nachdem ich die obenen genannte Piko-Lok preisgünstig als AC-Soundlok erstanden habe und dank des ET-Blatts der Umbau zur DC-Lok überschaubar erschien, bin ich nach dem Umbau mit den Fahreigenschaften des Modells leider nicht zufrieden. Folgende Probleme sind (ab Werk) vorhanden: - geringes Fahrzeuggewicht (die Sound-Ausstattung tut ihr übriges) - keine Dreipunktlagerung - trotz Speichercap (1 F bei 2,7 V) Soundabbrüche/Neustart bei der Fahrt über Weichenstraßen
Zunächst aber erstmal zum DC-Umbau, vielleicht ist das ja auch für andere interessant:
Ich habe Radscheiben von Thomschke genutzt, da die mit 10,4 mm Durchmesser (= 905 mm in 1:1) nur geringfügig größer sind als die Originaltreibräder der Kaluga mit 900 mm. Dabei musste man beachten, dass die Isoierbuchsen bei Piko in der Radscheibe versenkt sind, bei Thomsche jedoch erhaben. Die Lagerung im Zinndruckgussrahmen (Weite 13,2 mm) hat dann kein Spiel zu den Buchsen. Folglich müssen die Thomsche-Buchsen etwas abgeschliffen werden. Einfach abschneiden wäre nicht sinnvoll, da ohne den Kunststoffflansch Kurzschlussgefahr besteht. Ansonsten ist der Radscheibentausch recht unkompliziert, da Piko hier 2,0 mm-Achsen verwendet. Im Ergebnis sieht die Lok natürlich schön schmalfüßig aus. Den Schleiferkontakt (rot) habe ich statt des zweiten schwarzen kabels an den linken Radschleifer gelötet, an der Platine sind dann nur noch die Kontakte "RA" und "RD" belegt. Das war es auch schon.
Nun aber zu den Fahreigenschaften: Zunächst brachte das Polieren der Brünierung nur mäßigen Erfolg. Die Schleifer ragen durch den niedrigeren Spurkranz nun etwas über die Radscheibe hinaus, aber haben nach wie vor Kontakt. Letztlich denke ich, dass das Hauptproblem das geringe Gewicht und die fehlende Dreipunktlagerung (DPL) ist. Dilemma ist nun: Entweder 1 Achse zur Laufachse umbauen, um eine DPL zu ermöglichen und damit noch mehr Zugkraft einbüßen, oder es mit anderen Maßnahmen versuchen (nur Ballastierung?). Am Ende tendiere ich gerade dazu, auf DPL unzubauen und dort, wo es geht, mit Blei aufzufüllen:
- Haube hinterm Führerstand - In den Einbauräumen der KKK (ich benötige diese nicht) - Führerstand (wenngleich das schade wäre...)
Beabsichtigter Umbau für DPL:
Selbst bei der antriebslosen Achse müsste dann durch mehr Ballast ein besserer Kontakt gewährleistet sein. Soweit das Vorhaben.
Ich wäre auf jeden Fall interessiert, ob es Leute gibt, die das gleiche Problem haben und ggf. Tipps ergänzen können. Bilder zum Beitrag folgen noch. (Edit: Sind ergänzt)
Zitat von benkarim im Beitrag #1 Selbst bei der antriebslosen Achse müsste dann durch mehr Ballast ein besserer Kontakt gewährleistet sein. Soweit das Vorhaben.
Wenn du dann die antriebslose Achse auch noch auflastest, muss dieses nun tote Reibungsgewicht auch noch von der angetriebenen Achse mit bewältigt werden. Im Gesamtergebnis wird sich die Zugkraft weiter verschlechtern. Um dem entgegen zu wirken muss die eine verbliebene Antriebsachse ebenfalls weiter aufgelastet werden. Oder man verbaut ein Rad mit Haftreifen auf dieser Antriebsachse. Das ist dann aber wieder kontraproduktiv in der sicheren Stromaufnahme. Das ist alles irgendwie nur die Wahl zwischen Pest oder Cholera. Zielführender wäre meiner Meinung nach die Erhöhung der Pufferkondensatorleistung. Mehrere Tantalkondensatoren lassen sich da auch leichter verstecken im Modell. Ich würde mal einen mit einer Versuchsanordnung starten ob das grundsätzlich Erfolg bringt. Das dürfte sicherlich den Soundabbrüchen entgegen wirken. Zum Thema Räder, Räder aus Neusilber sind aus elektrischer Sicht das beste was man verbauen kann.
Die Pufferleistung ist hervorragend, es ist ein 1F / 2.5V HighCap verbaut, der ist wesentlich leistungsfähiger als Tantalkondensatoren. Bei Vmax fährt meine Kaluga ca. 15 cm weit, bei Langsamfahrt etwa 5 cm.
Zitat von BR365 im Beitrag #4... ein 1F / 2.5V HighCap verbaut, ... leistungsfähiger als Tantalkondensatoren. Bei Vmax fährt meine Kaluga ca. 15 cm weit, bei Langsamfahrt etwa 5 cm.
Fährt sie mit deinen angegebenen Werten mit oder ohne Sound?
In diesem kurzen Video demonstriere ich die Wirkung der Pufferschaltung, die in der Piko TGK2 Kaluga serienmäßig verbaut ist. Dabei teste ich ein Mal mit langsamer und ein Mal mit hoher Geschwindigkeit.
Verbaut ist der SmartDecoder 4.1 von Piko. Ich will die Lok aber mit Sound ausstatten, dann wird ein Doehler&Haass SD22A-4 eingebaut. Bin gespannt, wie der Pufferung mit dem ausschaut.
Eins kann ich schon mal feststellen: der D&H SD22A-4 lässt sich in der Lok nicht programmieren. Offenbar stört die Pufferschaltung das Auslesen des Decoders über BiDi.
Das ist schade, vor allem muss ich den Decoder zum Programmieren dann wieder aus der Lok nehmen. Und in der Plux22-DSS steckt der Decoder ziemlich fest drin.
Nachtrag: - PoM imd Programmieren mit dem D&H Programmer funktioniert, aber Soundupdate wird von der Pufferschaltung gestört. - Die Pufferzeit scheint fest eingestellt zu sein, schade, je nach Verbrauch (Geschwindigkeit , Licht, Sound) wäre mehr Pufferzeit möglich.
Zitat von BR365 im Beitrag #2Kannst Du da einen empfehlen? Oder hast Du den von PIKO verwendet?
Ich habe die Lok ja bereits als Soundlok (Piko 52743) gekauft, der Decoder ist ja ohnehin multiprotokollfähig, daher war außer den beschriebenen Umbauten keine weiteren Änderungen weiter für den DC-Betrieb nötig. Der vorhandene Lautsprecher hat die Maße 9x16 mm und sollte diesem ähnlich sein. Er hat scheinbar einen Mini-Resonanzkörper, welcher eins mit der Halterung für die stirnseitige Spitzen-LED-ist (siehe Bild).
Zitat von 600mm im Beitrag #3 Wenn du dann die antriebslose Achse auch noch auflastest, muss dieses nun tote Reibungsgewicht auch noch von der angetriebenen Achse mit bewältigt werden
Das sehe ich ein, wobei bei dem zweiachsigen kurzen Fahrzeug die Auflastung immer auch der Antriebsachse zugute kommen wird. Wenn ich gleichzeitig für eine möglichst gute Lagerung und Schmierung der wippenden Achse sorge, sollte die Auflastung über der nicht angetriebenen Achse die Zugkraft der Lok nicht so stark beeinträchtigen.
Zitat von 600mm im Beitrag #3Räder aus Neusilber sind aus elektrischer Sicht das beste was man verbauen kann.
Das wird wohl der letzte Umbauschritt sein, nur leider hatte ich die gerade nicht da. Ich stimme aber dir voll zu.
Hallo Karim, danke für die Info, ich habe die AC-Version, aber ohne Sound. Ich werde wahrscheinlich den Original-Lautsprecher von PIKO bestellen wegen dem speziellen Resonanzkörper.
Verstehe ich nicht, Du hast doch einen 3D-Drucker ... der LS ist doch ein ganz normaler Zuckerwürfel, bzw der welcher auch in der Blutblase Verwendung findet. Wo man diese zB. her bekommt habe ich doch in der Umbau-Beschreibung zur Blutblase bekannt gemacht ... vhttps://www.h0-modellbahnforum.de/t3440...-umruesten.html ... . Oben drauf ist doch nur ne Art Kanzel für das 3. Spitzenlicht mit Abschattung ... oder sehe ich das falsch?
bis dahin
enjoy the day digitalo (Stephan)
Zentrale: Viessmann Commander 1.402 Programmer: MXULFA, LokProgrammer, D&H, IntelliSound-Ladeadapter Decoder: Uhlenbrock, ESU, D&H & Zimo nix von MäTrix Rollmaterial: Märklin/Primex, Ro/Fl, Rivarossi & Liliput Digital: only DCC auf K-|:|
Zitat von digitalo im Beitrag #11Verstehe ich nicht, Du hast doch einen 3D-Drucker ... der LS ist doch ein ganz normaler Zuckerwürfel, bzw der welcher auch in der Blutblase Verwendung findet. Wo man diese zB. her bekommt habe ich doch in der Umbau-Beschreibung zur Blutblase bekannt gemacht ...
danke für den Hinweis, aber so wie ich das sehe braucht es für die Kaluga eine spezielle Soundkapsel, denn in dem Gussgewicht ist eine Vertiefung, die offensichtlich für die Schallkapsel auch genutzt wird. Aber hast schon Recht, das könnte ich natürlich nachkonstruieren. Dann schau ich mal, dass ich den LS ich China bekomme, ich vermute ja, dass der mit einem Xiaomi-Handylautsprecher übereinstimmt, die sind etwas schmaler und länglich.
Ist es mit der entschiedenen DPL nun schon zu spät? Mein Tipp wäre sonst eine asymetrische DPL. Du behältst das Zahnrad bei und das zahnradnahe Lager wird das Wipplager. Dann fräst Du die Achsdurchführung zwischen dem Zahnrad und dem "Lager" im Bild oben Links auf. Dann baust Du für das Rad links oben im Bild eine federnde Stromabnahme. Dass die Lok dann nur vorne Links federt ist nur im Kopf seltsam, aber in der Praxis egal.
Der 3. Lagerpunkt ist hier in der Mitte angeordnet. Ein 1,5mm Messingstift wird in eine entsprechend eingebrachte Bohrung eingesteckt und nach der Höheneinstellung (Lok waagerecht aus den Gleis) in dieser Position eingeklebt.
danke für eure Antworten zum Thema! @Olle: Nein es ist noch nicht zu spät! Die assymetrische Lagerung ist eine sehr gute Idee! Im Gegensatz um Beispiel von Ludwig ist das Zahnrad aber über der Achse angeordnet, nicht daneben. Das kann man im 4. Bild von Beitrag #1 gut sehen. Daher müsste der Eingriffpunkt der Zahnräder das Wipplager sein. Ich habe dazu eine Skizze gemacht:
Das rechte Lager müsste also etwas größeres Spiel haben als das Lager links, da der Hebelarm rechts vom Zahnrad auch länger ist. So müsste es aber funktionieren. Auf das mittige Lager (Messingstift) muss dann verzichtet werden, da das obenliegende Zahnrad nicht in beiden Fällen eine Auslenkung der Achse zuließe.
also beim Schienenbus gab es auch lebhafte Diskussionen wegen Bedenken beim Zahneingriff. Die praktische Erfahrung zeigt jedoch, daß man die zusammen getragenen und angehäuften Bedenken getrost in den Orkus werfen kann. Ja, es gibt Eingriffsfehler, aber diese wirken sich praktisch nicht aus. Die Zahnräder der Piko Lok haben mindestens Modul 0,4, wenn nicht sogar 0,5. Die Zahnhöhen lassen ein gewisses Eingriffsspiel zu. D.h. die Achsabstände verändern sich beim Wippen. Bei Modul 0,4 sind die Zähne zwischen 0,84 und 0,92mm hoch (sofern man sich an die DIN867 gehalten hat). Praktisches Nachmessen verschiedener Zahnräder von verschiedenen Modellbahnherstellern ergibt, daß man sich eher an 1mm Zahnhöhe hält. Das wiederum ermöglicht einen "toleranten" Achsabstand der um etwa +/- 0,4mm vom Ideal abweichen kann. Das wird bei gewissen Fabrikaten oft schon durch Schlabberlagerung erreicht.
Hier in diesem Fall wäre eine Wippfähigkeit der Achse um genaun diese +/- 0,4mm ausreichend um eine praktisch funktionsfähige DPL in Verbindung mit den recht kurzen Radstand zu erreichen. Beim Eintauchen einer symetrisch gelagerten Wippachse auf der Zahnradseite wird das Höhenspiel durch das gegenseitige Auflaufen der Zahnspitzen auf dem Zahngrund des korrespondierenden Zahnrads begrenzt. Im umgekehrten Fall sollten die Zahnräder ihren gegenseitigen Eingriff nicht verlieren. Dazwischen ist Gummi.
Bei der Asymetrischen Lagerung der Wippachse weise ich auf die Lastverteilung hin. 3 Räder tragen die Lok und das 4. Rad wird hier nicht ausreichend belastetet (siehe Hebelgesetze). Es wäre eine Ergänzung in Form einer Federung angebracht um auch dieses Rad einen gewissen Anteil des Lokgewichts tragen zu lassen.
Eine weitere Möglichkeit wäre diese eine Radsatzachse mit einer schwachen Vollfederung auszustatten. Die Federn werden dabei durch das Lokgewicht ständig zusammengedrückt und die Achse läuft auf ihren ursprünglichen Lagern. Kommen jetzt hier Unebenheiten ins Spiel, so drückt die entsprechende Feder die Achse nach unten und presst sie weiterhin auf die Schiene. Auch so verliert das Rad nicht seinen Schienenkontakt. Dafür wäre die Bodenplatte im Bereich der Achse zu bearbeiten. Des weiteren Einbringen einer oder zweier Sackbohrungen in den Fahrgestellblock. Passende Federn kann man sich selber wickeln; die Methode habe ich hier irgendwo im Forum beschrieben.
danke für die Erläuterungen. Die Verzahnung ist tatsächlich Modul 0,4. Deine Angeben zur Zahntiefe stimmen auch in etwa. Allerdings konnte nach oben (Einsinken des Achszahnrads zum Getriebezahnrad hin) kaum Spiel wahrnehmen, es war auf jeden Fall kleiner als 0,4 mm. Ich habe es mit deinem Vorschlag der DPL dennoch probiert auch weil man durch das Wipplager (1,5 mm Messing - wie empfohlen) ja auch ein paar Zehntel gewinnen kann, ohne dass die Lok deshalb gleich wie eine Steilstrecken-Zahnradlok wirkt, weil der Rahmen schief steht. Am Ende ging alles es als "Küchentischarbeit" frei hand, nur hätte ich mir einen 2,0 mm Kugelkopf gewünscht. Der 2,2 mm, der zur Hand war, hat die Achslagerung neben der Vertikalen für die DPL nun auch in Längsrichtung etwas ausgelutscht. Aber der Radsatz läuft trotzdem recht ordentlich.
Im Ergebnis ist das rausgekommen:
Danke also für den Hinweis, dass die klassische mittige DPL auch bei außermittigem Zahnrad funktionieren kann! Der Umbau ist aber noch nicht fertig, ich will es trotzdem noch mit ggf. anderen Schleifkontakten, Ballastierung und zu guter letzt Neusilberradsätzen versuchen. Aber das wird nicht morgen.
Hallo Karim, Hier mein Umbaubericht, ich habe die Pufferkapazität um 1F erhöht. Wenn man die dünnen 6,3mm Elkos verwendet, passt so einer neben den Decoder: Piko TGK2 Kaluga - Umbaubericht
vielen Dank, dass Du mich an Deinem Umbau der Kaluga teilhaben lässt -- hier lag auch eine Wechselstrom-Variante der Lok herum, die ich in den letzten Tagen umgebaut habe. Dabei waren Deine Beschreibung und die Bilder aus dem Eröffnungsbeitrag eine große Hilfe.
Ich habe beim Umbau die Warmduscher-Variante gewählt und mir von Holger Gräler Neusilberradsätze für die Lok anfertigen lassen.
Die Radsätze passen genau und auch die Kontaktbleche liegen perfekt an.
Die Lok kommt so richtig leichtfüßig daher.
Die Fahreigenschaften der Kaluga sind -- ohne Umbau auf Dreipunktlagerung -- mit den neuen Radsätzen ganz vorzüglich. Ich habe die Lok auf den ungeputzten Gleisen meiner Industriebahn-Module ausprobiert. Die Lok fährt langsam und gleichmäßig und ohne zu ruckeln. Nur wenn der Motorsound eingeschaltet ist, gibt es ganz selten Aussetzer im Sound, die Lok fährt aber dank des Pufferbausteins einfach weiter.
Jetzt will ich noch den Decoder ein wenig umprogrammieren und dazu, mangels Programmiergerät von Piko, JMRI benutzen. Mal sehen, wie sich der Piko-Decoder so macht.
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Piko Kaluga TGK 2 - AC zu DC Umbau, Verbesserung der Fahreigenschaften?
07.08.2021 12:31 (zuletzt bearbeitet: 08.08.2021 23:06)
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