Wieder ein schöner Absatz zum lesen. Eigentlich ist das fast alles gleich so, wie es jetzt auch ist. Nur der Text ist anders. Das Ziel ist das Gleiche. Die alten Schriften auf Ansichtskarten finde ich wunderschön geschrieben. Aber mit dem Lesen habe ich auch so meine Problemchen.
Kürz nachdem das Thema 'Schutzwagen' weiter oben ausführlich behandelt worden ist, ist mir das Buch 'Meisterfotos der Reichsbahnzeit II' in die Hände gekommen. Darin enthalten ist ein Bild einer in Königstein/Elbe rangierenden BR 64 mit zwei Drehschemelwagen samt Schutzwagen. Dieser Schutzwagen ist ein O10 Halle. In der Vitrine hat schon lange solch ein Wagen aus der Roco Einfachserie verweilt. Beim Modellfrokler wird dieser Serie ausführlich betrachtet und die Ergebnisse da kann ich nur voll zustimmen. Link Modellbahnfrokler Roco Einfachserie
Also mal ran. Der Wagen wird nach dem Empfehlungen im Link gekürzt. An einer Seite werden das Kopfbord und seitlich die Versteifungen abgeschabt. Der Wagenboden ist herausgesägt. Die Wände werden am Fahrwerk festgeklebt. Das Fahrwerk wird auch mit einem Loch versehen. Darin wird unter dem gelaserten Nachbildung der Ladefläche Dachblei geklebt, damit das Fahrzeug wieder das ursprüngliche Gewicht aufweist. Die Handgriffe werden jetzt freistehend gemacht. Weinert Pufferbohlen und Puffer, RP 25 Radsätze und Symoba Kürzkupplungskulissen komplettieren das Fahrzeug. Nach wenige Stunden ist so wieder ein neues Fahrzeug für die Anlage entstanden.
das Bild kenne ich auch, aber jetzt ist mir erst aufgefallen daß beim O-Halle die Rückwand fehlt. Vermutlich wird die Rückwand im Wagen liegen? Oder Nicht?
Der Wagen zeigt sich auch ohne die Seitenverstärkungen an dem Ende wo die Rückwand fehlt. Auch sind die Befestigungen für die Rückwand nicht mehr zu erkennen. Also ist es annehmbar das der Wagen eigens zu diesem Zweck hergerichtet ist.
du hast wieder etwas orginelles für dein Wilzschhaus gebastelt, - und wie immer einwandfrei. Die 86er mit der Wagengaritur könnte genauso in Schönheide unterwegs gewesen sein.
An den Roco Einfachseriefahrzeuge kann man auch nichts verbasteln. Klappt es damit hat man ein schönes Fahrzeug dabei, klappt es nicht, geht nicht ein teueres Fahrzeug verloren. Dabei möchte ich klar nicht diese Fahrzeuge unterbewerten. Diese sind für kleines Geld doch recht stimmige Fahrzeuge! Im Bild wird eine 64er gezeigt. Aber eine BR 86 wird die Anlage auch berreichern. Ab den Dreißigern sind diese Lokomotiven auch im Raum Schönheide eingesetzt. Da ist sie als Ersatz gekommen für so interessante Baureihen wie die VV oder eben die von dir im Bau befindliche Lokomotive. Bin schon daran. Eine BR 86 habe ich bereits. Nur ist zu Recht bemangelt das die Ausführung nicht die Epoche II entspricht. Diese Umstand soll jetzt geändert werden.
Vor ein paar Jahren habe ich in meinem Anlagenthread eine Baureihe 86 vor einem Eilzug vorgestellt. Solche Züge hat Hr. Günter Meyer oftmals fotografiert in den Sechszigern des vorigen Jahrhunderts. Bemangelt wurde im Forum das die Fleischmann Lokomotive so eigentlich gar nicht ginge. Diese Bemerkung ist schon richtig gewesen. Also habe ich mich mal Gedanken dazu gemacht wie das Gehäuse auf der Lokomotive zu ändern wäre, damit es eine Lokomotive wird, wie sie in den Dreißigern erstmals auf der CAA Strecke zum Einsatz gekommen ist. Ein Weinert Gehäuse paßt nicht auf das Fleischmann Fahrwerk. Ein Märklin Gehäuse paßt da auch nicht hin. Also habe ich das Fleischmann Gehäuse mit dem Märklin Gehäuse vereint. Die Wasserkästen und den Kohlenkasten des Märklin Gehäuses sind davon getrennt worden. Diese Teile habe ich an das Fleischmann Gehäuse, nach Entfernung der gleichen Teilen angeklebt. Das Gehäuse paßt so eigentlich ganz gut zum Fahrwerk.
Hallo Peter, ich bin immer wieder überrascht, wie durch aufmerksames Betrachten der Lektüre, noch wichtige "Kleinigkeiten" ans Tageslicht gefördert werden. Der Schutzwagen für Langholztransporte ist so eine gelungene Detektivarbeit. So erfreut mich auch der Umbau, besonders der gelaserte Wagenboden. Dennoch, zwei kleine Bemerkungen, bei dem im Foto gezeigten Halle handelt es sich um einen mit Diagonalversteifungen. Es dürfte sich auch nicht nur so zufällig um einen Wagen mit abbordbaren Stirnwänden und außen liegenden Zugbändern handeln. Der "Vater" der offenen Güterwagen mit ein Meter hohen Bordwänden dürfte der Omk (pr II d3) aus dem Jahr 1890 sein. Bereits 1904 wurde die Ladebreite von 2834mm auf 2734mm reduziert um bei beladenen Fahrzeugen durch Ausbeulung die Fahrzeugumgrenzung nicht zu überschreiten. Ergänzend wurden die Wagen mit innen liegenden Zugbändern verstärkt. O Halle (A1) besitzt ebenfalls die verringerte Ladebreite, weitere Verstärkungen durch Knotenbleche und außen liegenden Zugbändern. Ab 1923 wurden Zugbänder, Obergurt und Kopfklappenlager nochmals verstärkt. So erscheint es mir etwas seltsam, dass eine Hälfte der Seitenborde keine Zugbänder aufweist. Das Foto ist hier leider wenig eindeutig, dennoch kann ich mir nicht so recht vorstellen, aus welchem Grund man die unter den Kastenstützen liegenden Zugbänder entfernt haben sollte. Bei allen diesen Wagen waren die Kofklappen schwenkbar und abbordbar. Für den Einsatz als Schutzwagen war es ein leichtes, jeden entsprechenden O Halle zu verwenden. Das dabei die Ecksäulen mit Kopfklappenlagern erhalten bleiben, versteht sich ohnehin. Eine schöne Umbauanleiting für den zu langen Roco-Halle liefert der Carstens / Diener Bd.3.
Einen Wagen mit beweglicher Kopfklappe habe ich vor einiger Zeit entsprechend umgebaut.
Recht vorbildliche Modelle der Halle-Wagen gibt es als Bausätze von K.D. Pfennig. Es wäre die Krönung, diesen Wagen abbordbar zu bauen.
Vielen Dank für die Antwort und Kommentar auf den Schützwagen! Es freut mich du deiner Meinung dazu gibt und ausserdem noch eine ganzes Stück interessante Text dazu schreibst. Vielleicht stimmt der Wagen, vielleicht stimmt er nicht ganz.... Die Bilder im Forum sind auf 800 x 600 eingestellt. Das Originalbild betrachtet mit der Lupe zeigt den Wagen ohne den Strebe? Oder vielleicht doch? Auf jeden Fall ist es notwendig gewesen den viel zu dicke Wagenboden herauszuschneiden. Sonst wäre der viel zu starke Wagenboden erst mal richtig aufgefallen. Mit dem Karton-Laserboden ist das aber zu lösen.
Deine Wagen finde ich wunderschön gebaut! Danke für das Zeigen davon.
die fehlenden Zugbänder stellen eigentlich kein Mysterium dar. Wie schon erwähnt die Wagen waren abbordbar und konnten, auf Wunsch des Militärs, als Flachwagen genutzt werden. Nur, Frage, wo waren dann die Bordwände bei Nutzung als Flachwagen? Mitgeführt wurden sie ja nicht, sie müssen also irgendwo gelagert worden sein. Und wenn das Manöver dann zu Ende war wurden die Bordwände wieder eingesetzt. Bei aller Vorschrifterei, Chaos lässt sich auch damit nicht gänzlich ausschliessen, gab es da nicht auch mal fehlende Bordwände? Und bei dringendem Bedarf (Sofort!) könnte da auch mal was genommen worden sein was gerade verfügbar war und passte.
Bin gespannt wie's weitergeht, hatte auch schon überlegt wie ich eine gescheite 86er mit kurzer Aussparung am Wasserkasten hinbekomme. Darauf "Also habe ich das Fleischmann Gehäuse mit dem Märklin Gehäuse vereint. " bin ich noch nicht gekommen, obwohl alle Teile bei mir rumliegen.........
Das mit dem Austauschen und Lager von Teilen, wenn auch genormt gibt bestimmt Chaos. Aber wahrscheinlich war das vorher mit den einzelnen Länderbahngattungen noch schlimmer. Diesen Wagen ist möglicherweise eigens als Schutzwagen hergerichtet worden. Vielleicht ist sie immer mit dem gleichen Langholzwagen gefahren auf einer bestimmten Strecke in einer bestimmten Relation. Wie es auch sei: es ist wieder ein Einzelgänger auf der Anlage vorhanden!
Hallo Ralf,
Die Teilen passen eigentlich wunderbar zusammen. Die Breite des Märklin Kohlenkastens ist geringfügig anders, aber das ist zusammengesetzt kaum zu sehen. Auch die Wasserkästen bereiten keine Probleme. Nur sollen die Märklin Wasserkastenseitenwände von oben und unten geringfügig abgeschliffen werden, damit die Höhe paßt. Die Steuerung der Fleischmann Lok paßt in die innere Aussparung der Märklin Wasserkästen hinein. Ich bin selber schon etwas erstaunt gewesen das diese Bastelei so einfach geht. Ich hoffe das es dir anspornen kann!
Hallo Peter und andere Interessierte. Es ist die Würze des Hobbys, die Besonderheiten herauszufinden und wenn möglich nachzubilden. Wie das alltägliche Bild bei der DRG ausgeschaut haben könnte, lässt sich leicht nachvollziehen. Es wurden insgesamt knapp 60.000 Omk also der Vorläuferbauart des O Halle gebaut, von denen wiederum 80.000 Stück auf den Schienen standen oder fuhren.
Der Unterschied in den Maßen zwischen beiden Wagen ist relativ klein, bis auf die Ausnahmen, welche zum Austausch der Bordwände untereinander Probleme bereitet haben dürften. Die lichte Öffnung der zwischen den Türen beträgt für den O01 1610mm die des O10 hingegen 1612mm. Folglich rücken die mittleren Streben jeweils 1257,5mm davon ab, bei dem O10 sind es 1256mm. Somit gäbe es Probleme beim Einstecken der Rungen in die Taschen. Der Literatur lässt sich leider nicht entnehmen wie lange noch die O01 in der Ursprungsausführung nach Musterblatt pr II d3 im Verkehr waren. Das erste Baujahr war 1891 bis zur ersten Modifizierung im Jahr 1900. Ab da wurden innen liegende Zugbänder montiert. Ab 1904 wurde der Wagenkasten um 10mm schmaler, d.h. die Kopfklappen der vorangegangenen Wagen konnten untereinander nicht mehr getauscht werden. Zugleich wurden ab diesem Zeitpunkt nur noch Wagen mit Pressblechachshaltern gebaut. Ein schönes Bild eines Wagens mit Achshaltern aus Flacheisen, ohne Diagonalversteifungen, findet sich in: Diener, Anstrich und Beschriftung von Güterwagen, S.61. In den Bestand der DRG gelangten im Jahr 1934 noch ca. 23.000 Bauart O01. Wieviele von denen noch in der ersten Ausführung waren, kann nicht belegt werden.
An jeder Bordwand ist als Beschriftung zumindest die Wagennummer zu finden. Da dieser Umstand an Wagen mit festen Wänden nicht zu finden ist, ist der Schluss zulässig, dass jeder Wagen "seine" Wände hatte und natürlich das dazu passende Fahrgestell.
Der Einlassung, dass bei der DRG eine solche Unordnung vorhanden gewesen sein sollte, dass man Fahrgestell und Aufbau nicht mehr untereinander zuordnen konnte, darf widersprochen werden. Wenn etwas gut bei der DRG klappte, dann der deutsche Ordnungssinn. Man stelle sich vor im Untertanenstaat hätte ein Inspektor zwei verschiedenen Wagennummer an einer Seitenfläche entdeckt, einfach undenkbar. Ob man in diesen Zusammenhang von Kriegswirren sprechen kann, ist zu bezweifeln. Die Wagen wurden ab 1909 entsprechend den Verbandswagenvorschriften umgezeichnet. Der Verband setzte seine Tätigkeiten während des Krieges weitgehend aus. Von 1922 bis 1924 erfolgte die Umzeichnung fast aller Güterwagen in bestimmten Werkstätten, nach Plan des Eisenbahnzentralamtes in Berlin. Die Zuglok Br64 lässt darauf schließen, dass die Aufnahme später entstand. Schließlich sei das Foto noch einmal vergrößert betrachtet. Ich meine hier im rechten Feld der Seitenwand noch einwandfrei eine Diagonalstrebe zu erkennen. Gruß Wolfgang
..... weil nicht jeder, der "Reichsbahnsachen" selber baut, auch zwangsläufig in der Rubrik "Werbung" unterwegs ist und Rainers Verschenkaktion mit den Zurüstteilen in meinen Augen eigentlich viel eher in diesen Faden hier hinein passt, erlaube ich mir einfach mal, die Sache zu verlinken. Ab #249 findet Ihr seine Reichsbahn-Zurüstteile "für lau".
Zitat von Zimmerbahner im Beitrag #734..... weil nicht jeder, der "Reichsbahnsachen" selber baut, auch zwangsläufig in der Rubrik "Werbung" unterwegs ist und Rainers Verschenkaktion mit den Zurüstteilen in meinen Augen eigentlich viel eher in diesen Faden hier hinein passt, erlaube ich mir einfach mal, die Sache zu verlinken. Ab #249 findet Ihr seine Reichsbahn-Zurüstteile "für lau".
Ihr habt natürlich völlig Recht ! Hatte ganz spontan auf "Reichsbahnsachen" reflektiert, ohne darauf zu achten, daß DRG gemeint gemeint war. Sorry. Mein Fehler !!
..... au waia. Ich glaube, meine Sehhilfe ist auch nicht mehr das, was sie mal war Aber vielleicht sollte ich beim nächsten mal auch einfach nur etwas genauer hinsehen.
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15.09.2016 17:56
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Aber vielleicht sollte ich beim nächsten mal auch einfach nur etwas genauer hinsehen.
