In diesem Video vergleiche ich zwei Kugellager, wie sie gerne in Märklin-Lokomotiven mit Trommelkollektromotor eingebaut werden, um die Laufkultur des Motors zu verbessern. Ich habe hier ein Kugellager, welches ich über eBay direkt aus China bestellt habe und ein weiteres, welches ich bei einem deutschen RC-Modellbauversand bestellt habe. Um die unterschiedlichen Laufeigenschaften zu visualisieren und vor allem auch hörbar zu machen, habe ich in einen Parkettstab ein 4mm-Loch gebohrt, in welches ich das Kugellager stecke. Das Parkettstäbchen stelle ich auf den Notebookdeckel als Resonanzverstärker. Ein 3-Pol-Anker ohne Ritzel dient als Schwungmasse.
Ergebnis: Das "China-Kugellager" läuft langsamer aus, hat also einen geringeren Widerstand, fällt aber durch deutlich höhere Laufgeräusche auf! Das Kugellager vom deutschen RC-Modellbauversand (Produktionsort unbekannt) läuft spürbar schneller aus, ist aber so gut wie lautlos! Ich werde als nächstes die V60 aus dem letzten Video mit zwei dieser Kugellager versehen und schauen, ob sich durch den leiseren Lauf des Kugellagers auch beim Laufgeräusch des Motors ein Unterschied ergibt.
klasse! Das würde vielleicht auch erklären warum manche drauf schwören und andere sagen bringt geräuschtechnisch keine Besserung. Je nach Glück beim Lagerkauf.
Moin Bernd, ja, genau das war u.a. auch meine Vermutung, weshalb ich mir 20 Kugellager von dem deutschen Versender bestellt hatte, weil die zumindest von der Beschreibung Recht hochwertig wirkten.
Und tatsächlich sind die Kugellager nicht miteinander vergleichbar. Selbst wenn man die billigen nachträglich ölt, was man eigentlich nicht tun sollte, werden sie nicht so laufruhig wie die vom RC-Modellbauhändler.
Im Video ist der Unterschied aber nicht so auffällig wie ich es real empfinde:
Hallo zusammen, es liegt mir fern, Eure Euphorie zu dämpfen, aber ... ;-) Also ganz so einfach kann man Kugellager und deren Eigenschaften eben nicht testen. Selbst, ob und wie gut sie geschmiert sind, kann man bei Lagern mit Langzeitschmierung von außen nicht erkennen. Ihr kennt das sicher auch, dass Fett, nicht gleich Fett ist. Es kommt halt auf die Spezifikationen an (Wärmebereich etc.). Und nach einigen Betriebsstunden ist das Fett zwischen Laufrille und Wälzkörper gleichmäßig "dünn" gerollt (Fett fließt ja nur bedingt zurück), dass sich die Laufeigenschaften verschiedener Lager dann ziemlich angleichen. Das Dumme ist halt, dass man im Onlinehandel zu den Lagern die Spezifikationen oft nicht erfährt, für welche Einsatzbedingungen sie gedacht sind. So beschränkt sich die Beurteilung der Lager dann gern auf auf rein subjektive Merkmale wie Geräuschentwicklung und für wie leichtgängig man sie hält. Ein Fett, was verwendet wird, um bei höheren Temperaturen noch stabil zu schmieren, wird im kalten Bereich (da wo Ihre gerade getestet habt) recht zäh sein und daher einen größeren Rollwiderstand verursachen (was man manchmal auch mit einer besseren Schmierung verwechselt). Dafür ist die Schmierung im unteren Temperaturbereich nicht so optimal. Dafür könnte sich die Schmierung eines Lagers für niedrigere Temperaturbereiche bei stärkerer Erwärmung zumindest so dünn werden, dass der Schmierfilm reißen könnte. Jetzt will ich beim besten Willen keine wissenschaftliche Diskussion lostreten. In den Bereichen, die wir in der Modellbahn verwenden, sind diese Lager allemal überdimensioniert - egal, wie sie geschmiert sind. Interessant wäre dann wirklich ein Langzeitvergleich, wie sich die Geräuschentwicklung über die Zeit "entwickelt". Ich wünsche Euch auf jeden Fall, dass Ihr ein glückliches Händchen in der Auswahl der Lager habt und Eure Erwartungen lange, lange erfüllt bleiben :-) Viele Grüße - Frank
P.S. und bitte solche Lager nie nachölen - das wäscht dann den letzten Fettfilm auch noch weg ...
Zitat von frank_II im Beitrag #6 P.S. und bitte solche Lager nie nachölen - das wäscht dann den letzten Fettfilm auch noch weg ...
Hallo Frank, da hast Du sicherlich recht, dass in diesem "ultimativen" Kugellager-Vergleich nicht alles berücksichtigt ist. Aber in diesem fall ist das Ergebnis denke ich trotzdem recht eindeutig. Das offenbar auf Lebenszeit vorgeschmierte Kugellager läuft leise, man hört kein Reiben und es läuft ausreichend leicht. Bei längerem Betrieb und höherer Temperatur wahrscheinlich noch etwas leichter. Aber das sind Nuancen.
Das "chinesische" Kugellager (das andere kann natürlich auch aus China kommen) läuft aber rau, man hört es regelrecht schleifen. Es scheint auch nicht auf Lebenszeit geschmiert zu sein, wenn es überhaupt geschmiert ist. Daran änderte aber auch eine testweise Ölung und Fettung nichts.
Diesen Kommentar schrieb mir ein Modellbahn"freund" auf Facebook:
Zitat Bernd Kohls Hallo Moritz, mit deinem Test hast du gezeigt das du von Kugellager keine Ahnung hast, das schnelle drehen ohne Schmierung ist schon der Anfang vom Ende, die Lager bekommen schon den ersten Knacks.
Kugellager sollte man wohl immer nur langsam drehen oder besser gar nicht. Ein Tropfen Sekundenkleber kann schädliches Drehen ganz verhindern.
Die Oberflächengüte der Kugeln, des Innen- und Außenrings dürften die Laufeigenschaften eines Kugellagers wesentlich bestimmen, auch ob mit Käfig oder ohne.
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Spurweite: H0 und N, Epoche +/- IIIb, DB, SBB, BLS, ÖBB, SNCF, FS, ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus, Digital 2-Leiter, Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder, TrainController 8 Gold, Wintrack 15 ...
Diesen Kommentar schrieb mir ein Modellbahn"freund" auf Facebook:
[quote] Bernd Kohls Hallo Moritz, mit deinem Test hast du gezeigt das du von Kugellager keine Ahnung hast, das schnelle drehen ohne Schmierung ist schon der Anfang vom Ende, die Lager bekommen schon den ersten Knacks.
Kugellager sollte man wohl immer nur langsam drehen oder besser gar nicht. Ein Tropfen Sekundenkleber kann schädliches Drehen ganz verhindern.
Gruß, Moritz
Moritz,
frage diesen oben zitierten Herrn doch einmal wie er gedenkt Fett in die ZZ-Lager hinein zu bekommen? Wenn er mit dem Begriff "ZZ" nichts anfangen kann, dann hat er wirklich keine Ahnung von Wälzlagern.
Du kann einmal bei Deinem Versuchaufbau ausprobieren ob und wie weit sich die Welle im Lager kippen lässt. Idealzustand, wenn man z.B. vorgespannte Rillenkugellager hat, wäre "0". Wenn sich das andere Ende der Welle , was nicht im Lager steckt, merklich radial bewegen lässt, dann hat das Lager (zuviel) unerwünschtes Spiel.
nun wird es ja doch langsam hochwissenschaftlich *lol* Spielt das Vorspannen von Lagern in dem Bereich, über den wir uns gerade unterhalten wirklich eine Rolle? Ich fürchte fast, das würde sich auf den Wirkungsgrad solch Mini-Motoren auch nicht gerade positiv auswirken. Ich möchte es aber auch nicht ausschließen.
Ein einzelnes Rillenkugellager kippelt übrigens immer in bestimmten Grenzen mehr oder weniger. Sicher, sollte das Spiel bei Lagern nicht zu groß sein. Dann wären sie halt doch verschlissen oder Ausschuss. Aber spielfrei geht nun mal auch nicht. Man denke allein an die Wärmeausdehnung durch die bei der Reibung entstehende Wärme - insbesondere bei vorgespannten Lagern ein ganz wesentlich zu beachtender Faktor. Und selbst der Schmierfilm braucht nun mal Platz. Also nicht jedes Lager, bei dem man ein Spiel "spürt" ist zwangsweise verschlissen. Eine vorhandene Schmierung mit Fett oder auch der besagte Staubschutz führen nur zur Minderung unseres "empfundenen" Kippelns und es läuft - zumindest im Neuzustand - erst mal leiser. Im Gegenzug bedeuten aber beides einen höheren Rollwiderstand, mehr Wärmeentwicklung und damit einen höheren Energiebedarf ...
Aber bei den Lagergrößen, über die wir hier reden, spielt das alles keine wesentliche Rolle. Hier möchte man auf lange Zeit eine weitestgehend verschleißfreie, ruhige Lagerung. Und dazu bedarf es neben Erfahrungen eben auch einem guten Bauchgefühl und manchmal auch einer Portion Glück :-)
Viele Grüße und bitte nicht krumm nehmen. Es ist schon ein interessantes Thema und vielleicht verrät uns ja der eine oder andere konkrete Lagertypen bestimmter Hersteller, mit denen er die besten Erfahrungen gemacht hat.
da es Kugellager Fett zu Hauf gibt, gehe ich einmal davon aus, dass auch Kugellager mit Fett geschmiert werden ... und meine KFz-Kugellager sind immer gefettet. Vorteilhaft wäre sicher auch eine Unterscheidung von Wälz- und Kugellager.
Wie geschrieben, erhöht Fett (jetzt mal egal welches) eher den Widerstand (mindert den Wirkungsgrad), sollte aber die Abnutzung mindern können. Die Größe der Lager dürfte bei den Auswirkungen eine Rolle spielen.
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Spurweite: H0 und N, Epoche +/- IIIb, DB, SBB, BLS, ÖBB, SNCF, FS, ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus, Digital 2-Leiter, Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder, TrainController 8 Gold, Wintrack 15 ...
Es geht um geschlossene Kugellager, die auf Lebenszeit gefettet sind. Wie oft fettest Du das Kugellager Deiner Waschmaschine? Und frag mal Deinen Werkstattmeister, wie oft die Radlager gefettet werden müssen. Ich kann es Dir verraten: gar nicht! Die sind nämlich lebenszeit-gefettet und gekapselt.
Aber es gibt natürlich auch Kugellager, die man fetter, z.B. die im Fahrradlenkervorbau, wenn man es einbaut.
da es Kugellager Fett zu Hauf gibt, gehe ich einmal davon aus, dass auch Kugellager mit Fett geschmiert werden ... und meine KFz-Kugellager sind immer gefettet. Vorteilhaft wäre sicher auch eine Unterscheidung von Wälz- und Kugellager.
Ein Kugellager ist ein Wälzlager, nämlich mit Kugeln. Es gibt auch andere Wälzkörper z.B. zylindrische und tonnenförmige.
Bernhard, es gibt Wälz- und Gleitlager. Bei einem Kugellager sind die Kugeln die Wälzkörper und darum sind auch dieses Wälzlager. Ansonsten liegt Ihr doch gar nicht so weit auseinander. Es ist doch egal, ob ein Schmiermittel von Werk aus drin ist - sozusagen auf Lebenszeit, oder ob es nachträglich eingebracht werden muss. Bei den Lagern mit beidseitigen Staubschutzabdeckungen ist eher unmöglich, sie nachzuschmieren. Da muss halt die Schmierung von Werk aus drin sein. Wenn nicht, sind sie ab Werk Ausschuss *lol* Und Moritz, so pauschal kann man das mit den Radlagern beim Auto auch nicht sagen. Es gibt solche und solche. Gerade nachstellbare Radlager werden beim Einbau erst gefettet. Danach hält deren Schmierung aber auch bis an deren seliges Ende. Ich finde es gut Moritz, dass Du mal Deine Erfahrung hier dargelegt hast. Die Rückschlüsse daraus muss jeder für sich ziehen. Dazu ist so ein Forum ja schließlich auch da :-) Ideal wäre halt, wenn jemand konkret sagen könnte, mit welchen Lagern, welches Herstellers er die besten Erfahrungen gemacht hat. Mit den Bezugsquellen ist das nämlich so eine Sache: wenn nicht explizit angegeben, kannst Du beim selben Händler bei der identischen Bestellung heute die und morgen die Lager bekommen. Solch kleine Lager sind eben Massenware und da sind konkrete Angaben rar, weil schon aufgrund der Größe selten ein Firma-Logo drauf passt, geschweige denn die Größenbezeichnung. Meistens bekommt man nicht mal den Hersteller raus. Viele Grüße und einen schönen Abend - Frank Prost :-)
RCS Ball Bearings with metal shielding - are made from hardened stainless steel AISI 440 C . - tolerance class is ABEC-3 (P6, class 6) - the bearings meet the ISO 9001 and ROHS standards - they are already high quality lubricated, oil has anti-rust and noise suppresive properties - temperature range of -50°C to 150°C, low-noise and friction also at high speeds
So viele Angaben sind bei diesen Lagern schon eher selten, scheinen aber zu stimmen. Ich würde sagen, die sind gut.
Und da wären wir bei dem inflationär benutzten Begriff "lebenslang", besonders kritisch in Verbindung mit einer Garantie. Lebenslang bedeutet, solange das Produkt nicht kaputt ist (weil dann hat es sein "Leben" ausgehaucht) Wann brauche ich eine Garantie? Wenn es kaputt ist, aber da ist "lebenslang" eben auch zu Ende. Gleiches gilt dann hier bei Schmierung: Lager kaputt, lebenslang vorbei ...
Ich hoffe es wird deutlich, worauf ich hinaus möchte.
By the way: für welche Einsatzzwecke benutzt ihr denn solche Kugelwälzlager?
... ich hoffe es war nachvollziehbar, dass "lebenslang" nicht so ganz ernst gemeint sein kann.
Lebendauer oder besser "Lagerlebensdauer" ist eine Wissenschaft für sich und von vielen Faktoren abhängig. Mehr dazu z.B. bei SKF
Aber genug davon.
Ich nehme für meine Märklin "Knarzmotoren" die im Web für Umbauten beschriebenen Kugellager, z.B. hier und von den dort hinterlegten Lieferanten.
Zum "Knarzen" und "Kreischen": Die primitiv "Gleitlagerung" im Kunststoff des Motorschildes ist irgendwann ausgeschlagen und dann hilft auch neu "Abschmieren" nur noch für Minuten.
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Spurweite: H0 und N, Epoche +/- IIIb, DB, SBB, BLS, ÖBB, SNCF, FS, ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus, Digital 2-Leiter, Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder, TrainController 8 Gold, Wintrack 15 ...
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Ultimativer Kugellager-Vergleich!
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22.09.2020 14:02
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Kugellager-Vergleich nicht alles berücksichtigt ist. Aber in diesem fall ist das Ergebnis denke ich trotzdem recht eindeutig. Das offenbar auf Lebenszeit vorgeschmierte Kugellager läuft leise, man hört kein Reiben und es läuft ausreichend leicht. Bei längerem Betrieb und höherer Temperatur wahrscheinlich noch etwas leichter. Aber das sind Nuancen.
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