viele sind hier schon fleißig am basteln, daher muss ich nun auch mal endlich in die Pötte kommen. Ich habe mich ja für das Ende der Forenbahn entschieden also den Fiddle-Yard. Vor dem Bau sollte so ein Anlagenteil aber gründlich geplant werden, denn es gibt hier sicherlich viele Abweichungen zu einem normalen Streckenmodul.
Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten ein Fiddle-Yard zu gestalten. Entweder wird der Abstellbereich durch eine Weichenstraße (Gleisharfe) angefahren oder die Abstellgleise sind die Weichenstraße, in dem sie auf einem großen beweglichen Brett montiert sind und der jeweilige Gleisabgang zum Stammgleis "gefahren" wird. Dabei gibt es wieder zwei Optionen: Entweder die Variante "Schiebebühne" oder die Variante "Drehscheibe". Dabei kann entweder ein Teil des Zuges oder der komplette Zug verschoben werden.
Nun muss ich mich natürlich für eine Variante entscheiden. Eine Weichenstraße finde ich persönlich 1. langweilg, 2. teuer und 3. platzraubend. Mit der Variante Schiebebühne würden sich die Abstellgleise linear verschieben lassen, die Lok müsste aber bei Nicht-Wendezügen umsetzen, so dass immer ein Gleis frei bleiben muss, was in meinen Augen Verschwendung ist. Die Variante Drehscheibe habe ich life das erste und einzige mal beim Hafenfest "150 Jahre Hafenbahn Frankfurt" gesehen. Dort hatte eine ausgestellte Anlage als Fiddle-Yard eine Drehscheibe.
Was mich von der Variante "Drehscheibe" überzeugt: Es kann der komplette Zug um 180° gedreht werden, so dass kein Gleis frei bleiben muss, außerdem entfällt das Umkoppeln und Umsetzen. Zudem ist sowas sicherlich ein Hingucker.
Jetzt gibt es aber erstmal Bilder vom Fiddle-Yard aus Frankfurt, so dass ihr wisst, was ich gerne bauen möchte.
Wer den Bericht noch nicht kennt, er kann hier eingelesen werden. Die Anlage findet sich ungefähr in der Mitte, dann nach unten scrollen.
Nun habe ich mit CAD ein paar Skizzen gemacht, damit man mal ein Bild vom Fiddle-Yard bekommt:
Die obere Skizze ist die Draufsicht. Ich habe insgesamt 7 Gleise geplant. Alle haben eine Nutzlänge von ca. 100 cm, das sollte denke ich völlig genügen. Der gesamte Schattenbahnhof wird eine Länge von 140 cm haben Die Front die genormten 30 cm Breite, die ich jedoch nach einer kurzen Strecke beidseitig um je 10 cm auf insgesamt 50 cm verbreitern muss. Da der Schattenbahnhof typischerweise am Anlagenende eingesetzt wird, werde ich nur ein Endprofil verbauen.
Die untere Skizze zeigt die Seitenansicht. Die Stärke des Drehtellers habe ich mit 2 cm geplant. Bei einer 180° Drehung würden je Seite 30 cm überhängen, das dürfte das Holz aushalten, zu dem ist es ja auch noch für einen kurzen Moment.
Den Fiddle-Yard werde ich als reinen H0e Abstellbereich bauen. Ein Dreischienengleis hätte den Nachteil, dass bei einer 180° Drehung das H0e Gleis nicht mehr mit dem Anschlussgleis zusammen passt. Ich müsste dann ein Vierschienengleis mit H0e genau in der Mitte selber bauen. Und nach derzeitigem Stand wird der H0 Abschnitt bis auf einen kurzen Übergabebahnhof sowieso vom H0e Teil getrennt sein.
Das war's von mir für heute erstmal zum Thema Planung.
Doch nun frage ich mal in die Runde: Was haltet ihr von meiner Idee? Sollte so der Fiddle-Yard aussehen oder habt ihr andere Vorschläge? Speziell frage ich hier auch nochmal an, ob mein Fiddle-Yard in die Norm passen würde. 1. wird der Modulkasten auch zur Besucherfront um 10 cm weiter nach vorne ragen als die anderen Module und 2. werden beim 180° Schwenk nochmal 30 cm dazu kommen. Da der Fiddle-Yard jedoch ans Ende der Anlage kommt, sehe ich das als nicht so tragisch an.
So, nun bitte ich um eure Meinung, damit ich auch bald mit dem Bau beginnen kann. Mir juckt's schon in den Fingern
Dominik, die Drehscheibe ist eine klasse Idee und wenn Du nicht gesagt hättest, dass sie nicht von Dir ist, ich wäre überzeugt, dass Du Dir so etwas ausgeklüngelt hättest.
Ich denke, dass ist die Variante, die am meisten Abstellmöglichkeit bietet und auch Kombinationsmöglichkeiten.
ZitatGepostet von smoker Ich habe gerade einen Schreck bekommen, habe nur den halben Titel gelesen. Super Dominik.
Das war ja auch meine Absicht
Also danke euch für die Meinungen dazu. Schön, dass es euch gefällt. Dann kann ich mir ja nun konkretere Gedanken machen. Vor allem wie ich am besten die Holzkonstruktion hinbekomme.
ZitatGepostet von Köf Hast Du Dir schon Gedanken gemacht über das Drehgelenk? Ein schlichter hölzerner Zapfen in der Mitte der Brücke?
Ich studiere ja Elektrotechnik Daher schwebt mir vor einen Getriebemotor mit ausreichend Drehmoment und geringer Enddrehzahl als Antrieb zu verwenden. Er soll zentral unterm Drehgelenk liegen, denn weitere Zahnräder einzusetzen halte ich für zu aufwendig, vor allem weil dies höchste Präzision erfordert.
Die Platte mit den Gleisen muss dazu wohl 1 mm über der Grundplatte schweben, damit keine Reibung entsteht. Damit nichts wackelt habe ich mir überlegt so weit außen wie möglich entweder kleine Rollen oder sonst was anzubringen.
ZitatGepostet von Köf Ich fand ja die Gleissicherung mittels der Scharniere beeindruckend. Die haben offenbar auch einen Kontakt zur Besetztmeldung?
Ich nehme an, dass beim Verschieben der Scharniere und damit Betätigung des Schalters das Servo aktiviert wird und die Kontaktstifte anpresst, so dass eine leitende Verbindung zum Gleis besteht. Außerdem verriegelt die Scharniere natürlich.
Ähnlich will ich das auch machen, auf jeden Fall soll nur das Gleis unter Strom stehen, das auch mit dem Stammgleis verbunden ist.
Dann soll noch ein bisschen Technik reinkommen, denn das interessiert mich ja und fordert mich auch heraus. Meine Planung sieht so aus, dass man mit Tastern auswählen kann, zu welchem Gleis die Bühne fahren soll. Natürlich jeweils zwei Taster je Gleis für rechts oder links rum, so dass man den Zug auch um 180° drehen kann. Natürlich wird alles analog gebaut, also mit Relais usw., denn den Laptop werde ich nicht immer anschließen, um das ganze per PC zu steuern.
Mit dem Servo soll die Verriegelung gesteuert werden (wahrscheinlich mit einem federnden Bolzen), die Prellböcke würde ich auch gerne motorisch bewegen.
Aber davon bin ich erstmal noch weit entfernt, erstmal muss die Drehscheibe gebaut werden.
Es gibt eine weitere Möglichkeit der Anbindung, ein flexibles Gleis, welches auf einem Schieber liegt. Also quasi die Weichenversion in kurz und ohne Weichen. Wäre weniger Aufwand, aber ich habe das Gefühl, dass dich der Aufwand nicht schreckt.
Wenn du Interesse hast, dann schicke ich dir eine Bauanleitung.
Hallo Dominik, ein drehbarer 3-Schienen FiddleYard wäre möglich mit Hilfe eines Gleiswechselgleisstücks (Tillig 85185 bzw. 85186). Ansonsten schöne Idee.
Gruß Jan DR Nebenbahn Epoche III DCC, Tillig elite, Rollmaterial von Brawa, Bemo, Roco, Piko, Fleischmann, Liliput, Gützold, Rivarossi
ZitatGepostet von LBE Es gibt eine weitere Möglichkeit der Anbindung, ein flexibles Gleis, welches auf einem Schieber liegt. Also quasi die Weichenversion in kurz und ohne Weichen. Wäre weniger Aufwand, aber ich habe das Gefühl, dass dich der Aufwand nicht schreckt.
Hm, die Option habe ich auch schon gelesen, aber da habe ich gerade ein Denkproblem: Wenn ich das flexible Gleis Verschiebe und somit ein Bogen biege, dann ändert sich doch die Länge von Außen- und Innenschienenprofil. Aber die Länge lässt sich ja nicht mehr ändern. Einmal Profil abgesägt, dann bleibt es auch in der Länge. Lösung: Flexibles Profil - aus Gummi?
ZitatGepostet von GD-87 aber wie willst du das Teil zum Forumbahntreffen bringen? Viel Erfolg beim Bauen.
Auto, das ist ganz klar. Also das war mir sowieso schon bewusst, wenn ich ein Modul baue, dass ich dann mit dem Auto und nicht mit dem Zug komme. Das ganze Rollmaterial plus das Modul und evtl. noch Multimaus oder Trafo, das kannst du nicht mal so unterm Arm nehmen.
ZitatGepostet von DR-Nordbahner ein drehbarer 3-Schienen FiddleYard wäre möglich mit Hilfe eines Gleiswechselgleisstücks (Tillig 85185 bzw. 85186). Ansonsten schöne Idee.
Stimmt, daran habe ich gar nicht gedacht. Danke dir für den Tip. Aber es bleibt wohl trotzdem nur ein reiner H0e Bahnhof, oder? Ich baue natürlich auch gerne Mischbetrieb H0/H0e als Dreischienengleis, aber ich denke, dass der Fiddle-Yard wohl immer nur ans Schmalspurnetz angeschlossen sein wird.
ZitatGepostet von LBE Es gibt eine weitere Möglichkeit der Anbindung, ein flexibles Gleis, welches auf einem Schieber liegt. Also quasi die Weichenversion in kurz und ohne Weichen. Wäre weniger Aufwand, aber ich habe das Gefühl, dass dich der Aufwand nicht schreckt.
Wenn du Interesse hast, dann schicke ich dir eine Bauanleitung.
Gruß, John
Hi!
Also ich habe zwar mit eurer Forenbahn nichts zu tun, aber die Bauanleitung würde mich sehr interessieren. Hatte mir schon einmal ähnliches überlegt, nur blieb es eben irgendwo stecken... Wäre nett von dir!
Zum Drehen vielleicht ein Rollenlager aus einer zu einem 30-cm-Kreis gebogenen Schiene?
Digitale Ansteuerung wäre natürlich cool, sodaß Du aus jedem Punkt der Turnhalle einen Zug abfordern könntest. Muß aber auch nicht sein, denn bestimmt stehst Du höchstpersönlich neben Deinem Werk, um es auf Zuruf zu bedienen.
VG
D.
___________________________________________ Jeder bekommt die Signatur, die er verdient.
Rollenlager auf einem Gleis wie bei der richtigen Drehscheibe würde sicherlich auch gehen. Da muss ich halt einfach mal schauen.
Digitale Ansteuerung hätte wirklich nur den Vorteil, wenn ich das ganze per PC steuern würde. Also anstelle von Relais habe ich den Computer. Aber dann müsste ich immer den Laptop mitschleppen und dieser auch den ganzen Tag an sein. Und wenn das Programm mal nicht gerade will steht die Drehscheibe still. Ja, das reimt sich sogar noch!
Und da es sowieso gewünscht ist, dass alle Weichen entweder per Taster oder Hebel und nicht digital gesteuert werden sollen, dann schließe ich mich dahingehend mit dem Fiddle-Yard an. Normalerweise ist man beim Befahren des Fiddle-Yards mit dem Zug sowieso neben dran in "greifbarer" Reichweite, also kann man auch einen Knopf drücken
Mir fällt gerade eine Idee zum Drehen ein, quasi als Spurkranz-Ersatz:
Auf die Untere Platte baust du einen Schienenkreis, kann ja gern der R1 sein. Darauf fährt eine Lok, die an der Unterseite der Drehscheibe befestigt ist. Wenn sie "fährt" dreht sie dadurch die Drehscheibe. Mit nem Digitaldecoder und dem richtigen Spenderfahrzeug hierfür könnte das vielleicht schon genau genug sein, dass man oben ohne Entgleisungen ein- und ausfahren kann. Wahrscheinlich müsste man aber noch zwei bis drei weitere "Wagen" mit an der Drehscheibe befestigen, damit die Drehscheibe ausballanciert ist.
Das ist jetzt allerdings nur eine grobe Idee, ich habe absolut keine Ahnung, ob man dass so umsetzten kann oder ob die Idee Mist ist. Wenn das jemanden Unklar ist kann ich gern noch eine Zeichnung machen.
ich verstehe schon, aber sagt mir die Idee nicht zu, sorry Ich finde das irgendwie "komisch", wenn da unten eine Lok rumfährt. Das hat sowas, wie soll ich sagen, seltsames. Irgendwie unprofessionell. Ich würde das schon gerne mit einem zentral gelagerten Getriebemotor lösen.
Gepostet von GD-87 aber wie willst du das Teil zum Forumbahntreffen bringen? Viel Erfolg beim Bauen.
ZitatAuto, das ist ganz klar. Also das war mir sowieso schon bewusst, wenn ich ein Modul baue, dass ich dann mit dem Auto und nicht mit dem Zug komme. Das ganze Rollmaterial plus das Modul und evtl. noch Multimaus oder Trafo, das kannst du nicht mal so unterm Arm nehmen.
Und ich dachte du bist ein Überzeugter Bahnfahrer und sicherst meinen Arbeitsplatz
Deine Idee ist ja eine richtige Herausforderung aber das wolltest Du ja so und ich finde das klasse. Die Technik ist gar nicht so schlimm wie sich das im ersten Moment liest und Du hast da ja schon konkrete Gedanken.
Ohne Kugellager geht das nicht aber da genügt eins mit 40-50mm. Die Führung oder Stütze für die Drehbewegung die auf die Grundplattekommen sind am einfachsten mit Kugeln die eigekapselt sind zu erreichen. Die Kugeln können in alle Richtungen bewegt werden, nicht wie eine Rolle, und es ist daher egal wo die Position ist.
Ich glaube so etwas zu haben und werde ein Bild machen.
Dem Ingenieur ist nichts zu schwör. Du machst das!
ZitatHm, die Option habe ich auch schon gelesen, aber da habe ich gerade ein Denkproblem: Wenn ich das flexible Gleis Verschiebe und somit ein Bogen biege, dann ändert sich doch die Länge von Außen- und Innenschienenprofil. Aber die Länge lässt sich ja nicht mehr ändern. Einmal Profil abgesägt, dann bleibt es auch in der Länge. Lösung: Flexibles Profil - aus Gummi?
Neenee, dit jeht schon. Musst nur die fixierten Gleise in der richtigen Länge ablängen, nicht alle gleichlang. Aber deine Drehscheibe ist auch nicht von schlechten Eltern und ich denke, du hast Spaß an der Elektronik, also passt das doch.