ich hatte mir in den vergangenen Tagen ein Modell der Baureihe 420 von Roco angesehen. Als Kupplung ist dort eine wohl funktionsuntüchtige Scharfenberg-Kupplung eingesetzt. Als Zubehör habe ich dann Kupplungsdeichseln mit fest gekuppelter SchaKu-Attrappe gefunden.
Nun stellt sich mir die Frage, ob es auch eine funktionstüchtige Kupplung hierzu gibt. Die Thematik, die Züge zu trennen wird ja sicherlich nicht neu sein.
Hat jemand Erfahrungen hierzu?
Eine Artikelnummer zum Modell habe ich konkret nicht - im Laufe der Zeit hat es wohl verschiedene Modelle gegeben. Ich hatte das Fahrzeug lediglich bei Gebrauchtwarenhändler im Schaufenster gesehen.
Gruß Neuthal
Gleichstrom-Analog-Fahrer mit einigen älteren Fahrzeugen aus meiner Jugend
eine funktionsfähige Scharfenberg-Kupplung wird es im Modell auch in Zukunft nicht geben können. Denn diese Kupplung liegt ja im Original in der Höhe etwa zwischen den Puffern - sollten wir dort im Modell eine funktionsfähige SchaKu installieren (technisch wäre das kein Problem, solch eine funktionsfähige Kupplung zu konstruieren), dann wäre sie nur für gerade Gleise zu nutzen ! Sobald die gekuppelten Fahrzeuge in einen Bogen einfahren, schwenken die Wagenkästen aus (und da SchaKus in der Regel an Triebwagen verbaut sind - mit längerem Wagenkasten, als bei einem 2-achser, schwenken die Triebwagenkästen recht weit im Bogen aus), und bei den Triebwagen dann um viele Millimeter - je nach Radius - dafür müsste dann die gesamte Triebwagen-Front inklusive Puffer ausschwenken ! Und diese Vorkriegs-Technik will Heute kein Modellbahner mehr haben !
Kannst auch unter Straßenbahnern gucken, deren Fahrzeuge haben in aller Regel eine Scharfenbergkupplung. Und ja, gerade mit Scharfenbergkupplungen kann man extrem enge Radien befahren... Da wo solche Kupplungen installiert sind, gibt es keine Puffer. Außnahmen gibt es bei Schutzwagen für S- und U- Bahnüberführungen. Und das ganze ist sowas von aktuell, hat aber auch nichts mit Vorkriegstechnik zu tun!
--- --- Gruß, Thomas
Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen...
ich hatte beim Händler angefragt und nun die Artikelnummern erhalten: 43001 und 43002. Im www finde ich hierzu unterschiedliche Betriebsnummer und unterschiedliche Produktionsjahre (1984-85 und 1986-87).
Über die Ersatzteilblätter habe ich die Kupplung als Ersatzteil gefunden. 4134-67 gibt es nicht mehr - allerdings nennt Roco 89214 (nicht lieferbar) und 107313 (lieferbar) als Nachfolger.
@Martin-Bremen: Ich kann hier leider nicht ganz folgen. Die BR420 hat doch keine Puffer am den Führerstandsenden.
@Trammfahrer: Vielen Dank für die beiden Verlinkungen. Leider sind beim alten Forenbeitrag die Bilder nicht mehr sichtbar. Die elriwa/Hornby-Kupplung sieht ja richtig gut aus. Allerdings ist sie für einen Normschacht.
Zu den Ersatzteilnummern konnte ich leider keine Bilder oder Zeichnungen einsehen. Insofern stellt sich mir die Frage, inwieweit hier eine Anpassung möglich ist.
Wie war eigentlich die damalige Qualität von Roco? Bei FLM/GFN habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Modell recht robust sind. Ich habe ein Modell aus den 1970er Jahren - die BR50 fährt noch recht gut.
Gruß Neuthal
Gleichstrom-Analog-Fahrer mit einigen älteren Fahrzeugen aus meiner Jugend
Zitat von Martin-Bremen im Beitrag #2eine funktionsfähige Scharfenberg-Kupplung wird es im Modell auch in Zukunft nicht geben können.
die gibt es schon längst. Meine "Limburger Zigarre" ETA176 mit Steuerwagen ESA176 von Kato hat z.B. ab Werk welche. Oder die von "Tramfahrer" verlinkten Hornby-Kupplungen. Es gibt noch mehr, z.B. auch für Schmalspurfahrzeuge.
Ein Fahrzeug mit Scharfenbergkupplung benötigt auch beim Vorbild keine Puffer, denn diese Mittelpufferkupplung übernimmt anders als die Schraubenkupplung nicht nur die Zug- sondern auch die Stoßkräfte. Fahrzeuge mit Scharfenbergkupplungen haben deshalb beim Original nur in Ausnahmefällen Puffer. Diese Ausnahmen sind meist umgebaute Normalfahrzeuge, um Fahrzeuge mit Scharfenbergkupplung abschleppen oder in normalen Zügen einreihen zu können.
Zitat von Tramfahrer im Beitrag #3Und das ganze ist sowas von aktuell, hat aber auch nichts mit Vorkriegstechnik zu tun!
darüber kann man jetzt trefflich streiten. Erfunden wurde das Ganze schließlich schon lange vor dem Krieg, sogar dann noch, wenn du den vorletzten Krieg als Bezugspunkt nimmst...
Ändert aber nichts daran, dass das Thema sicher heute hochaktuell ist, da hast du natürlich völlig recht. Bei Triebwagen sind Scharfenbergkupplungen schon länger sehr weit verbreitet und zumindest im Personenverkehr gibt's immer mehr davon, je näher man an die Neuzeit kommt.
Andere Weltgegenden sind da ohnehin erheblich weiter, in den USA wird bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts mit Janney- und in der Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten auch schon seit 1935 mit SA-3-Mittelpufferkupplungen gefahren. Die haben diesen altmodischen, ineffektiven, personalintensiven und -gefährdenden Schraubenkupplungsmist schon seit Jahrzehnten hinter sich gelassen. Aber die Europäer konnten sich trotz diverser Anläufe seit 100 Jahren nicht einigen, also wird halt munter weiter geschraubt wie vor 150 Jahren...
ja, es gibt Scharfenberg-Kupplungen als Nachbildungen für Modell-Fahrzeuge - welche man in den Normschacht eines Modellfahrzeuges stecken kann und dann auch untereinander jene Fahrzeuge kuppeln kann. Dann schwenkt die Kupplung, wie jede x-beliebige andere (starre) Modell-Kurzkupplung bei Bogenfahrt aus. Triebwagen der "großen" Bahn, welche eine Scharfenbergkupplung verbaut hatten (wie VT 11, ETA176 und weitere), hatten ja immer eine geschlossene Schürze - und genau das ist dann die filigrane Optik an jenen Fahrzeugen im Modell. Wenn diese Scharfenbergkupplung am Modell ausschwenken soll, dann muss entweder die Schürze sehr weit weggeschnitten sein, oder die Schürze muss mit ausschwenken - beides mindert die Front-Optik.
Und mit Vorkriegs-Technik meinte ich natürlich nicht die Scharfenbergkupplung als solche, sondern das Ausschwenken einer Triebwagenfront im Modell bei Bogenfahrt.
Der ET420 ist ein RöWa Konstruktion und an sich recht robust. Nach 30 Jahren laufen meine Beiden immer noch. Im Laufe der Jahre gab es aber konstruktive Änderungen bei der Kupplungen und der Stromaufnahme, sowie dem Motor.
Was fehlt, ist ein funktionsfähige Scharfenbergkupplung mit Elektro-Entkupplung. Gerade bei Triebwagen wäre das Gut. Im HOe Bereich gibt es auch welche ohne NEM Schacht. Die währen aufgrund der Befestigung eventuell besser.
Gruß
Ralf
Für welche Digitalzentrale willst du den Decoder benutzen? Diese Blaue von Märklin mit dem schwarzen Knopf und der Nummer 280A. Steht MÄRKLIN SUPER darauf... Avartar: wie alles begonnen hat....
Verstehe die IT, heute: IoF -> Internet over Fax, eine Deutsch Erfindung...
Zitat von Neuthal im Beitrag #5ich hatte beim Händler angefragt und nun die Artikelnummern erhalten: 43001 und 43002. Im www finde ich hierzu unterschiedliche Betriebsnummer und unterschiedliche Produktionsjahre (1984-85 und 1986-87).
Da geht's soweit ich weiß nicht nur um die Betriebsnummer, sondern vor allem auch um die Farbgebung.
43001 müsste die reinorange-kieselgraue Ausführung sein, 43002 die grünblau-kieselgraue.
Welche(r) davon in Frage kommt, hängt also vor allem auch davon ab, wo deine S-Bahn angesiedelt sein soll.
Davor gab's von Roco auch noch 4134 bzw. 04134, teils mit ergänzenden Buchstaben. Anders als die späteren Modelle kamen die in einer sehr langen Verpackung ohne Sichtfenster und mit allen drei Teilen am Stück. Davon gab es auch das karminrot-kieselgraue Prototypen-Einzelstück für Rhein-Main, das in der Serie nicht übernommen wurde, aber noch bis 1981 mit dieser Ursprungsfarbgebung rumfuhr (ich glaube 04134C).
Zitat von Neuthal im Beitrag #5Wie war eigentlich die damalige Qualität von Roco?
Zum 420er im speziellen kann ich nichts sagen - habe immer noch keinen - aber generell war das eigentlich ziemlich solide und zuverlässig. Ich habe etliche Modelle aus dieser Zeit, die noch einwandfrei funktionieren.
Zitat von Bodenbahner im Beitrag #8... Nach 30 Jahren laufen meine Beiden immer noch. Im Laufe der Jahre gab es aber konstruktive Änderungen bei der Kupplungen ...
wie ist denn bei Deinen Modellen die "Halterung" der Kupplung aufgebaut. Wie ich schon schrieb, habe ich im Netz weder Fotos noch Skizzen dazu gefunden.
Gruß Neuthal
Gleichstrom-Analog-Fahrer mit einigen älteren Fahrzeugen aus meiner Jugend
Ich mache dir Fotos, aber ggf. erst Morgen. Es ist aber definitiv kein NEM-Schacht.
Gruß
Ralf
Für welche Digitalzentrale willst du den Decoder benutzen? Diese Blaue von Märklin mit dem schwarzen Knopf und der Nummer 280A. Steht MÄRKLIN SUPER darauf... Avartar: wie alles begonnen hat....
Verstehe die IT, heute: IoF -> Internet over Fax, eine Deutsch Erfindung...
Leider gibt es die stromführende Kupplung nicht mehr als Ersatzteil. Eine Anfrage bei Roco ergab, dass sie nichtmal wissen, dass es den ET 420 mit stromführender Kupplung von Roco gab.
Bei mir steht noch einer, leider mit defekten Kupplungen, daher stockt der Umbau.
Ab 1986 dann die heutige Variante: Im Beitrag 17 ist die neue Kupplung drin. Diese zog zeitgleich mit geteilten Achsen und 8. Punk Stromabnahme ein. Die alte Variante hatte das nicht und versorgte den ganzen Zug über die Endwagen. In der AC Variante gab es dann noch ein Kabel zum Stecken zusätzlich.
Im Beitrag 33 des Links nochmal zusammen gefasst.
ABER: Die Kupplungen am Ende waren immer Attrappen ohne Kulisse und Funktion.
Meine muss ich noch DCCen, da ist mir die geteilte Form lieber, auch wenn ich 2 zusätzliche Decoder brauch. Seltenheitswert hat die dunkelrote Stuttgarter Variante, die gab es nur von Röwa und als Restposten von Roco nach Übername. Aber ich denke, das war nur ein Abverkauf.
(Für die die es nicht wissen. Röwa ging Pleite als der Konkursverwalter der Muttergesellschaft (Rokal, Vergaserhersteller) das Eigenkapital herausgenommen hat. Geschichte. Roco hat dann bei den Fahrzeugen zugegriffen. Das Röwa Gleissystem ist dann am Ende verschwunden)
Gruß
Ralf
Für welche Digitalzentrale willst du den Decoder benutzen? Diese Blaue von Märklin mit dem schwarzen Knopf und der Nummer 280A. Steht MÄRKLIN SUPER darauf... Avartar: wie alles begonnen hat....
Verstehe die IT, heute: IoF -> Internet over Fax, eine Deutsch Erfindung...
ich habe nun nach weiterer Suche im www zwei unterschiedliche "Kupplungen" gefunden.
Das obere Bild zeigt eine Kuppelstange aus zwei gekuppelten Scharfenbergkupplungen und einer Aufnahme am Fahrzeug, die wie eine Steckaufnahme aussieht (aufgeschnittenes O). Diese soll zum Artikel 43005 gehören.
Das untere Bild zeigt eine ungekuppelte Scharfenbergkupplung. Die Aufnahme am Fahrzeug zieht wie ein geschlossenes O aus. Diese soll zum Artikel 04134 gehören.
Da scheinen wohl im Laufe der Zeit nicht nur Änderungen an der Kupplung untereinander (420-421-420) sondern auch an den Fahrzeugenden durchgeführt worden zu sein.
Gruß Neuthal
Gleichstrom-Analog-Fahrer mit einigen älteren Fahrzeugen aus meiner Jugend
H0-Modellbahnforum.de - das Forum mit der Forumbahn!
»
Allgemeine Foren
»
Modellbahn - Eisenbahnfuhrpark
»
Kupplung Roco BR 420
Thema drucken
08.10.2021 15:31
Antworten
