Nun habe ich mir zu Weihnachten den angebenen Umbausatz von SB geschenkt. Auf der Homepage ist ja vermerkt, dass es sich um einen Umbau der Schwierigkeitsstufe 1 handelt, also einen simplen Motortausch ohne spezielles Werkzeug.
Punkt 1 der beiliegenden Anleitung vermerkt, dass man den alten Motor inklusive Lagebuchse ausbauen soll. Der Motor ist kein Problem, die Schnecke ging leicht ab. Die Lagerbuchse aber nicht:
Ich vermute bei der Lagerbuchse handelt es sich um das Messingteil, dass in den Bildern zu sehen ist. Die bewegt sich kein Stück. Ich habe es auch schon mit leichten Hammerschlägen versucht, aber da rührt sich nichts.
Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich das versuchen könnte?
erst einmal : ich gehe davon aus, daß das Modell nach dem Einbau des SB-Umbausatzes sehr schön läuft ! Ich persönlich habe diesen Umbau noch nicht vorgenommen. Aber, wenn ich Deine Bilder so anschaue, dann scheint die Bronze-Büchse (Lagerung der Motor-Ausgangs-Welle) mit ihrem Flansch von vorne eingepresst zu sein. Also von der Seite der Zahnräder aus eingesetzt. Somit muss sie dann von Hinten herausgetrieben werden. Im Amboß eine gabelförmige Vorrichtung einspannen, die genau in die zu sehenden Aussparungen von vorne an das Motorschild neben die Lagerbuchse passt. Darauf das Spritzguss-Fahrwerk auflegen und von Hinten mit einem passenden Dorn und leichten Hammerschlägen die Lagerbüchse austreiben.
So, sie ist raus. Ich habe dann zunächst mal Rigos Variante mit dem Aufbohren versucht, weil ich fürs Austreiben nicht das notwendige Werkzeug habe. Also habe ich mit einem 2,5er Bohrer angefangen und dann immer einen halben Millimeter dicker genommen. Und bei 4,5mm hat die Buchse dann aufgegeben.
Danke, Martin und Rigo fürs Mitdenken. Ich werde den Rest des Umbaus hier auch noch dokumentieren. Und bin schin gespannt, wie die Lok dann läuft...
Ich stell hier erstmal ein Foto der Anleitung ein. Bis auf die Sache mit der Lagerbuchse gab es keine Überraschungen, das funktioniert alles wie angegeben.
Beim Verkleben habe ich mich über die Empfehlungen von SB hinweggesetzt und dies hier verwendet: Den Pattex zum Einkleben des Motors und den Loctite zum Aufkleben der Schnecke auf die Welle.
Na, und dann ist der Motor schnell eingeklebt:
Weil ich den hinteren Beleuchtungssatz eingebaut habe, musste ich mir für die Masseverbindung etwas einfallen lassen. Die von SB vorgesehene Lasche seht ihr hier links unten im Bild. Sie wird in der Bohrung unterhalb des Motors verschraubt. Den Alugussblock für die hintere Beleuchtung habe ich ein wenig beigefräst, so dass die Lasche darunter passt und ich beides zusammen verschrauben kann:
Und damit ist es eigentlich getan. Jetzt noch neu verdrahten soweit nötig:
Bereit zur Probefahrt: https://www.lernkern.de/moba/modelle/GFN..._98-8_fauli.mp4 Das Video der Probefahrt füge ich hier jetzt einfach mal als Link ein, youtube mag mich grade nicht. Es war wieder mal zu wenig Licht, aber es geht ja auch um den Ton. Auch wenn es im Video anders wirken kann, die Lok fährt ohne jedes Ruckeln.
Eine kleine Katastrophe gab es dann doch noch. Irgendwie muss sich der DEcoder zurückgesetzt haben. Als ich die Lok mit der von mir eingestellten Adresse testen wollte, tat sich erstmal - nichts. Und bis ich dann drauf gekommen, woran das lag, war wieder eine ganze Weile vergangen.
Insgesamt ist der Umbau relativ einfach machbar und lohnt sich auf alle Fälle.
Hallo Jörg, vielen Dank für den Umbaubericht. Bei dem Video ist mir aber aufgefallen, dass die Lok ziemlich vernehmlich schnarrt. Die Geräuschentwicklung sollte doch mit dem neuen Motor leiser sein. Gruss Rudolf
Zitat von rudolf im Beitrag #9Hallo Jörg, vielen Dank für den Umbaubericht. Bei dem Video ist mir aber aufgefallen, dass die Lok ziemlich vernehmlich schnarrt. Die Geräuschentwicklung sollte doch mit dem neuen Motor leiser sein. Gruss Rudolf
Hallo,
das ist jetzt Sache der Decoderanpassungen. Die "Holzhammer" Einstellungen, wie im Video gezeigt, bei den Motorregelungsparametern sind für die Traditionsmotoren gedacht. Die brauchen diese Hämmer bei der Motoransteuerung um überhaupt einigermaßen zivilisiert zu laufen. Bei den hochwertigen Flachläufern, die schon bei den geringsten Spannungen anlaufen, ist das jedoch nicht nur ein Overkill, sondern ein richtiger Killfaktor. So vom Decoder angesteuert überlebt ein Flachläufer nicht lange. Daher sollte jetzt das Decoderhandbuch hervorgeholt und nachgeschaut werden, welche PID Werte der Decoderhersteller für Glockenankermotoren empfiehlt.
Fahreigenschaften und Geräuschentwicklung sind schon sehr viel besser als mit dem alten Fleischmann-Rundmotor. Das Schnarren hört man vor allem in den unteren Fahrstufen. Es hört sich ein bisschen an wie Bürstenfeuer, was mich ja doch sehr wundern würde - bei einem bürstenlosen Motor...
Beim Kuehn N025 kann ich über CV 53 +54 die Parameter I und P ändern. Wenn ich beide auf den kleinstmöglichen Wert einstelle, ist das Schnarren immer noch da. Stelle ich P größer, wird es lauter.
Mal sehen, da muss ich dem Lökchen wohl noch einen neuen Decoder spendieren...
der Motor hat Bürsten und einen Kollektor. Was er auch hat ist ein eisenloser Anker wie ein Glockenankermotor. Daher hat der Motor auch ein sehr geringes Massenträgheitsmoment und wird bei niederfrequenter Ansteuerung regelrecht durchgeschüttelt. Davon kommen die Brumm- und Schnarrgeräusche. Die Ansteuerungsfrequenz CV9 sollte so hochfrequent wie möglich sein, d. h. hier den Wert 0 einprogrammieren. Bei P und I sollten die Werte so klein wie möglich sein. Du wirst hier mit den Werten von I (CV53) und P (CV54) herumspielen müssen.
Das mit den Bürsten kam durch mein profundes Halbwissen. Wieder was gelernt;-)
In der CV 9 kann ich entweder 120Hz oder 15,6kHz einstellen. Es sind 15,6kHz eingestellt. Die CV 53 und 54 habe ich ausgehend von den Werkseinstellungen in kleinen Schritten runtergesetzt. Jetzt steht bei beiden 1 drin. Das Schnarren ist etwas besser aber beileibe nicht weg...
Danke dir fürs Mitdenken, für weitere Tipps bin dankbar.
Ein kleines Update von der Schnarr-Front. Bei Stummi äußerte jemand den Verdacht, dass das Schnarren auch durch die Austastlücke des Decoders entstehen könnte. Also habe ich eben mal die Lastregelung ausgeschaltet. Und siehe, das Schnarren ist weg. Jetzt läuft die Lok deswegen etwas unruhig, vor allem durch meine 36cm Testkreisradien. Bei Stummi hat allerdings auch jemand berichtet, dass die Lok mit diesem Motor und einem ESU Lokpiloten absolut zuverlässig und leise fährt. Also werde ich da nochmal investieren, denke ich.
Als eure Antworten kamen, hatte ich schon den ESU gekauft... Der tut out of the box ganz gut, in langsamen Geschwindigkeiten ruckelt die Lok ein bisschen, da muss ich nochmal an die Motorsteuerung ran. Erst mal automatisch einmessen, mal sehen wann ich dazu komme...
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GFN BR 98.8: Umbau auf SB Modellbau 14092 Flachläufer
19.04.2022 21:23 (zuletzt bearbeitet: 19.04.2022 21:24)
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