Hallo,
habe jetzt viel gelesen, leider bin ich im Moment ein wenig ratlos.

Ich möchte Litzenkabel an das "Roco Line" - Gleis mit und ohne Bettung löten.

Ich habe folgendes Lötzinn: 8mm "Sn99.3 Cu0.7" und dazu eine Tube Lötfett.

Egal was ich mache, ich kann das Lötzinn nicht mit dem Gleis verbinden.
Es bilden sich "Kugeln", die ich nach dem Aushärten mit dem Fingernagel abkratzen kann....

Es kommt einfach keine Verbindung zu Stande.

Falsches Lötzinn?
Hätte jemand einen Link für das passende Lötzinn zu den Roco-Line Gleisen?

Oder mache ich etwas komplett falsch, eigentlich löte ich nicht zum ersten Mal...

Danke
Simon

Hallo Simon,
Ich löte an Schienen mit max. 1mm Durchmesser Lötzinn. Vorher wird die zu lötende Stelle mit Isopropanol gesäubert und dann mit einer Dremel leicht angeraut. Hm... also zusätzlich Lötfett benötige ich nicht .

Zitat von Wiesl im Beitrag #1

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folgendes Lötzinn: 8mm

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0,8mm natürlich, sry Tippfehler.
Leider hat mein Lötkolben keine Temperaturanzeige, aber das Lötzinn ist schön flüssig und eigentlich alles wie immer, nur das sich das Zinn nicht mit den Schienen verbinden will. Adern verzinnen uns so weiter ist alles kein Problem..

Entfetten, sprich wie schon erwähnt Isopropanol (Putzalkohol) benutzen.

Hallo,

auch ich habe schon etliche kabel an Roco-Line gelötet. Ich mache die Stelle aber vorher mechanisch blank mit einem Glasfaserstift. Lötest du unter den Schienenfuß oder seitlich ans Gleis?

hmm,

kann man mit bleifreiem Lötzinn Roco-Schienen benetzen?

Michael

Servus Simon,
versuche, mehr Hitze auf die Schiene zu bringen und zunächst das Metall nur zu verzinnen.
Ich vermute, dein Lötkolben bringt hierfür nicht die Leistung oder oder hast Angst, die Schwellen zu beschädigen?

Dein Lot ist zunächst in Ordnung; du machst jedoch keine Angabe über das verwendete Flussmittel - das fast(!) noch wichtiger ist als die Legierung.
Ein bestimmtes Lot zu empfehlen, ist anhand der Vielfalt nicht leicht möglich: halte dich zunächst an Markenhersteller wie Stannol oder Felder - und wenn du es bequem haben möchtest, dann wähle ein Lot mit Silberanteil.
Das ist zwar für diesen Zweck zu wertig, erleichtert aber das Löten, wenn nicht alle anderen Parameter (Lötkolbenleistung oder Spitzenform) ideal sind.

Übe zunächst an einem Reststück Schiene, mit entfernten Schwellen und sauber eingespannt (eine "drfitte Hand" ist fast zu klapprig)
Wähle eine definierte Stelle, meinetwegen 2mm lang, und übe. Zehnmal, wenn es nötig ist

Wenn das mit deinen Bordmitteln sauber geklappt hat, kannst du dich an ein fertiges Gleis wagen, also mit Schwellen dran.
Hast du die Technik drauf, dann ist es möglich, zwischen den Schwellen zu verzinnen, ohne dass sich die Schwellen dafür interessieren!
Ein Hilfsmittel, das ich aus Faulheit(!) gerne benutze, ist "Löthonig": das ist Flussmittel in Pastenform, von dem ich eine kleine Menge auftrage, um das Verdunsten des Flussmittels im Lot auszugleichen.

Achso: die Litze wird üblicherweise nicht im Durchmesser, sondern im Querschnitt angegeben. Was auch immer davon jemand erwähnt, sollte der Unterschied bekannt sein.
Ich nehme Lautsprecherlitze 0,5mm² - einfach weil sie in Massen vorhanden ist und ich sie später nicht mehr sehe.
Sie darf auch dünner sein - nimm', was du gerade zur Hand hast.
Unter der Anlage kannst du dann immer noch eine "fette Leitung" verlegen, aber diese letzten Zentimeter zum Gleis dürfen dünner sein.

Zitat von michl080 im Beitrag #6

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hmm,

kann man mit bleifreiem Lötzinn Roco-Schienen benetzen?

Michael

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Hallo,

Roco Schienen bestehen aus Neusilber und das lässt sich leicht löten.

Wie geschrieben, entfetten, blank machen, die Stelle mit etwas Flussmittel (Lötfett?) bestreichen und mit einem ausreichend dimensionierten Lötkolben (ab ca. 40 Watt) zunächst die Schiene verzinnen.

Was man nicht machen darf: Einen zu kleinen/schwachen Lötkolben (z.B. 20 Watt für Elektronik Lötungen) verwenden, weil der sofort seine Temperatur verliert, das dann zu lange "Rumbruzeln" führt zum Schmelzen der Schwellen.

Die beschriebene "Kugelbildung" ist typisch für eine zu kalte Lötstelle, unzureichendes "Blankmachen" und evtl. auch auf falsches Lötfett.

Geeignete Lote enthalten selbst Flussmittel und sollten auch ohne "Lötfett" funktionieren, wenn alles andere stimmt.

Was auch nicht geht: Lötzinn und Lötfett für z.B. Badarmaturen/Kupferrohre.

hallo,
danke für die ersten Antworten.

Ich habe folgendes lötzinn einfach mal gekauft (sicher nicht das Beste):
Lötzinn und Fett

Reicht das zumindest ein paar 0,5mm² Drähte an das Gleis zu löten?

2 Lötkolben sind zu Hause (muss die Watt-Leistung prüfen).

Habe zuerst an der Schienenseite versucht zu löten und dann unten die braunen Plastikschwellen ausgenommen und dort probiert, leider ohne Erfolg.

Werde mir heute oder morgen mal Zeit nehmen und es nochmal versuchen.
Bisher habe ich außer Lötfett noch nichts unternommen, also versuche ich es mit:
- Alkohol
- polieren
bzw. abschleifen/aufrauen

Ich werde doch irgendwie die "dummen" Litzen an das Gleis bekommen...

Dachte nicht, dass dies eine Hürde sein könnte, v.a. weil ich etliche Stromeinspeisungen/Rückmeldeabschnitte vorhabe ;)

Danke
Simon

Hallo Simon

Neusilber läst sich sehr gut mit Zinn löten.
Wichtig ist nur das die benötigte Energiemenge möglichst schnell auf die zu lötende Stelle übertragen wird.
D.h. Lötgerät mit genügend Leistung UND eine Lötspitze die die Temperatur auch so schnell wie möglich überträgt, lieber breiter und schön sauber, vorverzinnt.
Also hilft (übertrieben) ein 200W Lötkolben gar nix wenn die Lötspitze zu fein oder verzundert ist.
Und wie V51 schreibt, Übung macht den Meister.

Hallo Simon,

versuche mal folgendes: Abisolierte Litze in das "Lötfett" stecken, so dass die Litze gut benetzt ist. Dann die Litze mit dem Lötzinn verzinnen.

Dabei muss das Lötfett verdampfen und das Lötzinn muss sich einwandfrei mit der Litze verbinden.

Schau dir dazu auch mal Videos auf Youtube an.

Hallo Simon,

das Thema Löten scheint ein echtes Hexenwerk zu sein... Kann ich nicht verstehen.
Vorweg, ich löte berufsbedingt an Sicherheitstechnik für die Bahn...

Die Tips mit Lötfett, Flußmittel oder Löthonig scheinen mir daneben, da ein richtiges Lötzinn soetwas bereits enthält.
Eine Litze oder ein schnödes Stück Kabel in sowas eingetaucht und dann mit richtiger Lötspitze und anhaltender Temperatur mit Lötzinn zu benetzen, wird eine riesige (teils schädliche) Rauchwolke aufkommen lassen. Und am Ende ist das Stückchen Kabel nichteinmal richtig verzinnt...

Alexander hat den richtigen Tip gegeben. Nur mit einer (für diesen Zweck) richtigen Lötspitze und der richtigen Temperatur (die der Lötkolben bringen muß) wird das was! Die Schiene säubern und zwischen zwei Schwellen verzinnen (warm werden lassen - Lötzinn drauf).
Deine 'Kugeln' sind das Ergebnis, wenn das Lötzinn von der warmen Lötspitze auf eine kalte Stelle gegeben wird! Und kein Lötfett, -honig oder irgendein Flußmittel werden deinen Schienenfuß warm werden lassen, damit sich dein Lötzinn von der Lötkolbenspitze mit der Schiene verbindet!

Mein Tip, erstmal üben...! Nimm dir ein Stück von deinem RocoLine Gleis und versuche erstmal mit gutem Lötkolben und der passenden Lötspitze (nicht die Kleine, mit der man Kabel am N-Decoder lötet) zwischen 2 Schwellen eine saubere Lötstelle hinzubekommen. Wenn du willst, mache ich am Wochenende ein paar Bilder dazu.
In die bereits fertige Lötstelle ist es ein Leichtes, ein Stück verzinntes Kabel anzulöten - glaube mir, kein Hexenwerk... 👍

Zitat

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Die Tips mit Lötfett, Flußmittel oder Löthonig scheinen mir daneben

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Ja, wenn Schiene und die Litze frei von Fetten und Oxidationsschichten sind. Das bisschen Flussmittel im Lötzinn genügt meistens nicht, solche Schichten zu entfernen.

Und genau das ist die Aufgabe von Flussmitteln.

Wenn es geht, ohne Flussmittel arbeiten. Meine Erfahrung mit dem Löten von Litzen an Neusilberschienen ist jedenfalls so, dass es mit ausreichendem Vorheizen der Schiene und ein wenig "Löthonig" immer funktioniert hat.

Noch ein Tipp: Um das Schmelzen der Plastikschwellen zu verhindern, kann man die Schienen mit ein wenig in Wasser getränkter Watte auf beiden Seiten der Lötstelle kühlen.

Entscheidend ist eine ausreichende Leistung / Wärmekapazität des Lötkolbens. Mit einer Feinlötspitze geht es nicht, gibt zuverlässig eine "kalte" Lötstelle.

Aber das wurde ja alles bereits mehrfach ausgeführt