Hallo Kollegen, ich habe in meinem Fundus noch einen Schicht Doppelstockwagen. Leider in keinem guten Zustand, neben Lackschäden fehlt auch eine Drehgestellblende. Zum Wegschmeissen ist er mir dennoch zu schade. Hat jemand eine Idee, was man mit dem Modell noch anfangen kann?
Schwer zu sagen. Aufgrund der Preise, die inzwischen für die Wagen gezahlt werden, könnte sich eine Rettungsaktion schon lohnen. Wie sehr hängst Du daran?
Der eine Fleck auf dem Dach geht vielleicht sogar mit Wasser und etwas Fit weg. Etwas nachdenklich machen mich die Lackschäden. Die Farbe platzt ja regelrecht ab. Das geht möglicherweise so weiter, die löst sich vom Untergrund ab. Die kleinen Stellen an den Wänden und auf dem Dach ließen sich schon ausbessern. Schließlich haben auch echte Wagen Unfälle, Abnutzung und emtsprechende Reparaturen. Die fehlende Drehgestellblende ist wahrscheinlich käuflich nicht zu erwerben. Mein Mittel der Wahl ist da etwas Knete, damit mache ich einen Abdruck einer anderen Drehgestellblende - 3 sind ja noch da, die in der Mitte sehen ja anders aus. Den Abdruck mit etwas Gießharz füllen. Nach dem Entformen sieht das erst etwas grob aus, aber nach Versäubern und schwarz lackieren geht es. Jedenfalls, wenn nichts besseres da ist.
Mit herzlichen Grüssen Stefan
Und ist der Ruf erst ruiniert, baut sichs gänzlich ungeniert.
Hallo ! Das Problem dieser Wagen aus Kunststoff ist nun einmal das auf Grund des hohen Alters sich inzwischen der Weichmacher aus dem Kunststoff restlos verflüchtigt hat . Dein Wagen dürfte noch ein Uralter von Schicht sein der inzwischen nun auch schon über 40-50 Jahre Alt sein dürfte . Das kann Man nur an der Form der Drehgestelle erkennen denn gerade das 3-Achsige Drehgestell wurde mal in den Siebziger Jahren geändert . Leider hast Du kein Foto der Garnitur von Unten gemacht . Beim Bohren , Fräsen oder Feilen kann es dann passieren das das Plastik zerbröselt wie altes Pergament . Also äußerste Vorsicht dabei . Gebrauchte Doppelstockzüge waren dann oft in Unbeheitzten und Unklimatisierten Kellern oder Dachböden gelagert was sich dann auch bemerkbar macht , davon wurde das Material des Kunststoffes auch nicht besser .Falls Du Lackieren möchtest dann um Gottes Willen mit einer Wasserverdünnbaren Farbe ohne Lösungsmittel , am besten hiervon : https://www.oesling-modellbau.com/sw18/ , sonst kannst Du das Kunststoff-Gehäuse gleich entsorgen . Ein weiteres Problem der Wagen ist , daß sich der Wagenboden mit der Zeit zu den Drehgestellen hin verbiegt wie eine Krumme Banane , denn der Wagen wird nur mit 2 Schrauben vom Wagenboden aus zusammen gehalten . Eine Ätzplatine und verschiedene Beschriftungssätze zum Umbau auf einen Wendezug findest Du bei Kusawa : https://www.kuswa.de/HO-187/ . Die Fester für den Umbau kann Man am besten aus CD Hüllen anfertigen . Da ich für mich immer noch keine vernünftigen Maschinenpark zum Bearbeiten habe , obwohl ich mir das nun schon seit Jahren immer wieder aufs Neue vornehme , liegen meine Züge bisher immer noch unbearbeitet in den Kartons im Schrank . Gruß Jörg
Hallo Jörg, Sicher ist das Problem das Alter der Wagen. Aber das hat überhaupt nichts mit Weichmacher zu tun... denn diese gibt es bei Polystyrol schlichtweg nicht. Sondern es sind zum Teil Spannungen, die sich aus der Form und den Strömungen im Werkzeug ergeben. Zum Anderen aber auch die Mischung der Anteile im Kunststoff... Daß sich die Böden verbiegen, liegt an der Montage mit den beiden Schrauben am Ende der Wanne. Die Lagerung hat damit, und auch mit der Versprödung recht wenig zu tun- daß ist eine Frage der Kunststoffmischung... PS reagiert recht empfindlich auf eine dauernde Erwärmung über die Fließgrenze bei gleichzeitig auftretenden mechanischen Spannungen. Hier wird es sich sicherlich verformen. Warum soll er unbedingt wasserlösliche Farben verwenden- die ursprünglich verwendeten waren doch auch lösungsmittelbasiert. Das sie abplatzt, liegt hier daran, daß sie zum Teil sehr dick gespritzt ist- und im Gegensatz zu Autolack nicht gepflegt und damit elastisch gehalten wird. Möglicherweise sind auch noch Spuren von Trennmittel auf dem Kunststoff zu finden, der das Abplatzen begünstigt. Aber zum Ausbessern würde ich auf Kunstharzfarben (revell) zurückgreifen. Hier eventuell vorhandene, minimale, Fettspuren fallen dabei nicht ins Gewicht. Ein Entfetten mit den üblichen Mitteln würde ich hier vermeiden, da es keine Hinweise auf die Verträglichkeit der Farbe, des Kunststoffes und des Entfettungsmittel gibt...
vieles was du hier schreibst kann ich nicht nachvollziehen. Die Formmasse wird eingespritzt und teilt sich meistens in zwei Ströme auf, die dann später wieder zusammentreffen. An dieser Stelle entsteht eine Bindenaht, welche immer eine Schwachstelle darstellt. Mechansiche Spannungen entstehen, wenn unterschiedliche Wandstärken vorhanden sind - unterschiedliche Abkühlung und Schwindung. Natürlich entstehen auch mechanische Spannung auch im Laufe des Gebrauchs z.B. durch zu fest angezogende Schrauben. Aber auch hier gibt es Vorgaben zu Anzugsmomenten, speziell wenn in Kunstsoff geschraubt wird. Trennmittel sollte während des Spritzvorganges nicht eingesetzt werden. Teile sollten mittels Auswerfer aus dem Nest fallen, wenn Entformungsschrägen vorhanden und das/die Formnest/er poliert sowie hartverchromt sind.
Einiges was Du hier sagst ist nur die Halbwahrheit . Halbwahrheiten oder Unwissen kann ich hier in jedem 4. oder 5. Kommentar durch alle Beiträge und über Jahre hinweg lesen . Laut Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Polystyrol#PS-Typen ist PS nun einmal nicht Alterungsbeständig , insbesondere bei Themperaturen über 50 Grad und unter UV-Einwirkung . Wie sagte schon der große Lenin . Wissen ist Macht und Unwissenheit macht auch nichts ... Ironie AUS . 50 Grad können auf einem alten Dachboden ohne Dämmung im Sommer locker erreicht werden . Also ist die Lagerung eben doch mit für das Altern des Materials verantwortlich . Das andere ist UV-Licht . Das muss übrigens nicht Direkt auftreffen , da reicht schon indirekte Lagerung in einer Vitrine . Ich weiß mit meinen 59 Jahren Lebenserfahrung schon warum bei mir alles in Schränken liegt . Auch wird PS im Alter Natürlich sehr Bruchempfindlich . Ist auch so eine Lebenserfahrung von mir . Hast Du übrigens schon vor 50 Jahren in der Firma Schicht gearbeitet das Du hier Felsenfest behaupten kannst zu wissen welche Farbe da Damals bei Schicht verwendet wurde oder ist das ganz einfach nur Kaffesatzdeuterei von Dir ? Zum Schluß noch der Quatsch das Man Kunststoff nicht Entfetten braucht . Das höre ich mit meinen 59 Lebensjahren und 45 Jahren der Beschäftigung mit Modelleisenbahn zum aller ersten Mal . Natürlich muss Kunststoff vor der Farbbehandlung entfettet und gesäubert werden , nur eben nicht mit Verdünnung oder Aceton wie Metall , sondern mit Wasser und Spülmittel wie Pril oder Fit und nachfolgendem Spülen mit reinen Wasser . Das sollte Man aber eigentlich als Grundwissen im Modellbau langsam mal intus haben . Gruß Jörg
Ich wurde der Lack vorsichtig dort ausbessern wo es abgefallen ist. Falls die Fenster nicht verklebt sind, wurde Ich diese ausbauen und die Wagenkästen mit klarlack versiegeln. Einbau einer Steuerabteil macht nur bei ein 4-teiler sinn. Die 2-teiler war immer ohne.
Hallo Jörg, zunächst, und das ist eine Lebensweisheit von mir, man kan auch eine Sache 45 Jahre falsch machen. Apropos Halbwahrheiten, Du hast mit dem Weichmacher angefangen... Das PS nicht Alterungsbeständig ist, habe ich nicht bestritten, ebensowenig die Empfindlichkeit gegenüber UV- die hier aber nur bedingt Auswirkungen zeigt. Da die Modelle zum Einen lackiert sind- und somit nicht mehr der direkten Strahlung ausgesetzt sind. Zum Anderen sollte auch eine Vitrine ausreichen, um die Modelle zu schützen. Ausnahme wäre, wenn die Vitrine im Freien steht... in Wohnräumen gibt es zusätzlich Fenster- die auch die UV-Strahlung weitgehend zurückhalten... Die Wärmeempfindlichkeit von PS macht sich vorwiegend durch Kriechen des Werkstoffs bemerkbar... die Versprödung ist mit dem Gemisch verschiedener Styrole und dem Anteil von ABS beherrschbar. Weiterhin, ich habe nicht gesagt, daß man nicht entfetten muss, nur, daß Lösemittelfarben in diesem Falle unkritischer zu handhaben sind. Da Du ebenfalls nicht bei Schicht gearbeitet hast, kannst Du es ebenfalls nicht zweifelsfrei angeben. Aber- es ist davon auszugehen, daß seinerzeit Kunstharzfarben verwendet worden sind.
Zitat von PKPmodelarz im Beitrag #5Möglicherweise sind auch noch Spuren von Trennmittel auf dem Kunststoff zu finden, der das Abplatzen begünstigt.
Mal ganz allgemein. Wenn Farbe abplatzt, dann ist es in der Regel ein Untergrundproblem. Völlig egal ob nun Reste des Trennmittel oder nur einfach fettige Finger die Ursache waren.
Und um mal zum eigentlichen Thema zurück zu kommen, was man damit anfangen kann... Man kann nen LowBudget-Gliederzug draus bauen!!!
http://www.maetrix.net/t614f32-Der-Glied...-ohne-Piko.html Finde es, für den Zweck eine gelungene Aktion. Nicht mit nem Großserienmodell vergleichbar, aber es bereichert den Fuhrpark doch beachtlich. Und wenns noch selbst gebaut ist, ist gleich 3x besser als alles andere.
Zitat von DRG-ler im Beitrag #13Dreiteilig ja, aber ob mit Steuerwagen weiß ich nicht. Tendiere aber dazu...
Hallo Andy,
würde mich jetzt auch brennend interessieren, wann und wo gesichtet. Von den 5 teiligen Gliederzügen weiß ich, dass da schon mal aus Ersatzteilmangel diese auf 4 Wagen reduziert wurden.
würde mich jetzt auch brennend interessieren, wann und wo gesichtet.
Ich hatte 1000%tig mal genau die gleiche Frage gestellt, und auch ne Antwort mit Bildern dazu erhalten. Aber keine Ahnung, ob ich hier, im DSO oder anderen Foren gefragt hatte. Ist zulange her. Hatte die Bilder auch sicherheitshalber abgespeichert, aber die liegen derzeit vergraben in rund 4 Terrabyte Datenmüll.
Soweit ich weiß, gab es dreiteilige mit Steuerabteil. Die entstanden aus vierteiligen durch Entfernen eines schadhaften Segments, wenn dieses nicht mehr ausbesserungswürdig war. Irgendwann mal angelesen, eider aber keine Idee mehr, wo.
Beim Verkaufen dieser Modelle muss man irgendwie aauch Dusel haben. Während die manchmal jenseits der 50 - 60 Euro als Zweiteiler weggehen, wurden letztens drei solche für je unter 20 Euro versteigert. Alle in solidem Zustand. Und zumindest ich erkenne da auch kein Muster, warum die manchmal sauteuer sind und manchmal für den Appel und das Ei weggehen.
Ich behalte meinen Zweiteiler von Prefo, auch wenn ich den vierteiligen Rivarossii habe.
Hallo Gemeinde, die mir bekannte 3 teilige Einheit war im Thüringer Wald auf der Strecke von Schleusingen - Rennsteig unterwegs. Es gibt Bilder mit einer BR 94 und 118. Modellsachse ich kann dir die Drehgestellblende geben, schicke mir mal eine PN.
Hallo Andreas ! Die Unterscheidung der verschiedenen DoSto-Modelle in der Zeitlichen Abfolge der Hersteller ist da ganz einfach . Die ersten Modelle gab es ab den Sechziger Jahren in der Verpackung von Schicht . So ab Ende der Siebziger Jahre etwa ( ohne genaue Zeitliche Garantie durch mich ) kamen die Modelle in der Verpackung von Prefo . So um die Wendezeit herum bis etwa 1994-1995 gab es dann zuletzt noch die Modelle in der Verpackung von Sachsenmodelle , wobei so ab 1992 die Modelle von Sachsenmodelle noch für ca. 3 Jahre wenn ich mich nicht Irre , mit im Katalog von Roco aufgeführt waren . Ein weiteres sehr wichtiges Merkmal wie Du in etwa den Produktionszeitraum erkennen kannst ist der Farbton der Dachlackierung . Bei Schicht war das ein ganz Dunkeles Grau , bei Prefo war es ein schon wesentlich hellers Grau und bei Sachsenmodelle war es ein ganz Helles Grau , schon ein Grau-Weiss. So einfach ist das . Das andere ist die Aufschrift des Herstellers auf dem Karton , soweit bei Verkäufern eine OVP vorhanden ist , wobei die OVP jeweils bei Schicht mit grauem Karton , bei Prefo mit Orangem Karton und bei Sachsenmodelle mit grünem Karton verkauft wurde . Wenn Du mich so fragst , würde ich immer versuchen die zuletzt von Sachsenmodelle hergestellten Modelle zu bekommen . Wobei die Modelle zumindest von Sachsenmodelle zu den vorhergehenden auf der Stirnseite komplett Grün Lackiert waren , bei den vorhergehenden Modellen waren die 2 Zugschlußsignale rechts und links oberhalb der Stirnfenster noch Rot und Weiss farblich abgesetzt . Die sind vom Alter her noch die Jüngsten Modelle und wenn sie nicht gerade in unbeheitzten Kellern ( Korosion der Achsen ) und Dachböden ( zu starke Hitze im Sommer ) gelagert wurden , obwohl die inzwischen nun auch schon 25 Jahre auf dem Buckel haben .
Noch ein Nachtrag zu den Wendezügen in Epoche 3 . Die ersten Wendezüge der Baujahre 1952-53 gab es laut einer Umbauanleitung im Modelleisenbahner ( Heft 8 oder 9 1982 war das glaube ich ) sogar mit 3 Stirnfenstern im Steuerabteil . Hört sich völlig unglaublich an , ist aber nun mal so . Leider habe ich bisher davon noch nie ein Foto gefunden . Ich muss mal bei Gelegenheit meine Eisenbahnjahrbücher von 1963 bis 1985 durchsehen ob ich da was finde .
Liebe Kollegen, vielen Dank für die vielfaltigen Reaktionen. Ich muss gestehen, dass ich drauf und dran war den Wagen einfach herzugeben. Ihr habt mit Euren Beiträgen die Lust in mir geweckt, das Modell aufzuarbeiten, zumal es auch eine schöne Erinnerung an denjenigen ist, von dem ich das Modell seinerzeit geschenkt bekommen habe. Viele Grüße Xaver