eine Lokomotiven-Familie steuert demnächst auf ihr 50-jähriges Jubiläum zu - die V300 der DR, die Baureihen 130, 131, 132, 142 - der "Russe" oder neudeutsch die "Ludmilla". Der Bestand von ehemals insgesamt über 800 ist zwar schon deutlich reduziert, aber es sind immer noch viele Lokomotiven unterwegs - zwischenzeitlich in den 90er und 2000er Jahren teils als Baureihen 230, 231, 232, 232.9, 233, 234, 241, 241.8, 242 (kein Anspruch auf Vollständigkeit) eingereiht bzw. umgebaut. Bei der DB AG sind heute nur noch Lokomotiven der Baureihen 232 und 233 im Bestand. Bei diversen Privatbahnen sind die Bezeichnungen fast so vielfältig wie die Lackierungsvarianten.
Die Umbauten, die in den Jahren so vorgenommen wurden, haben zur Folge, dass es im Laufe der Zeit ziemlich viele äußere Besonderheiten bei einigen Lokomotiven gab und gibt - ja, einige Lokomotiven sogar regelrechte Unikate darstellen. Da juckte es natürlich gleich in meinen Fingern, solche Modelle zu verwirklichen. Die Modellbahnhersteller bräuchten ja für jede spezielle Gehäuseform wieder eine neue Spritzform, von Hand lassen sich aber auch Standardmodelle umbauen. Naja, die BRAWA-Leute haben sich ja an einigen Sondermodellen versucht, sind aber einerseits auch dort bei einigen Fehlern geblieben, die sie schon bei den Standardmodellen eingebaut hatten, andererseits haben sie dann bei einigen Sondermodellen die Besonderheiten auch noch total versemmelt.
Auch wenn das ROCO-Modell schon in die Jahre gekommen ist, Fahreigenschaften und Betriebssicherheit sind aus meiner Sicht nach wie vor ungeschlagen - daher ist die Wahl der Basismodelle klar. Das einzige grobe Manko, das das ROCO-Modell als 132 bzw. 142 hatte, waren ja die zu großen Frontscheiben. Da es aber nun sowieso Umbauten in die modernisierten Baureihen werden sollen, wird das Manko ganz gut kaschiert durch die breiten Scheibenrahmen. Dadurch sieht es wieder einigermaßen stimmig aus, finde ich. Die vielen kleineren Fehler fallen dann schon nur Kennern auf.
Ok, lange Vorrede, nun aber zum ersten Umbau: Ziel einiger Umbauten der 90er Jahre war ja, die guten Russen leiser zu bekommen. Ein Versuch bestand darin, die Wabenöffnungen der Kühlkammer mit einer sogenannten "Shinsshield"-Verkleidung zu isolieren. Die beiden Versuchs-Lokomotiven dafür waren die 232 663-5 und die 234 578-3. Zunächst ein Modell letzteren Vorbilds: So sieht die Basis aus: Zuerst habe ich eine Urform für die Außenhaut der Schallisolierung konstruiert: Vom nächsten Schritt habe ich leider kein Bild. Mittels Knete bekam die Außenhaut Tiefe mit den schräg abgewinkelten Öffnungen. Davon wurde dann eine Silikon-Gussform erstellt, um das Ganze reproduzierbar zu machen: So sieht dann ein Abguss aus: Und so eingebaut: Die Maschinenraumklappe in der Mitte hat bei dieser Lokomotive keine Waben, muss daher geglättet werden: Ein Detail musste noch geändert werden: Die ehemalige 132 578 war die erste Lokomotive, die nicht mehr die geschwungene Griffstange an der Kante vor den Frontscheiben, sondern eine einfache auf der Kante: Diese Griffstangen-Variante hat bisher noch kein Hersteller bei entsprechender Loknummer korrekt ausgeführt. Dann wurde alles lackiert und mit Decals beschriftet:
Zitat von DR70er im Beitrag #1 Ein Detail musste noch geändert werden: Die ehemalige 132 578 war die erste Lokomotive, die nicht mehr die geschwungene Griffstange an der Kante vor den Frontscheiben, sondern eine einfache auf der Kante: Diese Griffstangen-Variante hat bisher noch kein Hersteller bei entsprechender Loknummer korrekt ausgeführt.
Deine Ausführung ist aber auch nicht korrekt, denn die seitlichen Griffstangen waren dann auch anders, sowohl in der Form, als auch in der Befestigung am Lokkasten.
@Robert: Die Ausführung der horizontalen Griffstange ist korrekt. Die vertikalen Griffstangen stimmen nicht, da hast du Recht. Aber die Form ist nun wirklich kaum von diesen hier zu unterscheiden. Nur die oberere Befestigung am Gehäuse gehört eigentlich auch auf die Kante. Aber da die Katze nun aus dem Sack ist, werde ich wohl zukünftig dafür auch welche ätzen. Bei meinen bisherigen Umbauten (und das waren schon etliche mit Nummern >577) war dies noch niemandem aufgefallen.
Damit wären wir auch wieder beim Thema ...
Die 234 578-3 wollte ein Modellbahnfreund in der alten Lackierung haben, die Umbauten hatte sie damals schon genauso: Nur ein Detail habe ich zusätzlich angesetzt - die UIC-Dose, bei dem verkehrsroten Modell hatte ich das noch übersehen:
Die zweite Lokomotive, die die Shinsshield-Schallisolierung bekam, war die 232 663-5. Die hatte aber - so wie andere 232er und 234er 1992/93 - anstelle des vierten Maschinenraumfensters und darunter eine neue Luftansaugung bekommen. Im Zeitraum 1999 bis 2001 wurden viele Umbauten vorgenommen, u. a. erhielten einige Lokomotiven eine neue Version Luftansaugungen mit leicht veränderter Bauform der Mehrfachdüsengitter anstelle der alten Ölbadluftfilter und darunter. Bei einigen Loks wurden dazu die MD-Gitter des ersten Umbaus entfernt und das vierte Maschinenraumfenster wieder eingesetzt, bei anderen wurden die MD-Gitter der ersten Form funktionslos belassen - so auch bei der 232 663-5. Im Modell muss man beim Umbau des Basisgehäuses also das vierte Maschinenraumfenster verschließen (ich habe es mit Kunststoff ausgegossen) und das Gehäuse beim Ölbadluftfilter glätten. Außerdem müssen die Sicken in den beiden Bereichen darunter entfernt und die Maschinenraumklappe in der Mitte geglättet werden: Dann können die MD-Gitter beider Bauformen an den entsprechenden Positionen aufgeklebt werden: Lackiert und beschriftet dann komplett:
Auch hier wollte ein Modellbahnfreund die alte Ausführung:
Kommen wir nun zu den Lokomotiven, bei denen 1992/93 die ersten Remotorisierungsversuche vorgenommen wurden. Probeloks für den Motor 1-2D49 von Kolomna waren 234 440 und 234 657 - beide unterschieden sich äußerlich aber prinzipiell nicht von den "normalen" Loks der Baureihen 232 und 234. Anders verhält es sich bei 234 548 und 234 565: Sie erhielten den 8-Zylinder-Reihenmotor CAT 3608 von Caterpillar, was erhebliche weitere Umbauten erforderlich machte. Äußere Veränderungen gab es auch bei 234 555 und 234 630 durch ihren Umbau auf den adaptierten Schiffsmotor 12M282L von MaK. BRAWA hatte sich mal an einem Set aus je einer Lok der drei Paarungen versucht, aber naja ... s. o.
Auf ROCO-Basis sollte nun zunächst die 234 555-1 entstehen. Dazu musste erstmal der Lokkasten auf der rechten Seite ... ... und auf der linken Seite vorbereitet werden: Auf beiden Seiten musste das fünfte Maschinenraumfenster ausgegossen und der Ölbadluftfilter entfernt werden, da dort MD-Gitter für die Luftansaugung hinkommen. Im Schalldämpferbereich musste ein großen Stück ausgeklinkt und durch erste PS-Teile eine neue Grundlage erstellt werden. Außerdem musste das Dachsegment vor dem Schalldämpfer geglättet werden: Für den Dachaufsatz dort wurde ein Rohling erstellt ... ...und abgeformt, um ihn reproduzieren zu können. Ebenso habe ich einen Rohling für den Schalldämpfereinsatz gefertigt und abgeformt. Form und Gussteil sind hier im Bild: Alles eingesetzt, verspachtelt und mit weiteren Teilen wie Spannbändern usw. ausgestattet: Nun mussten nur noch die MD-Gitter zur Luftansaugung und die an den vorderen Dachsegmenten aufgeklebt, alles lackiert und mit Decals beschriftet werden:
Hallo Christian, Das ist eine sehr interessante Arbeit, die du dort machst, danke für den Austausch. Ihre geätzten Messingwerkstoffe und verschiedene Gussteile, stellen Sie sie bitte jemand anderem zur Verfügung? Ich möchte eine solche Bekehrung selbst ausprobieren! Mit freundlichen Grüßen, John.
Als nächstes Modell kommt nun die 234 548-6, eine der beiden Erprobungsloks mit dem CAT 3608:
Auf der linken Seite musste der Lokkasten im Bereich des 4. und 5. Maschinenraumfensters sowie des Ölbadluftfilters geglättet werden. Außerdem mussten darunter die mittleren beiden Sicken auf voller Länge entfernt werden: Nun können die MD-Gitter für die Luftansaugung und Ladeluftkühlung aufgeklebt werden. Es sind sechs identische MD-Gitter. Dies ist so nur bei dieser und ihrer "Schwesterlok" 234 565 der Fall! Zu den vier 233ern mit sechs MD-Gittern auf der rechten Seite komme ich später. Auf der rechten Seite muss anstelle des Ölbadluftfilters ein sechstes Maschinenraumfenster eingesetzt werden. Um dies im Modell zu verwirklichen und auch gleich reproduzierbar zu machen, habe ich ein Stück Lokkasten mit Fensterrahmen aus einem Reste-/Testgehäuse ausgeschnitten und es abgeformt. Nun kann ich solche Rahmen als Gussteil herstellen. Dort, wo nun der Ölbadluftfilter ersetzt werden soll, wird ein rechteckiges Loch ausgefräst/-gefeilt und dann dort das Gussteil eingesetzt und verspachtelt: Auf dem Dachsegment vor dem Schalldämpfer hat das Vorbild einen seltsamen Kasten. Um dies nachzubilden, muss eins der Typhone umgesetzt werden: Der Kasten wurde aus PS nachgebildet. Der Schalldämpfer inklusive Abgasstutzen musste auch noch mittels Ätzteilen angepasst werden. Lackiert sieht es dann so aus: Ein Kuriosum bei dieser Lok sind die blauen rautenförmigen Fabrikschilder als Aufkleber auf den Rahmenecken, als Decal im Modell: Als Ganzes nun noch das komplette Modell:
Im Jahre 2002 wurde eine große Zahl 232er mit dem Kolomna 1-2D49M remotorisiert. So entstand die neue Baureihe 233. Im Zuge dieses Umbaus wurde auf der linken Seite der Ölbadluftfilter durch ein sechstes Maschinenraumfenster ersetzt. Auf der rechten Seite wurden an dieser Stelle und anstelle des fünften Maschinenraumfensters sowie jeweils darunter für die Luftansaugung MD-Gitter der zweiten Bauform eingesetzt. Die vier Lokomotiven mit den Nummern 281, 306, 452 und 511 gehören allerdings zu den Lokomotiven, die etwa zehn Jahre zuvor MD-Gitter der ersten Bauform beidseitig anstelle des vierten Maschinenraumfensters erhalten hatten. Diese wurden bei der Remotorisierung nicht entfernt, sodass diese Lokomotiven nun rechts 2+4 MD-Gitter und links 2 MD-Gitter haben.
Die 233 281-5 sollte nun im Modell entstehen. Die Vorbereitungen des Lokkastens entsprechen denen der zuvor vorgestellten 234 548-6, rechts: Die beiden ausgegossenen Maschinenraumfenster an den Positionen vier und fünf sind kaum zu erkennen, da ich zufällig fast den verkehrsroten Farbton beim Anmischen des Kunststoffs getroffen habe. links: Nun konnten die MD-Gitter angeklebt werden, links: rechts: Vier MD-Gitter des zweiten Umbaus, zwei des ersten.
Dann wurde alles lackiert und mit Decals beschriftet:
Nun komme ich nochmal zurück zum Jahr 1992, als man nach Möglichkeiten suchte, die Lokomotiven leiser zu machen. Das laute Heulen der drei Lüfter der Kühlkammer geriet dabei auch ins Visier. Man testete deshalb an selbigen bei der 232 558-7 spezielle Verkleidungen.
Ein entsprechend ausgestattetes Modell sollte auch entstehen. Zuerst habe ich einen Lüfter ausgeschnitten und der "Kappenform"-Optik der oberen Teile der Vorbildverkleidungen angepasst. Für den unteren Teil der Verkleidung habe ich etwas mit passendem Durchmesser gesucht und bin bei einem Permanentmarker fündig geworden: Da man ja drei identische Lüfteraufsätze braucht und mir sowieso klar war, dass es bei einem Dreiersatz nicht bleiben würde, habe ich davon auch gleich eine Silikonform erstellt. Nun konnte ich Abgüsse davon machen und drei auf die Kühlkammer kleben: Die 132er ab Nummer 540 hatten ja einen etwas veränderten Schalldämpfer. Aufwand und Nutzen eines entsprechenden Umbaus stehen aber m. E. nach in keinem Verhältnis. Das zusätzliche Spannband (direkt hinter dem Schalldämpfer) kann man aber mit geringem Aufwand andeuten: Auch das Dachsegment der Kühlung der elektrodynamischen Bremse war ja ab Nummer 540 verändert worden, was ROCO zwar bei den Modellen mit höherer Nummer beachtet, aber nicht ganz korrekt umsetzt. Außerdem stand mir - wie bei einigen anderen Umbauten auch - nur ein Basisgehäuse einer Lok mit niedrigerer Nummer zur Verfügung, weshalb ich Ätzteile für den entsprechenden Umbau entwickelt habe. Deshalb mussten die Lüfter mit den eckigen Schutzgittern (beim ROCO-Modell eine rechteckige Einheit) abgenommen und das Dachsegment geglättet werden: Nun konnten die Ätzteile aufgeklebt werden: An beiden Seiten des Lokkastens waren nun auch hier wieder jeweils das vierte Maschinenraumfenster zu verschließen und darunter die Sicken zu entfernen, dann die MD-Gitter der ersten Bauform aufzukleben: Nun konnte alles lackiert und beschriftet werden: Der Modellbahnfreund, für den dieses Modell umgebaut wurde, wollte es gealtert haben:
Sehr geile Umbauten! Die CAT- und MaK-Prototypen gefallen mir am besten. Mir gehts ansonsten genauso. Die Roco-132/232 gefällt mir unterm Strich nach wie vor am besten. Die Piko ist zwar optisch etwas stimmiger, fällt aber hinsichtlich Qualität, Wartungsfreundlichkeit, Antriebstechnik und konstruktivem Aufbau zurück. Freue mich schon auf die Roco-233 in Epoche 6. Ich hoffe mal, Roco macht ne Daugavpilser Lok.
Zitat von MK1978 im Beitrag #11Die Piko ist zwar optisch etwas stimmiger, fällt aber hinsichtlich Qualität, Wartungsfreundlichkeit, Antriebstechnik und konstruktivem Aufbau zurück.
Wartungsfreundlichkeit? Ausserdem schafft es Roco seit Jahren nicht mehr, Loks ohne Spannbänder auf dem Dach zu produzieren.
nichts gegen Deine Umbauten, ich finde sie Gerade habe ich den Beitrag über die modifizierten Lüfter gelesen; spontan fiel mir dazu ein:"Die sind vom Klassenfeind." In der Tat sie sehen den Lüftern von EMD doch sehr ähnlich aus.
Ja, die Roco-232 kannste mit halbwegs geübter Hand in ~10 min sorgfältig in sämtliche Einzelteile zerlegen und wieder zusammenbauen, weil alles geschraubt, gesteckt oder geklipst ist. Das einzige, was man dazu braucht, ist ein Schraubenzieher. Das komplette Auseinandernehmen scheitert bei Piko schon an vielen verklebten Teilen und zu lösenden Lötverbindungen, um etwa die Platine vom Motor abzubekommen. Bei Zusammenbau ist die Roco-232 wiederum genau so einfach und handwerksfreundlich. Also wartungsfreundlicher geht es nun wirklich nicht! Und das gilt im wesentlichen für alle Roco-Modelle.
Es gibt nichts schlimmeres wie mit Kleber zugekleisterte Modelle, weil bei Fertigung und Formenbau die entsprechende Präzision für wartungsfreundliche Klips- und Steckverbindungen fehlt. Bei Pikos an sich sehr schöner Wumme habe ich letztens erst wieder gekotzt. Wollte die geschlossene Frontschürze mit langen Schläuchen/Zughaken nachrüsten. Da ist es natürlich ganz toll, daß Pikos kleine Klebechinesen sämtliche gekürzten Teile bombenfest mit dem Gehäuse verleimt hatten. Zerstörungsfrei entfernen, Fehlanzeige! Dazu kommt der brüchige, spröde Kunststoff der Zurüstteile, einmal leicht zuviel Druck, sofort bricht das Teil. In dieser Hinsicht ist Roco einfach um Meilen besser und präziser. Alte Teile abstecken, neue Teile dranstecken, fertig. Ist bei Roco in der Regel schnell, nervenschonend und zerstörungsfrei erledigt! Und wenn man will, kann man das problemlos mehrmals hin und her machen, je nach Bedarf. Bei Piko scheitert das schon daran, weil man die verkleisterten, brüchigen Teile nicht zerstörungsfrei abbekommt, demzufolge auch nicht wieder verwenden kann.
@MK1978: "kleine Klebechinesen" @Ludwig: Danke für den Hinweis, aber da ist wohl nix wirklich passendes dabei. Macht aber auch nix - habe ja meine Form. @Robert: Na da sagst du was! Ich muss mir seit Jahren immer wieder die Augen wischen, wenn ROCO auch Epoche-IV-Loks mit niedriger Nummer mit Spannbändern rausbringt. Die Krönung war aber vor ca. 2 Jahren die 232 209 mit dem völlig vermurksten Dachsegment der elektrodynamischen Bremse: Die Dachschrägen sind von der zweiten Bauform (Loks ab Nr. 540), die beiden Lüfter oben sind zwar zur Nummer korrekt mit der eckigen Verkleidung, passen aber eben so nicht zu den Dachschrägen - so reicht nicht mal ein Umnummerieren.
Nun aber eine weitere Sonderausführung: Die oben gezeigte 232 558 war so bis zur Jahrtausendwende im Einsatz, wurde dann aber für die zweite Serie 241er, die Baureihe 241.8, ausgewählt. Diese fünf Lokomotiven erhielten im Jahre 2001 wie schon zwei Jahre zuvor fünf andere Lokomotiven den Kolomna 2-5D49M mit 4000PS. Vorgesehen waren sie für den schweren Güterzugdienst nach Belgien, was eine Anpassung an das Lichtraumprofil erforderlich machte. Aus der 232 558 wurde so die 241 803-6 und die sollte nun ebenfalls im Modell entstehen:
Zunächst mussten die Aufbauten vom Dach entfernt werden (Lichtraumprofil Belgien): Wie man sieht, stand mir auch hierfür wieder nur ein Lokkasten niedriger Nummer zur Verfügung, sodass die Dachschrägen an der elektrodynamischen Bremse mittels meiner Ätzteile angepasst werden mussten: Das ist auch gleich mal ein Unterschied der 803 zu ihren vier Schwesterloks - die haben nämlich wegen des Umbaus der Kühlung der elektrodynamischen Bremse andere Lamellengitter erhalten. Ein weiteres augenscheinliches Unterscheidungsmerkmal der 803 sind auch mal wieder die MD-Gitter zur Luftansaugung an den Seiten - sie hatte ja, wie oben gezeigt, als 232er MD-Gitter der ersten Bauform anstelle der vierten Maschinenraumfenster erhalten, die auch hier bei der Remotorisierung belassen wurden, obwohl die Luftansaugung nun über die neu eingebauten MD-Gitter der zweiten Bauform erfolgte. Alles lackiert und beschriftet:
Da ich nun schon bei den 241ern bin - auch bei der erste Serie remotorisierter 4000PS-Lokomotiven sticht eine mit einer Besonderheit heraus, die 241 008-2. Bei ihr hatte man versucht, die Kühlluftversorgung durch Vergrößerung der Wabenöffnungen der Kühlkammer zu verbessern; aus jeweils vier ursprünglichen Wabenöffnungen wurde eine große. Außerdem wurden beidseitig Maschinenraumklappen in der Mitte eingesetzt, die vollständig mit Wabenöffnungen durchsetzt sind.
Für die Umsetzung im Modell sind wieder Ätzteile die Grundlage: Als Lokkastenbasis diente eine Sound-Werbelok. Ich habe die Bilder so gemacht, dass man eine solche Basislok immer zum Vergleich sehen kann. Für die Ätzteile mussten nun entsprechende Öffnungen in den Lokkasten gefräst und gefeilt werden: Die Ätzteile habe ich dann mit Hilfe schmaler Kunststoffstreifen in diese Öffnungen geklebt und verspachtelt: Dann noch etwas feiner verspachtelt: Das zweite Dachsegment musste geglättet werden, d. h. die Löcher bzw. Sockel für die Blindleistungskompensation mussten entfernt werden. Die 241er waren ja reine Güterzugloks und brauchten sie deshalb nicht mehr: Dann konnten auch die MD-Gitter aufgeklebt werden: Die Waben nochmal im Großformat: Alles lackiert: Und beschriftet: Da man ja nun sehr gut in die Waben hineinschauen kann, mussten auch die Jalousien nachgebildet werden. Die habe ich einfach auf Papier gedruckt: Dann habe ich sie auf der gedruckten Seite mit Klarlack versiegelt, mit Tesastreifen auf der Innenseite und damit auch gleich aufgeklebt. Zum Schluss habe ich auf der Innenseite noch Farbe drübergepinselt: So sieht das Ganze dann von außen aus:
Inzwischen gehört die Lok zum Bestand der Starkenberger Baustofflogistik und sieht so aus:
Wie die 241 008 sind noch drei weitere 241er bei den Starkenbergern gelandet. Nur die 241 353 ist zum Erfurter Bahnservice gegangen. Die fünf 241.8er sind übrigens vor über vier Jahren dem Recycling überstellt worden. Die Starkenberger haben auch die fünf ehemaligen Wismut-Lokomotiven übernommen. Diese waren für den Einsatz bei der Wismut mit einem CAT 3606 remotorisiert und als V300 001 bis 005 bezeichnet worden. Im Zuge der Remotorisierung bekamen auch sie vier MD-Gitter für die Luftansaugung, die in ihrer Bauart denen der anderen Bauserien entsprechen, aber anstelle des vierten und fünften Maschinenraumfensters und darunter auf der rechten Seite positioniert wurden. Die alten Ölbadluftfilter wurden beidseitig durch Maschinenraumfenster ersetzt. Bis auf ein paar Kleinigkeiten sind die fünf Lokomotiven prinzipiell baugleich, die V300 003 unterscheidet sich von den anderen vier aber dadurch, dass sie als ehemalige 132 684 (also >539) die zweite 132er-Dachform aufweist.
Diese Lokomotive sollte nun auch als Modell entstehen. Auf der rechten Seite des Lokkastens mussten die üblichen Vorbereitungen vorgenommen werden: Auf der linken Seite brauchte nur ein Rahmen für das sechste Maschinenraumfenster eingesetzt werden: Wie bei einigen anderen schon vorgestellten Umbaulokomotiven wurden dann auch hier die MD-Gitter aufgeklebt und die Griffstangen vor den Frontscheiben ausgetauscht. Nach der Lackierung und Beschriftung sieht das Modell dann so aus: Unter dem auffälligen Schriftzug "CAT 3606 Diesel Power" trägt das Vorbild das "CAT"-Metallschild, beim Modell entsprechend als Ätzschild ausgeführt: Ätzschilder sind natürlich auch die Nummern- und Fabrikschilder: Hier auch noch ein Bild von der Front: Das Modell der Wismutlok war für einen Modellbahnfreund entstanden. Wie oben schon beschrieben, sind die ehemaligen Wismutloks inzwischen Starkenberger Loks. Die V300 003 sieht entsprechend nun so aus:
Von den ehemaligen 130ern und 131ern sind ja leider nur noch ganz wenige Lokomotiven erhalten geblieben, im Dienst steht sogar nur noch eine einzige, die ehemalige 131 015. Sie ist eine von vier Lokomotiven der ehemaligen Baureihe 131, die mit dem CAT 3606 remotorisiert und insgesamt sehr aufwändig modernisiert worden waren. Diese vier Lokomotiven erhielten die Bezeichnungen "W232.05" bis "W232.08". Nach diversen Einsätzen als Mietlok erhielt die W232.05 bei der NbE 2018 zunächst die Nummer 232 135-9. Da aber die "reguläre" 232 135 noch im Einsatz war, musste die Nummer geändert werden. Zwei Tage später erhielt sie deshalb die Nummer 232 105-9. Die ehemalige 131 011, zwischenzeitlich W232.07, hatte bei der NbE die Nummer 232 107-5 erhalten. Sie existiert zwar auch noch, aber nur noch als Ersatzteilspender. Die W232.06 und 08 sind denselben Weg wie die anderen 130er und 131er Jahre zuvor gegangen.
Seit 2016 ist die 232 105-9 im Besitz der STRABAG/ BMTI Rail Service. Ein Modell von dieser Lokomotive sollte nun entstehen. Man könnte dies zwar auch auf Basis eines gekürzten ROCO-Chassis mit REVELL-Lokkasten realisieren, hier sollte aber eine PIKO-130er als Basis dienen - der Lokkasten macht auch so schon genug Arbeit!
Den Anfang machte das Dachsegment des Schalldämpferbereichs: Aus dem Basisteil wurden nun Abgasstutzen und Wartungsklappe ausgefräst: Nun wurde mit Kunststoff und Spachtelmasse aufgefüllt, sodass ein ähnlicher Aufbau wie bei den 132ern entstand. Ein neuer Abgasstutzen aus Ätzteilen wurde aufgeklebt, ebenso die Wartungsklappe an ihrer neuen Position. Außerdem wurden aus Messingdraht die Ösen zum Anheben nachgebildet: Bei den beiden mittleren Dachsegmente wurden die Gitter der alten Bauform verspachtelt: Das Dachsegment der elektrodynamischen Bremse musste ebenfalls geglättet werden: An der rechten Seite des Lokkastens war die Klappe in der Mitte zu entfernen und die Sicken mussten in diesem Bereich durchgezogen werden: In die Vertiefung der Klappe habe ich ein Stück Kunststoff geklebt und verspachtelt, die Sicken wurden mit dünnen Kunststoffstreifen vervollständigt und ebenfalls verspachtelt. Das dritte und vierte Maschinenraumfenster wurden zugegossen, dafür der Ölbadluftfilter für das neue Maschinenraumfenster ausgefräst: Auf der linken Seite war deutlich weniger zu tun, nur das Maschinenraumfenster anstelle des Ölbadluftfilters: Und die untere Hälfte der Waben in der Klappe der Kühlkammer war zu glätten: Zurück zur rechten Seite - hier mussten nun die die fünf MD-Gitter aufgeklebt werden: An den Fronten wurde jeweils eine Dose für die Doppeltraktionssteuerung umgerüstet: Das Dachteil in der Mitte erhielt die aufgesetzten MD-Gitter ähnlich denen der "regulären" 232ern: Das Dachteil der elektrodynamischen Bremse erhielt drei "Pilzkopflüfter": Ich habe dafür optisch passende Messingnieten gefunden. Eine kommt noch zwischen die Typhone, fehlt noch auf den folgenden beiden Bildern: Nun brauchten die Drehgestelle noch den Indusimagneten: Sind Reste von ROCO-Loks. Die Leiter ist auch von ROCO, die Puffer von der REVELL-230/231er: Fertig lackiert und beschriftet:
Zitat von DR70er im Beitrag #18Von den ehemaligen 130ern und 131ern sind ja leider nur noch ganz wenige Lokomotiven erhalten geblieben, im Dienst steht sogar nur noch eine einzige, die ehemalige 131 015.
Vergiss 130 077 nicht, die fährt auch munter durch die Gegend.
Zitat von DR70er im Beitrag #18Von den ehemaligen 130ern und 131ern sind ja leider nur noch ganz wenige Lokomotiven erhalten geblieben, im Dienst steht sogar nur noch eine einzige, die ehemalige 131 015.
Vergiss 130 077 nicht, die fährt auch munter durch die Gegend.
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12.02.2019 23:50 (zuletzt bearbeitet: 12.02.2019 23:51)
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