1. Titel Lippstadt – eine Abwandlung des Bahnhofs in meiner Wahlheimat
2. Spurweite & Gleissystem Gebaut wird in H0 auf 3-Leitersystem. Ich habe vor die Code100-Gleise von Peco zu nutzen und sie mit den Mittelleiter von Weichen-Walter zu ergänzen. Dies ist meine größte Unbekannte im Vorgehen! Im Zugspeicher wird vorhandenes Märklin M-Gleis genutzt.
3. Raum & Anlage 3.1 Der Raum ist rechtwinkelig und liegt im Dachgeschos. Er hat eine Größe von 420cm x 362cm, der Kniestock liegt bei 155 cm. Am südlichen Ende gibt es eine Tür, die notwendigerweise unverändert bleibt und in den Raum zu öffnen ist. Ihr gegenüber hat der Raum ein Fenster mit einer recht niedrigen Brüstung, unter dem auch die Heizung für den Raum liegt. Das Fenster sollte eingeschränkt zugänglich sein.
3.2 Anlagenform (L, U, Rechteck, An der Wand entlang...) Die Form hat sich der Funktion der Bahn und den Anforderungen unterzuordnen. Die Planung ist und war nicht an eine Formvorgabe gebunden. Aktuell geplant ist es eine raumumschließende Anlage also ein "O", mit einer Mittelzunge, auf der die Zugspeicher untergebracht werden. Zum Betreten des Raum ist eine schmales Stück der Anlage zu "unterqueren". Sollte sich dies als nicht handhabbar herausstellen, würde ich dort ein Einsatzstück, ggfls. mit Schwenkmechanik, vorsehen.
3.3 Anlagengrösse oder verfügbare Fläche im Raum Die Anlage kann den gesamten Raum einnehmen. Der Zugang durch die Tür und ein kleiner Platz vor dem Fenster sind freizuhalten.
4. Technisches 4.1 Modellbahn vs. Spielbahn 80% Betriebsbahn und 20% Modellbahn 4.2 Hauptbahn und/oder Nebenbahn Der Bahnhof Lippstadt liegt an der Hauptstrecke Hamm-Paderborn-Kassel (KBS 430). In Lippstadt kreuzt die WLE (Westfälische-Landes-Eisenbahn) mit der Strecke Warstein-Neubeckum-Münster (KBS 232p "Westfälischer Semmering" und 222e). Ausserdem beginnt hier die Verbindungsbahn zur Hauptstrecke Hamm-Bielefeld-Berlin mit der Rhedaer Bahn (KBS 222c). Da ich keine Teilung in Privatbahn und Staatsbahn plane hat die DB nach dem Krieg die WLE-Strecken und Gleise vollständig übernommen. Die gestrichelte Verbindung weist auf einen nur sehr begrenzten Übergang zwischen der Strecke nach Warstein und der nach (Neubeckum) Münster hin. Hier gibt es tatsächlich fast nur den Durchgang der Steinzüge (hin und zurück). Personenzüge endeten meist aus allen drei Nebenbahnrichtungen. Gelegentlich gab es Personenzüge die Warstein - Münster aus logistischen Gründen der Materialverfügbarkeit bedienten.
4.3 Mindestradius Im Bereich der Hauptbahn soll der Mindestradius sichtbar bei 1500mm liegen, bei der Nebenbahn nach Möglichkeit kaum geringer. Im verdeckten Bereich (Märklingleise) ist der Mindestradius technisch auf 437mm begrenzt. Die sichtbaren Weichen haben einen Radius von 900mm bei 12°. 4.4 Maximale Steigung Prinzipiell sollten erstmal keine Steigungen eingebaut werden, da ich auch keinen Zugspeicher als Schattenbahnhof anstrebe. Um die Einfahrten in die Zugspeicher einfach zu halten, wird es hier verschiedene Ebenen geben. Dafür sind Steigungen notwendig: Hauptbahn Strecke nach Paderborn: 1:45; Strecke nach Hamm: 1:55 Nebenbahn Strecke nach Warstein: 1:33 Nebenbahn Strecke nach Münster und nach Rheda: 1:45
4.5 Maximale Zuglänge 2400 mm für Ganzzüge mit Steinen /Schotter auf der Strecke Warstein-Neubeckum und andere Güterzüge (Ng und Dg) auf der Hauptstrecke. Die Bahnsteige an der Hauptstrecke sind rund 2200 mm lang, das könnte die Begrenzung für den Schnellzugverkehr darstellen. Wobei in Wirklichkeit die Bahnsteige nach dem Krieg über Bahnübergang verlängert wurden, da die Interzonenzüge sonst keinen Platz hatten. Für die Strecken nach Münster und Rheda sind Züge bis 1200 mm vorgesehen.
4.6 Anlagenhöhe der Hauptebene Bahnhof: 1300 mm, Zugspeicher zwischen 1200 mm und 1360 mm
4.7 Anlagentiefe Für Gleise 800mm bis zur nächsten Anlagenkante, für Landschaft 1000 mm
4.8 Eingriffslücken / Servicegang sind keine vorgesehen, bzw. durch den Zugang zum Fenster fest.
4.9 Schattenbahnhof / Fiddle Yard Für die Hauptbahn gibt es für jede Destination einen Zugspeicher á 5 Gleise. (Im Gleisplan: Violett für den Speicher Paderborn, leichtes Rot für Hamm) Für die Nebenbahn einen gemeinsamen Zugspeicher mit 4+1 Gleis, die aber eigentlich 2 Durchgangsgleise und 2 Kopfgleise in jede Richtung darstellen. (blasses Grün) Die Zugspeicher sind als Fiddle-Yard frei zugänglich. Ob es später auch Zugkassetten geben wird, ist noch offen. Ein Teil der Ortsgüteranlage wird im Fiddle-Yard mit zusätzlichen Gleisen (2 Abfertigung (grau/gestrichelt) und 3 Abstellgleise (kräftigeres Rot), sowie ein Ausziehgleis) abgebildet, um die Rangierfunktionen sinnvoll abzubilden.
4.10 Oberleitung Ursprünglich war Oberleitung für die Strecke Paderborn-Hamm vorgesehen, da ich qua Erbschaft schöne Elloks aus Epoche III im Fuhrpark habe. Da die Dampflokindustrie zwischenzeitlich deutlich Überhand gewonnen hat, ist das noch ein wenig offen.
5. Steuerung 5.1 Fahren analog oder digital Gefahren werden soll digital. Ich verfüge noch über einige analoge Modelle. Eventuell baue ich Teile der Anlage so, dass ich sie auch wahlweise analog betreiben kann.
5.2 Steuern analog oder digital Gesteuert wird analog.
5.3 PC-Steuerung ist nicht vorgesehen.
6. Motive 6.1 Epoche: III in der Zeit von 1967-1970, also dem Abschnitt des Traktionswechsel. Dies könnte dann zugleich die zeitliche Begründung für das Nebeneinander der verschiedenen Lokarten sein.
6.2 Bahnhofstyp Kreuzungsbahnhof mit endender Nebenstrecke
Der komplette Bahnhof ist für eine originalnahe Nachbildung viel zu groß. In seiner Blütezeit verfügte er über 2 BWs, einem mittelgroßen Güterbereich inkl. Eselsrücken und 6 Stellwerken. Mehrere Bahnübergänge innerhalb des Gleisbereichs machten ihn auch für den Individualverkehr zu einer besonderen Herausforderung.
In meiner Annahme kann ich auf das heute noch existierende BW der WLE verzichten, da ja alle Strecken von der DB betrieben werden. Einige Bereiche im Personen- und vor allem im Güterverkehr werden etwas vereinfacht, ohne charakteristische Elemente, wie die Einfahrt Münster/Rheda aufzugeben. Die OG und die Abstellbereiche für Güterwagen werden nur angedeutet oder wandern in den Fiddle-Yard. Die verbliebenen Gleise und Gleisanschlüsse bedeuten genügend Betriebspotenzial für 1-3 Modellbahner. Die Aufstell- und Überholgleise für die Güterzüge in der Ausfahrt nach Hamm sind angelegt, verschwinden aber aus Längengründen in den nicht-sichtbaren Bereich. Die Gleisgeometrie berücksichtigt aber in der Ausfahrt alle notwendigen Rangier-, Umfahr- und Überholmöglichkeiten.
6.3 Landschaft (nur wenig) Vorbild: Die Soester Börde ist eher flach, nach Osten steigt die Strecke ab Lippstadt an um dann hinter Paderborn die Steigungen zum Eggegebirge und dem Weser-Bergland zu nehmen. Nach Westen und Norden bleibt es eher flach. Imposant für die Eisenbahn ist die tektonische Begrenzung nach Süden: Der Haarstrang bildet den ersten Gebirgszug zum Rothaargebirge und ist eine natürliche Barriere. Diese wird zwischen Erwitte und Warstein mit dem "Westfälischen Semmering" erschlossen: Eine Eisenbahnstrecke mit engen Serpentinen (Radius min. 300m) und 1:33 Steigung.
In meiner Abbildung werde ich mich auf den Bahnhof und ein wenig Umland beschränken. Tunnels gibt es nicht, so dass ich für die Zufahrten zu den nicht sichtbaren Bereiche auf Kunstgriffe wie Gebäude, Bäume oder Strassenbrücken zurückgreifen muss. Auf meinem linken (östlichen) Anlagenschenkel wird Raum für ein wenig Natur, die im Original auch direkt hinterm Bahnhof anfing/anfängt. Hier darf sich meine Frau austoben.
6.4 Szenerie Städtischer Bahnhof mit einem größeren Gleisanschluss (UNION-Drahtwerke).
6.5 Bw (Bahnbetriebswerk), Lokeinsatzstelle (Kleinst-Bw) In Lippstadt der 60er Jahe gab es zwei BWs. Ich konzentriere mich auf das kleinere der DB. Hier gibt es eine Drehscheibe (im Plan ist die Standard-Märklinscheibe geplant, die vorhanden ist, aber mutmaßlich noch ersetzt wird) die einen 4-Ständigen Lokschuppen bedient. Es waren Loks der Kategorie BR 55 und BR 38 beheimatet, dazu 1 oder 2 Rangierloks. 7. Sonstiges 7.1 Vorhandene Fahrzeuge Ein netter Fuhrpark ist schon vorhanden. Für den passenden Einsatz gibt es Schnellzüge: BR 01/012, V200 und E03*, E10*, sowie VT 08.5 [und CH-RAM] (*falls elektrifiziert gefahren wird) [fakultativer Einsatz] Güterzüge: BR41, 44, 50, V160, E94*, 141*, 152* Nahverkehr: BR 38, [74] 78, 85, 86, V100, ETA 515, VT 98 Rangierverkehr: V36, V60, [BR89]
Passende Waggonausstattung für den Personenverkehr aus Schnellzugwagen, Umbauwagen etc. (1.87 und 1:93,5) sowie Güterwagen. Als Besonderheit zu erwähnen ist der Verkehr auf der Nebenstrecke Warstein-Neubeckum: Hier werden Kalk und Steinbruch aus dem Sauerland in Ganzzügen abgewickelt. Durch die Struktur der Zugspeicher sollen 2 gleichartige Züge im Gegenverkehr (beladen-leer) die Strecke als Ring durchfahren.
7.2 Vorhandener Gleisplan Hier der vollständige Plan:
Zur besseren Erkennbarkeit einmal mit "auseinandergezogenen Zugspeichern":
7.3 Betrieb Ein Betrieb als Einzelperson soll möglich sein. Die optimale Nutzung sollte bei 3 Personen liegen. Es ist Fahrplanbetrieb, orientiert am Vorbild geplant.
7.4 Budget Bei Leibe nicht unbegrenzt, aber ich denke, es wird den Baufortschritt nicht grundsätzlich tangieren.
7.5 Zeitplan Fangen wir erst mal an. Durch den Gleisplan habe ich mir viel vorgenommen (viel Bahnhof), durch die Struktur wenig zugemutet (keine Berg- und Tal- und Schattenbahnhofstrecken, kein digitaler Betrieb etc).
Wenn schon kein Zugspeicher im Hades, dann würde ich diesen auf der linken Seite so groß wie möglich anlegen. Das Klappkonstrukt vor der Türe entfiele, das "G" könnte bleiben. Ob der Bahnhof im Bogen zum Rangieren/Kuppeln wirklich geeignet ist, lasse ich mal offen; es gibt da noch den 5-Fingerkran und Stupseln.
Aber die M'ler würde ich ansatzlos in der Bucht oder einem Auktionshaus (z.B. Worms) versenken; im Letzteren gibt es genügend Abnehmer, die auch annehmbare Preise zahlen
Zitat von helko im Beitrag #2Aber die M'ler würde ich ansatzlos in der Bucht oder einem Auktionshaus (z.B. Worms) versenken; im Letzteren gibt es genügend Abnehmer, die auch annehmbare Preise zahlen Im ZS sollten die besten Gleise liegen!
Bei Punkt 2 mit den besten Gleisen im Zugspeicher stimme ich sofort zu. Bei Punkt 1 muss ich Dir widersprechen: die M-Gleise mit den Punktkontakten (nicht die uralten mit der Stromschiene!) sind für Märklinisten das zuverlässigste Schienenmaterial, welches erhältlich ist. Vor allen Dingen wenn die Weichen noch gut in Schuss sind, sind die dafür prädestiniert, in der Unterwelt ihr Dasein zu fristen. Von den Radien her sind die doch mit den C-Gleisen identisch?
M'ler sind/waren für mich die mit der Stromschine mittendrin, die andren sind die Pukos.
Aber beide sind für mich wegen der starren Radien "grausam" es passt nie so was man es bräuchte. Und für die meist nicht passenden/fehlenden Ausgleichsfürzchen muss mensch ein Schweinegeld dafür ausgeben. Vom riesigen Gleisabstand wollen wir gar nicht reden.
Danke für die Rückmeldung. Zur Differnzierung: das M-Gleis wird seit Mitte der 50er Jahre mit Pukos hergestellt. Meine geerbten Gleise sind deutlich jünger und z.T. noch OVP. Trotzdem gibt es dafür keine vernünftigen Preise. Aber sie sind tadellos im Zustand. Dadurch ist es nach meiner Erfahrung sehr Fahrsicherheit. Probleme entstehen ja idR. erst wenn die Anschlüsse mehrfach verbogen sind.
Die Geometrie ist weitgehend identisch mit dem C-Gleis. Die Gleisabstände sind für einen Fiddle-Yard OK. Mit Ausgleichsstücken gibt es kaum Probleme, da ja kein Kreisschluß mit dem Gleis geplant ist. Ansonsten hilft ja eine gute Planungssoftware die richtigen Stücke aus den ererbten Gleiskartons zu ziehen. Da wird durch Entnahme nur der Restbestand reduziert.
Den Zugspeicher auf der linken Seite hatte ich schon mal im Plan, der Platz für beide Richtungen war mir etwas zu knapp. Die vorgestellte Lösung bringt außerdem noch sichtbare Fahrstrecke und Landschaft. Das rundet für mich diese Gleiswüste etwas ab. Aber ich stimme Dir zu, vor dem Zwischenstück an der Tür habe ich Respekt.
der Beitrag ist ja jetzt schon einige Jahre alt - wie sieht die Anlage heute (Ende Jan. 2021) aus? Bin gebürtiger Lippstädter und möchte die Anlage gerne mal besuchen, wenn das möglich ist. Danke im Voraus.
Hallo Wolfgang - das ist ja nur der Planungsthread. Gebaut wird hier Lippstadt unterm Dach
Aber auch da bin ich, aus verschiedensten Gründen, noch nicht so weit wie es einige Blitzbauer im Forum umsetzen. Allerdings ist auch der Thread nicht ganz aktuell. Mal sehen, wann ich Lust und Zeit habe die diversen Situation zu begradigen.
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23.04.2019 15:21 (zuletzt bearbeitet: 23.04.2019 15:31)
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