da ich schon öfter alte PIKO-01.5er Serienmodelle zur 01 501 mit "Fledermausohren" umgebaut habe und dabei mit den Kompromissen beim Umbau des T34 zum T32 nie wirklich zufrieden war, habe ich nun - abgewandelt von meiner kompletten Eigenkonstruktion (siehe Eigenkonstruktion von (Einheits-)Tendern der Bauart 2'2'T32 (2)) - die Kompromisse etwas mehr Richtung "Damitlebenkönnen" weiterentwickelt. Zunächst der Rahmen: Die Fahrwerk-Getriebe-Motor-Einheit wird herausgenommen und auf der rechten Seite werden die Durchbrüche für die Federpakete und die inneren Bremsen gemacht.
Auf der linken Seite werden die Drehgestellblenden ganz entfernt - bis auf 4mm breite Stümpfe, wo sich vorher die Radlager befanden: Dies ist nötig, da die beiden Luftbehälter für die andere Bremsart bei PIKO mit angespritzt waren.
Hier sind die neuen Teile aus dem Drucker:
Links angesetzt:
und rechts:
Der Kompromiss, der bleibt, ist, dass sich die Unterschiede der Rahmen und der damit verbundenen jeweiligen Unterseite der Wasserkästen beider Tender durch so einen Umbau nicht beheben lassen. Damit wenigstens die Optik etwas angeglichen werden kann, kommen aus dem Drucker auch zwei kleine Teile zur Verbreiterung der Pufferbohle und des Rahmens wenigstens im Bereich hinter dem Wasserkasten:
Demnächst geht's mit Farbe und vor allem dem Gehäuse weiter.
Es wird in zwei Teilen gedruckt wie bei meiner kompletten Eigenkonstruktion: Beide Teile sind hier schon zusammengesetzt - man kann es ein bisschen am schwarz eingefärbten Kleber erkennen, wo. Der Aufbau hier vorn ist natürlich kompromissbehaftet und dem T34er Gehäuse von PIKO nachempfunden, damit es problemlos auf den Rahmen passt.
Der Original-Ballast vom alten PIKO-Tender muss natürlich auch angepasst werden: Farbig gekennzeichnet sind die herausgesägten Ecken. Außerdem ist vorsorglich gleich mittig ein Streifen mit herausgesägt, um einen Lichtleiter unterbringen zu können.
Der Ballast passt dann genau hinein:
... auch oben im Kohlenkasten:
Oben wird nun eine Grundlage für den Kohlenberg eingeklebt:
Nun wird die "Kohle" aufgeklebt und es werden noch die Messingkleinteile angebracht:
Vielleicht noch einen Hinweis: Der 2'2'T32 hatte ursprünglich Gleitlager, erst der 2'2'T34 bekam Rollenlager. Ich weiß aber nicht, ob das bei den 2'2'T32 später umgerüstet wurde (Ich bin Epoche 2-Fahrer). Da musst Du einfach mal Vorbildfotos befragen.
Hallo Ulrich, das stimmt natürlich in Bezug auf die Lager. Nach 1945 wurden sie teils umgebaut. 03 025 hatte z.B.so einen Tender mit neuen Rollenlagern.Wobei 03 117 zum selben Zeitraum noch einen mit Gleitlagern besaß.Der Zeitraum ist Ende der 1960iger Jahre. Soll aber angeblich auch T34 Tender gegeben haben,die Kriegsbedingt auch mit Gleitlagern ausgerüstet wurden. Leider habe ich davon aber noch kein Bild gesehen.
sehr schöne Ausführung.Gefällt mir äußerst gut! Eine Bereicherung für Epoche 3 Fahrer. TOP! Aber kennst mich ja...ich warte dann mal auf das Äquivalent mit dem Roco Tender und Gleitlager,welche du ja auch schon hast,für die Epoche II.
@Ulrich: Schau mal in meinen verlinkten Thread zu meiner Eigenkonstruktion, da bin ich schon auf die vielen Varianten, die sich im Laufe der Zeit ergeben haben, eingegangen. Daher habe ich ja auch bei jenem Thread "Einheits-" in Klammern gesetzt. Die ursprünglichen Einheitstender ab 1926 und die der etwas geänderten Form ab 1934 wurden in Epoche III oft "aufgemöbelt". Einige bekamen Rollenlager-Drehgestelle, manche andere Laternen und viele (vor allem DR-Ost) geschweißte größere Kohlenkästen.
So ist beispielsweise der hier von mir gezeigte Umbau der Tender der 01 501 unmittelbar nach der Rekonstruktion. Apropos - hier das lackierte Gehäuse:
Schön ist, dass es inzwischen auch klares Resin für den Drucker gibt, sodass man auch Lichtleiter drucken kann:
Eingesetzt:
Hier habe ich, da bei diesem Umbau der Originalantrieb verbleiben sollte, diesen wieder in den Rahmen gesetzt: Der Umbau passt natürlich auch auf die Nachwende- und die aktuelle PIKO-Serie.
Hier noch ein Bild, das den Kompromiss vorn zeigt: Das Gehäuse ist vorn dem T34er von PIKO angepasst.
Nun fehlen nur noch die Leitern hinten und die Beschriftung.
ich weiß zwar nicht wie du deine Modelle recherierst aberbei der 01 501 liegst du mit deinem Tender falsch. Ja es ist ein 32er Tender aber der Tender war damals schon eine Schweißkonstruktion. Es ist kein Bild bekannt wo man irgend welche Nieten auf dem Tender erkennt. Falls du doch ein Bild des Tenders hast würde ich mich gern über eine private Nachricht freuen.
die Formulierung deines ersten Satzteils finde ich nicht nur unnötig persönlich angreifend, sondern auch seltsam: Du meintest sicher Vorbilder recherchieren, nicht meine Modelle. Aber gehen wir mal bezüglich Recherche ins Inhaltliche: Deine Formulierung "schon damals eine Schweißkonstruktion" widerspricht tatsächlich meiner Recherche. Die Konstruktion des 2'2'T32 Einheitstenders ist 1926 eindeutig eine Nietenkonstruktion gewesen. Die ab 1934 gefertigten Tender wiesen zwar einige Unterschiede zur ersten Version auf, die Grundkonstruktion im Bereich Rahmen und Wasserkasten blieb aber. Ab 01 102 wurden die Lokomotiven mit Tendern dieser zweiten 32er-Tenderbauform ausgeliefert; zu dieser vierten Bauserie gehörte auch die 01 174, aus der 1962 die 01 501 wurde. Der Tender bei Auslieferung ist damit also zweifelsfrei einer der damals in größerer Stückzahl produzierten, genieteten Einheitstender. Da ja bekannt ist, dass Tender auch ganz gerne mal getauscht wurden, muss es natürlich nicht bei diesem ausgelieferten geblieben sein - ich komme darauf gleich zurück.
Zunächst aber was zu den 34ern: Im Jahr 1937 wurde der 2'2'T34 entwickelt. Um hier noch einmal deutlich zu machen, dass der Wechsel von T32 zu T34 auch ein Wechsel von Niet- zu Schweißtechnik war, zitiere ich mal aus "Die Baureihe 01 bei der Deutschen Reichsbahn" von Dirk Endisch, S. 55: "Durch die Anwendung der Schweißtechnik konnte der Rahmen deutlich flacher gestaltet werden, was einen größeren Wasservorrat ermöglichte." Weiter: "Der Rahmen des Tenders war vollständig geschweißt. Rahmen und Wasserkasten bildeten eine Einheit." Ich verstehe das so, dass eine Konstruktion wie die des 34ers erst durch die Schweißtechnik ermöglicht wurde. Der 32er war also eindeutig noch keine "Schweißkonstruktion".
Zurück zu fraglichem Tender der ehemaligen 01 174: Da unmittelbar nach Rekonstruktion zur 01 501 unzweifelhaft ein 32er Tender gekuppelt war, könnte man nun spekulieren, ob es der ursprünglich mitgelieferte oder ein anderer sein könnte. Ist aber eigentlich nicht wichtig, denn: An den Rollenlagern und auch am geänderten (geschweißten) Kohlenkastenaufbau sieht man, dass auf jeden Fall inzwischen Hand angelegt wurde, hier wurden Änderungen/Reparaturen vorgenommen - egal, ob nun am ursprünglichen oder an einem anderen. Fraglich ist, ob man auch noch den gesamten Wasserkasten neu (in dem Falle geschweißt) aufgebaut hat. Das käme mit den zuvor genannten Umbauten zusammen fast einem kompletten Neubau gleich. Nur so wäre aber erklärbar, dass dann keine Nieten mehr vorhanden sind. Auch viele der rekonstruierten Loks der Baureihe 22 hatten 32er Tender. Auch an denen wurden Ausbesserungen/Änderungen/Reparaturen vorgenommen - Rollenlager, vergrößerte Kohlenkästen (geschweißt) usw. Auch bei diesen Lokomotiven wie auch bei 41ern, 44ern usw., die mit T32-Tendern gekuppelt waren, gibt es Bilder, auf denen man die Nieten eher schlecht erkennt, je nach Fotowinkel, Lichteinfall und Qualität des Bildes. Andere Bilder derselben jeweiligen Lok lassen die Nieten dann aber doch gut erkennen. Nun bin ich also bei den Bildern: Da die 01 501 nur in einem kurzen Zeitraum mit diesem Tender gekuppelt war (sie erhielt danach auch wie alle anderen einen 34er), gibt es verständlicherweise nicht allzu viele Bilder davon. Erschwerend kommt hinzu, dass die (wenigen) Fotos wohl hauptsächlich wegen ihrer "interessanten" Windleitbleche gemacht wurden, also eher von schräg vorn. Die Bilder, die mir vorliegen, sind alle schwarzweiß und der Tender liegt aus vorgenannten Gründen immer eher im Hintergrund. Besonders scharf ist dieser Bereich der Bilder meist auch nicht. Weil auf solchen Bildern Nieten nicht zu erkennen sind, muss das aber nicht zwangsläufig heißen, dass es auch keine gab - wie schon gesagt, bei anderen Loks kommt das auf dem einen oder anderen Bild auch mal vor. Witzigerweise ging ich auch lange Zeit davon aus, dass auch der Wasserkasten geschweißt sein könnte, was auch ganz praktisch war, wenn man den PIKO-34er-Tender einfach nur umbauen will, also auch das Gehäuse nutzen will. Als ich letztes Jahr aber meine Eigenkonstruktion von 32er Tendern im oben verlinkten Thread vorgestellt habe, wurde ich bei der Version des geschweißten Wasserkastens für den Tender der 01 501 darauf aufmerksam gemacht, dass 32er stets genietete Tender waren. Daraufhin habe ich weiter recherchiert, siehe obige Ausführungen, und mir die Bilder auch noch mal genauer (auch mit Lupe) angesehen. So verweise ich auf drei Bilder aus dem EK-Buch "Die Baureihe 01.5": Auf S.60 unten ist auf der Heizerseite mittig auf der Seitenwand so etwas wie eine Ausbesserung durch möglicherweise eingeschweißtes Blech zu erkennen. Man sieht aber auch deutlich die senkrechten Strukturen genau dort, wo bei einem 32er Tender üblicherweise Nietenreihen sind. Mit einer Lupe kann man meiner Meinung nach sogar einige Nieten erkennen. Betrachtet man hingegen das Bild auf S.98, sind diese Strukturen fast gar nicht erkennbar, allerdings sieht man hier auch gar nichts von dem vermeintlich eingeschweißten Blech und die Anschrift ist nur verschwommen erkennbar, was auch auf verschwommene andere Details hinweisen kann, die durch ihre geringe Größe dann eben möglicherweise nicht mehr zu erkennen sind. Das Bild auf Seite 67 ist zwar etwas körnig, zeigt aber auf der Lokführerseite auch die Strukturen genau dort, wo üblicherweise Nietenreihen zu erwarten sind. Fazit: Absolut sicher sind auf den genannten Bildern die Nieten nicht zu erkennen. Aber was für Strukturen zeichnen sich dort außen ab? Bei geschweißten Tendern (wie dem 34er) sieht man außen jedenfalls keine solchen Strukturen, obwohl der Innenaufbau mit Kreuzstreben, Schwallblechen usw. doch gleicht.
Fakt bleibt, dass die von 1926 bis 1937 gebauten 32er Tender eine Nietenkonstruktion waren.
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Moin,
Das die Tender von 1926 bis 37 genietet waren habe ich zu keinem Zeitpunkt in Frage gestellt. Auch war es kein persönlicher Angriff sondern eine einfache Frage wie du deine Recherche betreibst. Ich habe hier mal einen Link der denke ich eindeutig zeigt das der Tender geschweißt war.
tut mir leid, wenn ich das missverstanden habe, aber deine Wortwahl bezüglich der Recherche liest sich für mich nicht nur "wie eine einfache Frage". Und auch was das Inhaltliche angeht, will ich zwar keine Wortklauberei betreiben, aber "... schon damals eine Schweißkonstruktion" klingt völlig anders als z. B. "wurde bei der DR nach dem Krieg durch Schweißarbeiten ausgebessert". Aber ok, sei es drum, dann habe ich auch das wohl missverstanden. Um deine Frage zu beantworten: Für die Gestaltung meiner Modelle ziehe ich Originalzeichnungen, Bücher (z. B. von Endisch, transpress-, EK-Verlag), Zeitschriften und natürlich jede Menge Bilder zu Rate. Dass auch in Büchern und insbesondere in Zeitschriften nicht alle Angaben zu 100% stimmen, weiß ich natürlich, daher checke ich immer auch andere Quellen gegen. Wenn trotz allem immer noch irgendwas offen bleibt, das geklärt werden muss, mache ich sogar Personen (Zeitzeugen) ausfindig - so habe ich z. B. beim Bau des ersten Modell-Schorschs einen Lokführer gefunden, der das Vorbild nicht nur gefahren, sondern auch zahlreiche Bilder davon gemacht hat - Bilder und Informationen quasi aus erster Hand. Wenn aber - wie im Falle der 01 501 - meine Möglichkeiten ausgeschöpft sind, kann ich nur anhand der nicht perfekten Bilder und einiger Indizien die sich daraus am logischsten erscheinende "Version" zusammenknüpfen. Damit bin ich nun beim Inhaltlichen: Vielen Dank für den Link, da denke ich auch, dass die Sache nun klar ist. In meinen ausführlichen Erläuterungen im letzten Beitrag habe ich ja dargelegt, dass ein geschweißter Wasserkasten in Summe mit den anderen Umbauten wenig wahrscheinlich erschien, die Bilder im Gegenzug aber auch nicht eindeutig für Nieten sprachen. Außerdem erschien auch immer noch fraglich, wann der Tender der Museumslok 41 1144-9, mit dem sie von 2006 bis 2014 gekuppelt war, geschweißt wurde und woher er eigentlich ursprünglich kam. Eine Idee, eher eine Spinnerei, die mir inzwischen gekommen war, ist, dass es eventuell in der Übergangszeit um 1937 vielleicht doch einige 32er Tender gab, an denen man die Schweißtechnik schon mal erprobt hatte. Zum Beispiel wurde ja zu der Zeit die Baureihe 41 entwickelt und die beiden Baumusterlokomotiven hatten 32er Tender, die Serienfertigung lief dann aber mit 34ern, also geschweißten Tendern. Meine Idee war also, dass zum Beispiel die beiden Tender der 41er Baumuster probehalber geschweißt waren - wie gesagt nur ne Spinnerei. Hinzu kommt, dass ja bei allen Baureihen damals Baulose auf verschiedene Hersteller verteilt waren, die ja nicht immer ganz genau gleich gearbeitet haben, wodurch sich auch eventuell die Möglichkeit ergab, dass bei einem Hersteller Schweißtechnik probehalber zum Einsatz kam, während ansonsten noch genietet wurde - auch das nur ne Idee. Daher habe ich gemeinsam mit einem Modellbahnfreund noch einmal Bücher gewälzt und die Informationen und Bilder mit denen der im Internet veröffentlichten Archive verglichen. Was wir dabei herausfanden, rechtfertigt einen eigenen Thread, zumal das Ganze hier dann auch OT wäre, da sich möglicherweise noch weitere Erkenntnisse dazugesellen: Tender geschweißt/ genietet Epoche II
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Umbau PIKO-2'2'T34 Tender zum 2'2'T32
16.09.2021 21:15 (zuletzt bearbeitet: 16.09.2021 21:15)
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