Mark, der Durchgangsgüterzugverkehr Eisenach (nicht: Eisenstadt) - Erfurt dürfte sehr umfangreich gewesen sein. Ich denke, dass da mind. vier Züge in 24 Stunden je Richtung unterwegs waren. Bedenke, in der DDR wurde alles, was mehr als 50 km transportiert werden musste, mit der Eisenbahn befördert (war staatlich festgelegt). Auch bei kleinerer Entfernung wurde wenn möglich die Eisenbahn genutzt. Das heißt im Schnitt alle drei Stunden war entweder ein Dg aus Erfurt oder aus Eisenach im Bf Gotha um Wagen aufzunehmen oder abzugeben. In Gotha kamen auch Nebenstrecken aus dem Norden (Ri. Leinefelde) an, die sicher auch ab und zu Frachten für/von unsere/r Strecke transportierten. Ähnliches gilt für Gräfenroda in Ri. Grimmenthal oder Arnstadt.
Ich denke schon, dass mindestens früh zwischen 4 und 6 ein Nahgüterzugpaar zwischen Gotha und Gräfenroda unterwegs war. Ein zweites abends zwischen 18 und 20 Uhr, beide (bzw. alle vier Züge) haben "Anschluss" in Georgenthal an den GmP. Je nach Umfang des Güterverkehrs gab es weitere Nahgüterzüge (übrigens damals Zuggattung N nicht Ng) z.B. mittags oder sogar nachts. Der Nahgüterzug muss dabei nicht einmal jeden Unterwegsbahnhof an der Strecke bedient haben, sondern setzt die wenigen Wagen für kleine Nachbarbahnhöfe mit im "großen" Haltbahnhof des Nahgüters wie z.B. Georgenthal ab. Von dort werden die Nachbarbahnhöfe mit Übergabzügen (Zuggattung Üb = Übergabezug zwischen benachbarten Bahnhöfen oder Üa Übergabezüge zu Anschlussbahnen der freien Strecke meist mit der Rangierlok des Bahnhofes (auch Kö) gefahren. Diese Praxis behielt man übrigens bis zum Niedergang des Güterverkehrs 1990 bei der DR bei.
Man wolte die Wagenstillstandzeiten (weit) unter 12 Stunden halten und es musste auch nachts ent- oder beladen werden. Selbst für das Wochenende gab es nur für wenige Firmen Ausnahmen auch wenn überall Arbeitskräftemangel herrschte (Es gab nie ausreichend Arbeitskräfte in der DDR). So war der Sozialismus! Das ist im Jahre 1965 auch auf allen Nebenstrecken der Rbd Dresden so ähnlich der Fall, falls Interesse besteht, stelle ich mal ein Beispiel zusammen.
Tante Edith meint, ich soll noch was zur Achslast sagen!
Die Hauptbahnen der DR zu diser Zeit waren meist mit einer Achslast von 20 jedoch mindestens 18 t ausgestattet (wobei aber auch die Meterlast eine gewisse Rolle spielt [Brücken z.B. was wir hier mal außen vor lassen sollten]).
Nebenbahnen gab es von 15 t (vereinzelte sogar noch etwas weniger) bis 18 (Ausnahme sogar 20) Tonnen. Die schwächsten Strecken waren dabei oft die 1949 übernommenen ehemaligen Kleinbahnen. Bei unserer Strecke Gotha-Gräfenroda kann man schon davon ausgehen, dass mind. 18 t Achslast zugelassen waren. 1. ehemalige DRG-Strecke 2. geeigent als Umleiterstrecke für die Strecken Eisenach-Erfurt bzw. Erfurt-Arnstadt-Grimmenthal 3. strategisch wichtig, Ohrdruf war ein großer Standort der russischen Armee und auch dessen Gerät wurde mit der Eisenbahn befördert.
[ Editiert von Nebenbahner aus Sachsen am 10.09.10 18:55 ]
Zugelassen waren zumindest fuer den Militaerverkehr Gotha-Ohrdruf auch Loks der V300-Familie. Anfang der 90er fuhren auch damit bespannte IC-Umleiter durch Emleben.
Auf der Strecke Georgenthal - Tambach wurde laut Buch in den 70er Jahren der Oberbau erneuert. Die Anschlussbedienungen nach Tambach fanden ab 1970 mit 110 und 106 statt.
Die Sache mit den fünfzig Kilometern war mir nicht bekannt - das erklärt sicher vieles. Ich werde die beiden N-Paare einpflegen und dabei den Anschluss zum GmP beachten.
Mit den beiden Anschlüssen VEB Schraubenfabrik und Presswerk sowie drei Ladestrassen, zwei RAmpen und einem Gsch dürfte der Güter-Verkehr in Tambach-D. die Leistungsfähigkeit des GmP übersteigen. Ich sehe mal ein N-Paar im Laufe des Tages nach Tambach-D. vor.
Im Fahrplan müsste ja auch noch Platz für "regelmäßige" Sonderzüge sein ? Immerhin ist das ja ein Urlaubs- bzw. Wintersportgebiet.
Mir ist aber noch was ganz anderes aufgefallen. Die Drehscheibe ist viel zu groß. Realistisch erscheint etwas unter 20 m, dabei ist selbst das noch groß, weil darauf kann man ja ne 58er wenden. Selbst 15 m wären bei den eingesetzten Lokomotiven (86er, 93er, 64er) mehr als vertretbar. Größer als 18-20 m hätte aber für diese Bahn keine Bahnverwaltung bezahlen wollen, der Drehscheibenbau kostet nunmal Geld. Dazu kommen noch die Sorgen im Winter, immerhin befindet man sich schon am Rand des Mittelgebirges wo es durchaus viel schneien kann, da möcht ich keine Riesengrube freischippen.
Damit ist aber untere Stumpfgleis, welches nur über die Drehscheibe angebunden ist, mehr als schwierig zu bedienen. Wenn dann immer nur ein Wagen mit einen ganz kurzen Rangierlok oder hatte das BW ne KÖ ? Immerhin wird die Rangierlok ja auch Übergaben gefahren haben. Ich kenne das Streckenprofil zu wenig um sagen zu können obs da schon große Steigungen gab, welche eine KÖ überfordern könnten.
Ist ja auch egal, jedenfalls wäre das Stumpfgleis wegen den Bedienungsschwierigkeiten kaum benutzt oder irgendwann nochmal extra eingebunden wurden (sicher verbunden mit dem Abstellgleis).
ZitatDie Drehscheibe ist viel zu groß. Realistisch erscheint etwas unter 20 m, dabei ist selbst das noch groß, weil darauf kann man ja ne 58er wenden.
Hier gebe ich Knergy Recht. In vielen alten thüringer Lageplänen sind 16-Meter-Drehscheiben eingezeichnet. In wie weit diese später umgebaut, vergrößert oder ersetzt worden sind, ist mir nicht bekannt.
Hier vergleiche ich aber wieder mit Sachsen (das ist ja nicht so weit entfernt von Thüringen). Die ehmals vieler Orts vorhandenen kleinen (z.B. 11,6 m, 12 m ...) Drehscheiben wurden beginnend zu K.Sä.Sts.E.B.-Zeiten, intensiv aber zu DRG-Zeiten durch 18-Meter- oder 20-Meter-Drehscheiben ersetzt. Die 18-Meter-Drehscheibe reicht für die BR 38 2-3 (sä), die BR 38 10-40 und die BR 58, die zahlenmäßig am Stärksten in Sachsen vertretenen Lokbaureihen. Nur in den großen Hauptbahn-Bw waren größere Scheiben vorhanden.
Ich denke daher, dass hier eine 18-Meter-Drehscheibe angebracht wäre, um die P8 und G12 noch drehen zu können.
ZitatGepostet von Knergy (...) Mir ist aber noch was ganz anderes aufgefallen. Die Drehscheibe ist viel zu groß. Realistisch erscheint etwas unter 20 m, dabei ist selbst das noch groß, weil darauf kann man ja ne 58er wenden. Selbst 15 m wären bei den eingesetzten Lokomotiven (86er, 93er, 64er) mehr als vertretbar.(...)
Zumindest in Marks und meinen Plänen ist eine 16m-Drehscheibe (die kleine elektrische Drehscheibe von Fleischmann) verplant. Das sollte also passen.
Deine Idee mit Sonderzügen für Wintersport finde ich prima.
Ich habe mal im Schweiße meines Angesichts, mein Gleisplanungsprogramm gequält (Oder es mich :frage Mensch ist das schwer , oder kommt mir das nur so vor?
ich habe deine Planung mal mit einigen Hinweisen und Fragen "bearbeitet" . Schau mal darüber.
@Nils Danke, Nils für den Hinweis. Das würde bedeuten wenn diese Drehscheibe bis zu letzt vorhanden war, dass nur Tenderloks planmäßig in Georgenthal stationiert waren, in Epoche 3 also die 93er. Der Abwechslung im Modellbahnbetrieb zu Liebe würde ich schon auf eine Drehscheibe setzen, die auch die 38er und 58er drehen kann. Wäre jedenfalls mein Vorschlag.
Es freut mich ausserordentlich, dass wir Frank (Opelfahrer) mit unserem doch schon sehr weit vom eigentlichen Anlagen-Planen entfernten Vorbild-Fetisch noch nicht vertrieben haben
Die Kritik hat Micha ja schon angebracht - ich beschränke mich daher mal auf das Vorbild...
Inzwischen habe ich eine Fahrplan-Version mit Güterverkehr erstellt. Das sieht (provisorisch) so aus:
Hier fehlen noch alle möglichen Lokzüge, Dienstzüge, Leerzüge und Bedarfszüge - einfach mal ein Roh-Fahrplanentwurf, Version 2. Und insbesondere darum provisorisch, weil ich mir mal noch folgendes überlegt habe:
Die Bahnhöfe Georgenthal, Ohrdruf und Crawinkel verfügen über ausgedehnte Gleisanlagen. Hier dürfte der Güterverkehr eine grössere Rolle gespielt haben als auf den Bahnhöfen von Emleben, Luisenthal und Frankenhain. Daher wäre es m.E. durchaus sinnvoll, die Güterzüge nich überall halten zu lassen, sondern die 'kleinen' Bahnhöfe mit Übergaben zu bedienen. So würde die Rangierlok von Georgenthal z.B. die Übergabe nach Emleben fahren (was den Betrieb auf dem Modellbahnhof noch spannender machen könnte) usw. Das ist aber nur ein Gedanke, grafisch dargestellt.
1. links unten Weiche entfernt 2. links oben S-Kurve versucht zu entschärfen (ist glaube ich immer noch da, oder?) 3. links oben Abzweig zum Nebenraum wird im Tunnel verlaufen 4. rechts oben Abzweig in den Tunnel verlegt 5. Gleisplan leicht gedreht (sieht aber jetzt nicht mehr so gut aus, müsste wahrscheinlich die ganze Planung nochmal leicht gedreht anfangen) 6. Ja ich möchte im Nebenraum ein Aufstell- und Probegleis haben, hier wird die Bastelecke entstehen 7. Die Radien sind 55212 = R2 (421,9mm), 55213 = R3 (483,8mm), 55214 = R4 (545,6mm) 8. wegen der Höhe ?
Ich finde es garnicht schlimm, das ihr hier "etwas" abweicht. Ist auch interessant für mich, wie gesagt will ich mir das Rollmaterial auch noch besorgen und da ist es garncht so schlecht mal ein wenig das Umfeld beleuchtet zu sehen. Obwohl ich da so meine "kleinen" Schwierigkeiten habe euch zu folgen.
Nun - ich bin gearde daran, die ganze Fahrplansache noch einmal zu überarbeiten, diesmal aber mit einem echten Fahrplan-Programm, dass die unterschiedlichen Fahrzeugreihen, Streckeneigenschaften etc. berücksichtigt. Dauert aber vermutlich noch einen Moment. Und ich hätte hier zu auch noch ein paar Fragen (evtl. kann die Nils mit Hilfe der Literatur beantworten?)
- gibt es Hinweise auf die verwendeten Lokomotiven je Zugsgattung? - Welche Personenwagen fuhren auf der Strecke im besagten Zeitraum?
nach einem Familienausflug zum Dampflokfest nach Schweineöde pardon! Schöneweide natürlich in Berlin melde ich mich wieder zu Wort.
Mark hat schon richtig geschlußfolgert. Die Bahnhöfe Georgenthal, Ohrdruf und Crawinkel waren selbstständige Bahnhöfe jedenfalls nach einer amtlichen Karte von 1967. Die übrigen unselbstständigen Bahnhöfe und Haltepunkte waren folgenden Mutterbahnhöfen zugeordnet:
Emleben, Petriroda, Georgenthal Ort, Rodebachsmühle und auch Tambach-Dietharz -> Georgenthal
Luisenthal -> Ohrdruf
Frankenhain -> Crawinkel
Gräfenroda Ort -> Gräfenroda
Die Bedienung von Emleben im Güterverkehr von Georgenthal aus ist also für unsere Planung eine sehr gute Idee (auch wenn die Bedienung beim Vorbild vielleicht von Gotha aus erfolgte - wir werden es hier nicht mehr ergründen für die 60er Jahre). Und vielleicht ist die planmäßige Rangierlok in Georgenthal sogar eine der ehemaligen Privatbahnloks der BR 91 oder 92. Das brächte auch etwas Abwechslung in den Lokpark der ja sonst nur aus BR 38, 58 und 93 besteht. Aber auch eine Kö oder einige Jahre später V15 wäre denkbar.
Ich habe mal Marks Fahrplanentwurf in Bezug auf den Güterverkehr abgeändert. Wie schon dargestellt sind Verkehrshalte (das sind Halte bei denen Güterwagen ab- oder zugesetzt werden) nun nur in den vorgesehenen "großen" Bahnhöfen. Auch sind die Pläne an einen rationalen Lokeinsatz angepasst. Die Übergabezüge sind jetzt mit dabei. Mark wird sicher dies besser zeichnen können, als ich mit paint.
Weiterhin habe ich mögliche Fahrplantrassen für Feriensonderzüge eingearbeitet. Hier könnten außerplanmäßige Triebfahrzeuge und Wagen (selbst nach dem kleinen Frauenwald kamen auf diese Art SVT) zum Einsatz kommen. Da der Sommer sicher dargestellt wird habe ich keine Wintersportzüge im Plan.
@defender90 Steffen, ich denke, dass ein 8-gleisiger Schattenbahnhof mindestens Platz hat -mit großen Zuglängen-.
@Opelfahrer Frank, das sieht leicht gedreht schon besser aus. Trotzdem einige Fragen:
Die landschaftliche Gestaltung mit dem Tunnel links oben und der kurz davor nach rechts abbiegenden Strecke dürfte nur schwer glaubhaft darzustellen sein. Wie sieht denn deine Planung mit Probe- und Aufstellgleis im Nachbarzimmer aus? Mach mal bitte eine Skizze. Das ließe sich bestimmt besser anbinden.
Die Frage nach dem Wendelradius und der Höhe hatte den folgenden Hintergrund. Wenn du einen sehr engen Gleisradius verwendest, reicht die Höhe nach dem 360-Gradkreis nicht aus um genügend Höhe zu erreichen - oder die Steigung wird zu steil um längere und entsprechend schwere Züge problemlos zu befördern. Die Radien sehen in deiner Planung sehr klein aus, obwohl du ja Platz hast.
Auch rechts unten fängst du mit großem Radius an und wechselst dann in einen Engeren. Warum?
Jetzt ruft meine Frau zum Essen. Melde mich später sicher noch einmal.
Viele Grüße Micha
Da bin ich zum Essen gerannt, und jetzt stellt die Edith fest, dass die Fahrplanskizze nicht die letzte Version war. Deswegen ausgetauscht.
[ Editiert von Nebenbahner aus Sachsen am 12.09.10 19:42 ]
Also wenn ich ehrlich bin, habe ich mir über die direkte Planung der Aufstell- und Probegleise noch keine Gedanken gemacht. War nur so eine Idee von mir.
Ich habe das mal irgendwo gelesen, Im sichtbaren Bereich großer Radius , im nicht sichtbaren Bereich kleinerer Radius um Platz zu sparen. Dann muß ich mir das nochmal überlegen, die max. Steigung habe ich jetzt gelesen, sollte wohl 3% nicht übersteigen, oder?
Könntest du mir einen kleinen Denkansatz, wegen des 8-gleisigen Schattenbahnhofs skizzieren? Ich komme da einfach nicht weiter.
ZitatGepostet von Opelfahrer Obwohl ich da so meine "kleinen" Schwierigkeiten habe euch zu folgen.
Falls es dich beruhigt: ich finde das zwar alles super interessant und verfolge diesen Thread wie gebannt - aber seit dem 3. oder 4. Post hab ich keine Ahnung mehr, wovon hier geschrieben wird
Wenn man es rein zeichnet sind sicher einige Weichenveränderungen nötig, wenn du aber mit den Weichenstraßen frühzeitig im verdeckten Bereich beginnst und die Gleise versetzt anlegst, ist einiges heraus zu holen.
Vorab: Eine Bedienung von Emleben ab Georgenthal halte ich fuer weit hergeholt, allenfalls bei Wagen aus Richtung Graefenroda.
Loks nach Tambach: Zwanziger Jahre: BR 53, BR 93 uebernehmen Leistungen der T9.x auch 38.10 und 78 194x bis 1947: auch BR 86 1950er: ab und zu auch Br 74 (T11) 1960er: vorwiegend 93.5, 38.10, 58
Wagen nach Tambach: 2+3achs Oberlicht preuss 2achs Durchgangswagen (Donnerbuechsen) 1968/69 auch 2+3achs Rekowagen
In den Sechzigern auch Buna-Zuege: Durchgehende Zuege Halle/S -> Tambach mit 2xBR58 ziehend 2 vierteiliger Dosto (musste bei Eintreffen aus Platzmangel getrennt werden)
Triebwagen: Wittfeld bis 1950; 1951-56 wegen Batterieschaden noch als Reisezugwagen DRG-Akku bis 1968 ab 1964 VT 2.09.0 (spaeter 171)
Soweit das Buch zur Strecke nach Tambach.
In den 80ern fuhren Gotha-Graefenroda 172er und im Berufsverkehr 110 mit Dosto. 132 hab ich in Emleben auch gesehen. Lt. Buch wurden die Bedienungen nach Tambach mit 110 bespannt.