So, nun wie versprochen der Baubericht zur RSL-Leuchte, die hier deutlich maßstäblicher und realistischer ist, als ihr Großserienpendant aus Remshalden. Als Ausgangsprodukte kommen zur Anwendung: Profile von stebaorg, Acrylglasrohr von hbholzmaus, LED Bauform 0603 mit Kupferlackdraht weiß oder gelb aus dem Hause ledbaron, 1kOhm-Schichtwiderstände von led-store_waldheim und Rasterstreifenplatinen von wewuppertal. Alles Ebay-Händler, mit denen ich auch sehr gute Erfahrungen sammeln konnte. Desweiteren benötigt man Dresselhaus Abdeckkappen für I-Stern Schrauben, Durchmesser 10mm.
Alle benötigten Teile werden für ihre Verwendung vorbereitet, also zugeschnitten und/oder abgelängt.
Der Mast und das Tragrohr der RSL entstehen aus den Produkten von stebaorg. Das Messingkapilarrohr für das Tragrohr, Aussendurchmesser 1mm, wird auf 12mm abgelängt und sauber entgratet. Der Mast wird aus 2 Teilen zusammengesetzt, dem dünneren 2mm Stück mit einer Länge von 45mm und dem Mastfuß mit einer Dicke von 3mm. Dieser weist einen Innendurchmesser von 2mm auf, in dem der obere Mastteil später problemlos mit etwas Kraftaufwand eingesteckt wird. Der Mastfuß hat eine Länge von 15mm. Als Sockel wird nochmals, je nach Anlagenplattensärke, vom 2mm - Rohr ein Stück abgelängt, welches in die fertig zugeschnittene und gelötete Leiterplatine gesteckt wird, wofür mittig eine 2mm - Bohrung eingebracht wird.
Dieser Rohrstutzen hält später unter der Anlage die Platine und nimmt oberhalb der Anlage die fertige Lampe auf.
Durch das Kapilarrohr wird der Kupferlackdraht der LED durchgefädelt. Idealerweise verdrillt man vorher vorsichtig den Draht etwas.
Ein kleiner Überstand von Draht und LED ist notwendig, um das RSL-Dach, die Dresselhaus-Abdeckkappe, aufsetzen zu können.
Dazu mit einem Tropfen Sekundenkleber die notwendige Festigkeit herstellen. Den Draht nun durch das lange Rohrprofil durchfädeln, und das Messingrohr wieder mit Sekundenkleber fixieren.
Es sollten nun zwischen Mast und Dach 6mm Messingrohr zusehen sein. Am unteren Ende des Mastteils wird nun nach dem durchfädeln des Drahtes der Mastfuß aufgesteckt.
Das Acrylglasrohr muß mit einem Dremel oder Tischkreissäge auf 4mm abgelängt werden. Um eine geriffelte Strucktur zuerhalten wird der Rohling nun von innen mit eine feinen runden Nadelfeile aufgefeilt. Danach wird die bereits entstandene Lampe durch das bearbeitete Acrylglasteil geführt und ebenfalls wieder mit etwas Sekundenkleber mittig des Daches ausgerichtet fixiert.
Für den Einbau in die Anlage sollte die nun fertige Lampe noch farblich behandelt werden. In den Anlagenboden wird wiederum ein 2mm Loch gebohrt, durch welches der Platinensockel von unten durchgesteckt wird. Nachdem nun der Draht durch den Platinensockel geführt wurde und die Lampe auf diesen Sockel stramm aufgedrückt wird, werden die Enden des Kupferlackdrahtes mit den entstandenen Lötpunkten auf Platine und Widerstand verlötet.
Einer Funtionsprobe steht nun nichts mehr im Wege. Bei Wechselspannungsbetrieb kann die Polarität vernachlässigt werden. Bei Gleichspannungsbetrieb muß die Polarität auf jedenfall berücksichtigt werden, sonst bleibt die Lampe ggf dunkel.
Wenn man den Mastfuß und den Sockel nicht verklebt, läßt sich die Lampe später problemlos mit leichter Drehbewegung wieder vom Sockel trennen. Sie hat trotz, das sie nur gesteckt ist eine sehr hohe Standfestigkeit.
Ich hoffe, Euch eine kleine Idee gegeben zu haben. Die Lampe ist binnen 10 Minuten zusammengebaut und für jeden machbar.
Bitte nicht entfernen. Ist doch ne klasse Bauanleitung für eine typische ddr Lampe. Wollte sie selber mal bauen und hab schon die ganze Zeit gerätzelt wie mans machen könnte. Also einfacher gehts nicht.
Zitat von BR143 im Beitrag #23Bitte nicht entfernen. Ist doch ne klasse Bauanleitung für eine typische ddr Lampe. Wollte sie selber mal bauen und hab schon die ganze Zeit gerätzelt wie mans machen könnte. Also einfacher gehts nicht.
Gruss Felix
Der Admin soll ja nur den Blog 22 entfernen. Der hat sich als Zitat meiner eigenen Schreiberei aufgetan und ich bekomme ihn nicht wieder weg.
klasse gemacht, ich würde in meine Bauweise die "Faden"-LED und die "Dachgestaltung" übernehmen. Wenn Du noch nicht in Serie gegangen bist, versuche vielleicht mal, den Mast etwas dünner zu machen, unten 2mm und darüber kleiner. Zum Ineinanderstecken muss man verschieden Rohre mal mit Innen- und Außendurchmesser in den Maßtabellen vergleichen. Bei dem Bild in meinem #87 sieht man, wie schmal eigentlich die Masten waren.
@ echoo, Du sprichst hier den Stahlrohrmast an. Auch da bin ich noch am Material suchen. Diese Mastart war auch sehr vielfälltig. In der Straße, wo ich meine Kindheit verbracht hatte, befanden sich auch Stahlrohrmasten. Die waren aber nicht so dürr und um einiges höher. Das notwendige Material wird sicher auch wieder bei Steba zufinden sein, sicher Messing zum löten. Da ich aber auch noch Züge zufahren habe, kann ich nicht nur am PC hängen. Ich bin froh, das ich in einem Nachbarforum Infos über die allgemeinüblichen Masthöhen der Betonmasten bekommen habe. Hier habe ich die Betonmasten nachgebildet. Und die waren bekanntlich nicht ganz so dürr, wie der Stahlrohrmast in Deinem Beitrag #87. Siehe hier:
Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, mit der hier von mir vorgestellten Bauweise der RSL, lassen sich die Lampen auch 2-lampig, wie im Original, verwirklichen:
Dazu wird die Platine mit 3 Leiterbahnen ausgeführt und zwei Schichtwiderständen. Eine Leiterbahn wird von einem Pol der LED's gemeinsam genutzt, der andere an je einen Widerstand getrennt angeschlossen. So läßt sich dann problemlos eine Halbnachtschaltung verwirklichen, wonach sich dann eine LED unabhängig von der anderen in der Lampe ausschalten läßt.
ja, ok, die runden Betonmasten hatte ich nicht mehr auf dem Schirm, dann könnte es passen. Ich hatte diese damals ausgeschlossen, wegen der Schwierigkeiten einer (eigentlich vernachlässigbaren) konischen Nachbildung. Diese Seite ist bekannt? Da müssen sich in den Tiefen der Verzweigungen die Maße für die Metallmaste finden lassen, ich meine, ich habe meine Infos daher. Dann vielleicht nur noch der Hinweis auf das i-Tüpfelchen bei den Betonmasten: der Metallkragen am Übergangzwischen Betonmast und Metallrohr - eventuell könntest Du die Idee mit dem Bullauge als "Mastschraubkrempe" nachnutzen, ich sollte davon noch einige überhaben.
ja, ok, die runden Betonmasten hatte ich nicht mehr auf dem Schirm, dann könnte es passen. Ich hatte diese damals ausgeschlossen, wegen der Schwierigkeiten einer (eigentlich vernachlässigbaren) konischen Nachbildung. Diese Seite ist bekannt? Da müssen sich in den Tiefen der Verzweigungen die Maße für die Metallmaste finden lassen, ich meine, ich habe meine Infos daher. Dann vielleicht nur noch der Hinweis auf das i-Tüpfelchen bei den Betonmasten: der Metallkragen am Übergangzwischen Betonmast und Metallrohr - eventuell könntest Du die Idee mit dem Bullauge als "Mastschraubkrempe" nachnutzen, ich sollte davon noch einige überhaben.
Gruß echoo
Da ich mich seit Jahrzehnten mit den Straßenlampen der DDR, auch der wirklichen Technik, beschäftige, ist mir diese Seite bekannt. Es ist ein weiteres Hobby von mir, mit den originalen HQL und NA - Lampen rumzuexperimentieren. Ich habe dazu aber auch noch Stefans Lampenforum, sowie sein Museum, wie auch Rigos Lampenmuseum mit auf dem Schirm. Die Schraubenabdeckung, wie Du sie mir hier vorschlägst, habe ich bei meinen bisherigen Lampen bereits umgesetzt. Sie stammen von den Auhagen-Masten der Lampen Atrappen, die maßlich weit vom Vorbild entfernt sind. Die Masten haben die Höhe für die RSL, die Ausleger sind viel zu kurz, und die nachgebildete Lampe an solch einem Mast zu selten zufinden, weil zu groß und daher realitätsfern. Es sind keine BG0, die hier nachgebildet wurden. Sondern BG1 bzw BG2. Auch die LBL sind die großen, wenn man die Maße umrechnet. Sie haben bei mir vorbildgerecht 8 bzw 10Meter Masten bekommen. Meine Umsetzung der RSL mit Abdeckung siehe hier:
Grundsätzlich dürfte aber ein farbliches abheben vom Mast durchaus ausreichen...
Hallo, ich finde alle Lampen hier sind super geworden. Hab auch schon eine Weile danach gesucht wie man es am günstigsten machen kann. Brauche auch sehr viele von den Pilzleuchten davon. für mein Anlge. Micha: Welche Acrylglasrohr hast du für deine RSL Lampen benutzt und welche Profile mit den Maßen für die Lampen.
Macht weiter so mit den Tollen Lampen. Hut ab von den die es hier reinstellen auch für andere Leute die sowas vor haben.
Die Steba Kunststoffrohre sind derzeit nicht online. Einfach mal anmailen und nach 2mm/1mm und 3mm/2mm Kunststoffrohre fragen (Aussen-/Innendurchmesser). Oder unter www.steba.org im Katalog schauen und Bestellformular ausfüllen.
Die Maße für die Betonmasten in Baugrösse H0 stelle ich gesondert ein.
Gruß Micha
Mit diesem Beitrag wurden folgende Inhalte verknüpft
Wie versprochen, kommen nun die Masthöhen für die DDR - Straßenlampen allgemein. Es gab folgende genormte Masten (in cm = H0-Maßstab):
5m = 5,7cm (nur Stahlrohrmaste) 6,3m = 7,2cm
welche vorangig bei den RSL-Leuchten Verwendung fanden. Die 6,3m Masten waren auch mit Ansatzleuchten der kleinen Typen, BG0 oder der kleinen LBL-Löffel und Staßfurter Töpfe bzw Latschen, in ländlichen Gegenden zu finden.
Für die allgemeine Straßenbeleuchtung auf Hauptverkehrsstraßen in den Städten fand man dann Masten mit folgenden Höhen:
8m = 9,1cm 10m = 11,5cm (grösseren Hauptverkehrsstraßen und Kreuzungen, meist 2-lampige LBL-Ausführung, 1-lampig oft mit höheren Wattagen ggf am Doppelausleger) 12,5m = 14,3cm (große Hauptverkehrsstraßen und Kreuzungen, hohe Wattagen, bei älteren Anlagen in 2-lampiger LBL - Ausführung bzw 1-lampig am Doppelausleger)
Für die Beleuchtung von großen Plätzen und großen mehrspurigen Durchgangsstraßen in Städten fanden dann Masten mit einer Höhe von:
16m = 18,4cm 20m = 22,9cm
Verwendung!
Ich habe bisher nur Leuchten bis (10m) 11,5cm gebaut. Hier kann man getrost 15mm Mastfuß abziehen, den ich mit den 3mm Kunststoffrohr verwirkliche. Der obere Mastteil (2mm Kunststoffrohr) ergibt sich aus der Differenz + 2-3mm zum einstecken in den Mastfuß.
Bei Lampenhöhen von 10m und mehr kann man die LBL-Leuchte auch 2-lampig ausführen:
Bei niedrigeren Masten sollte sie nur 1-lampig ausgeführt sein:
50W für beleuchtete Straßenverkehrsschilder 80 / 125 W für RSL 0 / 1, BG 0 , Staßfurter Latschen bzw Topf, kleine LBL und einige andere kleine Bauformen 250W RSL 2, BG1 / 2 sowie LBL-Leuchte und andere ältere sowie einige ausländische Typen 400W BG2 und LBL-Leuchten
NA - Leuchten (Natriumdampf - Hochdrucklampen (gelb))
50 & 70 W für RSL1, BG0, Staßturter Topf und kleine LBL-Leuchten 150/175 & 250W In BG1 und LBL-Leuchten (die 175W wurden Anfang/Mitte 80er Jahre durch die 150W ersetzt) 400W BG2 und LBL-Leuchten
In den Größen sind folgende Leuchtmittel identisch:
Ich habe vor mir auch ein paar RSL-Leuchten zu bauen. Deine Teileliste ist super, aber eine Frage habe ich. Welchen Durchmesser von dem Acrylglasrohr von hbholzmaus hast du genommen ?
hbholzmaus hat 7/5 & 8/4mm im Angebot. Aber 4mm Innendurchmesser sind zu knapp. Und 8/5mm Acrylglasrohr habe ich leider nirgends gefunden. In den RSL1 - Aufsatzleuchten kanns Du weisse oder gelbe Lampen nachgestalten. Es gab sie beide bis weit in die 80er Jahre hinein. Und selbst in den 90ern waren noch viele HQL - bestückte RSL zu finden. Es wäre sogar realistisch, wenn Du einen Straßenzug mit weißen RSL gestaltest, und mittendrin befindet sich eine einzige gelbe. Hintergrund, durch einen Verkehrsunfall ist so ein Betonmast mal schnell zu Fall gebracht worden. Da aber Ersatz her mußte, war es dann eben eine neue, NA - bestückte Aufsatzleuchte. Also, Du hast in der Hinsicht alle Möglichkeiten, die Du hier ausleben kannst. Kleiner Tip am Rande. Hole Dir doch auch ein paar goldweisse LED. Kleiner Privatweg in einer Gartenkolonie, bestückt mit 2 - 3 RSL - Leuchten. Darin verbaut, eine purweisse für HQL und eine goldweisse für eine Glühlampe als Mischlichtbestückung. Gab es so übrigens tatsächlich. Zumal im Original HQL und eine entsprechende hochwattige AGL in Reihe geschaltet tatsächlich als Vorschaltgeräteersatz möglich sind. Hier als Modell in dieser beschriebenen Art umsetzbar... Dies geht aber nur mit den weissen HQL-Leuchten...
So, Material ist alles jetzt da, die 1.Lampe habe ich auch schon begonnen. Da ist mir doch eine Frage eingefallen, die Anschlußkabel der LED müßte ich, wenn durch den Sockel gefädelt, auf der Platine verlöten und das Kopfüber unter der Platte , mmmmhhh , und im defekt Fall wieder trennen. Könnte man auf die Platine nicht irgend eine Steck- oder Schraubverbindungsleiste montieren, wo die Kabel alle verbunden werden, schnell montier und lösbar ?
H0-Modellbahnforum.de - das Forum mit der Forumbahn!
»
Modellbahn - Planung, Bau und Betrieb
»
Landschafts- und Gebäudebau
»
Bastelecke
»
Pilzleuchte DR selbstgebaut
Thema drucken
02.12.2014 11:32 (zuletzt bearbeitet: 02.12.2014 11:44)
Antworten
