Hallo Modellbahnfreunde, ich habe überlegt in welcher Rubrik ich diesen Beitrag eröffne. Von den Maßen ist es eindeutig ein Diorama, die geplante spätere Verwendung wird aber in einer kleinen Segmentanlage sein. Da ich den Bau wieder reichlich bebildert dokumentiert habe denke ich ist das Thema hier richtig aufgehoben denn ich würde, bei Interesse hier im Forum in loser Folge darüber berichten. Zur Zeit dient das kleine Segment der Präsentation der hoffentlich noch in diesem Jahr erscheinenden ELNA aus Sebnitz. Denn ich bin der Meinung das Modell braucht bei Erscheinen ein entsprechendes Umfeld in der Vitrine des Herstellers.
Bilder gelöscht, bitte Regeln beachten!
Bild gelöscht? Na dann war es wohl zu groß. Ich unternehme gleich noch mal einen neuen Versuch mit dem kleiner gerechneten Foto.
Gruß Ingo
Fertiggelände
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Nabend, also vom Bau der Schwenkscheibe gab es hier im Forum schon einmal vor längerer Zeit einen detaillierten Baubericht. Da sich bei früheren Berichten keine Bilder mehr öffnen lassen muss man wohl auch nicht mehr danach suchen. Einige kennen den Bau eventuell auch aus Moba Zeitschriften, abgespeckt kann ich aber gerne noch einmal berichten. Der Grundaufbau ist bei jeder Variante gleich, unterscheidet sich aber nur im Detail und beim verwendeten Material. Da es ja hier um die kleine Lokstation geht beziehe ich mich mal nur auf diese Schwenkscheibe.
Das Hauptproblem was auch ich beim Baubeginn meiner ersten Variante hatte war die einwandfreie Lagerung der Bühne. Gelöst habe ich es durch die Verwendung des Videokopfes eines defekten Videorecorders.
Demontiert man diesen erhält man zwei Teile, ein Unterteil mit den zwei Präzisionskugellagern und das Oberteil welches entsprechend bearbeitet zum Aufbau der Bühne verwendet wird.
Das Unterteil mit den beiden Kugellagern habe ich mit dem zukünftigen Grubenboden verschraubt. Hier habe ich eine 4mm starke Sperrholzplatte verwendet. Bei größeren Varianten kommt für den Grubenboden stärkeres Plexiglas aus dem Baumarkt zum Einsatz.
Der Grubenboden wird dann mit der Grube verschraubt. Diese habe ich dem Schwenkbereich der Bühne entsprechend aus 12 mm starken Multiplex herausgesägt. Der "Königstuhl" schließt in diesem Fall bündig mit dem Grubenboden ab. Es gibt aber auch Videoköpfe bei denen ein Lager in den Grubenbereich ragt. Das ist aber kein Problem weil die Bühne das höher stehende Lager verdeckt.
Zwischen Grubenboden und Grube kommt zur Nachbildung des Bodenbelages noch eine stabile Kunststofffolie. Hier habe ich einzelne Betonplatten angezeichnet und mit einem spitzen Gegenstand die Fugen in die Folie graviert. Eingebaut sieht dies dann so aus.
Moinsen an alle, bevor es ein bisschen raus geht, trotz Einschränkungen das Wetter ist einfach zu schön noch schnell eine Fortsetzung. In Sachsen gelten ja 15 km. Wie ist das eigentlich, ist der Rückweg da mit drin?
Um die Grube vom restlichen Gelände abzugrenzen habe ich mit Evergreen Profilen den Rand beklebt. Die Höhe der Profile entspricht der Höhe der Schwellen des Elite Gleises um ohne Absatz das Schienenprofil bis an den Innenrand der Grube führen zu können.
Den Innenrand der Grube habe ich mit einer Mischung aus Spachtelmasse und ein wenig Sand verspachtelt
und nach dem Trocknen verschliffen.
Die hervortretenden Sperrholzschichten wirken nach der farblichen Behandlung wie die Abdrücke von Schalbrettern, wie sie beim Gießen von Betonwänden entstehen.
Mit der Strassenfarbe Beton von Faller erfolgte der erste Anstrich welcher deckend aufgetragen wurde. Auf den Kunststoffflächen habe ich die Farbe tupfend aufgetragen um nach dem Trocknen eine raue Oberfläche zu erhalten.
Mit einer Lasur aus schwarz brauner Farbe werdenn die Fugen und Vertiefungen ausgelegt.
Als Abschluß werden durch die Graniertechnik die erhabenen Stellen und Kanten wieder aufgehellt.
Nabend, an den Enden des Grubenbodens befinden sich Laufschienen für die Stützräder der Bühne. Da die Lager des Videokopfes so stabil sind, dass die Loks ohne zu kippeln die Bühne befahren und verlassen können habe ich diese Laufschienen als funktionsloses Detail dargestellt.
Dazu habe ich einzelne Betonschwellen farblich behandelt und das Mittelteil herausgetrennt.
Die Enden der Schwellen habe ich dann auf ein Stück vorgebogenes Profil gefädelt
und dann mit Sekundenkleber am Grubenboden befestigt. Im Bereich der angenommenen Stützräder habe ich die Brünierung am Schienenkopf entfernt. Die Rostspuren unter dem Profil sind mit Pulverfarbe nachgebildet.
Nach diesen Arbeiten ist die Drehscheibengrube fertig für den Einbau in die Grundplatte des Segments. Dazu ist der Grubenboden größer ausgeführt als die Grube. Der überstehende Rand wird von unten mit der Grundplatte verschraubt, die weißen Distanzklötzer sorgen dafür, dass die Grube bündig mit der Oberkante der Grundplatte abschließt.
Als nächstes werde ich den Aufbau der Bühne beschreiben.
Nabend, im letzten Teil des kleinen Berichtes geht es wie "angedroht" um den Aufbau der Bühne.
Der Grundaufbau besteht aus 5 mm starken Plexiglas welcher hier schon mit dem Oberteil des Videokopfes verschraubt ist. Die Längsträger unter der Bühne habe ich mit Sekundenkleber befestigt. Diese dienen der Stabilisierung und der Nachbildung des Ganzen in Form einer Blechkastenbrücke.
Auf die Oberseite wird mittig ein Stück Schwellenband geklebt. Um Platz für den weiteren Aufbau zu erhalten habe ich die Schwellen bis zu den Kleineisen gekürzt. Das eingeschobene Schienenprofil wird auch mit Sekundenkleber fixiert und an die Enden der Profile werden dünne Litzen für die Fahrstromversorgung gelötet.
Rechts und links neben das Schwellenband werden Kunststoffstreifen bis auf Höhe der Kleineisen geklebt. Diese Streifen überragen die Bühne in der Breite um 3mm. Die letze Lage bildet die Holzbelagimmitation an beiden Seiten des Gleises. Dieser Belag ist so stark, dass er genau zwischen Kleineisen und Schienenkopf passt und somit bündig unter den Schienenkopf bis an den Schienensteg geschoben werden kann. Somit ist nur der Schienenkopf sichtbar, was auch die Reinigung der Gleise im rauen Betriebsallteg ungemein erleichtert.
Der von oben sichtbare Teil unterhalb der Bühne soll wie eine Blechkastenkonstruktion aussehen. Zur Nachbildung der einzelnen Blechkästen kamen wieder verschiedene Evergreen Profile zum Einsatz.
Nach dem Lackieren fallen diese unterschiedlichen Materialien nicht mehr auf.
Für das Geländer habe ich auf einen Heki Bausatz zurück gegriffen.
Allerdings habe ich den originalen Draht durch einen etwas dünneren Messingdraht erstzt. Dieser wirkt einfach stimmiger.
Die Litzen für die Fahrstromversorgung werden innerhalb der Bühne in einer großzügigen Schlaufe verlegt und durch eine Bohrung im Grubenboden nach unten geführt. Die in der Schlaufe verlegten Litzen sind bei meiner ersten Schwenkscheibe auch nach vielen Jahren noch nicht gebrochen.
Den Antrieb wollte ich so einfach wie möglich und ohne großen technischen Aufwand ausführen. Am Zapfen der Bühne ist eine Kunststoffscheibe befestigt. Auf dieser Scheibe befindet sich ein Plexiglasstreifen welcher beim Schwenken die Endlagen der Bühne bestimmt. Diese Endlagen werden mittels Rundhölzern, die mit einer außermittigen Bohrung versehen sind exakt eingestellt. Auf der anderen Seite wirkt ein kippbar gelagerter Getribebmotor, um dessen Welle ein Stück Gummi geklebt ist auf die Scheibe und treibt diese zwischen den Endlagen an. Der mit der Federspannung einstellbare Kraftschluss zwischen Welle und Scheibe ist zum Schwenken selbst schwerer Lokomotiven ausreichend und funktioniert gleichzeitig als Rutschkupplung. Selbst von Hand lässt sich die Bühne bewegen ohne Schaden am Antrieb zu verursachen. Angeschlossen ist der Motor an den Fahrstromausgang eines Moba Trafos, um die Geschwindigkeit beim Schwenken auszuwählen. Über einen Taster mit Mittelstellung "0" wird die Bühne dann geschwenkt. Bei der kleinen Lokstation wird die Bühne digital mit dem Regler, in dem Fall die Lokmaus bedient. Dazu habe ich einen preiswerten Decoder extra für diesen Getriebemotor unter dem Segment vorgesehen. Bequem vom Sessel aus vergeht dann mal ganz schnell eine halbe Stunde beim Spielen mit nur einer Lok, danach ist die Welt wieder in Ordnung.
Ich werde nun noch einige Fotos heraussuchen und diese heut noch mit einstellen. Bis dann und Gruß Ingo
Vielen Dank für den tollen Bericht und die interessante Konstruktionsbeschreibung. Einfach wow und Wahnsinn! Ich bin sehr begeistert. Dazu landschaftlich klasse gestaltet.
Auch ich möchte mich bei Ingo für diese tolle 'Bauanleitung' bedanken! Selber bauen traue ich mir nicht zu, deshalb meine Hochachtung vor so viel Selbstvertrauen. Und im Ernst, solch eine Schwenkscheibe würde ich in meine weitere Planung gern mit einbeziehen...
Danke dafür!
--- --- Gruß, Thomas
Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen...