Buch ist jetzt durch, die letzte Geschichte irgendwie depressiv - kein Happy End..... naja, alles hat ein Ende, nur die Wurst hat 2
Was mir aber noch fehlt: du schreibst von Lok aufrüsten und abrüsten (und auch im Störungsfall abrüsten, eine rauchen und wieder aufrüsten), als Nicht-Lokführer weiß ich immer noch nicht, was du damit meinst. Das fehlt mir in den Erklärungen, zumindestens im Groben.
Muß mir den Thread noch mal reinziehen, da gabs das eine oder andere was im Buch nicht erwähnt ist...... (auch die Stories von anderen)
das mit dem Abrüsten, fünf Minuten warten und erneut aufrüsten (Aufrüsten = Lok in Betrieb nehmen, Abrüsten = Lok außer Betrieb setzen) ist ein Trick, der im Falle nicht eindeutiger Störungen in der Elektronik meist hilft: Beim Abrüsten wird natürlich auch die Batterie ausgeschaltet, die ganze Lok stromlos gemacht. Dabei findet beim Neustart ein sog. "Reset" statt, ein Zurücksetzen auf Grundeinstellungen.
Beim ICE half das meistens. DAVID hatte sich irgendwo "reingebiestert" und hielt eisern dran fest, wie bei meiner Störung morgens auf der Hohenzollernbrücke: DAVID hatte im Verbund mit dem "Nichtflüchtigen Speicher" eine vermeintliche Störung erkannt, nämlich fälschlicherweise Gleiten und Indusi-Zwangsbremsung durch gestörte Streckeneinrichtung als gefährlichen Fehler bewertet und zeigte am Display "Hilfslok". Mit der 34-Kilo-Notkupplung, im Regen, allein? Nee. Also: Abrüsten und zusätzlich (streng verboten) die Batteriehauptsicherung für fünf Minuten gezogen - und damit (und nur so ging's) dem NFS den Saft abgedreht. Das führt zur Löschung sämtlicher Einträge. Batteriehauptsicherung wieder rein, aufrüsten - und siehe da: Bildschirm leer, alles paletti, Zug fuhr einwandfrei. Na ja, der Werkstatt mußte ich meine Untat gestehen, weil die keine Daten mehr fanden, die vor dem Sicherungsziehen lagen.
Fazit: 1000 DM Belohnung, weil ich die Hilfslokgestellung und das Einscheren eines neuen Zuges erspart hatte. Abzüglich 500 DM Geldstrafe fürs verbotene Ziehen der Batterie-Hauptsicherung. Immer noch ein gutes Geschäft...
Und "kein Happy End" ... richtig, aber es gab in Wirklichkeit ja auch keines: Das rigorose Ende eines Berufslebens. Ein wenig "happy" war denn doch dabei: Der Horror der bewußten letzten Fahrt ist mir erspart geblieben. Trost, wenigstens das!
im vorherigen Beitrag vergessen: Du hast ja mit Argusaugen gelesen! Richtig, einige Storys habe ich im Buch weggelassen. Warum? Nun, es soll mein ganz persönliches Erleben zeigen. Deshalb ließ ich Geschichten, wo ich nicht selbst dabei war, grundsätzlich außen vor, es sei denn, es gab Verknüpfungspunkte. Das gilt aber auch für Begebenheiten wie die, die ich oben schilderte: Sowas kann man nur in einem Forum veröffentlichen, das überwiegend von Menschen mit Sachkunde gelesen wird.
Als Buch oder E-Book in der globalen Öffentlichkeit sieht das anders aus - und mittlerweile findet sich das "Lokführerbuch" fast schon international im Internet. Auch deshalb mußte ich ein wenig selektieren. Das ist schwer exakt zu erklären; aber weil ich viele Jahre nebenberuflich Chefredakteur einer HiFi-Fachzeitschrift war, entwickelt sich für sowas Gefühl, Intuition, oder wie man es sonst nennen mag.
Ach ja: Und mein Layouter hätte mich gewürgt: Noch mehr Dateien aneinanderhängen? Nee, grrr...! Das war eine schlimme Fleißarbeit.
ok, wenn es deine Erlebnisse sein sollen, weil ja das Buch dein Leben erzählt. Das andere wäre dann: was sonst noch geschah oder was ich gehört hatte. Deine "Originalaushänge" sind ja auch nur im Forum zu sehen und das mit den Oberleitungsbauarten z.B. hab ich im Buch auch nicht gesehen. Das mit dem Selektieren ist ein Argument: was man hier locker flockig erzählt passt dann doch nicht alles in den Kontext eines thematischen Buches.
einige Abbildungen im Buch, z.B. auf Seiten, die Platz ließen, wären sicher schön gewesen. Das aber hätte ein erhebliches Risiko beinhaltet: Der Verlag verlangt zwei Dateien: eine als PFD, die andere in Word - und zwar das ganze Buch am Stück! Nun neigt Word bei großen Dateien zum "Kegeln", es schiebt bei jedem Öffnen/Schließen die Seitenanfänge und -enden woanders hin, bringt Neuinterpretationen von Returns. Wie mein Layouter es letztendlich hinbekam, das Buch ohne Übergangsfehler zwischen den Seiten zu realisieren, ist mir ein Rätsel, das er auch nicht auflöst... Das E-Book wird vom Verlag aus Word nach epub konvertiert - sind Bilder dabei, kann es passieren, daß ein halbes Bild auf Seite X unten und die andere Hälfte auf Seite Y oben erscheint.
Die Printversion basiert auf dem PDF; das ist ein sicheres System: einmal sortiert und gespeichert, bleibt es wie angenagelt stabil. Wermutstropfen: In einem PDF Korrekturen einbauen, ist eine Strafe des Himmels. Also nimmt man die Word-Version - und die spielt wieder "Mensch, ärgere dich nicht"...
Um die Layoutarbeiten halbwegs im Rahmen zu halten, verzichteten wir deshalb auf Bilder. Denn die kann man zu jedem Thema im Internet finden, was ich am Schluß des Anhangs entschuldigungsweise auch erwähne.
Ja, hier im Forum, wo wir weitgehend "unter uns" sind, kann man anders agieren als "weltöffentlich". Der Hauptgrund für gewisse Streichungen und Änderungen.
an dieser Stelle möchte ich nochmal erwähnen, daß seit kurzem die E-Book-Version meines Buches "Unter Strom - Erlebnisse eines E-Lok-Führers" auch bei "Weltbild" erhältlich ist. Dies, weil die dortige schöne und gut lesbare Satztechnik mir ausnehmend gefällt; schaut doch mal rein:
hab da mal in die Leseprobe reingeschaut, beim Weltbildreader kann man ein paar Sachen einstellen: Schriftarten und den Satz. linksbündigen Flattersatz lese ich nicht so gerne, zentriert lese ich auch schwerer, Blocksatz hab ich am liebsten, so wie eigentlich jedes "normale" Buch und Zeitung gedruckt ist; dass manchmal die Wörter in Zeitungen bei der geringen Spaltenbreite auseinandergezogen werden - daran hab ich mich gewöhnt, eine Zeitung wird ja eher nicht aufgehoben im Gegensatz zu Büchern, wo ich immer wieder mal reinschaue und lese. Bei einer Zeitung kommts ja eher auf die Info an sich und nicht auf die Schönheit des Satzes an sich an - lesen und wegwerfen.
Der Blocksatz in diesen Reader allerdings trennt da ohne Trennungsstrich sobald die Zeile zuende ist ohne Rücksicht auf Verluste, will sagen wenn mitten im Wort die maximale Buchstabenanzahl der Zeile erreicht ist wird einfach in der nächsten Zeile weitergeschrieben, auch Wörter mit 2 Buchstaben werden so behandelt...... das ist nix....
Du hast recht, was den linksbündigen Flattersatz anbetrifft: es wirkt unter Umständen etwas unruhig. Blocksatz ist sicher das Beste; zudem sind die Leser ihn gewöhnt, weil er in praktisch allen Zeitungen, Büchern usw. Verwendung findet.
Die Trennungen sind der Knackpunkt, weil ein gestandenes Ärgernis. Ich hatte alles dreimal (!) Korrektur gelesen und speziell auf Trennungen geachtet. Dennoch hat sich der Satzrechner der Druckerei (die machen auch das epub) eingemischt und teils eigenmächtig neu getrennt; da finden sich Glanzleistungen wie "leic-ht", "Möncheng-ladbach", mehrfach die Neuschriebtrennung "Fens-ter" und Feinheiten wie "Sig-nal". Letzteres trennt man "Si-gnal". Weil der Fehler aber grundsätzlich kommt, fällt er nicht auf.
Früher, als noch Menschen die Seiten zusammenbauten (Setzer), kam hin und wieder mal ein eben menschlicher Fehler vor. Doch seit alles per Computer läuft, kannst du korrigieren bis zum Wahnsinn und irgendein ("irgen-dein") Programm schlägt immer wieder zu. Trennungsregeln werden Computer nie "begreifen", eben weil sie speziell im Deutschen zu viele Abweichungen aufweisen. Word macht das ganz gut, hat aber wohl die Programmierung, daß doppelte Konsonanten grundsätzliche Trennstellen sind - und daher kommen dann Fehler wie oben dieses "irgen-dein" zustande oder in spanischen Wörtern die unzulässige Trennung von /LL/: "Mal-lorca", richtig ist "Ma-llorca". Aber das nur nebenbei.
Nun ist das Buch eben in der Welt und wir müssen mit computerbasierten Macken leben. Mir als Autor fallen solche eher auf als dem Leser, der sich die Geschichten reintut. Besser wird man es nicht hinbekommen, ist heute so.
Die von Dir dargestellte "Irgendwotrennung" ist dann wohl der Traum der Programmierer, keine harten Regeln mehr, einfach so, wie's kommt. Hatte ich bereits anno 2000 in einer Satire geschrieben: "...werden zur Freude der Programmierer alle Wörter beliebig getrennt, bei jedem B-u-c-h-s-t-a-b-e-n..." Und in den von Dir erwähnten Fällen kommt's ja noch dicker: Trennung "einfach so", nächste Zeile oder gar Seite weiter. Aber, wie gesagt, dem steht man machtlos gegenüber. Um Fehler weitgehend außen vor zu halten, habe ich nach der Korrektur am Bildschirm und in Word nach erfolgter Überführung ins PDF-Originalformat dieses erneut gelesen und korrigiert, dann nochmal drübergeschaut, alles okay - dennoch mußte der Satzrechner bei der Produktion "selbständig denken".
So gesehen hat der Flattersatz denn doch wieder seine Vorteile, weil Trennungen nicht vorkommen und folglich alle daraus resultierenden, bzw. damit zusammenhängenden Fehler vermieden werden. Wie immer muß man also zwei Seiten betrachten, Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen.
wenn ein Lokführer nicht mehr im Dienst ist, sucht er sich anderweitige Erlebnisse. Ich kam auf die Idee, eventuell (wenn ich's denn hinbekomme) einen Bericht über die hiesige Stadtbahn zu machen, die weitgehend nach EBO fährt, teils mit Signalen wie sie bei der DB üblich sind und in deren Streckenverläufen sich Güterbahnhöfe und Industrieanschlüsse befinden. Recht ungewöhnlich.
Sollte das klappen (Photos...!), eröffne ich einen entsprechenden Thread. Vorab an dieser Stelle ein erstes Recherche-Ergebnis, die Fahrleitung der ehemaligen Köln-Bonner Eisenbahn in den frühen Jahren. Beachtet bitte die Realisierung der Zick-Zack-Führung der doppeldrähtigen Fahrleitung.
Ich habe gerade beim Stöbern auf YouTube ein Video gefunden, bei welchem ich gleich an Kurt und seine Erlebnisse mit der tollen Baureihe 143 (wie hast du die gleich wieder genannt?) denken musste.
Das ist ein Schulungsfilm der damaligen Zentralstelle für Bildung des Ministeriums für Verkehrswesen der DDR. In diesem Film wird die Bedienung der Baureihe 143 bei Rangier-, Güterzug und Personenzugfahrten erläutert.
Ich kann Kurt jetzt verstehen, warum er so einen Hass auf diese Meisterleistung ostdeutscher Lokomotivbaukunst hatte... also ich check die Steuerung von dieser Lok auch nicht, mit ihren zig Fahr-Programmen und ihrem komischen Schalter- und Hebelverhau auf der linken Seite. Aber wer es sich selber anschauen möchte, bitte:
Das beste ist ja das Personal auf der Kiste. Der Triebfahrzeugbrigadelehrführer (was für ein Wort) hat wohl vorher ne Packung Valium geschluckt, und der Tf schaut so aus, als würde er zum Lachen in den Keller gehen.
Grüße aus München, der Nothaltauftrag
Betriebsgefahr! Alle Züge im H0-Modellbahnforum sofort anhalten! Ich wiederhole: Betriebsgefahr! Alle Züge im H0-Modellbahnforum sofort anhalten!
Hab mir beide Filme angesehen und finde die Steuerung und die Erklärungen dazu einleuchtend und sinnvoll. Liegt vielleicht daran, daß ich kein Lokführer bin .... *duck und wech*
Ich bin auch kein Tf. Gut, aber Tf-Sohn. Oft genug bei Papa mitgefahren, und zwei, drei mal (nicht bei Papa) selber gefahren.
Aber mit der konventionellen, althergebrachten Bedienung einer “normalen“ Lok hat die 143er irgendwie nix mehr gemeinsam. Auch mit der AFB in ihrer heutigen Form hat das nix zu tun wie ich finde.
Ich halte die 143 für kompliziert :-p
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also ich war mal bei einem Umschulungskurs auf Tf Eisenbahnführerscheinklasse 3. Da war die 143er auch teil der Schulung. Der Schienentrabbi war richtig schick zu fahren. Die ist besser wie so mancher heutiger GFK Drehstrom Schrott. Wo eine 185er alleine verrecken täte, zieht die 143er das noch gemütlich weg, dauert zwar bis sie auf tempo kommt, aber sie schaffts weg.
Einmal während der Ausbildung kurzfristig Zug übernehmen der in Rudolstadt Gbf stand. 1x 143 von der RBH und hintem Haken 2000t Stammholz für Ebersdorf-Friesau, musste nach Saalfeld(Saale). Das ist eigentlich was für 2 Loks, aber die 2. war nit mehr da. Zug fertig gemacht, beim Fdl gemeldet und dann gings auch los. Die Kiste fuhr das Zeug locker nach Saalfeld.
Die 143er war immerhin die erste Lok mit binärer Datenverarbeitung. Die 143er würde ich immer einer modernen Lok vorziehen. Unverwüstlich und fährt bis zum bitteren Ende. Die Lok hat einfach noch Charakter, anders als der heutige Schrott was so rumfährt. Musste den Kurs aber gesundheitsbedingt abbrechen
grüße
meine aktuellen und künfitgen Projekte H0m: fiktive Spitzkehre mit möglichkeit als Trennungsbahnhof GS II DR für MoBa
witzig, daß nach langer Zeit nun Postings zur E 143 kommen. Es sei wiederholend gesagt, daß ich persönlich diese Wellblechkiste mit ihrem Minitransformator, dem Einkochthermometer zur Temperaturanzeige und dem "Verdienten Rechner des Volkes" haßte wie die Pest. Erneut betonen muß ich allerdings ebenfalls: Ich habe die 143 ausschließlich im S-Bahn-Betrieb gefahren (in den Jahren 1991 bis 2000) und kann deshalb nicht beurteilen, wie sie sich bei anderen Traktionsarten verhielt/verhält.
wie die Zeit vergeht, nein, besser: rast! Nun ist seit dem Erscheinen meines Buches "Unter Strom - Erlebnisse eines E-Lok-Führers" bereits ein volles Jahr vergangen! Dieser Thread, in dem ich über meine Zeit bei der Bundesbahn berichtete, verschwand in der Versenkung - wie das bei Foren halt so ist. Irgendwie schade, "aus den Augen, aus dem Sinn" ... waren schöne Monate...
Hallo! Kurt liebt die Übertreibung. Die Loks haben auch die "alten gebrauchten Länder" erobert; Schlußfolgerung so schlecht kann dieselbe nicht sein. Ist wahrscheinlich eine persönliche Einstellung von Kurt. Außerdem liegt die Kostruktion schon einige Zeit zurück. Einer der Vorschreiber behauptet genau das Gegenteil. MfG
Na, wenn das mal kein Zufall ist! Ich habe das Buch vor einem Jahr "verschlungen" und nun wieder hervorgekramt. Gestern abend als "Einschlafgeschichte" einige Kapitel gelesen und mich (wieder) mächtig amüsiert (z. B. die Sirene im Spind, die so laut ist, dass "einem der Sack abfällt"...) Und nun schwelge ich in Erinnerungen an eine vergangene Zeit; in die zurückzugelangen - zumindest in Gedanken - ist Dir, lieber Kurt, absolut gelungen. Ich freu mich auf meine Sommerlektüre und kann jedem nur empfehlen: Buch kaufen!
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13.07.2015 22:42
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