Die Perleberger Ringbahn gehörte als regelspurige Kleinbahn einst zu den Ost-und Westprignitzer Kreiskleinbahnen. Sie wurde am 06.Dezember 1911 eröffnet und am 28.September 1975 stillgelegt. Für den zeitgleich eröffneten Abschnitt zur Ostprignitzer Kreiskleinbahn von Berge (Prignitz) nach Putlitz kam 26.Mai 1968 das endgültige Aus. Die Idee Streckenteile bzw. Bahnhöfe nachzubauen entstand schon recht früh in den 1980ger Jahren, aber zu jener Zeit fehlten einfach die Modelle. Erst Jahre später mit den erscheinen der LOCO 91.19 (als 91 1909) wurde dieser langgehegte Wunsch zur Realität. Die dann nach und nach erschienenen Modelle des Tillig VT 135 062+VB 140 312 die ja original hier fuhren sowie die zweite Lok der BR 91.19 (als 91 1941) vom Kleinserienhersteller Bachmann passten natürlich hervorragend. Viele der handelsüblichen Wagenmodelle passen sehr gut, aber es fehlen halt die alten Personenwagen der k.u.k. Staatsbahnen mit dem 8m Achsstand. Die kürzeren Liliputwagen passen zwar auch aber es fehlt halt die DR-Variante. Ich habe parallel zur Arbeit am Buch "Die Perleberger Ringbahn" damit angefangen konkrete Vorbilder nachzubauen. Der erste Bahnhof war im Jahre 2007 Dallmin, es folgten dann später noch Karwe, Neuhausen (Prignitz) und Grenzheim von der Strecke Berge-Putlitz. Wenn man so will ist das auch als eine Exkursion in meine Kinder-und Jungendtage zu sehen denn ich habe den Betrieb dort doch sehr bewusst miterlebt bzw. "aufgesogen". Hier zunächst ein kleiner Überblick:
Bahnhof Dallmin der zurzeit umgebaut bzw. aufgearbeitet wird. Die neuen Kiefern stehen schon provisorisch. Hier die Bahnhofeinfahrt aus Richtung Margaretental/Berge mit der PIKO 106 078, 190 810+190 837+190 811. Der 190 837 (VB 140 513) ist ein Eigenbau aus bedruckten VT-Kartonstreifen die ich mir anfertigen ließ.
Die beiden Bahnhofsgebäude, vorn der MaKaMo-Bausatz Dallmin das EG wurde nach dem Neubau des größeren Gebäudes in Jahre 1913 als Stückgutschuppen weitergenutzt und der Eingang zugemauert.
Die Bachmann-Lok als 91 1941 umgebaut mit der obligatorischen "Brotbüchse" und den k.u.k. Staatsbahnwagen von ES Pecký die leider nicht betriebstauglich sind (aber man hat sie zumindest!!). Danach der BRAWA Cd 21 und ein ROCO-O-Wagen.
super, dass es jetzt auch von deinen Modulen hier einen hoffentlich fortlaufenden(!) Beitrag gibt. Ich habe u.a. Dallmin über die Jahre in den Fremo-Fotosammlungen verfolgt und mir viele Fotos (zum immer wieder ansehen) weggespeichert. Daher kenne ich auch den Blumengarten am Haus mit dem runden Holzstapel, der mich 1:1 an den Garten meiner Oma erinnert. :-) Vielleicht kannst du den hier ja auch noch zeigen?!
ich werde jetzt fortlaufend was einstellen da der Bahnhof Dallmin eine Überarbeitung bekommt. Die alten Goldrute-Kiefern habe ich schon ausgetauscht und provisorisch platziert. Also habe ich gut 60 Kiefern neu gebaut !!! Weiterhin habe ich die Ladestraße komplett abgerissen weil das Pflaster nicht zu sehen war und vor allem weil die einfach zu hoch war. Warum ich das seinerzeit zu hoch angesetzt habe weis ich auch nicht mehr. Ja das mit den k.u.k. Staatsbahnwagen ist leider ein Problem. Ich habe in den letzten Jahren verschiedenen namhaften Herstellern Unterlagen zugesendet in der Hoffnung das es endlich einmal Großserienmodelle dieser Wagen gibt, aber leider ohne Erfolg bisher. Eigentlich unverständlich wenn man bedenkt das diese Fahrzeuge nach dem 2.WK weit verstreut in Europa anzutreffen waren. Und bei der CSD sogar bis in die 1980ger Jahre. Es gar sogar welche bei der frühen DB oder Reichsbahn West wenn man so will. ROCO hat z.B. jetzt die BR 77 in Arbeit und so gab es auch einiges andere wie die ÖBB 38 nur die "richtigen" Wagen eben nicht, wenn man von den Spantenwagen absieht. Die Wagen von ES Pecký sind leider Resin-Abgüsse und von daher sehr bruchempfindlich. Trittstufen und Achshalter sind z.T. schon weggebrochen. Der Wagen auf deinem Foto ist auf Bildern von Hans Müller zu sehen und da sogar noch mit Stangenpuffern. Ich bin da wohl selbst noch mit gefahren aber das ist schon so lange her das ich nicht mehr genau weis wie das so war mit den Aussehen. Naja die Modelle laufen schon aber relativ mittelmäßig und Gewichte fehlen auch im Wagenboden. Allerdings werden die zu schwer kann es passieren das die Lager wegbrechen deswegen habe ich es gelassen. Ich habe vier Wagen und zwar den Be, Ce, Bi mit 7 Doppelfenstern und den Cey ein Dreiachser den wir hier auch hatten. Nach bisherigen Erkenntnissen hatten wir hier in Perleberg bis zu 15 dieser alten k.u.k. Wagen in verschiedenen Ausführungen und Achsständen über die Jahre verteilt.
dein Motiv der Perleberger Ringbahn gefällt mir und trifft voll meinen Geschmack. Zeitgemäße K.u.K.-Wagen sind allerdings ein Problem. Diese Wagen wären durch mehrere Epochen und dem Verbreitungsgrad eigentlich lohnenswert. Wieso das niemand macht verstehe ich auch nicht. Bei der DR waren ja auch etliche Wagen verblieben. Einzig BRAWA hat mal einen Vorstoß gemacht mit den Wiener Stadtbahnwagen. Davon gab es aber leider nur 2 Stück bei der DR nach 1945. Sie sind also nicht gerade typisch.
Was die Wagen von ES Pecký anbelangt, vielleicht solltest du die Fahrwerke ersetzen damit diese voll Anlangen tauglich werden. Aber das bedeutet auch jede Menge Bastelei aus anderen Spenderwagen was zusammen zu forkeln.
vielen Dank. Ja die k.u.k. Wagen sind eine "Baustelle" für sich. Ich weis das relativ wenige Wagen bei der frühen DB zu finden waren, das könnte der Hauptgrund sein das man davon Abstand nimmt wegen des Absatzes. Ich kenne nicht nur die DR-Varianten, es gab diese Wagen auch u.a. bei der PKP, MÁV, CFR, JZD und in der Tschechoslowakei und Österreich ja sowieso. Also nach meiner Meinung wäre der Markt dafür durchaus da. Ich habe ja noch einige kurze Wagen von Liliput zu liegen, da könnte man vielleicht die Untergestelle anpassen. Mal sehen was die Zeit mit sich bringt. Ich habe noch einen Bausatz von MSE/Gänserndorf zu liegen den ich mir vor gut 10 Jahren kommen ließ. Das ist ein Ce also die geschlossene Variante mit Seitengang. Ich frage mich nur ob das nachher bei der DR so übernommen wurde oder dann als Großraumabteil umgebaut wurde. Wie auch immer, der Bausatz ist nicht gerade toll. Anklebeteile ohne Haltenasen als stumpf anzukleben und dazu der Wagenkasten komplett mit Wagendach (wurde früher getrennt angeboten) natürlich verzogen wegen des abkühlens nach dem Guss. Da wird empfohlen das mit einem Fön auszugleichen, nee beim besten Willen !! Kostenpunkt für den Bausatz damals 80 € und heute 125 € !!!!! Die haben zwar interessante Varianten die für uns auch passen würden aber das Preis/Leistungsverhältnis stimmt so einfach nicht.
Der Tillig VT 135 062 mit dem VB 140 513. Der Beiwagen war wegen seines langen Achsstandes für die Kleinbahngleise in Sachen Laufruhe sehr gut geeignet !!
Auf den Prignitzer Kleinbahngleisen verwendete man oft die sogenannten Schienenstützen die man auch als Halbschwelle bezeichnete. Man sparte so jede zweite komplette Schwelle ein. Verbaut wurden die Stützen sowohl in Beton-oder auch Holzschwellengleisen.
Der typische Personenzug der siebziger Jahre die 106 078 mit den VB 190 810+190 838+190 811. Der 190 838 ist auch wieder ein Eigenbau aus Kartonstreifen. Das Vorbild stammte von der Niederbarnimer Eisenbahn.
das ist ja eine super-tolle Umsetzung Deines Vorbild-Themas ! Gefällt mir sehr und so realistisch gestaltet - alle Achtung.... Da bin ich auf weitere Berichte von Dir gespannt.
vielen Dank und ja es geht natürlich bald weiter. Die beiden Module "Bahnhof Dallmin" kann man auch in den MIBA-Spezial Ausgaben 78 und 81 finden. Dort waren die mal ein Thema, aber es ist ja schon etwas her. Das war im Jahre 2008. Nachdem die Anlage im Kleinbahnmuseum Lindenberg jahrelang als Dauerleihgabe stand ist ja nun eine fast komplette Aufarbeitung vonnöten. Alle Bäume werden entweder neu gebaut oder aufgefrischt. Die Ladestraße wird zur Zeit erneuert und abgesenkt weil die damals zu hoch gebaut. wurde. Einige Grünflächen werden mit dem Grasmaster und auch Fertigmatten bzw. Sträuchern von Martin Welberg und Lars op´t Hof auch neu überarbeitet. Bremen übrigens kenne ich recht gut, hatte Verwandtschaft in Woltmershausen und für die DB AG war ich dort auch mal tätig.
Hier noch einmal das Gebäude des Bahnhofes Baek. Ich habe vor gut 5 Jahren hier in Forum schon einmal davon berichtet. Der Bahnhof befand sich auf dem Ostteil der Kreisringbahn zwischen Perleberg-Nord und Berge und war viergleisig durchgebildet.
Das Vorbild-Gebäude existiert immer noch und ist derzeit unbewohnt.
Dann muss alles gesandet werden und mit Fließverbesserer eingesprüht werden. Anschließend erfolgt die Verklebung mit selbst hergestelltem Schotterkleber (1 Teil Ponal+etwa 6-8 Teile Wasser+einem kleinen Spritzer Agepon).
Das Ergebnis ist relativ gut aber so recht zufrieden bin ich dann doch nicht. Zu viele Unebenheiten die mich stören, da muss nachgebessert werden.
Heute Vormittag habe ich das Thema Straßenpflaster zunächst im groben abgeschlossen. Jetzt geht es darum die Unebenheiten zu beseitigen und eventuell nachzubessern !!
Hier das Areal um den Bahnübergang herum.
Die Ladestraße ist jetzt nicht mehr so hoch wie vorher, aber auch hier sieht man wenn man genauer hinguckt noch einige Fehlerchen.
Der nächsten Schritte danach werden die weitere Detaillierung und die Vegetation sein. Hierfür liegt Material von Martin Welberg, Lars op´t Hof, Mininatur, HEKI und Polak bereit !!
Ich habe mich erst gefragt, was du mit den 2mm Natursteinchen so anstellen willst. Von Kopfsteinpflaster in Gips ritzen habe ich ja schon öfter gelesen. Aber Kopfsteinpflaster mit einzelnen Steinchen "setzen", ist mir zumindest neu. Sieht super aus! :-)
Na ja so neu ist es eigentlich nicht. Diese Methode stammte von Günther Bartel aus Erfurt der das einmal in der Modellbahnbücherei seinerzeit veröffentlichte. Ich habe das nur dahingehend abgewandelt das ich hier als Trägermaterial Moltofill Elastik verwende statt eines Gips/Leimgemisches. Die Steinchen habe ich ausgesiebt, mit 4 Basisfarben getrennt in einem Gummimischbecher mit einem alten Küchenmixer mit wenig verdünnter Acrylfarbe durchgewirbelt. So habe ich dann braune, rote, schwarzblaue, gelbe mit dem Natursteinchen gemischt weil unser Kopfsteinpflaster hier bei uns zumeist braun gefärbt ist. Das aufstreuen der Steinchen muss möglichst gleichmäßig erfolgen bevor man dann alles noch einmal mit einem Pinsel halbwegs verteilt. Ich habe dann alles mit einem kleinen Teigroller vorsichtig geglättet. Dann wird alles mit feinem Sand abgestreut, Fließverbesserer drauf gesprüht und zum Schluss mit Schotterkleber getränkt. Dann kann man nochmal Fließverbesserer sprühen damit alles gleichmäßig verläuft. Aber das alles seine Tücken, wenn man Pech hat ist es nur eine bessere Schotterpiste. Man muss viel probieren und trainieren. Aber wie man auf den Bildern sieht, so 100 % perfekt ist es auch nicht. Nur gibt es zur Zeit leider kein passendes Straßenpflaster für meine Zwecke und mit Vampisolplatten jeden Stein einzeln anstreichen nein Danke !!.
Ich habe im Vorfeld schon ein wenig mit der Vegetation begonnen. Verwendung finden hier wieder Produkte aus Holland. Wilder Straßenrand Sommer 17.29 von Lars op´t Hof und Mehrschichtgrasbüschel Sommer von Martin Welberg.
Mit den Grasbüscheln kann auch hervorragend den Mattenrand kaschieren.
ja Danke, es geht wieder weiter. Ich habe mich doch kurzentschlossen dem Bahnhof Dallmin eine kleine Verschönerungskur zu gönnen weil da doch viele positive Erinnerungen dranhängen. Ich habe ja derzeit nach meiner OP eine Zwangspause und da kann ich nebenbei für 1 - 2 Stunden am Tag was machen. Ich habe schon vor Wochen etwa 60 Kiefern neu gebaut und jetzt aktuell die Ladestraße+Dorfstraße erneuert. Die Vegetation+Gebäude werden noch aufgefrischt und die gesamte Detaillierung etwas auf den Stand gebracht.
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Die Perleberger Ringbahn - Bahnhöfe und Streckenteile
11.03.2022 07:44 (zuletzt bearbeitet: 11.03.2022 07:47)
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