nachdem Ingo (H0purist) ja die Weichen als 1:10 Länderbahn-Weiche klassiert hat, sollte auch Dein Nachbau dem Rechnung tragen. Und obwohl ich ja immer für möglichst schlanke Weiche tendiere würde ich hier des Gesamteindrucks wegen mit Dir übereinstimmen und maximal zu den EW 5, Franks (wknarf) Zeichnung Nummer 2, raten (... wenn Du nicht auf die Kleinsserien-Weichen zurückgreifen willst.).
Und trotzdem bin ich mir noch nicht sicher, ob es dann so "passt" vom Aussehen her. Wenn man sich das schöne Bild noch mal zu Gemüte führt sieht man, wie herrlich eng die Weiche aussieht, dann erahnt man förmlich die Kürze der Gesamtkomposition. Hier würden dann zu lange Weichen nicht gut aussehen. Ist da eine EW 5 von Tillig nicht schon wieder zu lang?
Aber wenn Du schon eh mal vor hast Schienen zu "nageln", dann kannst Du auch gleich mit den Kleinserien-Weichen anfangen, denn die stimmen dann 100-prozentig mit der Realität überein.
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Etwas OT:
Ich finde es schon kurios, dass wir derzeit hier 2 Planungen im Forum haben (Hier diese Planung und die Planung von Zwänge), in denen beiden vielleicht nicht die ganz schlanken Weichen gefragt sind. Noch vor einiger Zeit war es eher umgekehrt, dass zu häufig die viel zu engen Weichen verwendet wurden.
Aber so macht die Diskussion mehr Spaß! Aber dies ist wie üblich nur meine Bescheidene Meinung!
Tante Edit meint ich soll mir die Namen besser merken! Entschuldigung Ingo, dass ich Dich verwechselt hatte.
ZitatGepostet von burgkim nachdem Jens (H0purist) ja die Weichen als 1:10 Länderbahn-Weiche klassiert hat, sollte auch Dein Nachbau dem Rechnung tragen. Und obwohl ich ja immer für möglichst schlanke Weiche tendiere würde ich hier des Gesamteindrucks wegen mit Dir übereinstimmen und maximal zu den EW 5, Franks (wknarf) Zeichnung Nummer 2, raten (... wenn Du nicht auf die Kleinsserien-Weichen zurückgreifen willst.).
Wenn Ingo Recht hat -- und davon gehe ich aus -- dann ist die Neigung der Weichen in Trais-Münzenberg mit 1:10 flacher als der Winkel der EW6 (1:9) oder EW5, also sind die Weichen sogar ein Stück länger als die Weichen mit einer Neigung von 1:9. Zumal die preußische Weiche mit einer Neigung von 1:10 sogar einen Abzweigradius von 245m hat...
@Ingo: Danke für den Link zu den Zeichnungen der preußischen Weichen. Ich habe die ganze Zeit überlegt, wo ich die schon einmal gesehen habe. Jetzt habe ich mir ein Lesezeichen gesetzt.
Zitat Und trotzdem bin ich mir noch nicht sicher, ob es dann so "passt" vom Aussehen her. Wenn man sich das schöne Bild noch mal zu Gemüte führt sieht man, wie herrlich eng die Weiche aussieht, dann erahnt man förmlich die Kürze der Gesamtkomposition. Hier würden dann zu lange Weichen nicht gut aussehen. Ist da eine EW 5 von Tillig nicht schon wieder zu lang? (...)
Und da sieht man mal wieder, wie man sich täuschen kann.
Ich hatte ja auch erst gedacht, dass es kurze Weichen sein müssten. Aber anscheinend täuscht die Perspektive, aus der die Fotos aufgenommen worden sind, doch sehr. Wenn man genau neben dem Gleis steht und aus Augenhöhe über Gleisanlagen schaut, sehen die Weichen oft enger aus als wenn man von einer Brücke aus von oben schaut.
Viele Grüße,
Frank
Edith bestand auf der Korrektur eines falschen Namens.
Es kann natürlich sein, dass die Perspektive täuscht. Leider kenne ich keine Luftaufnahme des kleinen Bahnhofs, denn dann wüssten wir wohl besser Bescheid, wie es tatsächlich ausgesehen hat.
Dass die 1:10 Weiche einen noch größeren Radius hatte, wusste ich nicht. (Hatte aber auch noch nicht die Zeit mich in die sehr guten Links von Jens einzuarbeiten.) Ich war eher davon ausgegangen, dass sie noch etwas enger (= kleiner im Radius) sein müsste.
1. Erkenntnis: Aber da sieht man wieder, wie wenig ich mich tatsächlich mit Weichen auskenne.
2. Erkenntnis: Das die Perspektive so täuschen kann. Nach dem Bild war ich wirklich davon ausgegangen, dass wir es hier mit einer sehr engen Weiche zu tun hatten.
3. Erkenntnis: Manchmal sollte mal sein Hirn einschalten, ehe man versucht hier mit zu "schwätzen". Wenn es denn wirklich eine noch engere Weiche wäre, hätten die meisten Loks und Waggons ja Schwierigkeiten sie zu befahren. Hier tun sich "normale" Waggons schon schwer und Drehgestell-Wagen dürften auf einer kleinen Nebenbahn eher selten zu Gast gewesen sein, oder?
statt "Jens" bin ich doch der Ingo. Eine "Verwechslung", welche nicht tragisch ist.
Ich habe mir noch einmal die Weiche des kleinen Bahnhof von Butzbach - Ost kommend genau angesehen und nach dem identifizieren der Kleineisen, Schwellen + Anzahl der Schwellen vom Drehstuhl der Zungen bis zum Herzstück bleibe ich dabei, diese Weiche ist fast sicher eine pr. 8a EW 1 : 10 Gz (H) - wie gesagt von den Zungen bis zum Herzstück! Der Bogen der Weiche müßte aber bei dieser 1 : 10 Weiche auch an dieser Stelle - also genau vor dem Herzstück - enden, was er aber im Bild so wie ich es erkennen kann nicht macht, der Bogen geht weiter bis hinter den Radlenker. Um jetzt wirklich Klarheit zu dieser Weiche - und der zweiten Weiche ebenso zu bekommen, werde ich nun Joachim Schulz - Inhaber der Weichenzeichnungen in dem Link in meinem ersten Post und Fachmann für Länderbahnweichen - per Mail anfragen, was er dazu sagt. Sobald ich eine Antwort von ihm erhalte gebe ich hier Bescheid!
Thomas:
es ist wirklich schwierig aus der Perspektive in den Foto's sofort zu erkennen, wie steil die Weichen sind, d.h. welche Ablenkung sie besitzen. Also ärgere Dich bitte nicht, Du hast mit Deiner Meinung zu der Weiche keinen Fehler gemacht.
ZitatGepostet von H0purist statt "Jens" bin ich doch der Ingo. Eine "Verwechslung", welche nicht tragisch ist.
Ich bitte vielmals um Entschuldigung.
Zitat (...) diese Weiche ist fast sicher eine pr. 8a EW 1 : 10 Gz (H) - wie gesagt von den Zungen bis zum Herzstück! Der Bogen der Weiche müßte aber bei dieser 1 : 10 Weiche auch an dieser Stelle - also genau vor dem Herzstück - enden, was er aber im Bild so wie ich es erkennen kann nicht macht, der Bogen geht weiter bis hinter den Radlenker.
Das war auch meine Beobachtung. Darum war ja die Idee, bei Verwendung von Industriematerial die EW5 von Tillig zu verwenden, wo der Bogen auch nach dem Herzstück weiterläuft.
So richtig schöne preußische Weichen könnten mir auch noch gefallen, wenn ich sie -- gerne auch als Bausatz -- im Laden kaufen könnte.
Zitat (...) werde ich nun Joachim Schulz - Inhaber der Weichenzeichnungen in dem Link in meinem ersten Post und Fachmann für Länderbahnweichen - per Mail anfragen, was er dazu sagt. Sobald ich eine Antwort von ihm erhalte gebe ich hier Bescheid!
die Tilligweiche EW 5 würde wohl ihrer Bauart gemäß für diese kleine Betriebsstelle passen, aber meiner persönlichen Meinung nach geht dann "die Schönheit" und der Charakter des Gleises verloren, denn gerade diese Glenkzungen der beiden Weichen sind doch das absolute i - Tüpfelchen des gesammten Gleisbildes - mal abgesehen von den "falschen" Kleineisen der Tilligweichen.
So gibt es noch zwei Möglichkeiten ein preussisches Gleis zu erstellen:
H0fine Mathias Hellmann führt in seinem Programm schöne geätzte preussische Schienenplatten einsehbar unter diesem Link Dabei werden Holzschwellen mit diesen Platten und Schienen CODE 55 kombiniert, dass ist schon mal ein sehr guter Schritt in Richtung preussisches Gleis, wenn auch leider "nur" für H0fine RP 25 / 88 verwendbar
Die zweite Möglichkeit ist exorbitant! Klaus - Dieter Pfennig D.I.T. - Modell hat ein preussisches Gleis und Weichen 1 : 9 als Bausätze in allerfeinster Qualität im Programm wobei ich überzeugt bin, dass es momentan nicht besser geht. Diese Materialien sind für H0pur entwickelt und hergestellt, einsehbar unter diesem Link zum Preussengleis
Nun, meine Ausführung zum Preussengleis ist vielleicht nicht gerade zu diesem Thema in diesem Thread passend, trotzdem sollte doch einmal überlegt werden, dass diese Kleine Betriebsstelle mit den kurzen Gleisen nebst "nur" zwei Weichen so Vorbildgerecht wie nur möglich zu bauen - und das soll keinesfalls nur H0pur bedeuten!! Das muß nicht sein, es geht auch mit völlig normalen Mitteln!!!
jetzt bin ich aber auch gespannt, um was für eine Weiche es sich handelt. Ich gehe aber schon davon aus, dass Ingo Recht haben wird mit seiner Vermutung einer Länderbahn-Weiche 1:10. Aber vermutlich ist die Weiche den örtlichen Gegebenheiten angepasst worden. Soll ja auch vorgekommen sein, oder?
@ Ingo:
Entschuldigung für die Namensverwechselung, ich hatte schon Dich gemeint. Sorry!
nachdem sich nun auch Ingo auf meine Seite geschlagen hat, bleibt Dir kaum noch was übrig, als die beiden Weichen doch im Selbstbau der Kleinserie zu wagen. Alles andere sind eben leider nur Industrieware, die hier leider nicht hinpasst.
Und wie auch Ingo schon sagt: Es sind nur 2 Weichen, Holger!
@Ingo: Schön, dass du dich so engagierst. Ich bin gespannt auf die Antwort.
Ob es eine 1:10-Weiche ist? Ich denke da an die 55 m NL bei entsprechender Verbreiterung zwischen den beiden Gleisen für einen Bahnsteig. Also mit der Tillig EW6 werden die jeweiligen Gleise schon länger, um dort von 55 m NL auszugehen. Sieht man an dem Gleispplan, den Frank gezeichnet hat.
Ja, ich weiss auch, dass NL nicht gleich Gleislänge bedeutet.
Zur passenden Weiche noch was: Die schlanke Weiche von Rocoline würde vom Gesamteindruck (Zungen und Abzweigewinkel/-radius) gut passen. Aber leider ist sie nicht für RP25 und NEM einsetzbar, ist zudem Code83 und hat auch noch Doppelschwellen.
@Thomas: Noch ist kein Gleis verbaut, ich bin also noch offen. Es steht aber immer noch die Frage im Raum, ob das niedrige Profil für NEM geeignet ist. Was ich, wenn man es richtig nach Vorbild macht (zweiseitig nagelt!) aber verneine.
@Frank: Danke für deine Antworten, die ich inhaltlich genauso geschrieben hätte. Nun kann ich mir das ja sparen.
Heute gab es eine Versuchsreihe zum Thema Bahnsteig aus Altschwellen.
Es geht um die Nachbildung von Altschwellen. Als Vorgabe dienten mir die Maße aus der Kleinbahnwiki, nämlich 31 mm lang und 2 mm hoch. Leider schweigt sich die Wiki zu der Breite aus bzw. ist wohl ein Komma verrutscht. Anhand eines Vergleichs von Modellschwellen gehe ich aber von einer Breite von 3 mm aus.
Da es nicht zu genau werden muss, reichen mir Kaminhölzer in der groben Stärke 3 x 3 mm aus. Auf einer Seite werden etwa 1 mm mit einem Bastelmesser grob abgenommen und noch ein wenig mit der Feile plan geschliffen. Dort, wo die Unterlagsplatten waren, wird mit einem Feilenhieb ein wenig Material abgenommen. Als Anhaltspunkt diente mir eine Industrieschwelle.
Das Ganze habe ich dann zunächst mit verdünnter, schwarzer Wasserfarbe getränkt und zu helle Stellen mit weiterer, diesmal nicht so dünner Wasserfarbe, ausgebessert. Einen zu intensiven Farbton kann man einem Taschentuch durch Wischen entfernen.
Und das ist dabei rausgekommen:
Hier mit Rost von den Unterlagsplatten. Dafür gab es noch einen Klecks brauner Wasserfarbe in die Vertiefungen.
Die untere Schwelle wird zumindest nicht in der Stärke reduziert, da man die Kante nicht sieht.
Nun müsste man nur noch wissen, welche Seite im Original als Sichtseite fungiert hat. Die Seite mit den (abgeschraubten) Unterlagsplatten oder die Rückseite. Vielleicht gab es auch gar keine Regel.
Holger,leider habe ich jetzt wenig Zeit ausführlich zu antworten, dafür stelle ich mal folgenden Link zu einer Seite von Thomas Becker, die wohl (fast) alle Fragen zu diesem Thema beantworten sollte.
Ach du sch... Und wie viele hundert Stück brauchst du davon nun? Also vor Leuten, die ihr Gleis selber bauen ziehe ich immer wieder meinen Hut. Die Geduld dazu hätte ich einfach nicht, auch nicht die Lust so viele Arbeitsschritte hunderte male zu wiederholen. Aber das Ergebnis wird wohl 1A.
Was mich allerdings interessiert: Wie umgehst du das Problem von aufquillendem Holz? Ich habe den Fehler gemacht und den Weg an einen Echtholz Bahnübergang mit Schotterkleber getränkt. Dadurch hat das Holz Feuchtigkeit gezogen und ist aufgequillt. Ich musste daher einen neuen Bahnübergang bauen. Wie wird es sich bei den Schwellen verhalten?
ich benötige 20 abgefeilte und 20 normale Hölzchen. Das ergibt eine Bahnsteiglänge von 62 cm. Und das soll dann auch reichen. Eventuell wird der Bahnsteig auch noch kürzer.
Was die Feuchtigkeit angeht, da lasse ich mich überaschen. Die bisher behandelten Hölzchen sind nicht aufgequollen.
jetzt habe ich gerade das fettgedruckte irgendwie überlesen. OK, du baust einen Bahnsteig. Ich dachte die Schwellen wären fürs Gleis. Das reduziert die Anzahl natürlich gewaltig.
Also vielleicht ist aufgequollen der falsche Begriff, aber die Holzplatten haben sich nach oben gezogen. Lagen also nicht mehr plan auf den Schwellen, sondern die Enden bogen sich nach oben. Vielleicht liegt es auch am Holzvolumen? Ein Bahnübergang hat natürlich ein größeres Holzvolumen als so ein kleines Streichholz bzw. eine Schwelle.