Zitat Goethe: "Da steh' ich nun, ich armer Tor, Und bin so klug als wie zuvor!"
In meiner kurzen Vorstellung schrieb ich bereits, dass ich die Pläne meines Vaters weiterführen möchte. Das ist ja auch ein lohnenswerter Ansatz, leider gibt es keine Pläne, nur ein Karton voller Fleischmann Schienenmaterial (Modellgleis), ein paar Loks, Wagons und Häuschen. Seit Tagen denke ich darüber nach, was sich daraus machen lässt.
Als Kind bin ich an der Bahnstrecke Aggertalstrecke aufgewachsen und kann mich noch an die "roten Brummer" erinnern. Später dann an die "City-Bahn", mit der ich in den 1980er zu Lehrzeiten (Maschinenschlosser) zum BW Köln-Nippes gefahren bin. Mein Vater arbeitete im Gleisbau Köln/Gereon.
Als Fläche habe ich wohl ca. 3,50x1,2m zur Verfügung und da könnte man schon eine Art "Aggertal-Bähnchen" modellieren. Und so ähnlich wie im Beitrag "Immer an der Wand lang v. 2" von @Hennry hinter dem Hintergrund die Strecke zurücklegen. Aggertalstrecke war ja meist einspurig, die möchte ich dann schon zweispurig aufpeppen.
Wie genau ich mich jetzt an die historischen Vorlagen halte, das weiß ich noch nicht. Die Strecke befand sich ja größtenteils in einem ärmlichen Gebiet unseres Landes und das könnte dann schon etwas dröge werden. Vom Gleisbau ist das dann auch eher "einfach" gehalten. Vielleicht in einer Ecke ein größerer Betriebs-Bahnhof und dann geht es aus dem Bergischen in 3,5m in den etwas ebeneren Rhein-Sieg-Kreis mit einem schönen alten Bahnhof in der Mitte? Den Bahnhof hätte ich sogar schon.
Ich habe keine Ahnung, aber davon viel. Vielleicht hat ja jemand von Euch eine weiterführende Idee?
solltest du mit dem Gedanken spielen, zusätzlich zur an der Wand entlang eine Anlagenzunge in den Raum hinein zu gestalten, empfehle ich dir von der ,,klassischen Platte" abstand zu nehmen und lieber auf eine ,,modulare" Spantenbauweise mit mehreren Ebenen oder ein Gründgerüst als ,,offenen Leistenkasten" anzustreben wo Trassenbrettchen deine Straßen, Häuser und Gleise leichter ins ,,Bergische Land" einzufügen sind, die man dann auch mit Geländebau krönen kann.
Eine schöne ,,Nebenbahnidylle" ist an und für sich schon ein geeignetes Thema, was viel zu selten über mehrere Betriebsstellen auf heimischen Anlagen dargestellt wird.
Des deutschen Modellbahners liebstes Thema ist eine Hauptbahn mit abzweigender Nebenbahn, die dann aber sich meistens nur auf den Abzweigbahnhof beschränkt, wegen Platzmangel.
Auch die Modulbahner der Forenbahn können dir bestimmt mit vielen hilfreichen Tips zur Seite stehen?
Ich selber baue mir mein Anlagenthema in modularen Segmenten, welche auch an der Wand entlang geführt werden sollen, bei mir aber eine eingleisige Hauptbahn einer fiktiven Privatbahn im Königreich Preußen von 1908.
Man kann also mit sehr viel schönen Ideen einiges bewerkstelligen.
Die GFN (Gebr. Fleischmann Nürnberg) Gleise sind ein relativ robustes und unverwüstliches Gleissystem, welches zwar offiziell nicht mehr gefertigt wird aber auf dem Gebrauchtmarkt noch vielfältig vorhanden ist, ganz egal ob du Modell- oder Profigleise verwendest oder dir Jemand versucht andere Gleissysteme ,,schmackhaft" zu machen, du kannst ja auch erst einmal bei diesen Gleisen bleiben.
Ich selber verwende andere Gleise aber das soll hier nicht zur Debatte stehen, Falls du aber über einen Wechsel nachgedacht hättest bliebe es sich zu überlegen, Bereiche im Schattenbahnhof mit den robusteren Gleisen zu verlegen und im sichtbaren Bereich irgendwelche Gleise anderer Hersteller, Bettungsgleise sind meiner Mwinung nach aber nicht besonders für den Landschaftsbau geeignet, obgleich es da auch ,,Experten" gibt, die da schon so manch gute Ergebnisse erziehlt haben.
Schönen Gruß,
Ingo
Schönen Gruß,
Ingo
DKEV im Bismarck Archipel H0e DCC mit Roco MM Projekt: Preußen Privatbahn L.T.E. 1907
Hallo Jürgen, zunächst- ein guter Ansatz. ABER: Dreienhalb Meter sind nicht viel- also dampfe das Projekt bis zur Machbarkeit ein. Also eingleisig, ein Bahnhof und so weiter- oder Du baust konsequent an der Wand lang... UND: Setze auf ein MODERNES, NORMGERECHTES Gleissystem, wenn Du auch moderne Fahrzeuge einsetzen möchtes. Anderenfalls ist Frust vorprogrammiert- und unser Hobby soll doch Freunde bereiten.
@DKEV: Gerade im Schattenbahnhof sollte kein vorsintflutliches, nicht normgerechtes Gleis verbaut werden. Denn da, wo man nicht unproblematisch hinlangen kann, MUSS ALLES besonders BETRIEBSSICHER ausgeführt werden. Das betrifft vor Allem die Weichen. Nichts ist lästiger, als wenn ein Zug im Schattenbahnhof entgleist und bestenfalls auf den Fußboden stürzt.
danke Euch für die Tipps. Module möchte ich schon verwenden, damit bleibe ich Erweiterungen und Änderungen aufgeschlossen. Zudem muss das Ganze transportabel bleiben.
Eine Nebenbahn ist auch schon verführerisch, allerdings hat man dann nicht die schönen großen Brummer auf der Schiene. :) Das sind bestimmt Ansichten eines Anfängers, aber so ist mein rollendes Material aufgestellt. Das ist dann halt schwer, sich davon zu trennen.
Obwohl die Zeiten der Königlich Preußische Eisenbahn-Verwaltung aufgrund der Modelle auch sehr verführerisch sind. FLM 4800, 5800, 5802, 5801 und 5803 sind einfach eine Augenweide. Dazu die Gestaltung der Häuser/Bahnhöhe etc. Hat schon was.
Eine Frage: Was ist am Modellgleis von FLM/GFN nicht Normgerecht? Und warum sollten auf anderen Gleisen/Weichen (Schattenbahnhof) weniger entgleisen? Im nicht sichtbaren Bereich würde ich doch eh im Schneckentempo (Schleichfahrt) gefahren.
die schlechte Nachricht hat PKPmodelarz dir ja schon überbracht. Und er hat leider recht - 3,5m sind viel weniger, als du für eine glaubhafte Darstellung von irgendwas Größerem brauchst. Den Platzbedarf unterschätzen die meisten Anfänger gewaltig, mir ging es anfangs ganz genauso.
Mal ganz simple Beispiels-Rechnung: Nutzbare Gleislänge im Bahnhof 1,50 m. Um von einem auf vier Gleise im Bahnhof zu kommen, benötigst du mindestens zwei Weichenlängen plus ein bisschen was für vergrößerten Bahnsteigs-Gleisabstand, macht Minimum nochmal 0,5m pro Seite. Bleibt gerade mal noch 1m Länge übrig, um auf beiden Seiten die Kurve vor der Plattenkante zu kriegen. Die dafür benötigten relativ engen Radien von unter 500 mm sind dann optisch schon gar nicht mehr so toll.
Kein Platz mehr für freie Strecke, und schon gar nicht für einen zweiten Bahnhof...
Die 1,50 m angenommene Zuglänge sind dabei nicht mal üppig. Mit moderneren 26,4 m-Wagen reicht das gerade mal für einen kurzen Zug aus vier Wagen und Lok. Macht als Schnellzug im Fernverkehr nicht viel her. Ist eher was für den Bummelzug auf der Nebenbahn. Natürlich gab's beim Vorbild auch hie und da Schnellzüge und sogar TEE mit nur wenigen Wagen (der TEE Merkur hatte strecken- und zeitweise sogar nur zwei Wagen, der F-Zug Dompfeil hatte viele Jahre nur drei), das war aber doch eher die seltene Ausnahme als die Regel. So richtig optisch was hermachen tut das im Modell erst ab 5 oder 6 Wagen, und dann bist schon bei fast 2 m Länge und mehr. Alles unter 1,20 m reicht nicht mal so richtig für eine kleine Nebenbahn.
Du wirst also entweder mehr Platz brauchen, oder dich bescheiden müssen. Mehrere, gar größere Bahnhöfe mit brauchbaren Zuglängen sind auf 3,5 m vollkommen illusorisch.
Auf 3,5m würde ich über einen Bahnhof nachdenken. Vielleicht als Endbahnhof mit erzwungenem Richtungswechsel, das spart etwas Länge und gibt auch schön viel Betrieb. Und sogar eine "Ausrede" für ein Mini-Bw zum Übernachten der Lok, wenn man das möchte. Viel mehr ist auf der Länge meiner Meinung nach nicht drin, wenn's gut aussehen soll.
ja - die Bedenken wegen der Gleislänge haben mich auch etwas um dem Schlaf gebracht neben einer kleinen und normalen Erkältung (ja, die gibt es noch) und die Raum-Planung ändern lassen. Die Planung ist, für einen Anfänger wie mich, aber auch mit so vielen Fallstricken versehen; aber auch deswegen bin ich ja hier gelandet und ich muss schon sagen: Ihr seit sehr hilfsbereit. Danke! Danke!
Die Platte wird jetzt 4,4 x 1,4 m, aus 4 Elementen/Module, und wird rollbar sein, dass man überall drankommen kann. Die Tiefe von 1,4 m kann man noch gut von beiden Seiten bearbeiten; zumal die Modulbauweise ja auch zulässt, sich die einzelnen Module zur Brust nehmen zu können. Und Richtig: Es wird genau nur einen Bahnhof geben, alles andere ist illusorisch und zum Scheitern verurteilt.
Zitat von PKPmodelarz im Beitrag #3. Denn da, wo man nicht unproblematisch hinlangen kann..... ....... entgleist und bestenfalls auf den Fußboden stürzt......
.....hat man bei Planung und Ausführung zumindest zwei grobe Fehler gemacht...
Gruß HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
Servus Jürgen, ich kann deine Vorliebe für die "großen Brummer" nachvollziehen, aber dann solltest du möglicherweise einen Umzug erwägen?
Ingo sprach von Modulen/Segmenten: das bedeutet nicht, dass du deine Platte vierteilst (was ansich schon eine sinnvolle Idee wäre), sondern dass du dich von der Idee "Eisenbahnplatte" verabschiedest. Ich halte sie für steinzeitlich, so hat mein Opa gebaut, weil er nur ein Türblatt zur Verfügung hatte. Letztlich sind alle Gleissysteme auf unsere Opas ausgerichtet, wie auch die Radien (dort geht es beim Industrieradius 36cm los!) - das sind keine Bögen, sondern dort biegt ein Zug ab...
Natürlich ist es Geschmacksache; und manch' Gleisoval, aus der Not heraus geboren, mag auf seine Art gefallen. Man kann sich auch behelfen, indem man verkürzte Wagen verwendet: diese sind dann halt 1:87, aber in der Länge gestaucht, auf 1:93 oder 1:100. Gar nicht mal eine schlimme Idee, so lange ich nur solche Wagen verwende: mische ich sie mit maßstäblich langen Wagen, fällt der Betrug sofort auf und gerät zur Karikatur.
Ebenso kann ich mir behelfen, indem ich überhaupt auf lange Wagen verzichte und mich auf die Nebenbahn beschränke. Eine Tenderlok mit vier Zweiachsern ist genau nach meinem Geschmack. Aber das ist kein "langer Brummer" und somit nicht als Tipp für dich geeignet
Nun spielt aber alles zusammen: möchte ich lange Züge oder lange Wagen, dann benötige ich auch lange Bahnsteiggleise. Und Weichen, die dazu passen. Rechne ich nun die benötigte Länge zusammen, bin ich schnell jenseits von 4m nur für einen Bahnhof - und da sind bereits Kompromisse enthalten...
Möchtest du auf dieser Länge gar eine zweigleisige Strecke darstellen, dann wirst du noch mehr schummeln müssen. Und hast am Ende trotzdem nur ein (zweigleisiges) Oval, auf dem deine Züge stumpfsinnig im Kreis fahren...
Daher Module: meine sind 90x45cm groß, die kann ich alleine händeln. Bekomme sie innerhalb des Hauses die Treppen hoch (und runter), um im Keller oder auf der Terrasse zu basteln. Es sind stets abgeschlossene Einheiten (jeweils zwei gehören zusammen), die jeweils ein Thema beinhalten (ich baue aktuell am "Waldbad" und an einer "Minigolfanlage"; Bahnhof und Wohnsiedlung sollen folgen). Bei Nichtgebrauch wird nur eine kleine "Abstellfläche" benötigt, aber wenn mich der Spieltrieb packt, kann ich (projizierte) 20-30m Strecke im Wohnzimmer aufbauen. Natürlich nur temporär, das ist der Preis dafür...
Das soll keineswegs heißen, dass du es genauso machen oder auch nur wollen sollst! Es darf lediglich ein Hinweis sein, wie man es auch machen könnte. Mit all' seinen Vor- und Nachteilen, natürlich.
Falls du noch Gleise benötigst: ich habe gesichert noch ein Dutzend Weichen und rund 10m Gleise von dem Modellgleis, unbenutzt. Ich mag es nicht, aber es war sehr günstig - liegt hier nun allerdings nur rum...
Hallo Jürgen, ich will versuchen, es kurz und verständlich zu schreiben. Die Geometrie von Gleisen und Rädern ist in verschiedenen NEM (Normen Europäischer Modelleisenbahnen) festgehalten. Damit wird das Rad- Schiene- System beschrieben. Auf dem Streckengleis ist es ziemlich egal- so lange die Spurweite stimmt. Hier kommt es lediglich zu Problemen, wenn moderne (also Gleise mit einer Profilhöhe von 1.9mm oder weniger) Gleise verwendet werden und darauf uralte Fahrzeuge verkehren. Da kann es passieren, daß die Spurkränze auf dem Kleineisen (der Schraubennachbildung zwischen den Schienen) auflaufen und das Fahrzeug über die Gleise holpern. Etwas difiziler wird es bei Weichen und Kreuzungen. Für einen sicheren Betrieb müssen Räder und Schienen passen. Das bedeutet, der Abstand zwischen Radlenker und Backenschiene ist in der Norm vorgegeben. Genauso die "Spurrillen" im Herzstück. Das bedingt auch normgerechte Radsätze. Das hierbei wichtigste Maß ist Radrückenmaß. Das sollte nicht kleiner sein, als das Maß zwischen Radlenker und Herzstück. Ist dies zu klein, klemmen die Räder und das Fahrzeug entgleist. Ist das Innenmaß größer, kann das Rad in die Lücke der Herzstückspitze fallen und es rumpelt. Ist das Maß deutlich zu groß, wird das Rad vor der Herzstückspitze in die Lücke fallen und (bei Fahrt in den gebogenen Strang) in die Spurrille des geraden Strang abgelenkt. Eine Entgleisung ist die Folge. In der DDR war die Geometrie von Rad und Schiene nicht nur in der NEM sondern auch in der TGL festgehalten. Damit waren alle Hersteller genötigt, diese einzuhalten- das ganze wurde auch regelmäßig vom ASMW (dem Amt für Standardisierung, Meßwesen und Warenprüfung) stichprobenartig überprüft. Damit war sichergestellt- daß alle H0- Fahrzeuge (außer Märklin) verwendet werden konnten. Einige Hersteller im Westen haben diese NEM nur als Empfehlung betrachtet- und beispielsweise ein anderes Radrückenmaß verwendet. Damit es aber funktioniert, wurde die Weichengeometrie angepasst. Dadurch kommt es zu einer Kundenbindung- weil eben andere Fabrikate nicht darauf laufen. Ist es vergleichsweise einfach, Wagen umzuspuren, in dem die Radscheiben auf das entsprechende Maß auseinander gezogen werden. Bei Lokomotiven ist dies schon schwieriger- weil auch der Kurbelversatz beachtet werden muss. Wenn man also solches abgehangenes Gleissysteme verwendet, kann es durchaus passieren, daß moderne Fahrzeuge entgleisen. Und das üblicherweise an Stellen, die schwer zu erreichen sind... In Schattenbahnhöfen muß also das betriebssicherste Gleis verwendet und am sorgfältigsten verlegt werden.
Ein weiteres Problem der abgehangenen Gleissysteme sind die Weichenradien. Die sind üblicherweise recht klein und die Geometrie ist gewöhnungsbedürftig... das steigert die Betriebssicherheit nicht unbedingt. In der DDR war die Weichengeometrie dem Vorbild nachempfunden- d.h. das Herzstück war gerade und als Norm beschrieben. Demnach war der kleinste Radius mit 600mm auszuführen. Hierbei glichen sich die Hohlprofil- und die Pilz- Modellweichen und waren theoretisch gegen einander austauschbar.
Es spricht also alles dafür- sich mit einem modernen Gleissystem zu beschäftigen. Empfehlenswert ist hier Roco- Line oder Tillig- Elite. Auch das PIKO- A- Gleis wäre eine Alternative. Bis auf Tillig sind die Gleise auch mit Bettung erhältlich. Sicher- es kostet ein paar Mark mehr- aber ein dauerhafter Spielspaß wiegt das auf.
Soweit meine Gedanken
Viele Grüße Christian
PS: ggf mal bei Wikipedia unter dem Stichwort "Weiche", "TGL" und "ASMW"nachlesen. Auch ein Blick in die NEM kann nicht schaden
in der DDR hieß das Verbraucherschutz, im Westen war man schon weiter und nannte das Kundenbindung. ;) Darf jeder selbst entscheiden, was besser ist.
Ich werde in die Dokumente mal reingucken, versprochen.
Auf einen Nenner gebracht bedeutet das ja, würde ich beim Fuhrpark von Fleischmann bleiben, bekäme ich keine Probleme und beim Einsatz eines nicht-FLM Produkts sind Entgleisungen gerade im Weichenbereich sehr wahrscheinlich. Gut, das muss ich ausprobieren. Ich hab ein Fremdprodukt-Zug hier, werde den Kram mal durchmessen und testen.
Vielen Dank für die umfangreichen Erläuterungen und Gruß Jürgen
in der DDR hieß das Verbraucherschutz, "im Westen war man schon weiter" und nannte das Kundenbindung. ;) Darf jeder selbst entscheiden, was besser ist.
Das mußt Du jetzt mal erklären, wieso Kundenbindung besser ist als Verbraucherschutz!
Viele Grüße Steffen
DR Ep.III und IV, Pilz Standard und Tillig Elite, Digikeijs DR5000 Update auf YD7001 DR4088/LN CS, DR4033, DR4018, WDec04b, Zimo, ESU, Kres FlexDec, I-Train Plus; TCB , Programmer: ESU, MXULFA, Lenz, D&H Schaut mal hier rein: Modellbau Club Jahnsbach Offizieller Sponsor der Modellbahnproduzierenden Industrie
Zitat von V51 im Beitrag #8Man kann sich auch behelfen, indem man verkürzte Wagen verwendet: diese sind dann halt 1:87, aber in der Länge gestaucht, auf 1:93 oder 1:100. Gar nicht mal eine schlimme Idee, (...)
da streiten sich die Gelehrten. Ich persönlich finde, das 1:100 auch optisch schon ein deutlich sichtbarer Kompromiss ist, den ich nicht unbedingt eingehen wollte. Sicher, auf dem 360mm-Straßenbahnradius sieht 1:100 besser aus als maßstäbliche 1:87, aber noch lange nicht gut. Auch für 1:100 braucht man etwas großzügigere Radien, wenn's nach was aussehen soll. Dafür wirken die Wagen aber doch schon deutlich gedrungener.
Kann man machen, wurde jahrzehntelang auch so gemacht. Ob ich da heute noch mit anfangen würde? Eher nicht.
Die 1:93,5 sind für mich irgendwie nicht Fisch, nicht Fleisch. Einerseits optisch besser als 1:100, aber andererseits bringen die 2cm weniger Länge im Modell dann auch keinen so richtig tollen Effekt mehr. Irgendwie kann man's dann gefühlt auch gleich lassen...
Damit hast du natürlich vollkommen recht:
Zitat von V51 im Beitrag #8(...)so lange ich nur solche Wagen verwende: mische ich sie mit maßstäblich langen Wagen, fällt der Betrug sofort auf und gerät zur Karikatur.
Zitat von V51 im Beitrag #8Nun spielt aber alles zusammen: möchte ich lange Züge oder lange Wagen, dann benötige ich auch lange Bahnsteiggleise. Und Weichen, die dazu passen. Rechne ich nun die benötigte Länge zusammen, bin ich schnell jenseits von 4m nur für einen Bahnhof - und da sind bereits Kompromisse enthalten...
Vielleicht noch eine Ergänzung zu:
Zitat von V51 im Beitrag #8Ebenso kann ich mir behelfen, indem ich überhaupt auf lange Wagen verzichte und mich auf die Nebenbahn beschränke. Eine Tenderlok mit vier Zweiachsern ist genau nach meinem Geschmack. Aber das ist kein "langer Brummer" und somit nicht als Tipp für dich geeignet
Kurze Wagen mit kurzen Zügen, die für enge Radien noch geeignet sind, sind nicht nur automatisch ein Nebenbahnthema. Es schränkt auch in der Auswahl der darzustellenden Epoche ein. Je älter, desto besser. I kein Problem, II geht auch noch hervorragend, auch in III fuhren noch etliche kurze Wagen herum. In IV wird's dann schon langsam dünner, da gehören auch auf eine Nebenbahn hier und da schon (lange) Silberlinge oder Mitteleinstriegswagen; es gab natürlich auch noch reichlich drei und vierachsige Umbauwagen und so richtig in der fränkischen Pampa sogar noch eine Handvoll Donnerbüchsen, zumindest in den frühen Epoche IV bis Mitte der 1970er. Aber die kürzeren 2- und 3-Achser wurden in IV eben langsam aber sicher weniger und durch moderneres und längeres ersetzt. Am Ende der Epoche IV waren sie praktisch komplett verschwunden.
Spätestens in Epoche V kommt man also auch auf der Nebenbahn um lange Wagen nicht mehr herum. Eigentlich schon 10, 15 Jahre früher nicht mehr. Die Züge kann man auf der Bimmelbahn natürlich kürzer gestalten, zwei bis vier Wagen war für eine Bimmelbahn völlig normal, aber kurze Zwei- oder Dreiachser gab es praktisch nur noch im Museumsbetrieb.
Klar, wer III oder früher will, für den ist die Selbstbeschränkung auf kurze Wagen eine Option.
Hallo Jürgen, es war kein "Verbraucherschutz", sondern die konsequente Einhaltung der Normen- schon um das Material in den Westen exportieren zu können. Nur so war gewährleistet, daß auch andere Fabrikate auf den Gleisen einsetzbar waren. Außerdem konnten die Fahrzeuge- auch wenn das Profil der Räder nicht unbedingt NEM- konform war, auf den Gleisen von Conrad, ADE u.a. eingesetzt werden. Wie weit die Kundenbindung geht, sieht man an den proprietären Systembahnen. Hier sind primär nur die eigenen Fahrzeuge verwendbar. Die "Fremdhersteller" haben dann angefangen, dafür entsprechende Modelle zu produzieren, um ihre Absatzchancen zu verbessern. Daß das an der Markentreue einiger Konsumenten abprallt, sei vernachlässigt. Die deutlichste Markenbindung war die Systembahn "Trix Express" die mit keinem System kompatibel war. Welche Klimmzüge gemacht werden, um Plattformübergreifend verwendbare Infrastruktur zu schaffen, sieht man bei Digitalfahrpulten. Hier müssen eine Vielzahl Protokolle implementiert werden. Denn noch sind abgehangene Decoder oder Fahrpulte in Betrieb und alles muß miteinander kommunizieren können.
besorge Dir für die Planung unbedingt eine Gleisplanungssoftware, vorzugsweise mit 3D Darstellung.
Gerade bei wenig Länge (Breite/Tiefe ist m.E. genügend vorhanden) sollte man vor Baubeginn oder gar Kauf von Material die Anlagenideen zunächst einmal virtuell geplant umsetzen.
Ich sage das aus Erfahrung und Ernüchterung!
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Spurweite: H0 analog oder digital "AC" und "DC", N-Spur, Epoche +/- IIIb, DB, SBB, BLS, ÖBB, SNCF, FS, ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus, Digital 2-Leiter, Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder, TrainController 8 Gold, Wintrack 16, 3D-Modellbahnstudio
Zitat von Zwei-Takt im Beitrag #13Hallo, ....................
Klar, wer III oder früher will, für den ist die Selbstbeschränkung auf kurze Wagen eine Option.
Viele Grüße Andreas
Ich halte diese ganze und immer wiederkehrende Diskussion über maßstäblich lange Bahnsteige und vorbildgerechte Radien einfach für völlig unnötig. Es zählt m.E. nur das, was dem Anlagenbetreiber gefällt, denn man kann z.B. ein maßstabsgetreues Diorama bauen, aber niemals eine maßstabsgetreue Anlage !
Ich habe es auch an anderer Stelle schon geschrieben, wer nicht in der Lage ist, mit Fantasie und "Kopf-Kino" und notfalls eben auch gewissen landschaftsgestalterischen Maßnahmen "Illusionen" zu erwecken, für den endet Anlagenbau immer mit Frust !
Wer lange Züge liebt, aber der Bahnsteig ist zu kurz - je nun, auch in natura fuhren viele Fernzüge ohne Halt an kleinen Bahnhöfen, die nur Haltepunkte für den Regionalverkehr waren, vorbei. Also deshalb fährt der lange Zug auf der kleineren Anlage dann eben vom Schattenbahnhof wieder in den Schattenbahnhof und "fährt zwei mal täglich ohne Halt" durch.
Und immer daran denken : Auch eine 5 Meter Anlage entspricht nur 435 Metern.......
Gruß und schöne Ostern HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !
Zitat von Helgerdson im Beitrag #16Ich halte diese ganze und immer wiederkehrende Diskussion über maßstäblich lange Bahnsteige und vorbildgerechte Radien einfach für völlig unnötig. Es zählt m.E. nur das, was dem Anlagenbetreiber gefällt, denn man kann z.B. ein maßstabsgetreues Diorama bauen, aber niemals eine maßstabsgetreue Anlage !
da redest du jetzt an mir vorbei. Von "maßstäblich langen Bahnsteigen" oder von "vorbildgerechten Radien" war nirgends die Rede. Ist mir auch klar, dass dazu wohl niemand Platz hat, außer es steht irgendwo eine Fabrikhalle für die Moba zur Verfügung. Aber wer hat die schon?
Zitat von Helgerdson im Beitrag #16Ich habe es auch an anderer Stelle schon geschrieben, wer nicht in der Lage ist, mit Fantasie und "Kopf-Kino" und notfalls eben auch gewissen landschaftsgestalterischen Maßnahmen "Illusionen" zu erwecken, für den endet Anlagenbau immer mit Frust !
Das ist vollkommen richtig, aber eben auch nur ein Teil der Wahrheit. Wahr ist leider auch, dass die Illusion einfach nicht gelingt, wenn zu wenig Platz zur Verfügung steht, weil dann die Gleise für eine glaubhafte Darstellung nunmal deutlich zu kurz werden und die Radien zu eng. Das sieht dann irgendwann einfach besch...eiden und nicht mehr realistisch bzw. plausibel aus.
Klar kann man das meiste – und muss man im Normalfall auch – auf der Moba gegenüber dem Original deutlich verkürzen. Aber wenn's zu viel Verkürzung wird, ist die Illusion irgendwann dahin. Wobei die individuellen Grenzen, was für den Betrachter noch o.k. ist, sicher auch fließend sind.
Aber zwei brauchbare Bahnhöfe auf 3,5 m Länge, das bekommst mit noch so viel Geschick nicht mehr glaubwürdig rüber... Und ein 26,4m-Wagen, selbst in 1:100, sieht auf Radien unterhalb von 500mm für meinen Geschmack immer doof und spielzeughaft aus. Für maßstäbliche Wagen eher so 700mm aufwärts. Das ist weit, weit weg von maßstäblich, aber mit den ganz engen Moba-Radien klappt die Illusion eben auch nur mit ganz kurzen Fahrzeugen noch halbwegs.
Bei "maßstäblich" bräuchtest für eine Hauptbahn, auf der 120 km/h gefahren werden darf, im H0-Modell knapp 15m Mindestradius. Soviel Platz hat natürlich kein Mensch. Muss für eine glaubwürdige Illusion auch gar nicht sein. Aber viel weniger als 1m - also 1/15 des Originals - ist dann halt doch zu wenig. Mit 400 mm bekommst die Illusion eben einfach nicht mehr so richtig hin...
Servus Andreas, ich bin bei dir, mag selber keine verkürzten Wagen (und habe solche auch nicht). Aber für einige Moba-Kollegen stellen sie die einzige Möglichkeit dar, auf arg beschränktem Platz klar zu kommen. Ich wäre töricht, diesem das "Recht" dazu abzusprechen, nur weil ich es anders sehe...
Und natürlich ist es sinnvoll, zuweilen kurzweilig, sich darüber auszutauschen. Wer das für müßig hält, leidet womöglich unter fortgeschrittenem Scheuklappen-Syndrom - das ist zu respektieren .
Sei's drum: eine Halle haben wir alle nicht (ich kenne nur einen, auf den das zutrifft), daher sucht sich jeder seinen Weg, damit zurecht zu kommen. Und die Methoden können vielfältig sein, denn den Königsweg gibt es nicht. Außer vielleicht die Abkehr von H0?
1) Erlaubt ist, was gefällt 2) Man soll sich den Spaß nicht von Bedenkenträgern und Besserwisser verderben lassen. 3) Man sollte überlegen ob man mehr Spaß am Bauen oder am Fahren hat, oder am Anschauen 4) keine Modellbahn ist Maßstäblich, selbst Spur Z mit 1:220 brauch 2m Platte um eine Nebenbahnhof Realitätsnah darzustellen 5) Man sollte daran denken, dass sich der Geschmack ändern kann. Der berüchtigte Hauptbahn-Paradesterckenvorderteil mit Abzweig zum Nebenbahnhof-Hinterteil erfüllt meist ein weites Spectrum. 6) Man sollte sich über einige technische Sachen vorher Gedanken machen.
Gruß
Ralf
Für welche Digitalzentrale willst du den Decoder benutzen? Diese Blaue von Märklin mit dem schwarzen Knopf und der Nummer 280A. Steht MÄRKLIN SUPER darauf... Avartar: wie alles begonnen hat....
Zitat von Zwei-Takt im Beitrag #17Hallo, ....... Mit 400 mm bekommst die Illusion eben einfach nicht mehr so richtig hin...
Viele Grüße Andreas
JEDER hat seine eigenen Vorstellungen, was er mit (s)einer Illusion hinbekommt und was nicht.
Deshalb bauen die meisten Leute in unserem Hobby in ihrem Leben auch mehrere Anlagen, bis es IHNEN passt - bei mir waren es übrigens mehr als ein halbes Dutzend Ich will das alles jetzt nicht im Einzelnen aufdröseln und meine Anmerkungen waren auch nicht nur auf Deine Ausführungen sondern allgemein bezogen, aber oft genug werden hier Sprüche der Art abgelassen, daß Bahnsteige unter xy Zentimeter gar nicht gehen, Radien unter yx Zentimeter unmöglich sind und auch Du bringst Formulierungen, wie "doof und spielzeughaft" - um dann im gleichen Beitrag das Recht auf "fließende individuelle" Grenzen zu betonen und genau darum geht es mir, deshalb schrieb ich in meinem Beitrag, daß es nur dem Anlagenbauer gefallen muß der auch nicht Dein Verständnis von "doof und spielzeughaft" teilen muß ! Fantasie und Illusionen unterliegen zum Glück keiner Normierung !
Ich habe, obwohl über 20 Meter Anlagen-Außenkante, bewußt und gewollt einige (zumeist recht gut getarnte) 36er Radien auf der Anlage, ganz einfach, weil ich dadurch Fahrmöglichkeiten und Strecke realisieren konnte, die mit großen Radien einfach nicht möglich gewesen wären und das war MIR wichtiger. Da sind immer Kompromisse nötig und jeder entscheidet für sich, welche das sind.
Ansonsten ganz einfach nochmals : Modellbahn IST ein Spielzeug !
Gruß und frohe Ostern HG
Märklin - schon immer und analog bleibe ich mit voller Absicht !