wie in meinem Thread zur Sächsischen Nebenbahn versprochen, will ich hier ein paar Vorbildfotos meiner kürzlichen Schottlandreise zeigen. Beginnend in Edinburgh habe ich eine Rundreise durch die Highlands unternommen, welche mich über Inverness, Thurso, die Orkney Islands, Durness, Ullapool, die Insel Skye und Fort William wieder nach Edinburgh geführt hat. Ging es hauptsächlich um die atemberaubende Landschaft, sind mir doch einige Eisenbahnmotive vor die Kamera gekommen. Hier nun ein paar Fotos davon. Ausführliche Berichte gibt es wie immer in meinem Blog.
Der Bahnhof Edinburgh Waverley ist der zentrale Bahnhof der schottischen Metropole.
Nun noch zwei Bilder vom städtischen Nahverkehr.
Nachdem es mir den ursprünglichen Beitrag komplett zerhauen hat - wahrscheinlich zu lang - teile ich nun im zweiten Versuch den Beitrag auf. Bis gleich.
Auf dem Weg von Inverness in den hohen Norden nach Thurso und Wick kommt man durch den Haltepunkt Dunrobin Castle der zum gleichnamigen tollen Schloss gehört.
Im Bahnhof von Kyle of Lochalsh im Westen - dem Tor zur Insel Skye - hatte ich besonderes Glück.
Der Royal Scotsman war zu Besuch.
Den eisenbahnerischen Abschluss bildete der Besuch des Glenfinnan-Viaduktes zwischen Mallaig und Fort William. Bekannt aus den Harry-Potter-Filmen.
Auch in Großbritannien kommt man nicht ohne Angstlok aus.
Ich hoffe der Ausflug in eine für uns ungewöhnliche Bahnwelt hat gefallen.
Hallo Jan, Glückwunsch zu der tollen Reise und danke für deine interessanten und teils hinreißend schönen Bilder. Ich war dort auch (Inverness, Skye, Ullapool), aber bis auf die Orkneys bin ich leider nicht gekommen. Den Museumszug von Fort William habe ich zufällig in Mallaig gesehen, als wir von Iona zurück kamen. Gruß
Otto
___________________________ Heute schon in meinen Blog geschaut?
Zitat von Helgerdson im Beitrag #9Beim Anblick des "Dampfers" auf dem Viadukt wird mir ganz wehmütig ums Herz ! Schön, so etwas heute noch einmal zu sehen.
dafür musst noch nicht mal so weit reisen wie Kreuzspinne. Über den ähnlich spektakulären Viadukt von Altenbeken gibt's auch relativ regelmäßig Dampflok-Sonderfahrten.
Vergangenes Jahr z.B. mit 01 1104 und im September dann mit 38 2267, kürzlich (Ende April) und am 28./29.06. wieder mit 78 468.
Britische Museumsbahnen sind häufig beeindruckend stilecht, weil es sehr häufig reine Museumsbahnen sind und oft auch das gesamte Umfeld liebevoll im Zustand längst vergangener Zeiten restauriert wurde. Auch die alte Signaltechnik ist oft noch vorhanden und in Betrieb. Das ist dann stimmungsmäßig schon was anderes, als wenn eine Dampflok im ansonsten modernen Bahnhof steht.
Es gibt sogar eine große, zweigleisige Hauptstrecke, von der Teile heute rein als Museumsbahn betrieben werden. An dieser Great Central Railway Museumsbahn gibt es z.B. vier Bahnhöfe. Die wurden alle in unterschiedlichen Zuständen restauriert, die die Geschichte der ursprünglichen Great Central Railway abdecken. Rothley ca. im Zustand von 1910, Quorn & Woodhouse im Zustand des 2. Weltkriegs, Loughborough Central im Zustand der 1950er und Leicester North im Zustand der 1960er.
Aber auch Stationen wie Bridgnorth an der Severn Valley Railway sehen aus, als ob noch 1930 wäre. Das ist selbst dann sehenswert, wenn kein Zug fährt.
Die Forth Bridge über den Firth of Forth muss man mal im Original gesehen haben. Die ist gewaltig – und wunderschön. Auf Fotos kommt für mich nicht ansatzweise rüber, was für eine gigantische Konstruktion das ist. Das Teil ist zweieinhalb Kilometer lang, die größte Spannweite zwischen zwei Stützpunkten beträgt ca. 520m. Das Ding ist so groß, dass man darüberfahrende Züge von unten kaum ausmachen kann. Und sie ist alt, gebaut schon ab 1882, fertiggestellt 1890. Sie gilt als die erste vollständig aus Stahl gebaute Brücke überhaupt. Was für eine grandiose Ingenieursleistung der britischen Urgroßväter.
Die Brücke, seit 2015 UNESCO-Weltkulturerbe, hat sogar mit einer eigenen Redewendung Eingang in die englische Sprache gefunden. Die Redewendung "painting the Forth Bridge" bedeutet sowas wie "Sisyphosarbeit", also eine Aufgabe, die nie fertig wird. War in der Anfangszeit auch so, kaum waren die hinten mit Anpinseln fertig, mussten sie vorne schon wieder anfangen, damit das Ding nicht wegrostet. Heute hält die Farbe anscheinend länger.
Bei der Scottish National Library gibt's Bilder vom Bau: Startseite.
Ich bin mal extra wegen dieser Brücke nach Schottland gefahren, als ich 1988 in England gelebt habe.
Zitat von Kreuzspinne im Beitrag #4Hier nun der letzte Teil:
Im Bahnhof von Kyle of Lochalsh im Westen - dem Tor zur Insel Skye - hatte ich besonderes Glück.
Ich auch. Ich war 1992 in Schottland, damals noch mit Interrail. Der Vosteher des Bahnhofs erlaubte mir, im Wartesaal zu schlafen, weil ich an dem Tag nicht mehr weiterkam.
Nach Thurso bin ich mit dem Postbus gefahren. Ein weiterer Fahrgast war ein älterer Herr, whiskygetränkt und die ganze Fahrt laut auf die Deutschen schimpfend.
Auf Skye war ich auch, da hatte ich die Fähre morgens grade noch ablegen sehen, also verpasst. Als ich am Nachmittag wiederkam, stellte ich fest, dass sie viel tiefer im Wasser lag als morgens. Besorgter Bürger, der ich bin, habe ich natürlich den Mann am Fahrkartenschalter drauf hingewiesen. Ich hab selten jemanden so lachen sehen, wei den guten Mann: es war Ebbe. Nu. Landratte, halt.
Zitat von Helgerdson im Beitrag #9Beim Anblick des "Dampfers" auf dem Viadukt wird mir ganz wehmütig ums Herz ! Schön, so etwas heute noch einmal zu sehen.
dafür musst noch nicht mal so weit reisen wie Kreuzspinne.....
Damit hast Du sicher auch Recht , aber meine Erinnerungen an Schottland kann Altenbeken gewiß nicht heraufbeschwören, dazu fehlt noch einiges Andere als nur ein Viadukt mit Dampflok.
Aber in Deinem Beitrag führst ja selbst aus, was den besonderen Reiz der Region ausmacht.
HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
Zitat von Zwei-Takt im Beitrag #10Aber auch Stationen wie Bridgnorth an der Severn Valley Railway sehen aus, als ob noch 1930 wäre. Das ist selbst dann sehenswert, wenn kein Zug fährt.
Bestätigung meinerseits. Ich habe 2019 die Severn Valley Railway besucht und war begeistert. Ein wunderbarer Tag, den ich noch gut in Erinnerung habe. Bericht hier im Forum, siehe DORT.
Die Engländer sind in Bezug auf ihrer historischen Eisenbahnstrecken schon ein ganz besonderes Völkchen.
Die Engländer sind in Bezug auf ihrer historischen Eisenbahnstrecken schon ein ganz besonderes Völkchen.
Nicht nur in Bezug darauf.
Die haben insgesamt eine ganz andere Einstellung zu Geschichte und Tradition. Das, was wir hier zu verdrängen versuchen, wird dort selbstbewußt gepflegt.
Zumindest in dieser Hinsicht könnten wir von denen Einiges lernen !
HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
Zitat von Helgerdson im Beitrag #14Die haben insgesamt eine ganz andere Einstellung zu Geschichte und Tradition.
was durchaus an mancher Stelle auch sehr fragwürdig und der Entwicklung hinderlich ist...
Zitat von Helgerdson im Beitrag #14Das, was wir hier zu verdrängen versuchen, wird dort selbstbewußt gepflegt.
Zumindest in dieser Hinsicht könnten wir von denen Einiges lernen !
Auch auf der Insel wird eine Menge verdrängt. Von den düsterdunklen Seiten ihrer Kolonialgeschichte wollen die meisten Briten auch nix hören. In den beiden großen Kriegen des letzten Jahrhunderts gehörten sie halt zu den Gewinnern, zumindest im letzten davon dann auch eher zu den Guten. Da fällt glorifizierendes Erinnern natürlich leichter.
Generell gibt's da bei Geschichte und Tradition viel Licht und viel Schatten, hier wie dort.
Zitat von Zwei-Takt im Beitrag #15In den beiden großen Kriegen des letzten Jahrhunderts gehörten sie halt zu den Gewinnern....
Sie gehörten zu den Siegern, aber gerade beim Letzten absolut nicht zu den Gewinnern ! Das ist ein ziemlicher Unterschied, denn damit begann das Ende des Empire. Aber ansonsten hat eben jeder so seine eigene Sicht, in welcher Form man mit der eigenen Geschichte umgehen sollte
HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
wir könnten uns ja glatt über den Weg gelaufen sein. Ich war mit meiner Familie über Ostern wieder einmal in Schottland und ein bisschen Eisenbahn gab es dort auch für mich:
Der Caledonian Sleeper rangiert im Bahnhof Fort William.
Die Black 5MT 44871 bespannte den "The Jacobite" von Fort William nach Mallaig. Für meine Tochter war es natürlich der Hogwarts-Express.
Fahrt über das bekannte Glenfinnan-Viadukt.
Halt im Bahnhof Glenfinnan.
Ein ScotRail-Triebwagen im Bahnhof Mallaig.
Eine Class 47 brachte den "The Jacobite" von Mallaig nach Fort William zurück. Die Black 5 lief am Zugschluss mit.
Eine Spitfire vorm Hilton am Flughafen Edinburgh.
Ein ScotRail-IC bei Newtonmore. Ich vermute er ist auf dem Weg von Inverness über Perth nach Edinburgh.
Es war wieder ein ganz fantastischer Urlaub in einem wunderbaren Land mit grandiosen Landschaften, viel Geschichte und freundlichen Menschen. Empfehlen kann ich auch die kleine Museumsbahn Bo'ness & Kinneil Railway unweit von Edinburgh mit dem angeschlossenen Museum of Scottish Railways. Da waren wir vor zwei Jahren. In der Saison fahren dort täglich Museumszüge mit Dampf und Diesel.
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Eisenbahnen in Schottland im Mai 2025
18.05.2025 07:36 (zuletzt bearbeitet: 18.05.2025 07:37)
