ich möchte Euch heute mal eine kleine Bastelei von mir vorstellen.
Torf wurde ja früher quasi offen verladen und nicht, wie heute üblich, in Kunststofffolie verpackt. Die Idee der Bastelei stammt aber nicht von mir, sondern ist in einem uralten FREMO-Hp1 von Rudolf Ossig beschrieben worden.
Die Rohstoffe für die Ladung sind: Balsa-Leisten 5x5 mm, Holzbeize und ein brauner Briefumschlag.
Von der Balsaleiste habe ich grob 9-10 mm lange Stücke abgesägt und mit der Holzbeize dunkel eingefärbt. Den Briefumschlag habe ich in schmale Streifen geschnitten und diese ebenfalls ca. 10 mm abgeschnitten. Diese Streifen wurden dann mit verdünntem Weißleim auf die Balsastücke aufgeklebt. Damit war ich dann einige Abende beschäftigt Die untersten 2 Lagen der Ladung bestehen aus durchgehenden Leisten, darüber habe ich schließlich die einzelnen Pakete aufgeklebt.
Fertig sieht das dann so aus:
Viel Spaß beim Nachbau wünscht Euch Bernhard
WEG-VE
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Moin Bernhard. stoße gerade auf dieses Thema und finde Deine Umsetzung echt interessant. Ironischerweise passt es in jetzige Zeit extrem gut. Spass bei Seite, dass ist ganz klar für mich ein Thema und ich werde es mal ausprobieren, nach Deiner Anleitung. Berichte dazu. Gruss Ulf
schön, daß euch die Ladung gefällt. Ob Torf auch in G-Wagen verladen wurde, weiß ich nicht. Da dieses Ladegut aber nicht nässeempfindlich ist, glaube ich das eher nicht. Ich kenne nur Fotos von Rungenwagen mit diesem Ladegut, in die G-Wagen sieht man ja schlecht rein.
Zitat von WEG-VE im Beitrag #7 Ob Torf auch in G-Wagen verladen wurde, weiß ich nicht. Da dieses Ladegut aber nicht nässeempfindlich ist, glaube ich das eher nicht.
Hallo Bernhard, Deine Bastelarbeit ist wirklich sehr gut gelungen, Kompliment.
Deine Aussage bezüglich Nässeempfindlichkeit teile ich aber ganz und gar nicht !
Natürlich ist Torf grundsätzlich nässeempfindlich, nicht umsonst wird er heutzutage als Ballenware in Kunststoff-Folie eingeschweißt gehandelt.
Der Transport dürfte deshalb in der Regel zumindest unter Plane durchgeführt worden sein. Will man hierzu ein Beispiel mit unterstellter Vorbildtreue aus dem Modellbahnbereich heranziehen, bietet sich der bayerische Torfzug von Märklin an- Plane und geschlossener Wagen.
Ich will nicht anzweifeln, daß Du Vorbildaufnahmen von Rungenwagen ohne Abdeckung hast, aber entweder waren das Ausnahmen, oder aber Aufnahmen im zeitlichen Zusammenhang mit dem Be- oder Entladen, wo die Planen noch nicht angebracht, oder bereits entfernt waren. Regelmäßige Transporte ohne Nässeschutz kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
Gruß HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
wirf doch mal einen Blick in das Buch : Güterwagen Band 5 Rungenwagen von Stefan Carstens, welches ich, wie alle seine Bücher, sehr empfehlen kann. Dort gibt es einige Fotos mit Torfladungen, ausnahmslos ohne Plane und auch im rollenden Zug. Ladungen mit Stroh, als Beispiel, waren aber mit Planen abgedeckt. Ich gehe davon aus, daß die Torfballen damals gepresst wurden, mit den Holzlatten verstärkt und mit Draht gebunden. Die Verpackung in Kunststofffolie gab es erst später, da denke ich, daß diese Methode wesentlich weniger aufwändig und preiswerter war und das auch mit der Palettierung zusammen hängt. Da kann ich mir eine Verladung in G-Wagen oder Schiebewandwagen durchaus vorstellen. Aber es ging ja um Torf in alter Zeit.
Hi, also ich schließe mich da Bernhard an. Torf wurde früher ja vornehmlich als Brennmaterial verwendet und vor der Auslieferung getrocknet, dies da er im Moor gestochen wurde, welches bekanntlich sehr feucht ist. Die Aufnahme von Feuchte beim Transport dürfte ähnlich dem Holz sein, dass auch zum Heizen vorher getrocknet wurde bzw. noch wird. Und bevor dann das Torf zum Heizen vewendet wird, wird er analog zum Brennholz so gelagert, das er trocken ist. Für mich daher eine tolle Idee von Bernhard, für eine realistische Beladung von Rungenwagen, die nicht alltäglich ist. Gruss Ulf
Danke für Eure Einschätzung zu den "geschlossenen" Wagen. Also kann man davon ausgehen, daß Brennstoffhändler einen Rungenwagen zum entladen zugestellt bekommen haben.
Zitat von WEG-VE im Beitrag #9 Aber es ging ja um Torf in alter Zeit.
Genau deshalb. Die Modelle des Märklin bayerischen Torfzuges sollten schon vorbildgerecht sein und bahntechnisch gesehen geht es ja nicht viel älter.
Torf wird im Moor gewonnen, danach extra getrocknet um verwendet werden zu können, also erscheint es mir zumindest logisch, ihn auf dem Transport nicht ohne Nässeschutz zu belassen, denn ich gehe nicht davon aus, daß diese Ballen aus rohem, nicht getrockneten Torf gepresst wurden.
Falls doch, wäre natürlich ein Nässeschutz nicht nötig, das stimmt.
Leider sind dazu, zumindest mir, keine Einzelheiten bekannt
Gruß HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
Zitat von Helgerdson im Beitrag #8Deine Aussage bezüglich Nässeempfindlichkeit teile ich aber ganz und gar nicht !
Natürlich ist Torf grundsätzlich nässeempfindlich, nicht umsonst wird er heutzutage als Ballenware in Kunststoff-Folie eingeschweißt gehandelt.
Der Transport dürfte deshalb in der Regel zumindest unter Plane durchgeführt worden sein. Will man hierzu ein Beispiel mit unterstellter Vorbildtreue aus dem Modellbahnbereich heranziehen, bietet sich der bayerische Torfzug von Märklin an- Plane und geschlossener Wagen.
Ich will nicht anzweifeln, daß Du Vorbildaufnahmen von Rungenwagen ohne Abdeckung hast, aber entweder waren das Ausnahmen, oder aber Aufnahmen im zeitlichen Zusammenhang mit dem Be- oder Entladen, wo die Planen noch nicht angebracht, oder bereits entfernt waren. Regelmäßige Transporte ohne Nässeschutz kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
Guten Morgen HG und allerseits,
wie man sich doch täuschen kann:
Eine G 10 und Dutzende R 02 und R 10 der Reichsbahn mit ungedeckten Ladungen Torf, Poggenmoor, ca. 1930.
Torfballen auf R (10) Stuttgart der DRG beim Entladen im Hafen in Bremen.
Noch ein Torfzug der Reichsbahn.
Auch um 1970 war die Situation noch ganz ähnlich, nur kommen nun Kbs der DB zum Einsatz.
Gelegentlich wurde auch eingepackt, und dies bereits in der Epoche I.
Bei den in den Bildern sichtbaren Torfballen dürfte es sich m.E. um den für gartenbauliche Zwecke (überwiegend) genutzten Weißtorf gehandelt haben, der auch exportiert wurde. Der für Heizzwecke regional genutzte Schwarztorf wurde m.W. nicht so schön in Ballen verladen, sondern kam in Säcken (Achtziger Jahre) und dürfte früher, ähnlich der Kohle, offen in Mittel- oder Hochbordwagen verladen worden sein. Von letzterem habe ich aber noch kein Bild gefunden.
Wie wurde den in alten Zeiten der Torf zum heizen verwendet ? In Brikettform oder lose wie Koks ?
Stell es mir schwierig vor, aus so Ballen, wie man sie auf den Bildern der Bahn sieht, die in handliche Form zu stechen oder gabs da schon fertig gestochene Ware (aus dem Moor) bei den damaligen "Brennstoff-Händlern"
Zitat von 93er im Beitrag #18Wie wurde den in alten Zeiten der Torf zum heizen verwendet ? In Brikettform oder lose wie Koks ?
Stell es mir schwierig vor, aus so Ballen, wie man sie auf den Bildern der Bahn sieht, die in handliche Form zu stechen oder gabs da schon fertig gestochene Ware (aus dem Moor) bei den damaligen "Brennstoff-Händlern"
Moin 93er,
Torf wird in Soden verfeuert. Die Soden werden gestochen und zum Trocknen aufgestapelt ("stuken"). Das ist Handarbeit und die Soden sind unterschiedlich groß, je nach Größe des Stichspatens oder des Abbaubaggers. Meist aber etwas größer als ein Brikett, also ganz handlich.
Juweela hat Torfsoden im Programm. daraus habe ich vor ein paar Jahren meine Interpretation des Bahntransports von losen (Schwarz-) Torfsoden als Brennstoff gebaut:
Schwarztorfsoden auf einem Om der Reichsbahn
Immerhin zeigen die zahlreichen Bilder von Feldbahnen im Moor, dass die Soden dort auch nur in offene Wagen geworfen oder gebaggert werden. Diese könnte man auch unbearbeitet weitertransportieren. Auf Booten und Schiffen auf den Kanälen und Flüssen wurde das definitiv so gehandhabt - die Kähne kamen z.B. auf der Hamme aus dem Teufelsmoor direkt nach Bremen oder über Elisabethfehnkanal und Küstenkanal nach Oldenburg.
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Ladegut Torf in alter Zeit
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07.09.2020 09:34
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