Ich hatte immer bleihaltigen Lötzinn verwendet und war immer zufrieden damit . Jetzt habe ich mir mal bleifreies Elektroniklot gekauft aber ich komme damit nicht klar. Obwohl ich von Stannol Flux -X- 31 verwende um die Drähte der Digitalkabel vor dem Löten zu benetzen ist das Löten kein Vergleich zum bleihaltigen Lötzinn.Gibt es bei bleifreien Lötzinn auch Qualitätsunterschiede was habt ihr da für Erfahrungen gemacht?
Die Sinnhaftigkeit von Bleifreien Lot im Hobbybereich erschließt sich mir immer noch nicht, wenn in über die Modellbahn üblichen Lötarbeiten im Elektrobereich rede. Ehre sterbe ich durch einen Hippen Öko-Kampfradfahrer als durch Bleihaltiges Lot.
Gruß
Ralf
Für welche Digitalzentrale willst du den Decoder benutzen? Diese Blaue von Märklin mit dem schwarzen Knopf und der Nummer 280A. Steht MÄRKLIN SUPER darauf... Avartar: wie alles begonnen hat....
Verstehe die IT, heute: IoF -> Internet over Fax, eine Deutsch Erfindung...
die Frage nach der Sinnhaftigkeit wurde aber nicht gestellt, nur nach Alternativen und qualitativ tauglichen Loten. Rechtlich ist der Verkauf von verbleiten Lot an Privatpersonen untersagt, da verbleites Lot als reproduktionstoxisch eingeordnet wurde. Bleifreies Lot ist problemlos überall zu bekommen.
Gruß Tom
Ep. III DB 2L DCC WebsiteMastodon It's boring when it works!
Schön, dass du das zugibst, dass das genauso gefährlich ist:
Zitat von DL7BJ im Beitrag #6da bleifreies Lot als reproduktionstoxisch eingeordnet wurde
Was mir aber mit fast 62 egal ist, was die Reproduktion betrifft. Vielleicht sollt man das nur an über 50-Jährige verkaufen?
Gruß
Ralf
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Höhere Temperaturen "stressen" die Bauteile auch mehr, was durchaus im Sinne der "Erfinder" ist. Bleifreies Lötzinn wurde vor allem deshalb "durchgedrückt", weil die Zuverlässigkeit damit gelöteter Platinen signifikant schlechter ist. Es geht also nicht um Gesundheitsschutz, sondern um planmäßige Obzeleszenz. "Was lange hält, bringt ke`Geld". Deshalb darf für sicherheitsrelevante Anwendungen (Automotive, Luftfahrt, Forschung...) nach wie vor mit dem guten alten PbSn gelötet werden. Wegen dieser doch relativ breiten Nutzung ist es auch durchaus noch gut verfügbar und die Polizei hat wichtigeres zu tun, als nach illegalen Privatnutzern zu fahnden. Also: Bleibt cool (auch bei der Löttemperatur) und belasst es beim Bewährten!
Zitat von Modell-Bauer im Beitrag #10Höhere Temperaturen "stressen" die Bauteile auch mehr, was durchaus im Sinne der "Erfinder" ist. Bleifreies Lötzinn wurde vor allem deshalb "durchgedrückt", weil die Zuverlässigkeit damit gelöteter Platinen signifikant schlechter ist. Es geht also nicht um Gesundheitsschutz, sondern um planmäßige Obzeleszenz. "Was lange hält, bringt ke`Geld". Deshalb darf für sicherheitsrelevante Anwendungen (Automotive, Luftfahrt, Forschung...) nach wie vor mit dem guten alten PbSn gelötet werden. Wegen dieser doch relativ breiten Nutzung ist es auch durchaus noch gut verfügbar und die Polizei hat wichtigeres zu tun, als nach illegalen Privatnutzern zu fahnden. Also: Bleibt cool (auch bei der Löttemperatur) und belasst es beim Bewährten!
1) Bleihaltiges Lot wird in kritischen Anwendungen eingesetzt, weil es passieren kann, dass bleifreies Lot zur Bildung von Whisker neigt. Aber auch das ist nicht allgemeingültig und die Entwicklung ging weiter. Es gibt eine ganze Reihe an bleifreien Spezialloten. 2) Höhere Temperaturen alleine stressen die Bauteile nicht, es spielt immer die Zeit dabei eine Rolle. Mit dem üblichen schlechten Lötwerkzeug ist die Gefahr besonders groß, dass man lange "rumbraten" muss. Mit professionellen Lötwerkzeugen oder Lötanlagen spielt das keine Rolle, weil im Fertigungsprozess die maximale Lötdauer und damit die maximale Temperatur eingehalten wird. 3) Die Zuverlässigkeit ist bei normalen elektronischen Geräten überhaupt nicht geringer. 4) Verbleites Lot wird von allen Distributoren nicht mehr an den Endanwender abgegeben und auch ebay geht bei Kenntnisnahme gegen gewerbliche Anbieter vor. In den vorherigen Beiträgen wurden Links angegeben, warum das nicht mehr an Endkunden abgegeben wird.
"Gesundheitsschutz, sondern um planmäßige Obzeleszenz" - hast Du da stichhaltige Belege für? Oder ist das nur Deine Meinung ohne jegliche fachliche Kompetenz?
Gruß Tom
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@Tom: ...da ich es natürlich nicht beweisen kann "nur eine persönliche Meinung". Und noch eine persönliche Meinung: Der Silbergehalt in Spezialloten hilft dem Privatanwender wenig. Es ist ein vielfaches teurer als das gewöhnliche Sanitärlot SnCu3, lässt sich aber auch nicht besser verarbeiten. Industrielle Anwender kriegen das "bleifreie" mir aggresiveren Flussmitteln einigermaßen in den Griff. - Der Gesundheitsschutz dreht sich da m. E. im Kreis. Gruß Manfred
Zitat von Modell-Bauer im Beitrag #13 ...da ich es natürlich nicht beweisen kann "nur eine persönliche Meinung".
OK, hier kommt meine persönliche Meinung:
Blei ist giftig. Der Gebrauch sollte minimiert werden. Im Königreich Württemberg wurde der das schon früh erkannt. Der Gebrauch von Blei für Wasserrohre wurde schon 1878 verboten.
Ein Grossteil des verbleiten Lötzinns auf Leiterplatten landete im 20. Jahrundet irgendwann in der Müllverbrennung und dadurch in der Umwelt.
Wie in so vielen anderen Fällen prophezeite die betroffene Industrie den Untergand des Abendlands, wenn die Nutzung von bleihaltigem Lötzinn verboten würde.
Und was ist passiert? NIX!
Ich bin übrigens berufsbedingt nahe an der Problematik dran.
Geplante Obsoleszenz? Im Ernst? Von dieser Verschwörungstheorie hatte ich bisher noch nichts gehört.
Nicht vergessen, das war meine persönlcihe Meinung, da kann ich schreiben, was mir grade so durch den Kopf geht. Gell!
Bei den 3 - 4 Digitalisierungen von alten Modellen mit ca. 30 Lötverbindungen bei Kabelaustausch komplett pro Jahr die ich so mache... kann man glaub ich ... den Gesundheitsaspekt doch vernachlässigen. Als ich noch Kind war, war unser Haus an der Wasserleitung von 1910 angeschlossen, aus dieser Leitung haben wir unser Wasser täglich für alle Bedürfnisse gezogen, meine Eltern sin beide 85 Jahre alt und die Zuleitung des Wassers ins Haus ist noch immer nicht ausgetauscht ... Leute ... lasst doch mal die Kirche im Dorf mit dem Blei im Lot. Den Löffel geben wir alle, ob nun Bleifrei oder nicht, eines Tages mal ab ... Gesunde wie Kranke.
Bis dahin
enjoy the day digitalo (Stephan)
Zentrale: Viessmann Commander 1.402 Programmer: MXULFA, LokProgrammer, D&H, IntelliSound-Ladeadapter Decoder: Uhlenbrock, ESU, D&H & Zimo nix von MäTrix Rollmaterial: Märklin/Primex, Ro/Fl, Rivarossi & Liliput Digital: only DCC auf K-|:|
Zitat von Modell-Bauer im Beitrag #13 Und noch eine persönliche Meinung: Der Silbergehalt in Spezialloten hilft dem Privatanwender wenig. Es ist ein vielfaches teurer als das gewöhnliche Sanitärlot SnCu3, lässt sich aber auch nicht besser verarbeiten. Industrielle Anwender kriegen das "bleifreie" mir aggresiveren Flussmitteln einigermaßen in den Griff. - Der Gesundheitsschutz dreht sich da m. E. im Kreis.
Hier geht es um Elektroniklote und nicht um Sanitärlote. Elektroniklote haben in der Seele ein Flußmittel. Bei No-Clean Loten ist das nicht aggressiv, Leiterplatten müssen nach dem Lötvorgang nicht gewaschen werden.
Die Diskussion bezog sich auch weniger auf Gesundheitsschutz, sondern mehr darauf, dass für Privatanwender bleihaltige Lote fast gar nicht mehr zu bekommen sind. Ich nannte zwei Lote, die ich seit Jahren verwende und mit dem bleifreien Lot gibt es nahezu, abgesehen von der etwas höheren Löttemperatur, keinen Unterschied. Das die durch den Silberanteil teurer sind ist klar, aber ein vielfaches ist das auch nicht:
Wie viele Jahre kommt der normale Modellbahner mit einer Rolle hin? Durch mein anderes Hobby Elektronik und Amateurfunk benötige ich 2-3 Rollen im Jahr, löte aber seit Jahren nur mit dem bleifreien. Außer bei Reparaturen, wo ich weiß, dass bleihaltiges Lot verwendet wurde, denn ein Mischen muss vermieden werden, durch die unterschiedlichen Schmelztemperaturen ergibt sich sonst eine Fehlerquelle.
Also lasst doch mal den Gesundheitsaspekt einfach weg, es geht nur um die Verfügbarkeit. Das oben genannte bleifreie Lot hat nahezu die gleichen Eigenschaften und zusätzliches Flußmittel und was es sonst noch so gibt, hat in der Elektronik bei Handlötungen gar nichts verloren. Von Messingprofilen, Schienen bis zu feinsten SMD Bauteilen kann man mit dem Lot alles löten, ohne extra Flußmittel. Vorausgesetzt, man hat ein Lötwerkzeug, dass nicht gleich in der Temperaturkurve (damit ist nicht die Leistung in Watt gemeint, sondern eine möglichst gleichbleibende Temperatur an der Lötspitze, egal ob Messingprofil oder SMD Bauteil) einknickt, wenn mehr Wärme gefordert wird. Das gilt aber ebenso für bleihaltige Lote.
Gruß Tom
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deine 3-4 Digitalisierungen im Jahr dürften den Gesundheitsaspekt in der Tat für dich als Anwender vernachlässigbar machen. Es geht dabei aber nicht nur um dich als direkten Anwender bei der Verarbeitung. Es geht darum, dass das Zeug in viel zu vielen Dingen drin ist, und letztlich zu einem großen Teil in der Umwelt landet und sich dort anreichert. Dort bleibt's dann praktisch ewig, Blei baut sich nicht ab. Und schädigt, je länger, je mehr, am Ende alles, was lebt.
Ein ähnlich gelagertes Beispiel ist Quecksilber. In der Form von Quecksilberoxidbatterien (Knopfzellen) früher gerne und auch viel verwendet. Für den Anwender der Batterie vollkommen ungefährlich, der kam mit dem Zeug gar nicht in Kontakt. Für die Umwelt aber eine ziemliche Katastrophe, da über Jahrzehnte Millioen von Batterien nicht ordnungsgemäß entsorgt wurden, landete letztlich alles irgendwann in der Umwelt. Aus gutem Grund sind diese Batterien daher seit einigen Jahren verboten.
Weltweit leiden laut Unicef ca. ein Drittel aller Kinder unter zu hohen Bleiwerten im Blut. Das macht nicht nur krank, sondern tatsächlich auch dümmer. Dass das bei uns nicht mehr so ist, hat viel mit den ganzen Vermeidungsprogrammen zu tun, kombiniert mit besserer Entsorgung bei den Anwendungen, wo es noch verwendet wird (u. a. Pfand bei Autobatterien). Hätten wir in den 1970ern so weitergemacht wie bisher, wäre das heute auch bei uns ein echtes Problem.
Diese ganzen Regeln werden ja nicht aus Spaß gemacht, und schon gar nicht, um ein paar Hobbylöter zu ärgern. Es braucht wichtige Gründe, bis so ein Verbot überhaupt ernsthaft diskutiert wird und kanllharte wissenschaftliche Erkenntnisse, bis sowas durchsetzbar ist und politisch ins Rollen gebracht werden kann.
Off Toppic Meine Meinung ... ich bin nicht so vermessen zu glauben, dass wenn 80+ Millionen ihren Staat auf "supergrün" trimmen, sich die anderen 80+ Milliarden davon beeindrucken lassen, bzw. das irgendeinen Einfluss auf was auch immer hat. Zudem halte ich es als sehr vermessen das wir Europäer den so genannten "Tigerstaaten" verbieten wollen das zu tun, was wir schon mehr als 100 Jahre tun/taten. Unsere Aroganz gegenüber anderen ist, so scheint es, wahrlich grenzenlos. Egal was passiert ... die Welt dreht sich auch ohne uns weiter ... vermutlich ist das auch der eigentliche Plan der Natur. Off Toppic Ende
bis dahin
enjoy the day digitalo (Stephan)
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Zitat von Zwei-Takt im Beitrag #17 Es geht darum, dass das Zeug in viel zu vielen Dingen drin ist, und letztlich zu einem großen Teil in der Umwelt landet und sich dort anreichert. Dort bleibt's dann praktisch ewig, Blei baut sich nicht ab. Und schädigt, je länger, je mehr, am Ende alles, was lebt.
Also so viel mir bekannt ist, kommt Blei aus "der Umwelt" weil es nichts künstlich Erzeugtes sondern in der Natur Vorhandenes ist. Gerade weil es sich nicht abbaut, wird es auch von nichts aufgenommen. Es ist da, so wie es schon immer da war.
Jeder Angler und Sportschütze hat um ein Vielfaches mehr mit Blei Kontakt als die paar Lötstellen mit denen der Modellbahner es zu tun hat und auch diese Leute sterben nicht massenhaft aufgrund ihres Sports.
Wir wohnten jahrzehntelang neben der Hauptverkehrstrasse und schliefen bei offenem Fenster, als noch verbleites Benzin verbraucht wurde, meine Eltern wurden zwischen Mitte 80 und Mitte 90 Jahre alt, hatten Blei-Wasserleitungen in ihren Elternhäusern und spielten im Fall des Vaters noch mit Bleisoldaten.
Wir leben nun mal in einer Zeit der Übertreibung, egal ob wir Umwelt, Klima, die Menschheit oder was auch immer im Alleingang retten wollen.
Sei es drum, wer sich fürchtet, soll neues Lot benützen, wer das so sieht wie ich, der findet als Privatverbraucher immer noch die Mengen, die ihm bis an sein trotzdem fernes Lebensende reichen werden, für kleines Geld im second hand Markt.
Gruß HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
Wenn ich mich noch richtig an die Chemie-Stunden von vor über 45 Jahren erinnere ... war Blei das Oxidationsprodukt nein Zerfallsprodukt (Hinweis von Frank II & Danke) von Uran. Es sollte auch mal mit diesem Irrglauben ... Bio = gut & Chemie = böse ... aufgeräumt werden, denn alles wirklich alles ist Chemie und alles kommt in der Natur vor ... ist also natürlich.
Bis dahin
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30.04.2023 10:47
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