Der Modulkasten wurde gebaut. Da ich mir noch keine Gedanken über die konkreten Ausmaße und Aufstellungen der einzelnen Szenen auf dem Modul gemacht habe, ging ich von bisher bekannten Maßen aus. Das ist die Länge der einen Brücke (ca. 65 cm), die von der Norm vorgegebenen Modulkastenlängen (Vielfaches von 30 cm) sowie der Länge meines bereits bestehenden Modultransportkastens. Daraus resultierend entstand ein Modulkasten von 120 cm. Da die Brücke eine Niederung überquert, wurden die Seitenwände entsprechend niedriger als die Kopfstücke. Der Abzug wurde auf der Grundlage berechnet, dass die Brückenpfeiler mit Trägern ca. 25 mm hoch sind. Die Pfeiler „verschwinden“ etwa 5 mm in Dasas Pampe, so dass die Pampe dann mit der Oberkante der längsseitigen Wange bündig abschliesst. Also entspricht die Höhe der Wang 8 cm.
Für die Brücke habe ich ein Brett 700 x 280 mm schneiden lassen, so dass ich die Brücke ausserhalb des Kastens bauen kann und noch die Möglichkeit besitze, sie innerhalb des Modulkastens zu schieben. Dieses Brett (Stärke 10 mm) wird durch drei Hölzer (65 x 10 mm) mit dem Modulkasten verschraubt.
Weiterhin habe ich das Gleis nebst Schwellen bearbeitet. Zunächst wurde es komplett grau eingesprüht. Nachdem der Lack trocken war, habe ich die Gleisprofile rostfarben gefärbt. Anschliessend wurde aus einer Mischung schwarz/braun die noch grauen Schwellen wieder optisch in Richtung Original zurückversetzt. Das Wie hatte Stefan (Dasa) bereits ausführlich beschrieben. Da der überwiegende Teil meines Gleises abgedeckt sein wird, bin ich jedoch nicht ganz so akkurat wie Stefan vorgegangen. Achso, die Stege zwischen den Schellen habe ich mit einem Cutter ebenfalls entfernt.
Auch das Riffelblech wurde gerostet. Dazu habe ich einfach mit braun drübergesprayt. Die Struktur ist erhalten geblieben. Es werden wohl noch paar Akzente mit Pulverfarbe gesetzt. Vielleicht werde ich das Blech entgegen meiner früheren Äusserung doch breiter gestalten.
Auch die Gleitlager der Pfeiler wurden nachgebildet. Dazu verwende ich dünne Pappe, die ich in einem Rostton angestrichen habe. Bei den Stahlträger wurde mit der Salztechnik die Rostflecken dargestellt. Eine weitere Verwitterung wird durch Washing oder Einsatz von Pulver erfolgen. Vorher müssen jedoch die Stahlträger entsprechend abgelängt werden.
Die Brückenpfeiler erhielten eine leichte Patinierung mit Pulverfarben. Ein wenig braunes Pulver wurde aufgebracht und abgekehrt. Der Staub hält sich schön in den Fugen, dunkelt aber auch den noch recht hellen Grauton des Pfeilers ab.
Und zu guter Letzt fehlt noch die Nachbildung der Brückenköpfe. Hier besteht das Problem, dass ich keine geeigneten Aufnahmen zur Verfügung habe und diese entweder nach eigenen Vorstellungen fertige oder auf entsprechende Aufnahmen warte.
ZitatGepostet von ductore ... Und zu guter Letzt fehlt noch die Nachbildung der Brückenköpfe. Hier besteht das Problem, dass ich keine geeigneten Aufnahmen zur Verfügung habe und diese entweder nach eigenen Vorstellungen fertige oder auf entsprechende Aufnahmen warte. ...
Hallo Holger, vielleicht, so hoffe ich, bringen Dir die drei Ausschnitte passende Ideen.
@Kurt: Diese Lager kenne ich auch so, nur wurden die, nach den Bildern die ich von der speziellen Brücke habe, nicht verbaut. Die Lager sehen eher so aus wie die auf Rainers Bildern 1 und 2. Trotzdem danke für deine Skizze.
@Rainer: Danke für die Anregungen. Bild 1 passt zu meiner Brücke, auch von der Gleislage. Meine Frage zu Bild 3: Hast du zufällig von dieser Brücke auch die Brückenköpfe fotografiert? Das dürfte wohl am besten zu meiner Brücke passen. Ansonsten: Ist der Brückenkopf in Bild 1 komplett aus Beton oder auch gemauert bzw. mit Steinwerk verziert. Gerade den unteren Teil kann man schlecht erkennen. Diese Frage zu beantworten ist aber nur nötig, wenn die anderen/mittleren Brückenpfeiler gemauert sind (was man aufgrund der Pflanze im unteren Teil von Bild 2 nicht genau erkennen kann).
Viele Grüsse Holger
Edit meinte, ich sollte auch die richtigen Bezeichnungen verwenden und hat das schnell geändert.
Auf den Bildern 1 + 2 ist das feste Lager, das bewegliche fehlt da. Aber es gibt keine Brücke ohne Bewegliches Lager.
Auf Bild 3 ist das Bewegliche Lager das im Prinziep wie auf meiner Skizze ist. Wie das im Detail ist ist doch Wurscht da weiß sowieso keiner für was die gut sind.
Da Du ja solche Bauwerke genau nachbauen willst ist noch das Gleis so zu gestalten dass da auch eine Längenbewegung möglich ist von min. 5 cm im Original.
Hi Holger, aussagefähigere bzw. andere Bilder habe ich leider nicht in meiner Sammlung. Bei der Brücke in Bild 1 und 2 sind alle Widerlager/Pfeiler aus Beton (oder mit Beton umhüllt?). Das war sicher zur Bauzeit des Originales (Ebermannstadt-Streitberg) nicht so.
Ich lese mal wieder mit Begeisterung mit und bin sprachlos angesichts der Ergebnisse! Fast nimmt das mir ja ein bischen den Mut - ob ich so was jemals hinbekomme?
Vielleicht kann ich zu deinen Auflagern ein wenig helfen. Kurt hat schon recht mit seiner Darstellung. Hab mich gerade mal kurz auf Bildersuche begeben (was soll man sonst abends allein in einer Gastunterkunft tun) und ein paar schöne Beispiele gefunden, vielleicht hilft das weiter?
Wieder ein richtig schönes Projekt, das Du da in Angriff genommen hast!
Wenn ich das recht verstehe, wären vielleicht ein paar Bilder, die ich von der Brücke über die Wolnzach südlich von Wolnzach zwischen der Autobahnbrücke und der Firma Altmann habe, möglicherweise nicht ganz uninteressant für Dich (aufgenommen im Januar 2006). Die Brücke wurde in dieser Form m.W. in zwischen 1935 und 1942 (komplette Überarbeitung der Strecke des Holledauer Bockerls durch die DRG) erneuert und in den 70-er Jahren dann von der DB nochmals saniert. Die Brückenköpfe sind aus Stampfbeton, die Flanken dazu wegen der immer wieder auftretenden Hochwasser der Wolnzach mit kaum mehr sichtbaren Bruchsteinen 'gepflastert'. Das Gleitlager soll immer noch das originale Gleitlager aus Zeit der Errichtung der Brücke sein.
[BHo7: festes Lager – leider bestenfalls nur zu erahnen]
Sollte von diesen Bildern etwas für Dein Bauvorhaben von Interesse sein, kann ich sie Dir gerne auch in höherer Auflösung zukommen lassen, allerdings ist die Qualität sehr bescheiden. Sie sind damals mit einer Einfachst-Digitalkamera gemacht worden. Es wäre für mich kein Problem, Dir heute Aufnahmen von Brücke in deutlich besserer Qualität zu machen.
Servus einstweilen, einen schönen Tag – und ich freue mich schon auf Deine weiteren Bauberichte
zunächst einmal vielen Dank für euer tatkräftige und bildliche Unterstützung.
Leider kann/werde ich die gezeigten Lager so nicht nachbauen. Auf den mir vorligenden Bildern (u.a. auch ohne Stahlträger) kann ich lediglich einen "Knubbel" in allen Sockeln, d.h. Brückenköpfe und Mittelpfeiler erkennen. Diese Knubbel sind entweder aus Beton (eher unwahrscheinlich) oder in den Pfeiler eingegossene/ummauerte Stahlstücke. Meine Vermutung rührt daher, dass die Knubbel, trotz Abbau der Stahlträger, im Pfeiler noch zu sehen/vorhanden sind.
Am Stahlträger selbst ist, im Bereich des Auflagepunkts, ganz schwach eine Blech zu erkennen/erahnen.
Leider kann ich die Bilder nicht einstellen, sonst könnte man leichter verstehen, was ich meine. Ich versuche mal öffentlich zugängliche Bilder zu finden und einzustellen.
Ich meine mich an eine MIBA Spezial zu erinnern (?), in der Brücken das Thema waren.
Demnach ist die Sache mit den zwei Lagern wie oben beschrieben (eines "fest" aber drehbar, das zweite "lose" und mit "Rolle" für Längenänderungen) bei einfachen, kurzen, kleinen (wie auch immer man das beschreiben mag) Brücken nicht unbedingt immer so.
Da gab es tatsächlich solche "Gleitplatten" ... das tut's da wohl auch ... kostet ja auch weniger.
ich hoffe ich langweile euch nicht mit dieser Diskussion über die Lager.
Nach Auswertung des einzigen brauchbaren Bildes was ich habe und was ein Lager zeigt, sowie Harald Meinung, ging ich heute ans Werk. Zuvor mussten allerdings erst mal die Träger in Form gebracht werden.
Zunächst wurden also die Träger weiter gealtert. Dazu benutzte ich zunächst ein Wash mit Modelmasters "Leder". Einzelne Stellen wurden mit einem Wattestäbchen wieder abgetupft. Zum Schluss wurden grosse Roststellen mit Pulverfarbe an ihren Rändern abgemildert.
Nachher-Vorher-Vergleich
Zudem wurden die Träger entsprechend der Vorgaben geteilt, zumindest fast. Da ich ein wenig Stabilität erhalten wollte, habe ich die Sichtseite nur eingesägt.
Die Träger-Evolution, dargestellt von unten nach oben. Es fehlt jedoch der Salzschritt. Von den beiden oberen Trägern ist einer komplett zersägt. Da könnt ihr raten, welcher es ist.
Jetzt erst kamen die Lager dran. Sie bestehen, wie im Original, aus zwei Teilen. Ein dünner Pappstreifen (5 mm lang) für den Träger, ein Widerlager aus Balsaholz, Stärke 1 mm, Maße 3 x 3 mm.
Hier kann man noch die beiden Bauteile erkennen
Hier jetzt gerade noch so
Und bei etwas Entfernung ist nichts mehr zu erkennen
ich mache einfach nur große Augen zu dem, was du da schon wieder zauberst Traumhaft, kreativ, super umgesetzt - einfach eine feine Arbeit. Ich lese dann mal sprachlos weiter!
Wahnsinn! Ich freue mich, dass du dich an der Salztechnik mit Erfolg angefreundet hast.
Durch die Arbeitsgänge wird man sehr schnell Betriebsblind. Als Außenstehender kann ich mich an deinen Stahlträgern nun mehr als erfreuen. Suppa und Hut ab!
Ich hoffe wir finden beim Adventstreffen ein wenig Zeit für ein bischen Alterung. Resultate unserer Tricks können wir dann gerne im Forum zeigen, um den Level etwas höher zu setzen. Ein Hexenwerk ist dies sicherlich nicht, gelle?!
Bin mal auf deine Lagerlösung gespannt ... die dürfte dann genauso interessant und individuell gelöst sein wie alles andere von Dir ...
die Brückenköpfe sind auch in Arbeit. Nach mehreren Versuchen, entschied ich mich für folgende Variante: Basierend auf der Höhe der Mittelpfeiler wurde der Brückenkopf teilweise auch aus Legosteinen gebaut. Da der Brückenkopf etwas breiter als der Mittelpfeiler ist, wurden die Aussenseiten mit 4 mm starkem Balsaholz verkleidet.
Das Bild zeigt den ersten Entwurf. Ob die Mauerstruktur erhalten bleibt, werde ich noch entscheiden. Die Kanten werden auch noch ein wenig befeilt. Obwohl die Struktur von Balsaholz generell schon einen sehr guten Betoneindruck hinterlässt, werde ich das wohl auch noch überarbeiten. Aber wenigstens von der Höhe und Dimension stimmt es jetzt.