch nicht ausprobiert.
Martin deine Bilder sind super, ich habe schon oft in Malchow gelesen und die Bilder bewundert, super. Ich werde mal CombineZP nach dem Urlaub mal probieren.
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04.09.2022 14:53 (zuletzt bearbeitet: 04.09.2022 14:55)
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) aber die optischen Gegebenheiten bzw. die Physik dahinter haben sich ja nicht geändert.
