Hochdetallierten Güterwagen braucht ich nicht, weil diese letzten feine Details mir nicht wirklich interessiert. Bin halt kein grosser Güterwagen-fan. Hauptsache der gesamteindrück stimmt in etwa, und kein epochenmix! Was mir wirklich nicht gefällt sind diese lieblose Güterzuge mit feine Traxx-Lokomotiven und zweiachsigen Billigwagen in Fantasie-farbgebung dahinter die überall ins Internet zu finden ist... Bei Reisezugwagen dagegen achtet ich sehr auf das vorbildgerechte. Es ist halt mein Hauptinteresse. Etwas einfacheren Wagen habe ich aber auch (z.b. Piko, Heris), nur muss sie vor allem ein stimmiges gesamteindrück haben. Verkürzten Reisezugwagen? NIE wieder. Die sehen einfach doof und gestaucht aus...!
Der "übertunneln" und andere arten der Kaschieren von Gleisbögen sind mit viel erfolg möglich. Wer die gleise fantasielos auf ein gras-matte auslegt sind selber schuld.
Zitat von dampflok 95008 im Beitrag #22Ich meinte damit das man wohl nicht auf irgendeine Webseite gehen kann und dort steht geschrieben dieser oder jener Waggon ist okay oder eben nicht!!
Gruß, Ralf
Da hilft nur sich mit dem Vorbild zu beschäftigen. In meinen Augen sowieso Grundbedingung um das Hobby Modellbahn erfolgreich betreiben zu können.
von Stefan Carstens gibt es sehr gute Bücher zu Güterwagen, Bände mit normalen Bauarten und Spezialbauarten. Wenn ich beginne, mich mit den Güterwagen für Bismark zu beschäftigen, komme ich um die Werke von Carstens nicht drumherum. Dann gilt es, darin das Vorbild zu studieren und passende Modelle zu beschaffen, die zu einem guten Gesamtbild führen.
Zitat von dampflok 95008 im Beitrag #22Ich meinte damit das man wohl nicht auf irgendeine Webseite gehen kann und dort steht geschrieben dieser oder jener Waggon ist okay oder eben nicht!!
Gruß, Ralf
Da hilft nur sich mit dem Vorbild zu beschäftigen. In meinen Augen sowieso Grundbedingung um das Hobby Modellbahn erfolgreich betreiben zu können.
Moin,
... damit kann man natürlich alles erschlagen. Geht in die Richtung "benutz doch erst mal die Suchfunktion ".....oder "Tante Google weiß es..... " Es ist sicherlich nicht verwerflich, sich mit anderen auszutauschen. Und wer auf Fragen nicht antworten möchte, muß dies ja auch nicht tun.
Hier im Forum pflegen wir ein freundschaftliches Miteinander, der eine hilft dem anderen. Und auch jemand, der noch keine Ahnung von der Materie hat, muß nicht vorher erst mal Fachliteratur studiert haben, um sich mit anderen austauschen zu "dürfen". Sich mit Dingen breitbandig im Vorfeld auseinander zu setzen ist hilfreich, Bücher und das Internet nützlich, keine Frage. Aber eine zwingende Voraussetzung ist es bei einem Hobby wie diesem definitiv nicht. Von ein paar "Negativerfahrungblauflecken" geht da die Welt nicht gleich unter. Darüber hinaus: Viele praktizieren ihr Hobby nach dem Grundsatz "learning by doing". Oft springen dabei sogar nützliche Info-Tips wie der hier von Marcel genannte heraus. Gerade "Hilfe zur Selbsthilfe" ist mitunter sehr wertvoll. Ganz abgesehen davon: Beim Hobby "MoBa" geht es in meinen Augen weniger um "Erfolg" als um Freude an der Sache. Wenn´s subjektiv passt und hinterher funktioniert, ist alles gut.
Zitat von dampflok 95008 im Beitrag #22Ich meinte damit das man wohl nicht auf irgendeine Webseite gehen kann und dort steht geschrieben dieser oder jener Waggon ist okay oder eben nicht!!
Ich meine, es kann nicht genug derartiger Seiten geben!
Es ist alles eine Frage des eigenen Anspruchs. Wenn einem komplett egal ist ob ein Fahrzeug maßstäblich ist und ein Vorbild hat oder nicht, dann wird man sich dort nicht lange aufhalten. Erlauben oder Verbieten kann eine Webseite sowieso nichts...
Wenn man sich aber auch im Modell mehr Richtung Vorbild orientiert, dann helfen einem so Berichte genau wie Testberichte in den Zeitschriften weiter damit man sich ein eigenes Bild darüber machen kann. Ich habe selber etliche angeblich unmögliche Fahrzeuge - wegwerfen oder verkaufen werde ich sie trotzdem nicht.
Ich möchte eine Lanze für die etwas älteren Wagenmodelle brechen. Da gibt es ganz wundervolle Sachen -- die Bretterfugen von Klein Modellbahn etwa hat seither niemand mehr so hinbekommen, und auch Piko hatte vor der Wende Wagen, bei deren Gravuren man niederknien möchte. Natürlich sind die in der Detaillierung, vor allem "untenherum", nicht auf dem aktuellen Stand des Machbaren -- aber ich für meinen Teil brauche das auch gar nicht und habe auch schon Stunden fluchend mit dem Wiederzusammenpuzzeln eines havarierten Brawa-Oppeln verbracht, was meine Brawa-Beschaffungen dann bis auf weiteres erstmal zum Erliegen gebracht hat.
Ich bin jedenfalls der Ansicht, daß viele ältere Güterwagen -- Maßstäblichkeit vorausgesetzt -- mit wenig Aufwand, etwa neuen Tritten, Griffen und Signalhaltern, sehr wohl noch "gut genug" für die heutige Zeit sind. Und wenn die hochfeinen Modelle von heute ihre Besitzer dann vom Altern derselben abhalten -- "da trau ich mich nicht ran", "das teure Modell will ich nicht verderben", "da mach ich ja die ganzen Details kaputt" --, dann verkehrt sich der Vorsprung in der Detaillierung ja sogar zu einem Rückschritt in der Optik. Denn ein gealterter Einfach-Güterwagen wirkt auf der Modellbahn immer 10* besser als ein schachtelfrisches Supermodell!
Also, behalte Deine GFN-G 10 (schööne Fugen, aber tieferlegen sollte man sie) und andere Modelle aus den 90er und 00er Jahren ruhig. Es muß nicht immer Brawa sein,
findet jedenfalls: Ermel.
PS: Und was die Frage nach einer Website betrifft, auf der zu ersehen sei, was ein gegebenes Güterwagenmodell so tauge: naja, ich hätte da was, wenn auch nicht unbedingt auf dem aktuellen Stand, aber für einen ersten Überblick sollte es reichen.
Da hat er geschrieben der Brandstifter :-) Es waren ja die Froklerseiten die den Stein ins rollen brachten. So schön wie ich die Ergebnisse mancher Frokleleien auch finde, so hat mich die Kritik an allen schlechten Wagen die uns die Industrie so präsentiert, doch etwas verunsichert! Was ich mir wünschen würde wäre eine sachliche unabhängige Kartei in der ich nachsehen kann ob der angepeilte Piko Om 04 so wie er daherkommt einsetzbar ist oder schlimmstenfalls die Säge angesetzt werden sollte. Und es sollten alle enthalten sein, zumindest seit den 80ern. Das schreibt einer der nicht einen einzigen Band von Stefan Carstens im Regal hat, den da steht auch nicht welches Modell wirklich gut gelungen ist sondern wie das Vorbild wahr! Ja,vielleicht kann jemand was zum Piko Om04 und Mätrix Om12 sagen.
Zitat von dampflok 95008 im Beitrag #28Da hat er geschrieben der Brandstifter :-) [...] Ja,vielleicht kann jemand was zum Piko Om04 und Mätrix Om12 sagen.
Gern.
Piko Om 04: Der Aufbau ist in Ordnung, wenn auch kein Meisterwerk. Das Vorwende-Fahrgestell ist noch akzeptabel, das Nachwende-Fahrgestell (zu erkennen an KKK und nicht miehr in Blech gelagerten Achsen) ist m.E. furchtbar, aber da mögen andere noch drüber wegsehen können. Besser steht dem Wagen auf jeden Fall ein Untergestell von Fleischmann. Der Wagenboden liegt viel zu hoch und sollte entweder herausgesägt oder durch Beladung weggetarnt werden. Umbauvorschlag im Froklerblog.
Mätrix Om 12: Auch hier ist der Aufbau in Ordnung, wenn er auch mit dem GFN-Modell nicht mithalten kann. Das Fahrwerk der Wagen ohne Handbremse ist viel zu grob (aber s.o.: andere mögen es noch ertragen können), das mit Handbremse ist deutlich feiner. Leider stellen aber beide Fahrwerke die Austauschbauart dar. Besser wieder von GFN oder vom Roco-G 10 (dieses müßte aber verkürzt werden!), auch die alte GFN-Billigserie eignet sich als Spender, notfalls auch die alte Roco-Einfachserie. Das Geländer der Bremserbühne und ggf. das Bremserhaus sind ebenfalls Austauschbauart, passende gibts wieder von GFN. Umbau in SAAR-Om 12 mit Roco-G 10-Fahrwerk im Froklerblog und Teil 2 (der Fahrwerksumbau gilt auch für "deutsche" Wagen). Umbau der zu breiten Achshalter mit Piko-Teilen bei Modellbahnfrokler. Umbau der Zugbänder bei Modellbahnfrokler.
Hoffe, das hilft ein bißchen weiter? Sonst gern fragen!
Ja, die Frokelseite ist super, vielen Dank dafür! Sie hat mich z.B. ermutigt, an einem älteren Roco FS Güterwagen Tipo FF (der lange Spitzdachwagen) am Fahrgestell rumzuschnippeln. Was dabei herausgekommen ist, habe ich nicht nachgemessen, aber es sieht zumindest optisch recht stimmig aus.
Für mich müssen Güterwagen auch nicht 100%ig bis ins kleinste Detail stimmen. Auf Ausstellungen habe ich gemerkt, daß für viele Besucher ein Güterwagen halt ein Güterwagen (ein brauner Wagen) ist. Ich verzichte aber auf vorbildlose, bunte Waggons und versuche, Wagenmaterial zu verwenden, welches auch beim Vorbild im dargestellten Zeitraum vorhanden war (was bei mir Italien zwischen 1979 und 1982 wäre).
Ich werde bei meinen Fuhrpark sicher keine Güterwagen ersetzen. Ich achte schon beim Kauf darauf, das der Wagen einigermaßen was taugt. Wenn der nur halbwegs maßstäblich ist und auch einigermaßen gut fährt, hat der immer noch einen größeren Wert, selbst wenn Brawa/REE/Sonstwer ein neuen rausbringt. In den letzten 25 Jahren gab es bei der Detaillierung keine solchen Quantensprünge, das man altes tauschen müsste. Ein paar neue Griffe/Tritte aus Draht, ein paar Details mit Farbe versehen und schon fällt ein 25 Jahre alter Wagen auch neben Brawa-Modellen nicht auf. Standard-Wagen ( G10, den Gbs 1500, ...) hat man eh nie genug. Da tauscht man nicht aus, da sammelt man lieber an.
Ausnahme bilden vielleicht Kesselwagen, wo man wirklich Verbesserungen bei den Tritten/Laufstegen hat. Aber da habe ich noch keinen modernen von Brawa & Konsorten im Bestand ... und selbst wenn, die haben nicht alle Varianten.
Ich finde es immer wieder faszinierend, dass die Lokomotivmodelle nicht fein und teuer genug sein können und es dann für ein paar anständige Güterwägelchen nicht mehr reicht. Da rumpelt dann die Roco Einfachserie (sowohl die brauchbaren, als auch die schlechten) oder der Ganzzug von Werbewagen durch die Lande.
Oftmals müssen halbwegs vorbildgerechte Güterwagen nicht mal teuer und auch nicht von Brawa sein - wenn man eben bereit ist ein wenig zu basteln. Bei den alten Piko Sachen aus DDR Zeiten sind z.B. einige feine Modelle dabei gewesen, die es heute oftmals noch für kleines Geld gibt. Die waren den zeitgenössischen Westmodellen um Lichtjahre voraus und bieten auch heute noch eine gute Bastelgrundlage. Roco Kulissenführung runterbauen, Roco Räder auf die Achsen ziehen und fertig. Griffstangen, Zurüstteile und etc. nach Bedarf. An manchen hat man natürlich ein wenig mehr zu tun (aktuell 2 Piko Ommu Klagenfurt in Arbeit, die zwecks Tieferlegung neue Fahrwerke aus Roco Schnipseln erhalten), manches ist natürlich auch einfach nur Müll (Piko Ommru Villach, viele Nachwende überarbeitungen) oder gibt es für kleines Geld woanders besser (R10). Einige Modelle kann ich bezüglich ihrer Maßstäblichkeit nicht beurteilen, wirken aber glaubwürdig: CSD Vtr, Omm der FS.
So richtig kein Verständnis habe ich jedoch für Modelle, bei denen die Hersteller sich einfach keine Mühe gegeben haben, obwohl richtig machen oft nicht aufwändiger gewesen wäre. Dazu zählen für mich z.B. der verzerrte Märklin Glmhs50 (für mich Müll) , der hochbeinige Märklin BT10 oder der seltsam geformte Roco G10: sieht einfach verkehrt aus. Der Roco G10 hat sein schönes Fahrwerk dann an einen hochbeinigen Märklin X05 gespendet. Passt mit minimalen Arbeiten hervorragend. Der Kasten wurde verschrottet. Gruß Philipp
Danke an Ermel und die anderen Kollegen für die ausführlichen Antworten. Eins brennt mir noch auf der Seele: Ich habe eine größere Zahl Roco Dreiachs-Preussen mit Brh im Fuhrpark und überlege ob es möglich ist das Bremserhaus zu entfernen. Traue mich nicht so richtig den Waggönchen Gewalt anzutun. Kann mir jemand sagen wie ich da vorgehen muss?
Soweit ich mich entsinne, ist das nur geklipst. Denk aber dran, die Dachlaterne dann bis zum Wagenende zu verlängern. Eigentlich muß bei Wagen ohne Handbremse zumindest im Regelfall auch die Klotür verschlossen werden.