Nachdem ich euch schon länger nichts gezeigt habe, möchte ich heute mein aktuelles Projekt vorstellen: Es handelt sich um den Bau einer ÖBB Güterzuglokomotive aus dem Jahr 1926, Reihenbezeichnung 1280. Diese 5-fach gekuppelten Maschinen wurden in 22 Exemplaren gebaut und waren bis 1976 im Einsatz. Besonders interessant ist der Kandó-Antrieb. Mein Exemplar wird die 1280.16 im letzten Betriebszustand, bevor sie zur Vorheizanlage wurde.
Den Ausschlag für dieses Projekt gab das Kleinbahnsammlerforum bzw. der dortige User „Gorx“, der den gefrästen Messingrahmen und die geätzten Gehäuseseitenwände und Kuppelstangen entwickelt hat. Kleinbahn ist übrigens ein wiener Spielzeugbahnhersteller, der hierzulande viele Fans hat, daher gibt es auch dieses Forum.
Nun zum Bau: Zuerst habe ich den Messingrahmen poliert, entfettet und dann brüniert. Das mehrmals, bis er schön dunkel war. Dann habe ich die Räder, welche keine durchbrochenen Speichen haben, grau und schwarz lackiert. Grau die Speichen, damit sie sich vom Radhintergrund ein wenig abheben. Das Räder brünieren war eine Angelegenheit für sich, weil die Räder vernickelt sind und sich daher eigentlich nicht zum brünieren eignen. Trotzdem war das Ergebnis halbwegs passabel. Die Räder wurden dann aufgepresst und mit den Kuppelstangen ausgerichtet. Die Blindwelle sowie die zweite Welle stammen aus bearbeiteten Kleinbahn-Rädern.
Das ganze Fahrwerk wollte sich dann nicht recht bewegen, aber ein Tropfen Öl wirkte Wunder.
Nachdem das Fahrwerk mal auf eigenen Beinen stand, habe ich mit dem Rahmen begonnen. Aus Polystyrolplatten unterschiedlicher Stärken wurden Grundplatte, Auflage, Versteifungsprofile und Pufferbrust geschnitten, geschliffen und verklebt. Die Bahnräumer sind aus einen L-Profil geschnitten. Diverse weitere Anbeuteile an der Kastenunterseite stammen aus dem Roco-Ersatzteilprogramm.
Dann habe ich aus Polystyrol die Sandkästen gemacht, die Sandstrahlrohre sind von den Sandkästen einer 1161 abgeschnitten.
Zum Teil habe ich auch schon die 3D-Decal-Nieten angebracht.
Auf einer Börse habe ich Bremsbacken erstanden, die ich im richtigen Abstand auf eine Polytryrolplatte geklebt habe und die an der Unterseite des Messingrahmens montiert werden soll. Wie weiß ich noch nicht ganz genau.
Die Radschleifer:
Da die Weinert-Puffer noch immer nicht eingetroffen waren, konnte ich die Pufferbrust inkl. Nieten/Schrauben nicht fertig stellen, daher habe ich mal mit dem Gehäuse angefangen. Ebenso aus Polystyrol geschnitten, geschliffen und geklebt. Wobei die Messing-Seitenwände mit dem Polystyrol mittels Uhu-Plus verklebt sind. Das Gehäuse habe ich zuvor wie auch den Rahmen im CAD-Programm konstruiert, dann auf Folie ausgedruckt und auf die Platten geklebt und geschnitten. Dann Folien wieder runter und schleifen etc. Vor Beginn des Gehäuses schnell mal am Papiermodell kontrolliert:
Und hier der Zusammenbau: Die Stirnfenster werden auch eine Fensterdichtung bekommen.
Da bin ich ganz schön beeindruckt. Der Antrieb sieht sehr schön aus. Ich stelle mir schon das Stangenspiel vor! Zu den Bremsbacken: wenn das Fahrwerk von unten erreichbar bleiben sollte kannst du es nur schrauben. Sonst ist kleben eine gute Option? Viel erfolg beim weiterbau und hoffentlich fährt das schöne Fahrzeug genauso gut wie sie aussieht.
Weiter geht's: Fst 1 ist mal roh halbwegs fertig mit Leuchten und Fensterdichtungen. Die Puffersockelplatten von Weinert sind auch endlich da und montiert.
Vor einigen Jahren habe ich mir von Klein die E88 gekauft und war von der Qualität des Gehäuses sehr beeindruckt. Das Fahrwerk ist allerdings eine Katastrophe. Nicht nur die schlechten Komponenten wie Plastikräder und Plastikkuppelstangen, ebenso der Motor und die Zahnräder. Da sieht dieses gefräste Fahrwerk von Gorx wesentlich besser aus. Ich möchte aber auch auf die Schwierigkeiten dieser Konstruktion zu sprechen kommen. Die E88 hat Hohlwellenantrieb mit Kurbeln, die Erbauer wußten bereits um die Probleme der Spurkränze im Gleisbogen. Dies dürfte bei der 1080 nicht viel anders sein. Diese Technik hat Kleinbahn ebenso übernommen, dennoch wurden bei zwei Radsätzen die Spurkränze entfernt, was der Lok ein jammervolles Aussehen beschert. Ein weiteres Problem stellt die ungeteilte Kuppelstange dar, im Original würde man eine solche Konstruktion nicht wagen. Wie man dieses Problem elegant löst zeigen die Weinert-Dampfer mit entsprechender Achszahl. Gorx hat ein Radsatzinnenmaß von 14,1 mm gewählt. Das ist sehr schmal, d,h, mit Rp25 würde da nicht mehr viel gehen. Für die E88 können auch Ellokräder von Roco verwendet werden, diese besitzen dann, wie das Original Speichen mit Durchblick. Kleinbahn hat den Lokrahmen sehr gut nachgebildet was Nieten und den üblichen Klimbim betrifft. Ich habe vor einiger Zeit einmal einen Ätzentwurf für die Rahmenwangen erstellt, habe das Projekt allerdings wegen der für mich nicht lösbaren Probleme des Hohlwellensystems aufgegeben. So bin ich gespannt wie die Fahreigenschaften bei Dir sich so darstellen, weihnachtliche Grüße Wolfgang
Dier letzten Fortschritte: - Motorhalterung hat eine Polystyrol-Blende bekommen, die dann ocker werden soll, und die Innereien darstellt. - Das Dach wurde fertig angeklebt. Schwierig, weil das 0,3er Polystyrol zum kleben fast zu dünn ist, aber zum Biegen trotzdem nicht flexibel genug. Ein bisschen Spachtelarbeit wird daher noch kommen. - Dachaufbau mit Deckel und Sockelplatte für Isolatoren. Den Falz im Deckel hab ich auch nachgebildet. - Diverse Sockelplatten am Dach sind aus Polystyrol mittels Messer und Schleifpapier entstanden für Isolatoren, Stromabnehmer, Pfeife. - Stromabnehmer (von Roco 1245) sind mit Distanzhülse und Schraube (diese von unten) fixiert. - Dachleitungen sind aus dem Federbronzedraht, der beim Bausatz dabei war, gelötet. - Das Dach hat seine gekappten Ecken bekommen. - Das ganze Gehäuse hat eine Befestigung bekommen, die auch die Bremsanlage mithält.
ich lese hier gerne mit: Das wird ein richtig schönes Maschinchen!
Wer hat sich denn GEdanken zur Übersetzung gemacht? Hast du da getüftelt und gerechnet, oder hat das auch der User Gorz aus dem Kleinbahnsammlerforum gemacht?
Übersetzung ist durch Gorx berechnet und daher durch seien Konstruktion vorgegeben.
Hier noch der gestrige Fortschritt: Dachlaufbretter, Pufferbrustschrauberln, Griffe unter den Puffern, Stromleitung unterhalb Rahmen, Behälter unterhalb Rahmen (ich nehme an ein Luftbehälter, der sollte weiter innen sitzen, geht aber wegen der Seitenverschiebbarkeit der Achse nicht).
Jan ----------------------------------------------------- Rocoline m. Bettung Digitale Gleichstromanlage L-Form 2,20m x 2,00m BiDIB = fahren= rückmelden und schalten(DCC)+ DS2010 Sven Brandt = rückmelden BIDIB TLE S88 Interface Windigipet 2015.2 wird nie fertig.... :-)
Von gestern: Verschieberauftritte (aus Weinert-Riffelblech und Kupferblechstreiferl), Scheibenwischer (Roco 2043 und 1161), Heizleitungen (Roco mit dünnem Draht gesteckt), Steckdose an der Schräge der Front (Polystyrol mit Deckel eines Zurüstteiles von der 1020). Und Türschnallen (Wieder der Bronzedraht vom Gorx).
Das wird immer schöner bei dir! Es wird oft unterschätzt wieviel Arbeit in das Anbringen von Leitungen, Griffstangen, Bolzen und Nieten steckt. Aber letztendlich macht sich das im Ansehen der fertigen Lokomotive gut bezahlt.
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ÖBB 1280.16 Eigenbau
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12.12.2011 14:23
Antworten
Stolz wird's sein, das weiß ich jetzt schon! 
