Hallo Alle, ich habe eine Frage zu diesem älteren Fahrregler: Wer kann mir eine Anleitung oder Beschreibung zu diesem Teil geben? -auch leihweise oder Kopie. Was muß dieses Teil können, ausser nur rechts und links fahren?? Danke und Grüsse Bernd
da hast Du etwas sehr, sehr Seltenes und auch Edles aufgetan - gratuliere (ich beneide Dich als überzeugter Analoger um diesen Fang)!
Das ist ein alter Hightech-Elektronik-Fahrregler von Rolf Ertmer, Paderborn. Rolf Ertmer war in den 50er Jahren bis zu seinem Ableben ein sehr bekannter Modellbahner, der auch sehr viele Bücher und Broschüren veröffentlichte - vielleicht sogar der bekannteste deutsche Hobby-Eisenbahner. Noch immer legendär sind die Miba-Veröffentlichungen über seine Repa-Bahnen I und II, die damals Spitzenklasse waren (Miba-Report).
Seine Erfindungen vermarktete er unter dem Namen Repa. Besonders "bekannt" waren seine Entkuppler, aber auch seine langsamen Weichenantriebe. Die Entkuppler wurden später von Herkat übernommen und sind m. E. noch heute lieferbar.
Rolf Ertmer fing bereits in den 1930er Jahren mit dem Trix Express System an.
Seine erste "echte" Modellbahn, die seinerzeit auch durch die Miba berühmt wurde, war in den 1950er Jahren mit Trix-Express-Material aufgebaut. Auch die war sehr sehenswert und aus heutiger Sicht mit einer gehörigen Portion Nostalgie.
Dem Trix-System wurde er in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre untreu und er stellte auf das "Internationale Zweileiter Gleichstrom-System" (früher 2L=) um - heute würde man einfach DC sagen. Digitales gab es seinerzeit noch nicht.
Zu dieser Zeit hatte er sehr viel GFN-Fahrzeugmaterial, aber auch interessante Kleinserien-Produkten von Güsgen, Heinen, Heinzl, Schnabel im Einsatz. Aber auch Trix- und Märklin-Modelle wurden umgebaut, so dass sie auf seinem Fleischmann- und Peco-Gleismaterial fahren konnten. Dies war die Zeit, als die berühmte Repa-Bahn I entstand.
Wenn Du dieses Teilchen günstig loswerden möchtest, dann denke bitte a n mich. Ich führe dann auch gern die Funktionstests für Dich durch und schreibe etwas dazu.
Für analoge Anwendungen ist es bis heute so ziemlich das Beste, was man bekommen kann. Eine Anleitung wirst Du lange suchen müssen, wenn keine dabei ist, aber vielleicht ist in alten Fachzeitschriften der 1960er Jahre irgendwo eine brauchbare Funktionsbeschreibung. Du wirst probieren müssen, um alle Funktionen zu ergründen - diese Geräte waren sehr selten.
Rolf Ertmer war auch einer der ersten, der mit Halbwellen und Glockenanker-Motoren erfolgreich experimentierte.
Hoffentlich ist Deine Fahrmaschine noch technisch in Ordnung!
Übrigens war Rolf Ertmer Fotograf und hatte ein Foto-Geschäft in Paderborn - kein Elektronik-Spezialist.
Gruß
Uwe Ganther
____________________________________________________________________________________________________________________ Eisenbahnen der Dampf-Epochen
Hallo Bernd, in aller Kürze: Fahrpult für Gleichstrom Modellbahnen, inkl. eingebautem Trafo. Aufgebaut wie ein Lokführerstand mit 4 Reglern für Booster Voreinstellung (Geschwindigkeits-)Regler Anfahrzeiteinstellung Auswahlregler für: Neutral Streckengang Rangiergang 1. Bremse 2. Bremse 3. Bremse Polumschalter, 0-Schalter
Grüße aus Karlsruhe Rainer www.rainermaier.de Anlage "Aldersheim" 220 x 120cm, Piko A-Gleis, Digital mit Digikeijs DR5000 und Rocrail, rollendes Material Roco, Fleischmann, ESU Anlagenbau "Aldersheim" 220 x 120cm
Hallo Bernd, das ist ein Fahrpult von Rolf Ertmer, leider schon verstorben. Vielleicht sagt Dir die Rebabahn was , da gab es etliche Bücher von Ihm, da beschreibt er den Bau seiner Anlagen die er geschaffen hat. In einem Buch ist das glaube sogar beschrieben wie das Fahrpult funktioniert, da musst Du mal danach Googeln oder beim bekann e.... nach schauen da bekommst Du bestimmt noch was. Alle über den Verlag von Miba. Das Fahrpult hat er damals entwickelt wo er auf Spur 0 umgestiegen ist. Wenn mich nicht alles Täucht ist das in Zusammen Arbeit mit Uhlenbrock gewesen und Du brauchst glaube einen bestimmten Decoder dazu.
haha! Danke, dass Du uns aufgeweckt hast - und das mitten in der Nacht!
Trotzdem war das schon eine ziemlich interessante - und auch lange unbeantwortete Frage.
...Und plötzlich - da kommen mehr Antworten aus allen Ecken, als jemals Fragen gestellt wurden.
Ich finde das jedoch völlig in Ordnung - denn ein Forum ist dazu da, offene Fragen zu klären und Vor- und Nachübel von falschen bis richtigen Entscheidungen zu klären, oder zumindest die Leidtragenden zu trösten (manche bestrafen auch lieber), oder zu beglückwünschen (manche bestrafen auch lieber).
Hier ist nun doch die Frage wieder offen: War für dieses Heiteck-Gerät wirklich schon ein Chip notwendig? Ich meine Nein - denn zu der Zeit, als diese Fahrmaschine entstand, hat die "deutsche Welt" das Wort Chip noch hauptsächlich mit Kartoffeln in Verbindung gebracht. Aber, selbst in diesem Zusammenhang war es noch ziemlich neuer als heute in der für uns hier fachlich richtigen Interpretation.
Schimpf bitte nicht immer auf Apostrophen-Killer. Es gibt wirklich Schlimmeres in der Welt - und - wir haben hier im Forum nicht nur Ausländer, die Deutsch als zweite Heimatsprache an der Uni studiert haben. Und - sorry - wer zum Thema direkt nichts weiß, beschwert sich über die vergessenen Komas und Taschentücher. So habe ich das jedenfalls schon während meiner 8 Jahre Schulzeit gemacht. Aber: Jeder hat seine Neben-Hobbies - nichts für Ungut.
Gruß
Uwe Ganther
____________________________________________________________________________________________________________________ Eisenbahnen der Dampf-Epochen
Zitat von abzweigletter im Beitrag #8Hier ist nun doch die Frage wieder offen: War für dieses Heiteck-Gerät wirklich schon ein Chip notwendig?
Nein und ja. Kommt drauf an, was man unter "Chip" versteht respektive verstand. Ganz damals, als die ersten integrierten Schaltkreise für Otto Normalverbraucher kaufbar wurden, wurden diese IS tatsächlich durch die Bank als "Chips" betituliert. Unabhängig davon, ob diese "Chips" eine digitale (DTL oder TTL plus Nachfolger) oder analoge (TAA blasülzquark/µA709 plus Vor- und Nachfolger) Aufgabe zu erfüllen hatten. Schwammig ausgedrückt war damals alles "Chip", was mehr als drei Beine zum dran rumlöten hatte und in einem DIL-Gehäuse untergebracht war. (Das güldet heutzutage nicht mehr. Aber grob damals.)
Das oben abgebildete Steuerpult ist zu einer Zeit entwickelt worden, zu der sowohl analoge wie auch digitale "Chips" an so ziemlich jeder Straßenecke für billig Geld auch für den obengenannten Otto und/oder dessen Frau zu kaufen waren, und ich möchte deine Shorts darauf verwetten, dass der Herr Ertmer diese - aber nur da, wo es sinnvoll war - genau deshalb in seinem wunderschönen Stellpult verbaut hat.
Was ich damit eigentlich sagen will: "Chip" ist nicht gleichbedeutend mit "ach du Scheiße, jetzt muss ich was programmieren oder sollte es zumindest tun; bloß weiß ich nicht wie das geht", sondern "Chip"...
Ömm... du weißt inzwischen, was ich meine, oder..?
Die weiter nördlich von Ürnkswem ins Feld geführten Repa-Entkuppler waren übrigens eine ganz hervorragende Angelegenheit. Isi einbauable auch im Nachhinein, optisch eine Ougenweide, und betriebssicher, wie man es besser kaum glauben kann.
ja - ich meinte natürlich die digitale Welt - nicht die analoge.
Du hast völlig Recht! Irgendwie erinnere ich mich dunkel daran, dass auch damals schon "Chips" in meiner teuren HiFi-Anlage verbaut waren. Und damals war wirklich nichts digital. Die Anlage lief aber garantiert auch ohne Kartoffeln. Also müssen dort solche mehrbeinigen "Integrierten Schaltkreise" für die Funktion gesorgt haben.
Aber es ging doch hier um die Frage, ob in den Lokomotiven - so wie heute - ein zusätzlicher Baustein eingebaut werden musste. Eigentlich spekuliere ich nicht gern. Aber ich kann das noch immer nicht glauben.
Gruß
Uwe Ganther
____________________________________________________________________________________________________________________ Eisenbahnen der Dampf-Epochen
Hallo zusammen , zunächst mal ein "Danke" an Erich, dass er dieses Thema wieder aus der Versenkung geholt hat. Die damals gestellte Frage bleibt jedoch auch aktuell bestehen.Was sollte dieser Regler können, ausser vor und rückwärts zu fahren.Der Hintergrund dieser Frage ist :ich kann mit dem vorhandenen Regler vor- und zurück fahren ; auch sehr langsam ,aber die vielen Potis und Schalter haben darauf relativ wenig Einfluss. Die Frage ist - bediene ich das Teil nicht richtig oder ist evtl. doch etwas defekt ?Allerdings muss ich im Moment auch gestehen, dass mir die Grundlage fehlt, alles grundlegend auszuprobieren. Die alte Anlage habe ich abgerissen und der Nachfolger ist noch nicht soweit. In Einem kann ich aber Klarheit schaffen - darin ist nichts verbaut, was digital ist !!Für die Regelung ist ein 5Volt und ein 18 Volt Spannungsregler verbaut - tiefer habe ich aber auch noch nicht nachgesehen. Diese aktuelle Diskussion hat mich aber daran erinnert, dass ich hier : Ein analoger Feiertagsfahrregler oder :Was man aus einem CD-Laufwerk auch machen kann noch eine Fertigmeldung schuldig bin. Das wird auch in den nächsten Tagen geschehen ! Aber noch mal zum ursprünglichen Thema: wenn jemand eine Gebrauchsanleitung für den REPA-Regler oder ähnliches hat bin ich für Hilfe sehr dankbar. Grüsse Bernd
Meine Vemrutungen hergeleitet aus dem "was heute so ueblich" ist
Booster - wo ich das nochmal lese mit dem 5v und 18V Spannungsteil koennte der Booster die 18V Maximum auf 12V Maximum reduzieren in niedrigster Stufe... Anfahrzeit - heute wuerde man dazu wohl sagen: Zugmassensimulation, einfach ausgedrueckt, Verzoegerung fuer die Zugbeschleunigung , Digitalzentralen haben das ja auch Regler ist klar Fahrtrichtungsschalter ist klar "Bremsschalter" - Statt Streckenfahrt von 0-18V regelt man bei Rangierfahrt auf demselben Regelweg nun zB 0-5V womit man feinfuehliger rangieren kann. Das duerfte auch die Verwendung von 5V und 18V erklaeren, dass bei Rangierfahrt besagte 5V anliegen, bei Streckenfahrt ueber Booster bis zu 18V . Erinnert mich ein wenig an die Rangierfunktion der Digitalzentralen. Stellung Neutral sollte der Motor komplett elektronisch entkoppelt sein, laeuft also ohne jeglichen elektrischen Widerstand, eventuell is da nochn anderes Schmankerl hinter versteckt.... Bei den drei Bremsstufen sollte der Motor ueber verschieden starke Widerstaende kurzgeschlossen werden um so abzubremsen. Glaube Slotcarregler haben so eine Kurzschlussbremse auch eingebaut und die Fahrregler ausm RC Bereich machen sowas auf elektronischem Wege, stellenweise ueber "Gegenstrom" geben... Ist fast 15 Jahre her, dass ich mein RC Car im Betrieb hatte, inzwischen hat sich ja wieder bisschen was getan...
Wenn Du sagst Du hast das Gefuehl der Regler wuerde nicht spuerbar regeln, denke eventuell an die Weiterentwicklung der E-Motoren in den Loks. Es koennte u.U. sein, dass die Motoren "zu fortschrittlich" sind und deswegen ein weniger starkes Regelverhalten mit dem Fahrregler aufweisen als es die damaligen Motoren taten. Gerade wenn man Glockenankermotoren verwendet koennten die ein wenig anders reagieren als normale Magnetpolmotoren.
In der Miba 5/1991 findet sich auf Seite 14 ein Erfahrungsbericht zu diesem Regler und auf Seite 16 ein paar Hinweise zur Bedienung.
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.
Frage an die Techies: Arbeitete der "Regler" mit Impulsen oder mit (welligem) Gleichstrom?
Hintergrund der Frage ist, dass ich hier noch einige Lauer-Fahrstromregler habe, die vom Funktionumfang her ähnlich sind und zusätzlich über eine elektronische Regelung der Motordrehzahl verfügen.
Viele Grüße Bernhard ------------------------------------------------ Spurweite: H0 analog oder digital "AC" und "DC", N-Spur, Epoche +/- IIIb, DB, SBB, BLS, ÖBB, SNCF, FS, ESU ECoS I + II, ESU-Programmer, ESU-Prüfstand, Roco-Multimaus, Digital 2-Leiter, Decoder: ESU, Lenz, D&H, Zimo, Märklin, Sounddecoder, TrainController 8 Gold, Wintrack 16, 3D-Modellbahnstudio
Hallo mal wieder! vielen Dank für die hilfreichen Tips. Den Beitrag in der Miba habe ich gefunden.Mit dessen Hilfe und einem entsprechenden Messgerätes kann ich jetzt auch die Frage von Bernhard (BJA) beantworten.Die Fahrspannung mit dem Regler ist reine Gleichspannung.Erst mit der Funktion "Booster" wird eine sinusförmige Halbwelle der Gleichspannung überlagert. Daraus ergibt sich dann der Effektivwert der Fahrspannung. siehe folgendes Bild:
Auch an die Bedienung des Reglers kann mann sich gewöhnen. Nur Eines ist seltsam (evtl. ist das ja beim Vorbild genauso) : In der Stellung "Streckengang"kann mann mit dem Fahrregler nur hochregeln. Dreht mann den Regler zurück bleibt die höhere Spannung erhalten. Mann kann den Zug dann nur mit der Funktion "Bremse" wieder langsamer machen bzw. anhalten. Nur in der Stellung "Rangiergang" ist die Regelung veränderbar. Evtl. weiß noch jemand, ob das so richtig ist? Ansonsten noch mal vielen Dank. Gruss Bernd
Natürlich ist das so richtig, war doch auch in dem Artikel so beschrieben, wenn ich mich recht erinnere. Nachdem man die Fuhre auf Geschwindigkeit gebracht hat, läuft das Ganze auf Grund der Massenträgheit auch ohne Antriebskraft weiter und kann nur durch Bremsen wieder langsamer werden (mal von Reibungs-, Strecken- und Bogenwiderstand abgesehen). Der Regler funktioniert wesentlich vorbildgerechter als so ziemlich alles Digitalzeugs, was mir bekannt ist. Die MM mit dem Drehregler (als Beispiel) ist nur ein sauteurer Trafoknopf, halbwegs vorbildgerechtes Fahren mit getrennten Fahr- und Bremssteuerung ist nirgendwo möglich, und genau das schlägt auch auf die bisher untaugliche Soundsteuerung durch. Glückwunsch zu diesem Gerät.
Thomas
Das Schöne an einheitlichen Standards ist es, dass es so viele verschiedene davon gibt. Toleranz ist die Erkenntnis, dass es sinnlos ist, sich aufzuregen.