Sicherlich kennen Einige noch die Bausätze von M&F. Ich habe mich an einer preußischen G3 versucht. Diese gab es im unterschiedlichen Antriebskonzepten, wie Tender antrieb oder vorn in der Lok. Der Tandemantrieb war ein Trix-Motor der seine Kraft über einen O-Ring auf eine Schnecken welle übertrug. Diese trieb die äußeren Radsätze des Tenders an. In der Lok trieb der Motor die Treibachse direkt an. Beide Konzepte sind nicht unbedingt schlecht, haben aber ihre Schwachstellen. Bei meiner sollte wieder die Lok angetrieben werden. Allerdings mit einen zusätzlichen Getriebestufe und einer deutlich kleineren Schnecke.Auch die originalen Räder konnten nicht wieder verwendet werden, da diese einen seitlichen Schlag aufwiesen. Größenmäßig passten Fleischmannräder. Die Spurkränze wurden etwas abgedreht.
ich erinnere mich an die frühen 1980er Jahre wo ich auch so ein Modell einer Preußischen G3 von M+F UK (DJH) gebaut habe. Meine hatte jedoch andere Treibräder gehabt. Die waren auf den Achsen geschraubt, hatten ringisolierte Radreifen aus Neusilber und liefen rund ohne Schlag. Weswegen ich auch kein Bedürfnis sah sie auszutauschen. Bei meiner Lok war der Antrieb vorne. Es wurde ein 5-poliger Mashima Motor mitgeliefert der gut lief. Lediglich die Getriebeübersetzung von 1:15 für deutsche (Renn-)Bedürfnisse wurde später durch einen aus England mitgebrachten Schnecke-Schneckenrad Satz mit einem Übersetzungverhältnis von 1:35 ausgetauscht. Erst damit lief die Lok ordentlich. Der Tender meiner Lok war derjenige aus Kunststoff von der verblichenen Röwa T3. Hier lagen dann die unsäglichen Raimo Radsätze bei wo man die Messing Radreifen auf einen Kern aufkleben musste und die nie richtig zum Rundlaufen zu bringen waren. Austausch gegen Roco Speichenradsätze und Einbau einer Stromabnahme auch im Tender. Solcherart mit einer Stromabnahme von allen Rädern an Lok und Tender ausgestattet und und Verbindung mit der hohen Übesetzung lief die Lok dann sehr gut und zog auch dementsprechend. Aber lang lang ist es her.
Merker und Fischer machte einige Antriebsvarianten bei vielen ihrer Modelle. Bei der G3 in der Lok oder im Tender. Das Tendergehäuse war aber. In beiden Fällen, das von der Raimo T3. Merker verkaufte dann die Urmodelle und Formen nach England (DJH / Model Loco) welche diese weiterproduzierten und zum Teil auch überarbeitet. Die G3 gab es dann mit geänderten Antrieb in der Lok (5 Pol Motor und andere Übersetzung ) Die Räder waren geschraubt und Ringisoliert. Der Tender war dann in Messing geätzt.
später wurden an der G3 von Model Loco keine geschraubten Räder mehr verwendet. Die Radsätze wurden einbaufertig geliefert. Das Getriebe war ganz ordentlich.
Das Modell habe ich zwei mal gebaut. Einmal so wie der Bausatz es vorsah und einmal mit dem Tender von der Piko G7.1. Der Antrieb aus der Lok ist dafür natürlich rausgeflogen. Auch wurde der Lokrahmen angepasst damit ich die original Tenderdeichsel verwenden konnte. Eine Schnittstelle wurde auch eingebaut in die Lok. Allerdings ohne Beleuchtung. Anbei zwei miese Fotos als Beleg.
der Antrieb meiner Lok war genau so wie Du es in Beitrag #3 abgebildet hast. Hier war es wichtig den korrekten Eingriff der Schnecke in das Schneckenrad selber herzustellen damit es leicht lief. Sonst war das Getriebe schwergängig und die Lok lief nicht richtig. Aber an solchen Sachen habe ich damals (learning by doing) gelernt wie Mechanik funktioniert. Die in England von DJH für M+F gefertigten Modelle waren besser als die in Deutschland von M+F selber hergestellten Modelle. Wenn ich alleine nur an die komplett aus Weißmetall einschliesslich Radläuflächen gefertigten M+F Räder denke... Zum Fahren waren die nicht geeignet, nur zum Anschauen. Diesen Ruf der nur Anguckmodelle, der schlecht passenden Gußteile hatte M+F damals und folgerichtig den Spitznamen Murks + Fummel nicht umsonst bekommen. DJH hat dann damit weitgehend aufgeräumt, die Passgenauigkeiten verbessert und einen Antrieb vorgesehen der auch richtig zum funktionieren zu bringen war. Dann muß man damals auch Teile ziemlich gemischt haben um Restbestände aufzubrauchen.
Und wenn die Engländer ihre Lokbausätze mit Antrieb in der Lok richtig zum laufen bekommen, warum zum Kuckuck sollten wir Deutschen das nicht auch können ohne die Kapitulationserklärung in Form eines Tenderantriebs zu unterschreiben?
Zitat von Atchison im Beitrag #5 Und wenn die Engländer ihre Lokbausätze mit Antrieb in der Lok richtig zum laufen bekommen, warum zum Kuckuck sollten wir Deutschen das nicht auch können ...
Viele jedenfalls wohl nicht. Deshalb hieß ja M&F Murk & Fummel. Model Loco konnte diesen schlechten Ruf leider nicht beseitigen. Sie haben ihn auch "gerbt". ML hatte zum Schluss teilweise schon Räder aus Messingguss mit Neusilberradreifen. Sogar einmal ein lauffähiges Fahrwerk aus Messing. Komplett mit Motor, Getriebe, Räder und natürlich dem Messingrahmen aus vollem Messing gefräst. All diese Entwicklungen sind am Deutschen vorbei gegangen. ML zog sich vor fast 20Jahren aus dem Deutschlandgeschäft zurück und erfreut heute noch als existierender Hersteller vor allem die Engländer. Diese scheinen wohl nicht so nörglerisch zu sein wie der Deutsche.
Für die Klientel die M&F / ML nicht bewältigen kann, ist Weinert auch nicht besser. Obwohl es eine andere Liga ist. Ein Bausatz bleibt eben immer ein Bausatz. Egal von wem der ist.
Was mich angeht, finde ich diese Bausätze gar nicht so schlecht. Man sollte die Entstehungszeit berücksichtigen. Die G3 ist nun fast fertig. Es fehlt noch die Verglasung und das Personal. Der Antrieb ist in der Lok, wurde aber durch eine zusätzliche Getriebestufe erweitert. Es wird der mittlere Radsatz angetrieben. Die anderen werden über die Kuppelstangen mitgenommen.
Die Laternen sind ausgebohrte Weinertteile, welche mit SMD bestückt wurden. Im Tender ist der Decoder und ein Powerpack untergebracht.
Mit der Testfahrt bin ich soweit zufrieden.Zugkraft und Fahrverhalten sind für mich in Ordnung.
besonders die erste Szene wo sich die Lok die Steigung hochkämpft gefällt mir sehr gut. Damit dürfte die Lok ihre Brauchbarkeit für den Betrieb beweisen haben. Meine war damals noch analog weil es DCC noch gar nicht gab. Ich sehe was sich mit DCC noch aus dem Modell heraus holen lässt.
Schön, das Dir das Video gefällt. Es ist aber nicht nur der Decoder. Es wurde auch ein anderer Motor ( Fleischmann T3 ) eingebaut und das Getriebe geändert. Das alles verbessert die Fahreigenschaften. Der Decoder sorgt nur führ den Rest und die Akustik.
Welch eine schöne Lokomotive hast du daraus gebastelt. Der Sound kommt ganz gut über. Schön die Lokomotive die Rampe hochfahren zu sehen. Aber nicht nur die Lokomotive kann mich begeistern. Auch der Zug macht was her. Geschweige denn die Anlage wo sie rumfährt. Das alles ist wunderbar schön! Ich komme mich, im Vergleich zu dir, fast wie ein Amateur vor! Das Lokpersonal wird sich auf jeden Fall freuen auf der Lokomotive ihren Dienst zu verrichten (hinter Glas versteht sich).
Hallo Peter, Du brauchst Dich wirklich nicht verstecken, weder mit Deiner Anlage, noch mit Deinen Fahrzeugen! Der Lautsprecher ist in der Lok, zwischen den Zylindern, eingebaut. Auf der Achse des ersten Radsatzes sind vier Magnete verbaut, welche den Sound steuern. Die Anlage noch im Rohbau, in U-Form ausgeführt. Der rechte Teil der Anlage ist als Paradestrecke, die durch eine gebirgige Landschaft führt, gedacht. Aber bis das mal fertig ist...
Hallo Peter, Du brauchst Dich wirklich nicht verstecken, weder mit Deiner Anlage, noch mit Deinen Fahrzeugen! Der Lautsprecher ist in der Lok, zwischen den Zylindern, eingebaut. Auf der Achse des ersten Radsatzes sind vier Magnete versaut, welche den Sound steuern. Die Anlage noch im Rohbau, in U-Form ausgeführt. Der rechte Teil der Anlage ist als Paradestrecke, die durch eine gebirgige Landschaft führt, gedacht. Aber bis das mal fertig ist...
Moin Thomas, auch von mir ein herzliches Dankeschön für das Einstellen des Videos. Deine G 3 weist ja alle Features aktueller Soundmodelle auf - plus die Steuerung des Dampfschlages.
So eine G 3 (oder auch G 4.1 oder G 4.2) könnte ich auch noch brauchen...
die Präzision des Dampfschlagtimings ist schon phänomenal, wenn man es mechanisch löst. Vielleicht kannst Du das mal irgendwann per Bildern zeigen, ich habe es in H0 noch nicht erfolgreich umgesetzt gesehen.
So schwierig ist das gar nicht. In diesen Fall ist auf der Achse ein Messingquader von 3x3x4 mm, welcher eine zentrische Bohrung im Achsdurchmesser von 2mm erhalten hat. Auf den vier Flächen des Quader befinden sich die Magnete (1x1x3mm) mittig über der Achse angeordnet. Davor sitzt,in minimalen Abstand, ein Hallsensor, welcher an den Decoder angeschlossen ist. Wichtig ist, dass alle Magneten mit der richtigen Polarität zum Sensor zeigen. Sehr gut wird das auch in der Bedienanleitung von Esu erklärt.
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G3 von M&F
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17.01.2020 08:44
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