hier möchte ich euch mal unsere 3D gedruckten Weichenlaternen im H0 Maßstab vorstellen. Ich habe sie bei Shapeways drucken lassen, einem der vielen Anbeiter, bei denen man einfach eine Datei hochlädt und dann sein 3D gedrucktes Objekt nach Hause geschickt bekommt.
Schaut euch mal das Video an:
Wie findet ihr das? Die Technik mit dem vollständigen Lackieren und dann wieder abschleifen, damit die erhaben gedruckten Symbole zum Vorschein kommen, die hat sich voll bewehrt. Ist ein guter Trick, finde ich. Das gleiche Prinzip habe ich auch für meine Leuchtschrift benutzt, die ich hier im Forum schon vorgestellt habe.
Das sieht doch schon sehr hübsch aus. Wie hoch ist der Zeitaufwand pro Laterne ? Gruß Thomas PS: für die Demo OK, aber für den Betrieb die Servostellgeschwindigkeit drastisch reduzieren :-)
zunächst meine ehrliche Anerkennung: die Laterne für Weichen und Gleissperren sind ausgesprochen stimmig ausgeführt. Hätte ich mich nicht schon für die unbeleuchtete Variante entschieden, würde ich deine Laterne den beleuchteten von Weinert sofort vorziehen, zumal sie sehr gleichmäßig leuchten. Dein Antriebsmechanismus ist gut ausgetüftelt, überzeugt mich als erfahrener Selbstschotterer allerdings überhaupt nicht. Da genügt nur einen kleine Menge Schotterkleber, die durch die Ritzen der Stelldrahtabdeckung sickert und du kannst die ganze Weiche ausbauen, da man an diesen Umstelldraht ja später nicht mehr rankommt. Genau so empfindlich ist der oberirdische Drehmechanismus der Laterne, den man ja auch irgendwie unterhalb der Schotterschicht wegtarnen muss. Die Laterne selbst ist klasse und würde sich z.B. mit einem Weichenantrieb von Fritz-Senn-Mechanics perfekt kombinieren lassen, auch im Nachhinein.
Hallo Thomas, zum Zeitaufwand kann ich sagen, dass es vor allem viele Wartezeiten gibt. Also erstmal ist Shapeways nicht Amazon: die Teile werden wirklich erst hergestellt, nachdem man sie bestellt hat und das dauert dann einige Zeit (allerdings sind sie immer schneller da, als Shapeways selbst verspricht). Beim Zusammenbauen muss man dann die Laterne in mehreren Gängen schwarz lackieren. Das verursacht Wartezeiten fürs Trocknen. Ich habe das direkt mit einer Sprühdose gemacht. Aber wieviel Arbeitszeit man genau reinsteckt, habe ich nicht gemessen. Gefühlt geht es recht schnell, weil es Spaß macht, aber das ist natürlich keine Antwort, mit der Du was anfangen kannst. Was andererseits auch klar ist: es lohnt sich total, wenn man gleich mehrere auf einmal macht. Bisher kann ich nur sagen, dass die Entwicklung der 3D-Druckteile und das Demo-Video extrem zeitaufwendig waren: hat ewig gedauert.
Hallo Steffen, Vielen Dank für Deinen anerkennenden und kritischen Kommentar. Als absoluter Modellbahn-Neuling muss ich sagen, dass ich das Schottern der Weiche sowieso recht diffizil gefunden habe. Zum Beispiel muss man im ganzen Bereich der recht langen Weichenzungen peinlichst genau drauf achten, dass ja kein Schotterkrümel zu hoch steht, das hatte ich mir einfacher vorgestellt... Deshalb habe ich dann zwischen die zwei Schwellen, in deren Mitte der Stelldraht hochkommt, erst gar keinen Schotter reingeschüttet. Da wo die Weichenlaterne steht, da drum herum habe ich den Leim nicht auf den bereits gestreuten Schotter draufgeträufelt, sondern erst unverdünnten Leim aufgetragen und dann Schotter draufgestreut. Ansonsten wäre das tatsächlich reingelaufen, da hast Du natürlich Recht. Die Idee, überhaupt eine Weichenlaterne selber für den 3D Druck zu entwickeln ist eigentlich so eine Art Wette gewesen mit meinem Vater, der davon überzeugt war, dass sowas heutzutage noch nicht mit den für Endkunden zugänglichen 3D Drucktechniken möglich ist. Er baut Laternen, die er aus 0.3mm Messingblech fräst und biegt und auch den Antreibsmechanismus, den ich einfach für meine 3D-Druck-Variante übernommen habe, den baut er komplett aus Messingteilen. Seine eigene Anlage hat er natürlich schon damit ausgestatten. Ich selbst bin noch am Überlegen darüber, welche Art von H0 Modellanlage im Bereich meiner zeitlichen, finanziellen und platzmäßigen Möglichkeiten liegt, um dann damit meine Weichenlaternen einem Langzeittest zu unterziehen...
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Spurweite: H0 analog oder digital "AC" und "DC", N-Spur, Epoche +/- IIIb, DB, SBB, BLS, ÖBB, SNCF, FS, ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus, Digital 2-Leiter, Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder, TrainController 8 Gold, Wintrack 16, 3D-Modellbahnstudio
Zitat von Dokl und Söhne im Beitrag #5 Als absoluter Modellbahn-Neuling muss ich sagen, dass ich das Schottern der Weiche sowieso recht diffizil gefunden habe.
Hallo Georg, als "absoluter Modellbahn-Neuling" hast du aber ein recht professionelles und überzeugendes Video gemacht. Ich erstelle ja schon seit längerem auch immer mal Videos, aber nicht in dieser Qualität. Ja, das Selbstschottern von Gleisen incl. der Weichen ist zwar die eindeutig aufwändigste Methode, aber wenn man halbwegs vorbildgetreu bauen will, kommt man daran einfach nicht vorbei.
Zitat von Dokl und Söhne im Beitrag #5 Zum Beispiel muss man im ganzen Bereich der recht langen Weichenzungen peinlichst genau drauf achten, dass ja kein Schotterkrümel zu hoch steht, das hatte ich mir einfacher vorgestellt... Deshalb habe ich dann zwischen die zwei Schwellen, in deren Mitte der Stelldraht hochkommt, erst gar keinen Schotter reingeschüttet.
Naja, zum einen sind die Steine in deinem Video, die du Schotter nennst, ziemlich große Klopper. Mit kleineren Steinchengrößen ist das Einschottern nach meiner Erfahrung deutlich einfacher. Es ist auch besser, zuerst das Schotterbett vollständig zu modellieren (incl. Funktionstest der Weichen) und erst dann mit Schotterkleber zu tränken. Damit der Schotterkleber aber möglichst tief in das Schooterbett eindringen kann, muss er sehr dünnflüssig und mit geringer Oberflächenspannung sein. Meist sind auch mehrere Klebe-Durchgänge nötig. Allerdings dringt diese Flüssigkeit dann auch in alle Ritzen unterhalb des Schotterbetts ein. Bei den Weichen mit beweglichen Weichenlaternen (Beispiel zeigt handgestellte Weiche - damals noch mit H0-Schotter, jetzt TT-Schotter) habe ich alle beweglichen Teile, die mit Schotter in Berührung kommen könnten, mit einem ganz dünnen Ölfilm überzogen, damit der Kleber nicht haftet. Das hat funktioniert.
Deine Lösung wäre vielleicht etwas für Weichen, die in einem Kunststoff-Schotterbett liegen. Da ist oft unter den Schwellen eine Art Hohlraum, in dem dein Antrieb reinpassen könnte. Allerdings liefern die Hersteller dieser Bettungsweichen auch stets einen entsprechenden Weichenbetätigungsmechanismus mit. Zudem bleibt der Nachteil, nach Verbauen der Weiche nicht mehr zerstörungsfrei an den Mechanismus herankommen zu können. Ich finde es aber trotzdem klasse, was du hier zeigst. 3D-Lösungen sind aus meiner Sicht ein großer Gewinn für die Modellbahn und ich habe bereits mehrere Projekte gebaut, die ohne diese Technik vermutlich nicht umgesetzt hätte.
Zitat von Dokl und Söhne im Beitrag #5 Er baut Laternen, die er aus 0.3mm Messingblech fräst und biegt und auch den Antreibsmechanismus, den ich einfach für meine 3D-Druck-Variante übernommen habe, den baut er komplett aus Messingteilen.
Dein Vater hat meinen ungeteilten Respekt. Ich liebe es ebenfalls, mit Messing zu arbeiten. Das ist ein Werkstoff mit vielen sehr guten Eigenschaften für den Modellbau.
Zitat von Dokl und Söhne im Beitrag #5 Ich selbst bin noch am Überlegen darüber, welche Art von H0 Modellanlage im Bereich meiner zeitlichen, finanziellen und platzmäßigen Möglichkeiten liegt, um dann damit meine Weichenlaternen einem Langzeittest zu unterziehen...
Bevor du dich ziellos in Unkosten stürzt, solltest du dir vielleicht einmal die Vorzüge des Modulbaus vergewissern. Für eine eigene Anlage, die kaum jemand außer dir sieht, benötigst du Platz, Geld und Zeit. Wenn du bei auch nur einem dieser Faktoren zu wenig hast, könnte des Bauen von Modulen eine befriedigende Lösung sein. Zudem kommt hierbei der Gemeinschaftsgedanke sehr stark zum Tragen. Schau doch allgemein mal hier oder speziell bei Vorliebe für Industriebahnen hier.
Hallo Georg Tolles Video und ein toller Antrieb mit einer sehr stimmig gemachten Laterne. Bezüglich der Wartbarkeit - Was man im Video von 00:27 bis ca. 00:50 sieht könnte man auch als kleinen Kasten realisieren, den man von unten samt Laterne einsteckt. Man müsste dann aber sehr genau fräsen können... Das mit dem Öl ist auch eine gute Idee. Silikonöl könnte da sehr gut funktionieren. Mir gefällt es!
Falls der Modulbau etwas für Dich ist - hier noch der Hinweis auf den Fremo: https://www.fremo-net.eu/
Zitat von StEn im Beitrag #7 Naja, zum einen sind die Steine in deinem Video, die du Schotter nennst, ziemlich große Klopper.
Hallo Steffen,
ja, genau, die Schottergröße war ein schöner Anfängerfehler. Dass da was mit der Korngröße nicht stimmt, habe ich erst gemerkt als alles verklebt war... Die Modulbauweise ist ein sehr interessantes Thema! Ich habe hier mal ein bisschen angefangen in die Threads über die Forumsbahn reinzulesen und werde das weiter verfolgen.
ein Zuschauer unseres Youtube-Kanals hat sich unsere 3D-Druck Weichenlaterne für seine Märklin C-Gleise gewünscht und da habe ich mich mal rangemacht, was passendes zu entwerfen: Die im Handel erhältlichen Weichenlaternen von Märklin und von Viessmann bestehen ja auch beide aus einem leuchtenden Plastequader auf den dann ein schwarzes Gehäuse aufgesteckt wird, sodass ich unsere 3D-Druck Weichenlaterne einfach auf die Maße der Plastequader dieser beiden Produkte angepasst habe. Wie findet ihr das Endergebnis? Ich habe auch wieder ein Erklärvideo gedreht:
das schaut sehr gut aus! Leider habe ich die Erfahrung gemacht - und das ist ja nicht wirklich verwunderlich - dass bei den engen Weichen Schnellzugwagen gerne an den Weichenlaternen schrubbern. Da deine Laterne noch den Zapfen oben drauf hat, was natürlich sehr gut ausschaut, wäre der Erfolg sofort sichtbar: Schramm und ab...
ja, da hast du Recht, längere Wagen und Loks stoßen an die Laterne an, weil sie sehr nah am Gleis steht. Das sollte ich auch im Video erwähnen, deshalb habe ich es erstmal gelöscht und werde demnächst ein neues hochladen.
Das neue Video zu den Austausch-Laternengehäusen findet ihr hier:
Diese Laternengehäuse sind ja etwas vergrößert, damit sie auf den orginal-Plastequader der Märklin und Viessmann Weichenlaternen draufpassen. Ich finde, dass das gut aussieht, da ja auch der Weichenhebel etwas größer ist, als der Maßstab es vorschreiben würde. Ein echter 1:87 Weichenhebel würde ja schon beim bloßem Hinschauen abbrechen, das ist klar, dass man den dicker machen muss. Die Weichenlaterne hingegen könnte man maßstabsgerecht ausführen, da müsste man bei den Märklin-Weichenlaternen nur den Plastequader abmachen und bei den Viessmann-Laternen den ganzen Stift austauschen. Würdet ihr eine maßstabsgetreue Weichenlaterne besser finden, oder gefällt euch die im Video gezeigte Variante?
wieder für's C-Gleis habe ich nun auch eine Schweizer Weichenlaterne 3D-drucken lassen und möchte euch hier einige Bilder zeigen:
Das Weichensignal ohne Nummer auf der Märklin Laterne aufgesteckt.
3D-Druck Rohling
Lackieren mit der Sprühdose, die Laternen sind noch an den "Angießern" dran.
Da leider der Sprühnebel doch von den Angießern behindert wird, habe ich dann doch alle Laternen einzeln aufgeständert...
Danach wird mit dem mitausgedruckten Schleifwerkzeug die Laterne eingespannt und abgeschliffen
alle dreimal hin und hergeschliffen sollte man druntergucken, ab die Symbole schon freigeschliffen sind.
Die Nummerierung finde ich auch ganz interessant, nur leider noch nicht "serienreif"... Die Zahlen sind mit einem genialen Trick auflackiert:
Im 3D Druck befindet sich eine Vertiefung in Form der gewünschten Zahl und diese Vertiefung wird einfach mit Farbe ausgefüllt
dann die überschüssige Farbe einfach wegwischen und fertig is.
Leider sind die Zahlen so klein, dass manche beim Drucken nicht gut geworden sind, nur zirka die Hälfte ist erkennbar...
Ich verlinke hier noch unser Youtube-Video, wo nochmal alle Arbeitsschritte gezeigt werden. Mit dem Video mache ich auch ein bißchen Werbung für unseren kleinen Shop bei Shapeways, also nicht anklicken, falls unerwünscht!