Mein Herzenswunsch war es schon lange, diesem Kleindiesel zu einem modernen Antrieb inclusive Digitalisierung zu verhelfen
Die BN 150 wurde schon sehr früh von Gützold auf die Pappschwellen gestellt Warum gerade eine tschechische Verschiebelok als Vorbild herhalten musste ist aus heutiger Sicht anhand einiger Umstände erklärbar. Der damals verfügbare Topfmotor bestimmte im wesentlichen die Umsetzbarkeit Hier bot sich der Prototyp der T211 mit seinem verhältnismäßig riesigen Führerhaus an Aber auch nur mit Ach und Krach… So knirsch hatte wohl noch nie ein Motor die Form eines H0 Modells dominiert. Zum Vorbild gibt es einiges zu sagen, es gab nachweislich 2 ! Prototypen in einer ähnlichen Konstellation, und nur diese beiden Loks hatten das wuchtige Führerhaus es waren die Loks mit den Nummern T211.0001 und T211.1001 Es liegen Fotos vor die das eindeutig belegen ! Die Lok mit der Endnummer 1001 hatte an den Aufbauten vor dem Führerhaus noch ein aus Klapplamellen bestehendes Lüftungsgitter Beide Loks hatten allerdings die „Scheinwerfer“ nicht am Aufbau sondern in Form kleiner Stecklaternen oberhalb der Pufferbohlen, vorn wie hinten, hier hatte Gützold eine Vermischung mit den späteren Serienversionen der T211 veranstaltet Diese hatten dann allerdings nach oben eingezogene Führerhäuser welche für den wuchtigen Topfmotor dann schon nicht mehr genug Platz geboten hätten
Okay, beginnen wir mit der Machbarkeitsstudie:
Der Radstand entspricht zufällig dem einiger ROCO Lokomotiven, somit kann man ein hervorragendes Getriebe gewinnen:
hinten der Getriebekasten einer ROCO BR 215 im Vordergrund der schon bearbeitete Getriebekasten:
Am geöffneten Getriebe lässt sich das Konzept erkennen, ein Faulhaber dieser Bauform (Durchmesser 13mm) passt genau in den Motorvorbau der Lok Die ursprüngliche Schnecke mit dem ersten Schneckenritzel wird hier nicht mehr benötigt Der Faulhaber greift mit einer passenden Schnecke direkt auf das verbliebene Ritzel somit ist ein sehr kompakter Aufbau möglich der dann auch den freien Blick in das Führerhaus gestattet:
Es werden simultan 2 Loks aufgebaut, angelehnt an die beiden Prototypen
Die Gehäuse müssen für diesen Umbau einiges erdulden Der Topfmotor zwang den Formenbauer zu einer Wulst zwischen Führerhaus und Aufbau ! Dieser stört erheblich und kann nur sauber entfernt werden wenn man das Führerhaus vorerst abtrennt:
Die Gehäuse haben die Zersäbelung gut überstanden da die Rasierklingensäge wirklich nur sehr wenig Material wegnimmt
Die Blenden bilden jetzt die Grundlage für völlig neu konstruierte Rahmen aus Evergreen Material Wichtig ist hier daß diese Blenden auf jeder Seite um etwa einen Millimeter nach innen, zu den Radsätzen wandern ! Das ist dann auch viel realistischer dem Vorbild entsprechend
Weitere Arbeiten an den Gehäusen:
Wegen der Kohlebürsten des Topfmotors waren die Rückseiten der Führerhäuser sehr dünnwandig das wurde behoben
Auflagen, um den Rahmen passig ans Gehäuse zu setzen, wurden eingefügt:
sehr schön gemacht. Bei mir stehen auch noch 2 Stück in der Vitrine, und ich konnte mich noch nicht überwinden, die abzugeben, Kindheitserinnerungen (bin fast gleichaltrig wie du). Ich bin mal gespannt, wie du weitermachst. Wo kann man Vorbildfotos zu den beiden Prototypen finden? Sind eigentlich Loks aus der Serie in der DDR bei Werkbahnen gelaufen?
Oh ja, gehasst und geliebt... Geliebt, weil es meine einzige kleine Lok war. Gehasst, weil sie eigentlich nie so richtig zufriedenstellend fuhr... :-/ In Erinnerung ist mir auch der ständige blaue Abrißfunken der Kohlebürsten, welcher durch das Fenster zu sehen war.
Es sollen Loks in die DDR verkauft worden sein, allerdings nur für Werkbahnen
T211.1001:
Das Gehäuse in der derzeitigen Bearbeitungsphase (Makros sind gnadenlos) Beachte: der Antrieb ist bereits verbaut und der Einblick in das Führerhaus spricht Bände Der Decoder wird sich dann direkt unter dem Dach befinden ! Das Modell erhält volle Beleuchtung !
Die Abschabung für das Lüftungsgitter ist schon gefertigt
Dank für die Links, ich hatte zwischenzeitlich auch nochmal gesucht und im Netz die Info gefunden, daß wohl 71 Loks bei Werkbahnen in der DDR gelaufen sind, allerdings sind kaum Fotos bekannt. Ich bleibe hier dabei.
Hab da auch noch ein Exemplar davon hier, nur der Sentimenalität aus der Kinderzeit wegen hat sie überlebt. Meine ist allerdings Blau in der Farbe. Den Abrissfunken etc. kenne ich auch und die Jungs von "Telemurks" (mir fällt der echte Name der Garantie-Service Firma nicht mehr ein), hatten da auch ihre "Freude" damit. Schöner Umbau ... vielleicht nehm ich das Teil auch mal in Angriff ... Danke fürs zeigen!
bis dahin
enjoy the day digitalo (Stephan)
Zentrale: Viessmann Commander 1.402 Programmer: MXULFA, LokProgrammer, D&H, IntelliSound-Ladeadapter Decoder: Uhlenbrock, ESU, D&H & Zimo nix von MäTrix Rollmaterial: Märklin/Primex, Ro/Fl, Rivarossi & Liliput Digital: only DCC auf K-|:|
Die Werkbahnloks sahen wohl anders aus, gleicher Radstand und Lüp, aber mit kürzerem Vorbau und Einstieg via Bühne hinter dem Führerhaus, aber auch da wo jetzt schon die Treppe ist. Bilder aus CSD gibt es bei den gleichen u.g. Quellen.
(auf der Antriebsseite des Motors sieht man die Kröpfung welche am Gehäuse zu der häßlichen Wulst am Übergang zur „Motorhaube“ führte)
Versuche dieser Art gibt es zu Hauf:
hier so eine Überlegung mit einem Servomotor aus CD-Laufwerken
DAS GETRIEBE
Daß der Radstand des Ersatzgetriebes von ROCO exakt stimmt kann man hier gut sehen:
Der Faulhaber bietet leider keine Möglichkeit ihn ohne Schelle/Klemmung und dergleichen zu befestigen zumal die Befestigung dann nicht mehr in den Motorvorbau passen würde Die BN150 ist keine Streckenlok ! also hin und her im BW oder Werkspanorama… mehr nicht somit ist ein alsbaldiger Verschleiß der Antriebseinheit kaum zu erwarten Der Faulhaber wird also fest mit dem Getriebe verbunden:
Da das ROCO Getriebe aus halbschalen besteht kann man den Motor bei der Verklebung mit dickflüssigen Sekundenkleber (Pattex 60 Sec) genau am Schneckenrad positionieren
Das Ergebnis :
eine wunderbar fluffige Antriebseinheit !
Die Antriebe in den Rahmen:
Die Verbindung mit dem Rahmen erfolgt an einer Seite mit der vorhandenen Rastnase und an der anderen Seite mit eine M1,6 Schraube (dafür ist im Korpus des Getriebes ein Gewinde geschnitten worden)
zumindest dieser Teil ist sehr reparaturfreudig, die Radsätze können spielend leicht ausgetauscht werden
Zitat von mattin hh im Beitrag #8PGH Reparaturdienstleistungen...?
Ja, so hieß die Firma ... gaube ich ... das ist bald 50 Jahre (mein letzte Besuch dort) her. "Telemurks" hatten die aber nicht umsonst als Spitznamen ... vieles was die in die Finger bekamen, ging anschließen nicht mehr oder hatte neue/andere Funktionen ...
bis dahin
enjoy the day digitalo (Stephan)
Zentrale: Viessmann Commander 1.402 Programmer: MXULFA, LokProgrammer, D&H, IntelliSound-Ladeadapter Decoder: Uhlenbrock, ESU, D&H & Zimo nix von MäTrix Rollmaterial: Märklin/Primex, Ro/Fl, Rivarossi & Liliput Digital: only DCC auf K-|:|
Wie bereits erwähnt ist der Rahmen bei Gützold sehr weit außen, das stört den Gesamteindruck der Lok erheblich Am schon gezeigten Bild der „Roten“ kann man sehen wie es wirkt wenn die Blenden, mit den im Relief dargestellten Fahrwerksteilen, auf jeder Seite um gut 1mm nach innen gesetzt werden:
Des Weiteren kann jetzt der Luftkessel aus seiner elenden Existenz als Relief befreit werden:
Das ist auch gut so, denn beim Vorbild sind diese Luftkessel an der Flanke der Lok sehr dominant !
Also habe ich die angedeuteten Kessel abgefräst und durch eigene Kreationen ersetzt:
Gefertigt aus Gussast 4,5mm 15mm lang und mit Gurten aus Evergreen 0,25x0,75mm
nochmal die Wirkung:
Link zum Original… schön zu sehen wie der Kessel die untere Flanke der Lok dominiert
Die Rahmen sind so gefertigt daß sie die Getriebe formschlüssig aufnehmen:
…und ja, das Vorbild hatte Speichenräder, was ja bei dieser Gattung sehr oft der Fall ist
Die Rahmen im aktuellen Zustand:
Bei meiner Konstruktion sind Schürze und Pufferbohle auch aus Evergreen gefertigt, wobei die Front fest mit dem Gehäuse verbunden ist und das Heck mit dem Rahmen:
Die Schürzen hier noch im Rohbau
Weiter geht es dann mit der Beleuchtung und den damit verbundenen Problemen
habe ich mich entschieden die falschen Scheinwerfer von Gützold zu übernehmen… falsch, weil die Anordnung am Vorbau erst bei den Serienversionen realisiert wurde Die bei den Prototypen verwendeten kleinen „Laternen“ sind auf Grund ihrer Position zu schwer umzusetzen wenn man dabei dem Vorbild gerecht bleiben möchte
Aber auch die Lösung, die vorhandenen Scheinwerfer zu beleuchten erwies sich als äußerst prickelnd ! Das Spitzenlicht liegt noch im Bereich der oberen Gehäusewandung fräsen angesagt:
(noch schielen die Lampen… da muss ich noch beigehen… besser wären wohl Ringe aus Metallrohr..)
dann konnte ich das Spitzenlicht, vorn wie hinten, realisieren…
Die Scheinwerfer an den Seiten, jene mit den Similisteinen, sind schon eine Hausnummer erst wurde frontal eine Bohrung gesetzt:
und dann im schrägen Winkel eine Bohrung seitlich in das Gehäuse:
die dann einen Lichtleiter 1,5mm aufnehmen kann:
nun kann man von innen mit gängigen LED arbeiten
FRAGE an potentielle Zuschauer:
Wer weiß wie diese T211 Lichtmäßig unterwegs waren ? gab es einen Wechsel von weiß auf rot bei Fahrtrichtungswechsel ? Die Fotos der Vorbilder zeigen hier LKW-mäßige Scheinwerfer aus Riffelglas
DECODER:
Für dessen Position eignet sich der Zwischenraum von den Fenstern zum Dach… Also:
habe ich einen Zwischenboden erstellt der über 2 Quadratrohre montiert ist:
diese halten den Boden und gestatten, wie zu sehen, gleichzeitig eine saubere Kabelführung
Der Decoder liegt dann über dem Zwischenboden und ist somit durch die Fenster nicht sichtbar:
(Der Decoder hier nur zur Demonstration, er wird dann fest verdrahtet)
Das werden ja echte Schätze, Hut ab. Ich bin gerade in Bad Freienwalde zur Reha und verfolge Deinen Beitrag mit größtem Interesse. Ich freue mich auf die Fortsetzung.
Es kommt noch eine dritte Lok dazu, wobei ich bei diesem Umbau einen etwas anderen Weg gehe:
Das Entfernen der Wulst ist durch die Abnahme der Motorhaube wesentlich einfacher
Die abgetrennten Wülste werden, wegen der entstandenen Lücke im Führerhaus wieder benötigt, quasi nach hinten versetzt
an der abgeschnittenen Motorhaube (im Vorbild ist da tatsächlich ein Tatra LKW Motor drin) sieht man wieviel Material im oberen Bereich des Gehäuses verwendet wurde… in diesem Bereich sitzt vorn das Spitzenlicht, weswegen da ordentlich was weggefräst werden muss um das Spitzenlicht zu beleuchten
Der Aufbau der vorderen Schürze stabilisiert vorerst das zersäbelte Gehäuse
passende Motoren werden gesucht… bisher keiner brauchbar
tatsächlich habe ich den Umlaufgriff mit der CMK abgesägt !
(Danke Wolfram (Werdauer)für die prompte Lieferung)
Inzwischen sind wir beim Farbfernsehen angekommen:
Das RGB Ensemble
Das setzen der Bohrung für das Spitzenlicht ist nicht ganz ohne:
Diese geht, wie schon beschrieben, voll in das Material der Gehäusedecke Ich habe das angegossene Licht erst angekörnt und dann, beginnend ab 1,1mm in Zehnerschritten gebohrt In Zehnerschritten deswegen, weil bei dieser Methode immer noch Korrekturen möglich sind sollte das mal außermittig laufen, ist dies der Fall, kann man ein Zehntel zurück gehen und den Bohrer wie eine Rundfeile benutzen, das gelingt besonders gut mit den im Hintergrund platzierten Präzisionsbohrern Diese Bohrer haben einen hervorragenden Schliff, und allesamt einen Schaft von 3mm dies erspart lästiges Gedrehe am Futter oder ständiges Wechseln von Spannhülsen !
Daß der Motorvorbau auch abnehmbar gestaltet werden kann lässt sich hier erahnen:
Hierzu ist eine sehr genaue Passung Vorbau/Umlauf/Führerhaus nötig, deswegen ist da ein weißer Rand aus Evergreen zu sehen, welcher nötig war um weggenommenes Material durch den Feinschliff zu ersetzen Wie das ganze dann am Ende umgesetzt wird entscheidet der Baufortschritt
Die Lok erhält nun ganz sicher die Stecklaternen der Prototypen, denn durch den abnehmbaren Motorvorbau lässt sich das nun besser Umsetzen
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BN 150 / T211.1001 und 0001 Umbau auf Faulhaber, digital mit Beleuchtung
17.05.2022 23:24 (zuletzt bearbeitet: 18.05.2022 07:19)
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