Guten abend an alle. Ich habe aus meinem Fuhrpark einige bisher nicht verwendete Wagen zu einem neuen Zug gekoppelt. Die Frage an die Expertenrunde: Wie Vorbildsgerecht wäre wohl diese Reihung:
Einsatzzeit 1969 bis 1974? Irgendwo zwischen München und Österreich? Schnellzug, Eilzug oder D-Zug? Stammzug wäre DB, alle ÖBB sind Kurswagen? Evtl. noch einen Speisewagen oder Halbspeisewagen mit 2. Klasse nach Aüm? Für nach 1975 wären noch 2 Silberlinge ABn und Bn mit blauem Rahmen als Ergänzung möglich:
Welche Lokomotiven könnten hier in Frage kommen? Als Lz zwischen München HBF und Abstellgruppe gingen E32 und E60 auf jeden Fall. Als planmäßige Zug E10 E40 E41 V200 V100 BR03... ?
Bin für jeden Vorschlag offen.
Nicht die schnellste, aber immer da wenn Arbeit ansteht und sich selbst für keinen Job zu Schade sein: Die BR211 / V100 der DB
ich bin kein "Experte", würde aber vermuten, dass das in dieser Kombination in echt eher nicht unterwegs gewesen sein dürfte. Ende 1969, mit erstem Erscheinen der Pop-Lackierung wie bei deinem Gepäckwagen, dürften bei der DB im internationalen Verkehr kaum noch Wagen in Epoche-III-Beschriftung unterwegs gewesen sein. Die wurde schließlich schon ab Oktober 1966 in UIC-Beschriftung geändert und die Umnummierierung war bei Reisezugwagen bis Ende 1969 bereits weitgehend abgeschlossen. Wagen im internationalen Verkehr dürften dabei tendentiell als erste drangewesen sein.
Mit der Einführung des ozeanblau-beigen Farbschemas 1974, und damit der blauen Rahmen bei den Silberlingen, gab's bei der DB wohl keine Schnellzugwagen in Epoche III-Beschriftung mehr.
Wenn du's eher Ende der 1960er ansiedeln willst, solltest du IMHO den Pop-lackierten Gepäckwagen eher durch einen grün lackierten ersetzen. Wenn's eher Anfang der 1970er spielen soll, sollte der Epoche III-B4üm raus oder durch einen entsprechenden Wagen mit Epoche IV-Beschriftung ersetzt werden.
Wie das bei der ÖBB war, weiß ich nicht. Einführung der UIC-Nummern wohl auch irgendwann in der zweiten Hälfte der 1960er, aber keine Ahnung, wie lange sich die Umzeichnung hingezogen hat. Mutmaßlich eher nicht bis Mitte der 1970er...
Wär' ich du, würde ich den Pop-Gepäckwagen rauswerfen / ersetzen, die Silberlinge weglassen und das Ganze im Zeitraum zwischen 1966 und 1968 ansiedeln, dann könnte das realistisch sein.
Theoretisch wäre die Überschneidung mit Epoche-III-Beschrifung und Pop-Lackierung für einen sehr kurzen Zeitraum Ende 1969 gerade eben noch so möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich (dann aber ohne die Silberlinge mit blauem Rahmen).
ich halte ÖBB-Wagen (von der Ep. III Beschriftung mal abgesehen) der Bauartgruppen 26 und 28 im internationalen Verkehr mit Nordeuropa für abwegig, eher noch für Züge nach dem Balkan, wenn überhaupt. Die ÖBB hatte mit 26,4m RIC-Wagen und modernisierten Schürzenwagen durchaus adäquates Material für den Fernverkehr. Vom AB-Hecht der 26er Bauart gab es in Österreich gerade einmal drei Stück, diese Wagen waren Splittergattungen, die wohl mehr im Nahverkehr verheizt wurden.
Die gezeigten Ep. IV Wagen (Roco/Röwa Aüm, Büm, Düm, Post-m und die zwei n-Wagen) könnten einen halbwegs glaubhaften Eilzug darstellen, die Österreicher einen Museumszug und der B4üm passt nirgends rein.
Danke für die vielen beantwortete Fragen. Natürlich kommen dadurch wieder neue Fragen. Könnte der B4üm in Epoche 3 Beschriftung so bis 1973 im Inland im D-Zug gefahren sein? Waren 1969 alle Personenwagen schon umgezeichnet oder nur die für den internationalen Einsatz? Habe noch 8 Umbauwagen in Epoche 3. 10 in Epoche 4 und 7 POP Wagen. Epoche3 Beschriftung und POP Wagen wären somit niemals in einem Zug gefahren? Weiss jemand wann die letzten DSG Speisewagen umgezeichnet wurden.?Hätte noch einen WR4üm mit den grossen Bustaben auf der Flanke , der auch noch in den Zeitraum passen soll.
Nicht die schnellste, aber immer da wenn Arbeit ansteht und sich selbst für keinen Job zu Schade sein: Die BR211 / V100 der DB
Zitat von camma007 im Beitrag #4Könnte der B4üm in Epoche 3 Beschriftung so bis 1973 im Inland im D-Zug gefahren sein?
unwahrscheinlich. Wie gesagt, bis Ende 1969 war die Umzeichnung weitgehend abgeschlossen. Eine Beschriftung zu ändern ist ja schließlich auch kein sooo großer Akt. Die UIC-Beschriftungen an Reisezugwagen wurden bei der DB ab dem 01.10.1966 eingeführt. Da ist bis 1973 viel Zeit ins Land gegangen und die allermeisten Fahrzeuge dürften in der Zwischenzeit mindestens eine Hauptuntersuchung erlebt haben...
Zitat von camma007 im Beitrag #4Waren 1969 alle Personenwagen schon umgezeichnet oder nur die für den internationalen Einsatz?
Weder - noch. Einige Personenwagen wurden überhaupt nicht mehr umgezeichnet, da sie bei Umstellung auf die neuen UIC-Nummern bereits zur baldigen Ausmusterung vorgesehen waren. Liefen dann aber teilweise doch noch viele Jahre länger als geplant - mit alten Nummern. Das betrifft aber tendenziell eher die untergeordneten Dienste, sprich die lokalen Personenzüge vor allem auf Nebenbahnen, wo halt altes Material noch aufgebraucht wurde.
Das gilt z. B. für die wenigen verbliebenen Donnerbüchsen. Davon haben es die allerletzten drei wohl noch bis Oktober 1976 geschafft, anscheinend bis zum Schluss in Epoche III-Beschriftung.
Auch von den dreiachsigen Umbauwagen (3yg) wurden etliche nicht umgezeichnet, da gibt's zahlreiche Bilder aus den späten 1970ern mit Epoche-III-Beschriftung (z.B. auf drehscheibe-online.de von 1977, etwas runterscrollen). Andere 3yg bekamen eine UIC-Beschriftung, wieder andere bekamen eine Beschriftung mit alter Wagennummer (kein UIC), aber dann in der Mitte unter dem DB-Keks angebracht, nicht mehr oben links in der Ecke wie in Epoche III. Das wurde anscheinend nicht einheitlich gehandhabt.
Der größere Teil der Wagen wurde aber schon auf UIC-Beschriftung umgezeichnet. Alles, was noch länger verwendet werden sollte, auch ziemlich schnell und durchgängig. Schnellzugwagen dürften nach 1969 nur noch selten in Epoche III-Beschriftung unterwegs gewesen sein, wenn überhaupt. Auch die, die nie ins Ausland kamen. Auch die Vorkriegs-Eilzugwagen, Mitteleinstiegswagen, Silberlinge und vierachsigen Umbauwagen bekamen, soweit ich weiß, alle einigermaßen zügig UIC-Nummern.
Zitat von camma007 im Beitrag #4Epoche3 Beschriftung und POP Wagen wären somit niemals in einem Zug gefahren?
Ich will nicht behaupten, dass das "niemals" vorgekommen ist. Wie hieß es schon bei James Bond so schön? Sag' niemals nie. Es könnte sich Anfang der 1970er theoretisch noch hie und da in Einzelfällen mal überschnitten haben. Aber wenn es denn in der Realität tatsächlich vorgekommen sein sollte, dann war es die Ausnahme und ganz sicher nicht die Regel.
Erst mal gab's von den Pop-Wagen ohnehin nicht besonders viele - von deinem grünen Gepäckwagen gab es insgesamt gerade mal 8 Stück (den ersten laut Wikipedia ab August 1970).
Dann fuhren die Pop-Wagen gerade in der Anfangszeit meistens im Zugverband mit anderen Pop-Wagen, denn es waren ja Versuche zur Erforschung der Wirkung des Farbkonzepts. Einen einzelnen Pop-Gepäckwagen in einem ansonsten normal lackierten Zug würde man eher später angetroffen haben, als die Versuche beendet, aber die Wagen noch nicht alle umlackiert waren.
Und dann fuhr zumindest im Schnellzugdienst schon bei Einführung der Pop-Lackierung kaum noch was in Epoche III-Beschriftung durch die Lande.
Würde ich einen vorbildgerechten Zug zusammenstellen wollen, würde ich diese Kombination vermeiden. Auch wenn ich nicht sicher ausschließen kann, dass eine solche Kombination irgendwann mal irgendwo unterwegs gewesen ist...
Vielen herzlichen Dank für die genauen Jahreszahlen. Und die Erläuterungen im Übergang Epoche3-Beschriftung zu Epoche4. Die Pop-Wagen werden in 2 Schnellzügen zusammengefasst. Bei den ÖBB-Wagen hatte ich schon den Verdacht, dass diese Anfang der 70er nicht mehr nach Deutschland kamen. Die fliegen jetzt ganz raus. Auf der Hauptbahn werden sich dann höchstens mal im Bahnhof die Umbauwagen Epoche4 mit den Schnellzügen treffen (1971-1973). Die Epoche3 Wagen fahren alle auf den Nebenbahn und begegnen im zweiten Bahnhof höchstens mal einem VT11.5 aus Umleitung (Anfang 1968). Eine neue Definition von "Zeitzonen" auf der Moba
Nicht die schnellste, aber immer da wenn Arbeit ansteht und sich selbst für keinen Job zu Schade sein: Die BR211 / V100 der DB
habe mir gerade einen Speisewagen aus meinem Fuhrpark etwas genauer angesehen.
Revisionsdatum ist 7.5.65 Beschriftung noch als DSG passt soweit auch. Wann verschwanden die letzten DSG Schriftzüge von den Speisewagen? Schon 1966 oder hat sich das bis Anfang der 1970 gezogen? Bei den Schlafwagen wohl mit Einführung den TEN um 1971/1972 Wie lang waren eigentlich in Epoche 3 und 4 die Revisionsabstände? Gab es hierbei Unterschiede zwischen Personenwagen Güterwagen Triebwagen und Lokomotiven?
camma007
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Zugbildung aus der Restebox
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22.04.2020 23:58
Antworten
Es könnte sich Anfang der 1970er theoretisch noch hie und da in Einzelfällen mal überschnitten haben. Aber wenn es denn in der Realität tatsächlich vorgekommen sein sollte, dann war es die Ausnahme und ganz sicher nicht die Regel.
