habe ein Problem mit meiner neuen BR 53 K von Trix. Da mein Wissen ueber HO Eisenbahn und Digital jedoch sehr begrenzt ist, hier die Anfrage. Ich wurde mich freuen, wenn mit jemand weiter helfen koennte. Hintergrund ist, ich moechte die Lokomotive Analog fahren lassen.
Ausgangsdaten: Das Modell habe als Vitrinen Modell erstanden. Das Modell macht optisch einen neuwertigen und "ungelaufenen" Eindruck. Auf dem Karton ist noch ein DM Schild zu sehen. Das bedeutet, die Lokomotive ist mindestens 24 Jahre alt. Fuer den Test verwendete ich einen Fleischmann MSF-Travo 6755 (Ausgangsspannung 15V).
Test: Dieser verlief relativ ernuechternd. Das einzige was sich bewegte, waren die rotierenden Luefter auf der Oberseite des Tenders. Das aber auch nur, wenn ich den Travo auf eine Seite drehte. Auf der anderen Seite funktionierte nichts. Die Lokomotive gab nichts von sich. Auch kein Geraeusch. Selbst die Lichter, leuchteten nicht.
Ueberlegung: An einer Verschmutzung der Motoren kann es eigentlich nicht liegen, da sonst die Lichter brennen wuerden. Klingt eher nach einem elektrischen Problem. Vielleicht hat in der Vergangenheit jemand den Decoder zerschossen. Auch das feucht warme Klima hier in Suedamerika kann auf die Dauer elektrische Bauteile beeintrachtigen.
Hat jemand eine Idee? Vielen Dank im Voraus!
Dirk Ommert
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Hallo Dirk, das ist aus der Ferne äußerst schwer zu beurteilen. Genauso, wie Du ein Elektrisches Problem vermutest, weil das Licht nicht geht, ist ein grundsätzliches Kontaktproblem aus meiner Sicht wiederum ausgeschlossen, weil sich ja die Lüfter drehen ... Hat denn die Lok überhaupt einen Decoder? Wenn ja, welchen und kann der dann wiederum auch analog? Du wirst um das Öffnen und Prüfen nicht umhin kommen. Viele Grüße - Frank
Schön, dass in AC und DC die gleichen Decoder drin sind. Ein Grund weniger, in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden ...
Die Lok ist kann mit einem älteren Mä/Trix Decoder versehen, bei denen funktioniert das Licht im analogen Betrieb nicht.
Um es genauer zu erfahren mußt du die Tenderabdeckung mit den Lüftern abnehmen (sollte mit Stecker sein), darunter liegt der Decoder (wenn einer verbaut ist). Davon dann ein gutes, scharfes Foto.
Außerdem könnte der Motor und das Getriebe verharzt sein, würde in die Bauzeit der Lok passen (und auch Vitrinen-Modell)
Alexander aus dem südlichsten Allgäu HickTeck mit altem Blech auf dem Boden Digital auf Blechgleis Bekennender ATF-Öl Anwender
Hier wird man mit einer Digitalzentrale, möglichst von Märklin oder Trix den Decoder auslesen müssen. Nach so vielen Jahren kann es sein, dass der neu programmiert werden muss oder halt defekt ist. Ich weiß nicht welcher Motor genau da drin ist und ob das Modell eine Schnittstelle hat, dann könnte man Testweise auf = Umstellen oder den Decoder tauschen.
Was auch möglich ist, ist dass das Öl eingetrocknet/Verhartzt ist oder eine Lötstelle Richtung Motor defekt ist. Dazu muss man die Lok öffnen und den Motor anschauen.
Das mal so als erste Idee.
Grüße
Ralf
Für welche Digitalzentrale willst du den Decoder benutzen? Diese Blaue von Märklin mit dem schwarzen Knopf und der Nummer 280A. Steht MÄRKLIN SUPER darauf... Avartar: wie alles begonnen hat....
Vielen Dank fuer die ersten Antworten! Klingt alles sehr schluessig. Hier unten sind die Moeglichkeiten sehr begrenzt. Damit meine ich, das man eine Digitalzentrale nicht so ohne weiteres bekommt. Diese kann man nur in Europa kaufen. Das dauert etwa 4-6 Monate, bis diese hier vor Ort verfuegbar ist. Versand mit DHL ist leider zu teuer und nicht gewaehrleistet, das das Paket auch ankommt. UPS ist etwas zuverlaessiger, jedoch wuerde ich definitiv Container Beiladung vorziehen.
Oben habe ich noch einmal ein paar Fotos von der Elektronik im Tender gemacht. Mir fallen zwei braune Kabel auf, welche ohne Anschluss sind. Sehen aus wie abgeschnitten ... kann mich aber auch taeschen.
Hallo, jetzt ist klar zu sehen, daß da ein Decoder verbaut ist. Zu erkennen an dem achtadrigen Kabelstrang der zu der aufrecht liegenden verschweißten Platine führt. Das ist der Decoder. Un dich bin mir ziemlich sicher das es hier im Forum jemanden geben wird, der Dir sogar genau sagen kann was für einer:-)
Grammatik und Orthografie in diesem Beitrag sind frei erfunden. Jedwede Ähnlichkeit mit bestehenden Grammatik- oder Orthografieregeln wäre Zufällig und ist nicht beabsichtigt.
Zitat von Dirk Ommert im Beitrag #1ich moechte die Lokomotive Analog fahren lassen
Ich habe digitale gebrauchte Fahrzeuge oft erst mal total von allen elektrischen Bauteilen u. Kabeln entfernt. Alles gereinigt (auch Kohlen u. Kollektor), entfettet u. neu abgeschmiert. Für Motor(en), Beleuchtung u. Zubehör (Lüfter, Raucheinsatz) eine neue zentrale Masse-Verteilung geschaffen u. alles analog neu verkabelt. Somit ist schon mal alles von der Masse getrennt u. könnte schon einzeln zugeschaltet werden. Minischalter hatte ich auch schon dafür eingebaut. Somit kann ich mit dem oft unübersichtlichen elektrische Chaos keine Probleme bekommen. Dann wird das Modell analog getestet. Evtl. wird dabei die Strom/Spannungs-Kurve bei mehreren Belastungen aufgenommen. Wenn man dann mal wieder Digitalisieren will, hat man eine sichere Basis.
Das kann ich mir ganz gut vorstellen mit deiner Beschaffungsproblematik. Ein (inzwischen leider verstorbener) Bekannter lebte in Windhoek/Namibia. Er kam mindestens alle 2 Jahre für 1-2 Monate nach Deutschland um für alle seine Leute und sich einzukaufen. Er hatte immer seitenlange Einkaufslisten. Das alles ging dann als Container nach Namibia.
Aber zurück zum Thema: Also definitiv mit Decoder, so wie es in der Schräge aussieht ein älterer ESU, der Länge und der 2 braunen Kabel nach sogar einer mit Sound. Warum da ein Relais verbaut wurde Vermutlich um die (möglicherweise) verbauten 2 Rauchsätze anzusteuern.
Und da wurde auf der Platine schon was entfernt und rumgelötet.
Für den Decoder bräuchtest du wirklich eine (kleine) Digital-Zentrale, es könnte sein das z. B. der analoge Betrieb abgeschaltet wurde.
Alexander aus dem südlichsten Allgäu HickTeck mit altem Blech auf dem Boden Digital auf Blechgleis Bekennender ATF-Öl Anwender
Auch wenn Rolf-Uwe die Meinung andeutet, dass man das Digital-Zeug am besten auf einem Scheiterhaufen verbrennt(, aber so ganz unrecht ...), denke ich, es gibt andere Wege.
Die beiden braunen Kabel sind vermutlich für eine Soundnachrüstung, die nie passiert ist, könne erstmal ignoriert werden. Der Decoder hat wahrscheinlich seine Programmierung verloren, so kommen wir nicht weiter. Zentrale ist nicht greifbar und du möchtest Analog fahren.
Der Stecker auf der Platine lässt sich abziehen. Die dort erscheinenden Buchsen folgen dieser Norm: NEM 652
Dann bitte die Kontakte 1 mit 8 und 4 mit 5 verbinden. (Draht, Büroklammer,...)
Damit sollte der Motor Lebenszeichen von sich geben, wenn du ihn mit dem Fleischmann-Trafo ansteuerst. Zu mindesten sollte er Brummen, dazu bitte, das Gehäuse der Lok abnehmen und dann mal ein Bild einstellen. Ich vermute das es der "Gute Alte" Märklin Motor ist, für DC mit einem Magneten umgerüstet. Dieser hat 2 Bürsten die mit Federn angedrückt werden. Die könnten fest sein, da mag ein rausziehen und neu einsetzen helfen.
Ich vermute allerdings, dass er nur schwer laufen wird, da das Öl verhärtet ist.
Wenn wir wissen, ob er ein Lebenszeichen von sich gibt, sehen wir weiter.
Grüße
Ralf
ps: Ein gutgemeinter Rat, wenn du mehr einsteigen möchtest, man kann zwar analog fahren, es wird aber immer weniger. Oft muss man dann teure Modell umbauen, was irgendwann unwirtschaftlich ist. Man sollte sich mittelfristig mal damit auseinandersetzen, auch wenn gute Zentralen alles andere als ein Schnäppchen sind. Das Ganze ist aber im Gleichstrom-Bereich ein teils kontroverses Thema, die Highlights der Digitalisierung bringt auch neue Probleme mit sich.
Übrigens gibt es auch im amerikanischen Markt Zentrale, die das DCC Protokoll können, und Amazon kann da auch einiges liefern. Vielleicht hilft das.
Für welche Digitalzentrale willst du den Decoder benutzen? Diese Blaue von Märklin mit dem schwarzen Knopf und der Nummer 280A. Steht MÄRKLIN SUPER darauf... Avartar: wie alles begonnen hat....
Zitat von Bodenbahner im Beitrag #9Auch wenn Rolf-Uwe die Meinung andeutet, dass man das Digital-Zeug am besten auf einem Scheiterhaufen verbrennt(, aber so ganz unrecht ...),
Eigentlich wollte ich andeuten, dass hier ein Bastel-Digitalist das Modell evtl. verpfuscht hat u. man erst mal die Lok in einen mechanisch u. elektrisch analogen Zustand versetzen sollte. Denn nur so kann ich den elektrischen u. mechanischen Zustand optimieren. Und danach kann man auch ein Modell digitalisieren u. von mir aus auch das verpfuschte Digital-Zeugs auf dem Scheiterhaufen verbrennen. Allerdings könnte Dirk jetzt von Ralf einen funktionierenden Schaltplan erwarten, den er aus den gezeigten Bildern erkennt. Da ich dazu nicht in der Lage bin, würde ich lieber alles erst mal analog neu verdrahten. Dabei kann man eine spätere Digitalisierung berücksichtigen. Aber Dirk will ja analog fahren.
ich halte mich da an der NEM Schnittstelle und der simplen Erkenntnis das das wohl die Werksverkabelung ist. Das Relais macht Sinn, weil die Decoder keinen starken Ausgang für Zubehör haben. Soweit ich weiß, hatte die 53 2 Rauchgeneratoren Die beiden Braune sind im Mätrix-Bereich an sich immer für Lautsprecher gedacht. Dass der Lüftermotor nur in eine Richtung läuft, macht aufgrund der erkennbaren Diode Sinn. Ich vermute, der hängt direkt an der Schiene, da der Schaltausgang für das Relaise gebraucht wurde. Die NEM 652 gibt nicht mehr her.
Gruß
Ralf
Für welche Digitalzentrale willst du den Decoder benutzen? Diese Blaue von Märklin mit dem schwarzen Knopf und der Nummer 280A. Steht MÄRKLIN SUPER darauf... Avartar: wie alles begonnen hat....
Bitte entschuldigt das ich jetzt erst antworten kann, aber ich war Heute in der Hauptstand Paraguays unterwegs. Danke nochmals fuer die Ergaenzungen und Eure Zeit bzw. Muehe! Ich habe jemand, der mir in der Vergangenheit bei den Loks fuer unser Cafe "El Modelo de Tren"(Facebook) geholfen hat, der hat allerdings erst naechste Woche Zeit und ist mit digital leider auch nicht so "bewandert". In einer Woche weis ich mehr, ob wir das gute Stueck zum Laufen bringen.
Als wir wegen dem Asthma unseres Sohnes in 2018 ausgewandert sind, hatte ich mich weitgehend aus Modellbauforen und Vereinen zurueckgezogen. Nicht das ich kein Interesse mehr haette, sondern der Neustart stand klar im Vordergrund. Wir haben es mittlerweile geschafft, das der Eisberg (Geld) nicht mehr schmilzt. Aber das war ein langer und steiniger Weg.
Als kleines Dankeschoen, eine kuerze Geschichte wie es mir hier vor Ort mit Modellbau und Eisenbahn ergangen ist. Wen es interessiert kann weiterlesen:
Nach einem Jahr im neuen Land kam ich endlich in eine WhatsApp Gruppe von Modellbauern. Mittlerweile habe ich fuer meine Kunden eine eigene WhatsApp Gruppe und Seite auf Facebook. Vereine (Clubs) fuer Plastik oder Eisenbahn Modellbau gibt es hier nicht mehr. Hat in erster Linie damit zu tun, das Clubs meist Privat organisiert sind und vom Staat nicht bezuschusst werden. Fuer den einfachen Buerger der 6-7 Tage die Woche arbeitet ist das zu Teuer! Auch hat er kaum Zeit sich in Vereinen zu engagieren. Frueher zur Stroessner Diktatur gab es das noch, aber mit der Demokratie wurde halt alles Besser (Ironie Off). In der Hauptstadt gibt es nur noch ein Spielzeugladen, der Modellbausaetze verkauft. Der hat teilweise, im Vergleich zur BRD, die 2-3 fachen Preise! Das Hobby lag also fast am Boden. Im Eisenbahn Modellbau sah es noch schlimmer aus. Geschaefte Null, Freunde des Eisenbahn Modellbaus ueber das ganze Land verstreut und nicht vernetzt. Paraguay hatte uebrigens die erste Eisenbahn in Suedamerika. Diese war so ziemlich die einzige technische Errungenschaft, welche Paraguay nach dem Tripel-Allianz-Krieg (1864-1870) behalten durfte. Paraguay wurde durch die 3 Alliierte (Brasilien, Argentinien und Uruguay) deindustrialisiert, damit verlor eigentlich die Eisenbahn einen Grossteil ihrer Existenzgrundlage. Von da an wurde die Bahn nur noch von Personen benutzt und verlor ueber die Jahrzehnte immer mehr an Relevanz. In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde der Fahrbetrieb eingestellt. Zwar gibt es mittlerweile wieder eine kleine Teilstrecke von Argentinien nach Encarnación. Dort werden jedoch moderne Triebwagen eingesetzt. Nichts was ein Modelleisenbahner umhauen wuerde! Mit dem Ende der historischen Zugstrecke verschwand bei der einheimischen Bevoelkerung nach und nach das Interesse am Eisenbahn Modellbau.
Frueher gab es in Asuncion, der Hauptstadt des Landes, Bachmann Starter Sets (Gleichstrom) zu kaufen. Wechselstrom kam, wenn ueberhaupt nur durch die Einwanderer aus der BRD ins Land. Also entwickelte sich hier vor Ort in erster Linie ein Bedarf fuer Gleichstrom Lokomotiven. Da die Startersets aus den USA kamen, waren die Landschaften eher amerikanisch gepraegt. Das weis ich, weil ich mittlerweile einige Modelleisenbahner kennenlernen durfte. Das entwickelte sich uebrigens nur zufaellig. Seit 2019 kaufe ich Bausaetze in der BRD und verkaufe diese hier vor Ort zu einem viel gunstigeren Preis als bis dato vor Ort ueblich. Dadurch nahm das Hobby wieder Fahrt auf und wie es so ist, sprach mich eines Tages jemand auf meiner Verkaufsmesse auf Zubehoer fuer Eisenbahnen an. Seitdem habe ich im begrenzten Mass das Thema Eisenbahnen in mein Handel integriert. Wie bereits gesagt, Wechselstrom gibt es hier sehr selten. Das Gleiche gilt auch fuer Digital! Ich kenne nur 2 Person, welche Loks mit Wechselstrom haben. Einer der Beiden hat eine ganze Maerklin Sammlung von der Frau eines Verstorbenen aufgekauft. Fuenfhundert Loks, tausend Wagen und Kartonweise Zubehoer (etwa 2 Pik Up Ladungen) fuer umgerechnet etwa 6000 Euro. In Europa wurde man dafuer min. 70 000 Euro hinblaettern. Ein Anderer hat eine BR01 von Maerklin (max 25 Jahre alt) von einem "Amigo" (Freund) gegen 2 Blechauto aus China erworben. Kosten vielleicht 20 Euro. Mir erging es mit dem Kauf aehnlich. Fuer die BR 53 habe ich von einem Collectionista (Sammler von Autos und anderem Spielzeug) fuer umgerechnet 40 Euro erstanden. Ja ich weiss, extrem guenstig. Aber das ist halt hier so im Land. Entweder man kann den Preis nicht einschaetzen oder man braucht das Geld. Das Leben hier ist zwar Freier als in der BRD, aber auch Haerter. Es gibt hier keinen Sozialstaat! Das Durchschnittliche Monatseinkommen eines einfachen Arbeiters oder Angestellten liegt bei etwa 600 Euro. Also mir bleibt nichts anderes uebrig, sofern ich die Lok zum Laufen oder Verkaufen bringen will, diese auf Analog umzubauen. Meine beiden Jungs haben aber schon gegen das Zweite Protest eingelegt, also ich werde die Lok behalten und irgendwann vererben. Sollen die Jungs sich darum streiten ;-)
So, das war es erst mal aus der Ferne. Viele Gruesse!
Danke für Deinen sehr interessanten Bericht. Ich bewundere diese Entscheidung das Land zu verlassen u. verstehe es aber auch immer mehr nach ~40 Jahren DDR u. ~30 Jahre deutsche "Einheit". Eigentlich hat man jetzt überall in der Welt die gleichen Probleme, nur auf unterschiedlichem Niveau. Und je älter man wird, desto mehr hängt man an der Heimat, auch wenn es so etwas eigentlich hier nicht mehr gibt.